Wärmeversorgung

700.000 Euro für drei weitere Wärmenetze

Den Aus- und Neubau von energieeffizienten Wärmenetzen in der Stadt Mengen und in den Gemeinden Uttenweiler und Dürmentingen unterstützt das Land mit insgesamt 700.000 Euro.

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Arbeiter verlegen Rohre für ein Wärmenetz. (Foto: © dpa)
Symbolbild

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft fördert mit insgesamt 700.000 Euro den Aus- und Neubau von drei weiteren energieeffizienten Wärmenetzen im Land. In dieser Förderrunde können sich die Stadt Mengen im Landkreis Sigmaringen und die Gemeinden Dürmentingen und Uttenweiler im Landkreis Biberach über eine Unterstützung freuen.

Wärmenetze als wichtiges Element der kommunalen Wärmeplanung

„Gemeinsam mit den Kommunen im Land arbeiten wir daran, das Ziel der Klimaneutralität 2040 zu erreichen. Dabei spielt der Wärmesektor eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Die vorgelegten kommunalen Wärmepläne zeigen uns deutlich: Unsere Kommunen wollen die Wärmewende und sie wissen auch wie sie funktionieren kann“, sagt Energieministerin Thekla Walker. „Eine jetzt erfolgte Auswertung der Wärmepläne hat ergeben, dass eine Vielzahl der Städte und Gemeinde auf klimafreundliche Wärmenetze setzen – und damit lassen wir sie nicht alleine, denn wir unterstützen unsere Kommunen im Land mit dem Förderprogramm ‚Energieeffiziente Wärmenetze‘ bei der Umsetzung.“

Land fördert drei Wärmenetze

Das Land unterstützt die Stadt Mengen im Landkreis Sigmaringen mit 200.000 Euro bei der Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes. Dafür sollen private Ein- und Mehrfamilienhäuser und Industriebetriebe (20 Übergabestationen) über eine Leitung mit einer Trassenlänge von fast zwei Kilometern mit zentraler Wärme versorgt werden. Als Wärmequellen dienen zwei Biogas-Blockheizkraftwerke und eine Hackschnitzelanlage für lokal anfallenden Hecken- und Baumschnitt.

Die Gemeinde Dürmentingen im Landkreis Biberach erhält für die Erweiterung des Wärmenetzes im Ortsteil Heudorf 300.000 Euro vom Land. Damit wird eine Verlängerung der Trassenlänge um 2,8 Kilometer und ein 500 Kubikmeter (m³) großer Pufferspeicher gefördert. Die Wärme wird zu 100 Prozent regenerativ von Biogas-Blockheizkraftwerken und einem Holzhackschnitzelkessel, die bereits vorhanden sind, bereitgestellt. Es werden 50 neue Anschlüsse von privaten Wohnhäusern, kommunalen Liegenschaften und Gewerbebetrieben von alten fossilen Heizungsanlagen und Elektrospeichern auf eine Versorgung mit zentraler erneuerbarer Wärme umgestellt. Moderne Regelungstechnik und Visualisierung garantieren eine Optimierung des Betriebes und eine bedarfsgerechte, effiziente Wärmebereitstellung. Ein Bonus für niedrige Rücklauftemperatur unter 45 Grad Celsius (°C) und ein Bonus für einen großen Pufferspeicher sind in der Förderung enthalten.

Mit einem Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro soll das bestehende Wärmenetz in der Gemeinde Uttenweiler im Landkreis Biberach nachverdichtet und erweitert werden. Gefördert werden hierfür Leitungen mit einer Trassenlänge von knapp 2,5 Kilometern und Übergabestationen für 60 private Ein- und Mehrfamilienhäuser. Die bestehende Wärmeversorgung von vier Hackschnitzelkesseln und einem Erdgas-Blockheizkraftwerk soll im Rahmen der Erweiterung um weitere vier Hackschnitzelkessel à 250 Kilowatt (kW), die in einer zweiten Heizzentrale untergebracht werden, ergänzt werden. Perspektivisch ist eine Vernetzung mit bestehenden Biogas-Blockheizkraftwerken und die Reduzierung der Wärmegewinnung aus Holzverbrennung angedacht.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Bis heute hat das Umwelt- und Energieministerium rund 120 Wärmenetze in Baden-Württemberg gefördert.
  • Dabei wurden fast 25 Millionen Euro an Fördermittel bewilligt.
  • Die Mittel stammen aus dem Landesförderpro­gramm „Energieeffiziente Wärmenetze“.
  • 80 Prozent der Bevölkerung Baden-Württembergs sind bereits durch eine kommunale Wärmeplanung abgedeckt – dank Förderung und bisheriger landesrechtlicher Vorgaben für Stadtkreise und Große Kreisstädte.
  • Beschleunigung von Genehmigungen: Erneuerbare Wärmeprojekte und Wärmenetze verfügen nach dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) über ein überragendes öffentliches Interesse, dadurch werden Planungsprozesse beschleunigt.
  • 2023 hat das Umwelt- und Energieministerium den Wärmegipfelprozess ins Leben gerufen und ist in den Dialog mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Kommunen und Verbänden zu den Rahmenbedingungen für die Wärmewende getreten. Am 21. Oktober 2024 fand der zweite Wärmegipfel mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Abschlusserklärung statt.