Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat 17 Bürgerinnen und Bürgern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. „Ehrenamt ist gelebter Bürgergeist. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hängt ganz entscheidend von Menschen ab, die sich für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, was Menschen selbstlos für andere leisten“, so Kretschmann bei der Überreichung am Freitag, 6. Dezember 2024, im Neuen Schloss in Stuttgart. Die Ordensaktion fand anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes statt.
„Ich möchte betonen: Das Bundesverdienstkreuz ist kein Geschenk, sondern eine Auszeichnung für das, was Ehrenamtliche für das Gemeinwohl geleistet haben. Ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung, weil sie die Ärmel hochkrempeln und anpacken“, betonte der Ministerpräsident. Oft scheine es, als würde es in unserer Gesellschaft immer kälter und egoistischer zugehen. „Aber Sie, liebe Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten, sind der beste Gegenbeweis.“
Dank für unermüdlichen Einsatz
Die 17 Geehrten hätten in ganz unterschiedlichen Bereichen viel Initiative und Tatkraft aufgebracht, etwa im Sozialbereich, im Sport, in der Erinnerungskultur oder in der Bildungsarbeit, so Kretschmann. „Sie stehen stellvertretend für so viele Menschen in unserem Land, die täglich durch ihr unentgeltliches bürgerschaftliches Engagement zeigen, dass längst nicht alle nur an sich und ihren eigenen Vorteil denken. Ich möchte mich von Herzen für ihre Leistungen, ihre Arbeit und Ausdauer über Jahre hinweg bedanken.“
Kurzbiografien der Ordensträgerinnen und -träger
Elke Banabak und Harald Stingele gehören zu den Gründungsmitgliedern der Initiative „Lern- und Gedenkort Hotel Silber“ in Stuttgart. Die Initiative verhinderte erfolgreich den Abbruch der ehemaligen Gestapo-Zentrale im Dorotheenquartier. Im Jahr 2018 wurde die Dauerausstellung im „Hotel Silber“ eröffnet. Das Haus mit seinen attraktiven Ausstellungen und niederschwelligen Angeboten gilt heute bundesweit als Modellprojekt für eine partizipative Erinnerungskultur.
Elke Banabak übernahm als stellvertretende Vorsitzende Verantwortung im Vorstand, nachdem die Initiative um das Hotel Silber im Jahr 2012 in einen Verein überführt wurde, und begleitete die weitere Planung bis zur Eröffnung des Erinnerungsortes. Sie vertritt den „Lern- und Gedenkort Hotel Silber“ seit 2017 im Organisationsteam für deutsch-italienische Jugendcamps im toskanischen Sant‘Anna di Stazzema, einem Ort grausamer Nazi-Verbrechen. Seit 2021 gibt sie als Geschäftsführerin des Vereins wichtige Impulse für das Programm. Zudem war sie 2007 Mitbegründerin des Mauthausen-Komitees Stuttgart e. V., dessen Vorstand sie seit 2015 angehört, und engagiert sich darüber hinaus in vielfältiger Weise gegen das Vergessen.
Harald Stingele übernahm im Jahr 2010 die Funktion als einer von drei Sprechern der Initiative „Lern- und Gedenkort Hotel Silber“. Mit der Gründung des Vereins hat er den Vorsitz übernommen und begleitete die weitere Planung bis zur Eröffnung des Erinnerungsortes. Er war Mitglied des Verwaltungsrats, Mitglied des Programmbeirats und auch beim Runden Tisch engagierte er sich für die historisch-politische Bildung an diesem besonderen Ort. 2021 hat er den Vorsitz abgegeben. Er bleibt dem Verein aber weiterhin eng verbunden, insbesondere in dem von ihm mitbegründeten Projekt „StolperKunst“. Darüber hinaus zeichnet sich Harald Stingele durch sein langjähriges Engagement für die Stolperstein-Initiative in Stuttgart aus.
Monika Barthelmey setzt sich seit über 25 Jahren im Rahmen verschiedenster Aktivitäten für Menschen ein, denen eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben schwerfällt oder die davon ausgegrenzt sind. Im Verein für soziale Integration und seelische Gesundheit e. V. mit Sitz in Nagold betreute sie beispielsweise Menschen, die eine anhaltende psychische Erkrankung haben, bei ihren Freizeitaktivitäten und bot ihnen so die Möglichkeit, für geraume Zeit so etwas wie Normalität zu erfahren. Lange Jahre war Monika Barthelmey auch im Arbeitskreis Offene Psychiatrie in Calw in gleicher Weise engagiert. Im Verein Frauen helfen Frauen e. V. Calw engagiert sie sich insbesondere als seelische Stütze für die Ratsuchenden, um Ängste und konflikthafte Situationen möglichst zu verhindern. Ihr offener Umgang mit allen Menschen ist ihre Stärke: Monika Barthelmey begegnet jedem in besonderem Maße mit Herzlichkeit, Humor und ohne Vorbehalte.
Dietmar Gräbe engagiert sich in der Bergwacht Schwarzwald e. V., seit er 16 Jahre alt ist und seit rund 30 Jahren als Vorsitzender der Ortsgruppe Karlsruhe. Als Bergretter setzt er sich nicht nur für verunglückte Personen in unwegsamem Gelände ein, sondern auch für den Natur- und Katastrophenschutz. Neben den klassischen Bergunfällen gehören auch Suchaktionen sowie Einsätze für Drachen- und Gleitschirmflieger dazu – insbesondere bei Letzteren zahlt sich Dietmar Gräbes Zusatzqualifikation als Luftretter aus. Auch trieb er die Vernetzung der Ortsgruppen erfolgreich voran, initiierte gemeinsame Übungen und professionalisierte die Zusammenarbeit innerhalb der Blaulichtfamilie bei komplexen Einsatzlagen. Sein außergewöhnliches Engagement und seine Expertise werden bei der Landesleitung der Bergwacht sehr geschätzt. Darüber hinaus ist Dietmar Gräbe in der Jugendarbeit aktiv – sowohl bei der Bergwacht als auch als 1. Vorsitzender im Gesangverein Liederkranz 1873 Karlsruhe-Hagsfeld e. V.
Inge Gula war jahrzehntelang als Mitglied des Ortschaftsrats und als Ortsvorsteherin in Haagen aktiv. In diesen Funktionen initiierte sie den Wochenmarkt, den Jugendtreff und pflegte die „Jumelage“ mit der Partnergemeinde Village-Neuf. Umweltschutz, Kultur, Wirtschaft und eine lebendige Demokratie standen bei ihrem weiteren Engagement immer im Vordergrund – sei es im Gemeinderat von Lörrach, im Kreistag oder als Mitglied im Hauptausschuss des Districtsrates des Trinationalen Eurodistricts Basel. Im Museumsverein Lörrach e. V. engagiert sie sich seit Anfang der 1990er-Jahre, davon über 30 Jahre bis 2023 als Vorsitzende des Vereins. Ihr gelang es, über einen Museumsfonds die finanziellen Möglichkeiten des Vereins signifikant zu erweitern und damit den Bau des neuen Sammlungsdepots des Dreiländermuseums Lörrach mit zu ermöglichen.
Christa Hasenbrink ist Gesicht und Stimme der Frauenselbsthilfe Krebs in Süddeutschland. 2008 übernahm sie die Leitung der örtlichen Gruppe in Meersburg und hatte ab 2016 bis vor Kurzem den Vorsitz des Landesverbands Baden-Württemberg/Bayern e. V. inne. Zu den Aufgaben der Frauenselbsthilfe gehört die psychosoziale Betreuung und Beratung, politische Interessenvertretung und die Entwicklung neuer Angebote für Patientinnen und ihre Angehörigen. Hasenbrink war Ideengeberin und Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen in den über 60 örtlichen Gruppen. Einrichtungen und Fachverbände schätzen ihre exzellente Expertise. Darüber hinaus ist sie auch im Vorstand des Krebsverbandes Baden-Württemberg e. V., in der Gemeinde der Münsterpfarrei Salem und in der Kolpingfamilie aktiv. Ferner gründete sie 2004 unter ihrem Vorsitz den Verein „Kutumb – Familie für Benares, Indien e. V.“, in dem sie seit 2021 im Vorstand als Beisitzerin fungiert.
Gerold Heinzelmann engagierte sich mit seiner Bäckerei in Wolfegg, die er 30 Jahre lang führte, auf besondere Art und Weise in der Ausbildung im Bäckerhandwerk. Als Vorsitzender des Gewerbevereins der Gewerblichen Berufsschule Ravensburg war er einer von zwei Initiatoren der bundesweit ersten Pilotklasse zur Ausbildung von Asylbewerbern. Geflüchtete erhielten einen Ausbildungsplatz mit begleitendem Sprachkurs. Das Modellprojekt entwickelte sich zum Vorbild für zahlreiche weitere Flüchtlingsklassen bundesweit. Vorbildlich ist auch Gerold Heinzelmanns Einsatz bei der Rumänienhilfe: Durch seinen Einsatz gelang es, in Lipova eine Bäckerei aufzubauen und bis heute organisiert er jährlich Lebensmittelspenden in die Region. Er ist darüber hinaus seit über 30 Jahren Mitglied im Gemeinderat Wolfegg und war über 25 Jahre stellvertretender Bürgermeister.
Johannes Kiderlen ist der Erfinder und Macher eines ungewöhnlichen Projekts: Den Vorschlag der Stadt Ravensburg, den bis dahin defizitären städtischen Weinberg ehrenamtlich zu bewirtschaften, verknüpfte er mit seinem Engagement für ein stationäres Hospiz in Ravensburg. Dafür hatte er sich in der Hospizstiftung Schussental, einer Unterstiftung der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg, schon lange aktiv eingesetzt. Die Idee dahinter: Der Erlös aus dem Weinberg gleicht das zu erwartende jährliche Defizit des Hospizes aus. Kiderlen wurde Pächter des Rebgartens Rauenegg und übernahm auf eigenes finanzielles Risiko die Bewirtschaftung, zusammen mit einem ehrenamtlichen Helferteam. Sein privates Unternehmen steht für die Verarbeitung der Lese bereit, die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg unterstützt beim Vertrieb. Das Projekt ist mittlerweile fest in der Ravensburger Bürgerschaft verankert.
Gernot Laufer ist seit 1971 Dirigent beim Männergesangverein Liederkranz Gunningen e. V. Seine über 50-jährige Arbeit als Chorleiter ist richtungsweisend für den Gesangsverein und geprägt von künstlerischer Kreativität. Nicht zuletzt dank seines großen Engagements wurde der Chor vielfach ausgezeichnet. Im In- und Ausland gilt Gernot Laufer seit vielen Jahren als Sympathieträger und Botschafter der Gemeinde Gunningen sowie der gesamten Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Bis vor wenigen Jahren hat Gernot Laufer auch den Männergesangverein Eintracht Dauchingen e. V. und den gemischten Chor Gesangsverein Liptingen 1845 e. V. geleitet. Dabei war er immer offen für gemeinsame Projekte mit Schulen oder der Musikschule Trossingen. Auftritte in Seniorenheimen oder Krankenhäusern waren für ihn selbstverständlicher Bestandteil seiner Arbeit.
Gerhard Mengesdorf engagiert sich seit fast einem halben Jahrhundert im Turnverein 1863 St. Georgen e. V. Er leitete unter anderem die Volleyballabteilung, war Trainer und Übungsleiter und übernahm 1988 den Vorsitz. Zwischenzeitlich bekleidete er neben vielen weiteren Ämtern auch das Amt des Präsidenten des Badischen Turner-Bundes, wo er für fast 450.000 Mitglieder verantwortlich war. In seine 27-jährige Präsidentschaft fallen sechs deutsche Turnfeste, zehn Landesturntage und elf Landesturnfeste. Gerhard Mengesdorf war auch kommunalpolitisch aktiv, im Gemeinderat St. Georgen sowie im Kreisrat Schwarzwald-Baar. Er brachte mit Projekten wie „Bewegte Kommune Kinder“ – einer Zusammenarbeit von Turn- und Sportvereinen mit Grundschulen und Kindergärten vor Ort – Menschen unterschiedlichen Alters zusammen.
Tanja Menz engagiert sich seit mehr als zehn Jahren im „Netzwerk der Hilfe“, der Hinterbliebenenhilfe der Bundeswehr, und ist Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung der Bundeswehr. Ihr Fokus hier liegt auf der Unterstützung von Hinterbliebenen und der Gedenkkultur für verstorbene Bundeswehrangehörige. Zu den Aufgaben zählen die Betreuung von Hinterbliebenen, die Gestaltung von Gedenkveranstaltungen, die Trauerbewältigung und die Förderung der Wertschätzung für Verstorbene. Tanja Menz ließ sich darum zusätzlich zur Trauerbegleiterin ausbilden. Sie ist seit 2019 bei der Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis tätig. Dort setzt sie sich intensiv für das Thema Trauer ein, sowohl im beruflichen als auch im ehrenamtlichen Kontext, und steht mit ihrer ausgeprägten Empathie insbesondere in Einzelbegleitungen trauernden Menschen zur Seite.
Dank des Engagements von Brigitte Rayer-Pohland konnte das historische Rathaus in ihrem Heimatort Eglosheim saniert und zu einem Vereinshaus für den Historischen Verein Eglosheim e. V. umgestaltet werden. Es dient heute als Treffpunkt, an dem Menschen zusammenkommen und gemeinsam Geschichte(n) erleben können. Brigitte Rayer-Pohland initiierte unter anderem Veranstaltungen wie das „Erzählcafé“, die den Aus-tausch zwischen den Generationen fördern, Erlebtes bewahren und die historische Identität Eglosheims lebendig halten. Neben ihrer Arbeit im Historischen Verein setzt sie sich auf vielfältige Weise für die Menschen vor Ort ein, insbesondere für die älteren Generationen. Als Sprecherin der Senioren-AG und Mitglied des Stadtseniorenrats Ludwigsburg gelingt es ihr immer wieder, mit zielgerichteten Vorschlägen und Maßnahmen die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.
Roswitha Ruh hat im Jahr 1992 den Helferkreis Münstertal mitbegründet, in welchem gemeinsames Helfen von Beginn an im Mittelpunkt stand. Der Helferkreis wird als ökumenische Initiative gemeinsam von der Katholischen und der Evangelischen Kirche getragen. Er bietet ein flexibles Unterstützungsangebot insbesondere für ältere Menschen, das von der Betreuung Pflegebedürftiger über Fahrdienste und Einkaufshilfe bis hin zu handwerklichen Tätigkeiten oder Gesprächen zur Linderung von Einsamkeit reicht. Versteckte Nöte zu erkennen und zu lindern, ist ein Kernanliegen des Helferkreises, dessen Erfolg maßgeblich vom Engagement der ehrenamtlichen Helfer wie Roswitha Ruh geprägt wird. In den ersten zehn Jahren seit der Gründung leistete der Helferkreis rund 5.400 Stunden ehrenamtliche Arbeit. In den letzten Jahren wurden die Hilfsangebote um Hausaufgabenhilfe an Schulen und Deutschunterricht für ausländische Frauen und Mütter erweitert.
Christian Skrodzki hat in seiner Heimatregion mehrere erfolgreiche Bürgerprojekte initiiert. Mit dem Projekt „Bürgerbahnhof Leutkirch“ setzte er beispielsweise 2012 ein genossenschaftliches Konzept zur Sanierung und Nutzung eines maroden Bahnhofs um. Mehr als 850 Leutkircher brachten über 1,1 Millionen Euro für das Vorhaben auf. Heute bietet der Bahnhof auf 1.500 Quadratmetern eine Großgastronomie, Büros und einen Veranstaltungsraum und trägt sich selbst. Mit der Unterstützung von fast 1.000 Bürgerinnen und Bürgern konnte auf Initiative von Christian Skrodzki die leerstehende Brauerei in Leutkirch-Urlau saniert werden. Heute produzieren und verkaufen dort Start-ups sowie Genuss- und Kunsthandwerker ihre Produkte in der „Allgäuer Genussmanufaktur“. Ein weiteres Projekt, das auf eine seiner Ideen zurückgeht, ist das Digitale Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben, das eine innovative Digital-Werkstatt und ein Kompetenzzentrum für digitale Transformation umfasst.
Seit über 40 Jahren betreibt Elke Wengert eine Auffangstation für Wildtiere. Was einst mit der Aufnahme einiger Igel und Rehkitze begann, hat sich zu einer immer größeren Einrichtung entwickelt. Elke Wengert und ihr Helferteam nehmen Säugetiere, Amphibien und Vögel in Obhut, lassen sie medizinisch versorgen und pflegen sie mit artgerechter Nahrung, bis sie wieder zu Kräften kommen und in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden können. Im Ostalbkreis ist die vollständig privat betriebene Auffangstation eine zentrale Anlaufstelle für Polizei, Feuerwehr, Jäger und Förster. Die Kosten für Medikamente und Futter finanziert Elke Wengert ausschließlich aus Spenden und eigenen Mitteln. Darüber hinaus hat sie die Hospizbewegung in Schwäbisch Gmünd mitbegründet und setzt sich seit Jahrzehnten mit Wassergymnastik im Leinzeller Hallenbad dafür ein, die Fitness der Seniorinnen und Senioren vor Ort zu fördern.
Maria Luise Wipfler unterstützt als aktives Mitglied der Selbsthilfegruppe PRO RETINA Deutschland e. V. Menschen mit Netzhauterkrankungen dabei, ihre Krankheit zu bewältigen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Selbst von einer seltenen Augenerkrankung betroffen, kennt sie die alltäglichen Schwierigkeiten blinder und sehbeeinträchtigter Menschen aus eigener Erfahrung. Auf Leitungsebene von PRO RETINA trägt sie maßgeblich zur Organisation und Weiterentwicklung der Gruppe bei. Daneben engagiert sie sich praktisch, etwa durch sportliche Aktivitäten für Menschen mit Netzhauterkrankungen, Gruppenangebote für Seniorinnen und Senioren oder die Telefonberatung für Betroffene und Angehörige. Maria Luise Wipfler initiierte zudem die Einrichtung des Jungen Forums, das junge Menschen mit Netzhauterkrankungen bei der Bewältigung von Herausforderungen im Berufsalltag unterstützt und bundesweit als Vorbild gilt. Sie setzt sich auch auf lokaler und überregionaler Ebene für die Interessen blinder Menschen ein, etwa durch die Initiierung kostenloser Taxifahrten für Betroffene im Landkreis Karlsruhe.
Dr. Rüdiger Wischert absolvierte über 30 Jahre lang neben seiner Tätigkeit als niedergelassener Gynäkologe zahlreiche ehrenamtliche Einsätze als Arzt in verschiedenen Ländern des Globalen Südens. Mit der internationalen Nichtregierungsorganisation German Doctors e. V. reiste er in Gebiete, in denen die Gesundheitsversorgung unzureichend ist und medizinische Hilfe dringend benötigt wird. Die in der Regel mehrwöchigen Einsätze führten ihn unter anderem nach Bangladesch, Indien und auf die Philippinen, wo er sich zum Teil unter sehr schwierigen Bedingungen mit großem persönlichen Einsatz als Mensch und Arzt um notleidende Menschen kümmerte. In Sierra Leone behandelte er beispielsweise Frauen mit Geburtskomplikationen, war am Aufbau medizinischer Stationen beteiligt und gab sein Wissen an lokale Fachkräfte weiter, um die medizinische Versorgung vor Ort nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus war er für die internationale Hilfsorganisation humedica e. V. im Katastropheneinsatz, unter anderem auf Haiti nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2021.
Tag des Ehrenamtes
Der Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day for Economic and Social Development, IVD) ist ein jährlich am 5. Dezember abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wurde 1985 von den Vereinten Nationen beschlossen.
Staatsministerium: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland