Die geologische Untersuchung stellt fest, dass eine Bebauung des Waldes grundsätzlich möglich ist. Die Umsetzung erfordert in Teilbereichen jedoch einen deutlich höheren technischen und finanziellen Aufwand als die Bebauung der Ackerfläche.
Eine Bebauung des Waldes würde primär das Querprofil des Eschtals, nördlich des untersuchten Waldgebiets Beckenhölzle betreffen. Deshalb war zum Verständnis der hydrologischen Zusammenhänge die Grundwassersituation beiderseits der Senke des Eschtals zu betrachten. Im oberen Verlauf des Eschbachs, dem eigentlichen Plangebiet vorgelagert, wurden zur Erkundung der Wasserführung bzw. des Wasseraufkommens Wassermesspegel eingerichtet.
Die Untersuchungen zeigten, dass innerhalb des Lettenkeupers, südlich des Otto-Gulde-Weges offenbar fast überall Grundwasser vorhanden ist; teilweise ist dieses oberhalb eines möglichen Gründungsniveaus gelegen.Nördlich des Otto-Gulde-Weges wurde Grundwasser in zwei Bohrungen angetroffen. Im Westen des Waldgebietes sind im flachen Hang Schichtwasseraustritte mit dauernder flächenhafter Versumpfung des Geländestreifens anzutreffen. Es wird empfohlen diese genannte Versumpfungsfläche nicht zu bebauen.
Es besteht grundsätzlich das Risiko, dass bei sehr stark anfallenden Wassermengen die Wasserführung im Karstbereich nicht mehr ausreicht, das Wasser an die Oberfläche ansteigt und über das Trockental des Eschbachs abfließt. Für diesen Fall und für den Fall, dass Schichtwasserhorizonte angeschnitten werden, sind entsprechende Dränagen und Schutzmaßnahmen notwendig, bis hin – im Falle einer Bebauung des Trockentals – zur Verlegung von wartungsgeeigneten Drainagen.
Hydrologische Untersuchungen im Bereich des Eschtals und angrenzender Flächen (PDF)
Zu den geotechnischen Untersuchungen wurden, zu den bereits 2015 veranlassten fünf Kernbohrungen und der ergänzenden, geoelektrischen Untersuchung, 2016 nun im Waldbereich südlich des Otto-Gulde-Wegs weitere vier Kernbohrungen eingebracht und ebenfalls eine geoelektrische Erkundung vorgenommen. Die Messtrassen für die geoelektrischen Messungen konnten erst ab August 2016, nach Beendigung der zweiten Vogelbrut, freigeschlagen werden. Erst nach Fertigstellung dieser aufwendigen Vorarbeiten konnte die eigentliche geophysikalische Untersuchung vorgenommen werden.
Im Nordosten des Waldgebietes Beckenhölzle findet sich neben Großdolinen eine großflächige und tiefgründige Verkarstung. Ein weiteres Dolinenfeld ist im westlichen Waldstreifen vorhanden. Der Geologe empfiehlt die genannten Teilflächen aufgrund der Verkarstung nicht zu bebauen, da ein unverhältnismäßig großer Gründungsaufwand und auch ein Sicherungsaufwand für Infrastrukturleitungen und Verkehrswege erforderlich wären. Nach Ergebnissen der geophysikalischen Erkundung liegt südlich des Otto-Gulde-Weges ein geringes bis mäßig erhöhtes Karstrisiko vor.
Infolge der Retentionswirkung des Waldbestandes ist ein durchfeuchteter, überwiegend plastischer Lettenkeuper-Verwitterungslehm mit hohem Anteil wassergefüllter Poren anzutreffen. Im Falle einer Bebauung des Waldbereichs und nach Kahlschlag entfällt die Retentionswirkung; ein langfristiges Austrocknen und Schrumpfen des Lettenkeupers neben der Zunahme der Erosionsanfälligkeit ist wahrscheinlich. Des Weiteren sind Sackungen und Setzungen infolge Absinkens des Grundwasserspiegels zu erwarten. Um diese andauernden Setzungen aufzufangen wären zusätzliche technische Aufwendungen, soweit dies möglich ist, notwendig. Trotz dieser Aufwendungen wäre mit anhaltender Rissbildung in befestigten Flächen (z. B. Verkehrswegen) zu rechnen.
Ergänzendes Geotechnisches Gutachten Teil 1 (PDF)
Ergänzendes Geotechnisches Gutachten Teil 2 (PDF)
Ergebnisbericht Geoelektrische Widerstandsmessungen 2016 (PDF)