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Abschnitt 6

Sicherung der Nachhaltigkeit, Jagd- und Wildtierschutz

Zu Ihren Fragen und Anregungen wird das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nach der Anhörungsphase hier auf dem Beteiligungsportal Stellung nehmen.

Wir stellen Ihnen hier den Abschnitt 6 des Gesetzentwurfes vor. Sie hatten die Möglichkeit diesen bis zum 15. Mai 2014 zu kommentieren und zu diskutieren.

Der sechste Abschnitt enthält zahlreiche neue Regelungen, welche bestimmte In-strumente und Einrichtungen im Rahmen des Wildtiermanagements vorsehen. Dazu gehören die aufeinander und auf die Managementstufen des ersten Abschnitts bezogenen Regelungen zum Monitoring, zum Wildtierbericht und zu besonderen Hegemaßnahmen. Der bereits bestehende Generalwildwegeplan erhält in diesem Abschnitt eine gesetzliche Grundlage. Als eigenständige Einrichtungen zur Erfüllung der Aufgaben des Wildtiermanagements erhalten die Hegegemeinschaften eine besondere gesetzliche Funktionsbeschreibung; sofern sie als Körperschaften des öffentlichen Rechts eingerichtet werden, sind die dafür erforderlichen Regelungen vorgesehen. Im Übrigen enthält der sechste Abschnitt angepasste Regelungen, die bereits das bisher geltende Recht vorgesehen hat, darunter die Regelungen zu Jagd- und Schonzeiten als das zentrale Steuerungsinstrument im Rahmen des Wildtiermanagements.

Kommentare : zu Sicherung der Nachhaltigkeit, Jagd- und Wildtierschutz

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

77. Kommentar von :Ohne Name

Jagd im Nationalpark

Zitat: "Die Jagdausübung in Schutzgebieten nach den Bestimmungen des Naturschutzrechts und des Landeswaldgesetzes muss dem jeweiligen Schutzzweck entsprechen. Die dazu erforderlichen Regelungen trifft die Behörde, die für die Erklärung zum Schutzgebiet zuständig ist, im Rahmen der hierfür geltenden Vorschriften. Die Wahrnehmung des Jagdrechts ist

Zitat: "Die Jagdausübung in Schutzgebieten nach den Bestimmungen des Naturschutzrechts und des Landeswaldgesetzes muss dem jeweiligen Schutzzweck entsprechen. Die dazu erforderlichen Regelungen trifft die Behörde, die für die Erklärung zum Schutzgebiet zuständig ist, im Rahmen
der hierfür geltenden Vorschriften. Die Wahrnehmung des Jagdrechts ist zu gestatten, soweit der
Schutzzweck nicht entgegensteht. Die Jagd und das Wildtiermanagement im Nationalpark Schwarzwald müssen den Bestimmungen des Nationalparkgesetzes und den Vorgaben des Nationalparkplans entsprechen."
Kommentar:
Hier sehe ich eine Freikarte für die eigenständige Nationalparkbehörde. Dort werden also Wildtiermanagement (Jagd?) und Schutzziele von ein und der gleichen Behörde definiert und reguliert.
Für Waldschutzgebiete Bannwald und Schonwald (nach RV der zuständigen ob.Fortsbehörde) gilt dies sinngemäß nur für den Landeswald ?
Alle sonstigen Schutzgebiete sind demnach jagdlich zielorientiert nach den Maßstäben der zust. Naturschutzbehörde, die Jagdausübenden haben sich diesem Diktat zu beugen ?
Das ist dann nach meiner Ansicht eine klare Selbstermächtigung der Naturschutzbehörden.
Im Umkehrschluß müsste demnach eine Mitbestimmung der Naturschutzbehörden und vor allem der Naturschutz-NGOs außerhalb von Schutzgebieten unmöglich sein.

76. Kommentar von :Ohne Name

Jagd- u. Wildtierschutz

Es ist mir unverständlich wie in einem NATURA 2000 Gebiet die Jagdvorgaben genau so zutreffen wie für "normale" Gebiete. In NATURA 2000 Gebieten sollten die Abschüsse bei Wildtieren grundsätzlich eingeschränkt werden, bzw. sollten gewisse Flächen in diesen Gebieten für bestimmte Wildtierarten schussfrei bleiben. So etwas muss heute möglich sein.

Es ist mir unverständlich wie in einem NATURA 2000 Gebiet die Jagdvorgaben genau so zutreffen wie für "normale" Gebiete. In NATURA 2000 Gebieten sollten die Abschüsse bei Wildtieren grundsätzlich eingeschränkt werden, bzw. sollten gewisse Flächen in diesen Gebieten für bestimmte Wildtierarten schussfrei bleiben. So etwas muss heute möglich sein. Viele Tierarten sind bedroht, hauptsächlich durch die größer werdenden Verkehrsströme und durch die Umweltgifte die auch vor Menschen nicht halt machen. Deshalb gibt es kein Gegeneinander sondern nur ein Miteinander mit den Geschöpfen dieser Erde. Denn wir wissen: Der Mensch ist die größte Gefahr für unseren Planeten ! 

75. Kommentar von :Ohne Name

Nachhaltigkeit, Jagd u. Wildtiersschutz - wer hats erfunden

Sehr geehrte Damen u. Herren, Dümmer wie grün gehts ja kaum noch. Nicht die Grünen, EU oder irgendwelche Intelligenten aus Industrie oder sonst wo her haben die Nachhaltigkeit in Forst, Jagd u. Natur erfunden. *Wer hats erfunden*!! Das Ganze - (Nachhaltigkeit) entstand schon vor ca. 800 Jahren durch unsere Landwirtschaft, Jäger u. Forst und durch

Sehr geehrte Damen u. Herren,
Dümmer wie grün gehts ja kaum noch. Nicht die Grünen, EU oder irgendwelche Intelligenten aus Industrie oder sonst wo her haben die Nachhaltigkeit in Forst, Jagd u. Natur erfunden.
*Wer hats erfunden*!! Das Ganze - (Nachhaltigkeit) entstand schon vor ca. 800 Jahren durch unsere Landwirtschaft, Jäger u. Forst und durch niemanden anderst. Da brauchen wir keine OBERSCHLAUEN, GRÜNE ODER NATURSCHUTZPARKS für 10 Mio. oder Stilllegungsflächen usw.!!!! Sehr geehrter Herr Blonde schon früher wurde mit Maß u. Ziel, Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit und Respekt (anderst wie heutzutage)!!!!!!!!!! gewirtschaftet u. geerntet.
Man sieht ja was Grün erreicht, Alternative Energieen ohne Zukunftskonzepte oder in der Landwirtschaft in Sachen Tierschutz, Getreide oder Maissorten.usw. Die Deutschen und auch kleineren Mischbetriebe werden durch Auflagen ..Tierhaltung/ Schutz zum Aufgeben gezwungen dadurch entstehen schöne Großfarmen mit Massenproduktion und nicht Bio oder wir bekommen schon fröhlich Genmais vom Ausland. Auch unsere Zuchtschweine und Mastferkel kommen ,schnellst mit Power hochgezogen, von Tschechien oder Belgien usw..

Also lasst wenigstens noch unsere Jagd und Forst in Ruhe und funktioierend wie eh und je.

MFG L.Schumm
Vorstands Mitglied der Forstbet. Gemeinschaft
Hermuthausen-Hohenlohe

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte/r L. Schumm,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt und auch vom Streit in der Sache. Damit die Diskussion auf dem Beteiligungsportal fruchtbar ist und niemanden frustriert, müssen sich aber alle wie bei einer persönlichen

Sehr geehrte/r L. Schumm,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt und auch vom Streit in der Sache. Damit die Diskussion auf dem Beteiligungsportal fruchtbar ist und niemanden frustriert, müssen sich aber alle wie bei einer persönlichen Unterhaltung an gewisse Regeln halten. Diese Regeln haben wir in unserer Netiquette festgehalten.

Kurz zusammengefasst besagen die Regeln, dass alle Beteiligten auf dem Beteiligungsportal ein Mindestmaß an Fairness und Respekt gegenüber anderen Personen und Meinungen aufbringen müssen. Nicht zulässig sind also etwa rassistische, fremdenfeindliche, sexistische oder in anderer Weise beleidigende Kommentare. Bei Nichteinhaltung dieser Regeln sind wir leider gezwungen, Kommentare zu löschen.

Bitte halten auch Sie sich an die Netiquette, damit auch alle anderen Nutzerinnen und Nutzer des Beteiligungsportals von einer fairen und sachlichen Debatte profitieren können. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam

74. Kommentar von :Ohne Name

zu 60 und 63: Angeblich genetische Weitergabe

Ich staune immer mehr, welch weltfremde abstruse Theorien von Jagdgegnern hier mittlerweile vertreten werden, wenn die Sachargumente ausgehen. Da ist wohl jedes Mittel recht ... Und genau das ist das Problem: Wenn man von Natur keine Ahnung hat, aber alles besser weiß! Jetzt wird beim Wild schon genetisch an die nächste Generation

Ich staune immer mehr, welch weltfremde abstruse Theorien von Jagdgegnern hier mittlerweile vertreten werden, wenn die Sachargumente ausgehen.
Da ist wohl jedes Mittel recht ...

Und genau das ist das Problem: Wenn man von Natur keine Ahnung hat, aber alles besser weiß!

Jetzt wird beim Wild schon genetisch an die nächste Generation weitergegeben, wenn sie bejagt wird.
Sollte das angeblich so sein: Bitte SERIÖSE Quellenangaben!

Ich behaupte ja auch nicht, dass die Einstellung gegen die Jagd dazu führt, dass diese von Marsmenschen infiltriert sind und langfristig auf's Gehirn schlagen.

Geht's noch?

Was kommt als Nächstes? Jäger sind Taliban oder Mitglied von Al-Qaida? Die Achse des Bösen?
Oder planen Sie den Weltaufstand?
Hätten manche wohl gerne!

So langsam fehlen mir dazu echt die Worte ...

Aber ich finde es wirklich schlimm, wenn unsere Landesregierung auf solche verwirrten Menschen hört. Allerdings erklärt das manches.

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte/r Haller,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt und auch vom Streit in der Sache. Damit die Diskussion auf dem Beteiligungsportal fruchtbar ist und niemanden frustriert, müssen sich aber alle wie bei einer persönlichen

Sehr geehrte/r Haller,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt und auch vom Streit in der Sache. Damit die Diskussion auf dem Beteiligungsportal fruchtbar ist und niemanden frustriert, müssen sich aber alle wie bei einer persönlichen Unterhaltung an gewisse Regeln halten. Diese Regeln haben wir in unserer Netiquette festgehalten.

Kurz zusammengefasst besagen die Regeln, dass alle Beteiligten auf dem Beteiligungsportal ein Mindestmaß an Fairness und Respekt gegenüber anderen Personen und Meinungen aufbringen müssen. Nicht zulässig sind also etwa rassistische, fremdenfeindliche, sexistische oder in anderer Weise beleidigende Kommentare. Bei Nichteinhaltung dieser Regeln sind wir leider gezwungen, Kommentare zu löschen.

Bitte halten auch Sie sich an die Netiquette, damit auch alle anderen Nutzerinnen und Nutzer des Beteiligungsportals von einer fairen und sachlichen Debatte profitieren können. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam

73. Kommentar von :Ohne Name

Zu 66. Kommentar Herr Dittmann

Sehr geehrter Herr Dittmann, wie Sie richtig bemerken, ist mein Kommentator - also SIE - von wenig Fachwissen kontaminiert. In dem hier besprochenen Gesetz geht es nicht um die Ausräumung der Landschaft, nicht um fehlgeleitete Agrarsubventionen, nicht um falsche Chemikaliengesetzgebung in Bezug auf Pestizide, nicht um die Energiewende,

Sehr geehrter Herr Dittmann,

wie Sie richtig bemerken, ist mein Kommentator - also SIE - von wenig Fachwissen kontaminiert.

In dem hier besprochenen Gesetz geht es nicht um die Ausräumung der Landschaft, nicht um fehlgeleitete Agrarsubventionen, nicht um falsche Chemikaliengesetzgebung in Bezug auf Pestizide, nicht um die Energiewende, sondern um - richtig - Jagd und Wildtiermanagement.

Sie sind herzlich eingeladen, die von mir angelegten Benjeshecken oder gepflegten Wallhecken zu besichtigen. Diese Arbeit machen wir zusammen mit dem BUND regelmäßig, manchmal auch zusammen mit örtlichen Jägern. Bei neuen Windrädern habe ich mich ausgiebig um ökologisch sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen bemüht.

Alle diese Maßnahmen bringen aber herzlich wenig, wenn nicht gleichzeitig der Prädationsdruck auf die gefährdeten Arten reduziert wird - hierzu gibt es genug wissenschaftliche Ausarbeitungen. Und freilaufende Katzen stellen nun mal eine der größten Gefahren für viele Singvögel und Kleinsäuger dar.

Sie schreiben, man kann den Katzen das Fangen von Tieren nicht per Gesetz verbieten, aber man kann durchaus Ihren Haltern vorschreiben, dass ein Gartenzaun eben ausbruchsicher für Katzen gestaltet wird - in den USA und Australien inzwischen schon gängige Praxis. Warum sollen Katzenhalter ihr Tier auf Kosten der Allgemeinheit und der Natur, vor allem der bedrohten Arten halten dürfen ?

Nein, der Gesetzgeber darf hier nicht Katzenschutzpolitik betreiben, sondern Naturschutz !

Dr. Christian Criegee, NABU-Mitglied

72. Kommentar von :Ohne Name

Der Papst

Papst Franziskus sagte vor kurzem : wir müssen den Tieren ihre Würde zurückgeben. Wo bleibt der Tierschutz und die Würde von Tieren in der Jagd ? Schliefenanlagen, Totschlagfallen , Fuchsbaujagden , Hasenjagd ....................................................................... Diese Jagdmethoden sind in der heutigen Zeit ethisch nicht mehr

Papst Franziskus sagte vor kurzem : wir müssen den Tieren ihre Würde zurückgeben.
Wo bleibt der Tierschutz und die Würde von Tieren in der Jagd ?
Schliefenanlagen, Totschlagfallen , Fuchsbaujagden , Hasenjagd .......................................................................
Diese Jagdmethoden sind in der heutigen Zeit ethisch nicht mehr vertretbar.
Wie können Jäger ihre Jagdhunde an lebenden Tieren ausbilden und am Sonntag in der Kirche sitzen?
Sind Jäger Atheisten ? Bin etwas ratlos Harald Späth

71. Kommentar von :Ohne Name

§ 41-2 Jagdruhe im Frühjahr

Diese Bestimmung zeigt wie realitätsfern die Macher des Gesetzentwurfes sind. Außerhalb von den großen Waldgebieten wie Schönbuch, Rammert, Schwarzwald usw. besteht Baden Württemberg aus einer Vielzahl von kleinen im Feld verstreuten Wäldchen. Hier die Jagd im Wald zu verbieten kommt einem generellen Jagdverbot gleich. Und was soll diese Regelung

Diese Bestimmung zeigt wie realitätsfern die Macher des Gesetzentwurfes sind. Außerhalb von den großen Waldgebieten wie Schönbuch, Rammert, Schwarzwald usw. besteht Baden Württemberg aus einer Vielzahl von kleinen im Feld verstreuten Wäldchen. Hier die Jagd im Wald zu verbieten kommt einem generellen Jagdverbot gleich. Und was soll diese Regelung überhaupt? Wenn man dem Wild wirklich Ruhe gönnen wollte müsste in der fraglichen Zeit ein allgemeines Betretungsverbot erlassen werden. Das würde aber Wählerstimmen kosten und da muss der Tierschutz halt zurückstehen.

70. Kommentar von :Ohne Name

#66: Haustiere ./. verwilderte Tiere und die bisherige gesetzliche Regelung

Sehr geehrter Herr Dittmann, wenn ich Ihnen auch bei einigen Bemerkungen von Herrn Dr. Criegee durchaus zustimme und bei dem unsäglichen Thema Propeller ausdrücklich Beifall gebe, so möchte ich doch Ihre Äußerungen nicht unkommentiert lassen: 1. Viele Jäger sollten sich nicht einbringen, sondern sie tun es und bringen sich bereits seit Langem

Sehr geehrter Herr Dittmann,

wenn ich Ihnen auch bei einigen Bemerkungen von Herrn Dr. Criegee durchaus zustimme und bei dem unsäglichen Thema Propeller ausdrücklich Beifall gebe, so möchte ich doch Ihre Äußerungen nicht unkommentiert lassen:

1. Viele Jäger sollten sich nicht einbringen, sondern sie tun es und bringen sich bereits seit Langem ein beim Feldgehölzanbau und –pflege, sowie bei der Herstellung und Betreuung von Biotopen! Die Felder werden nicht durch Jäger von Gebüsch bereinigt, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall.

2. Ein „Abmurksen“ von Haustieren, wie Sie es bezeichnen, findet so nirgendwo statt. Leider lässt schon Ihre Wortwahl auf wenig Offenheit gegenüber einem durchaus problematischem Thema schliessen. Hier hilft ein Blick in das aktuell noch gültige Gesetz, in welchem klare Regeln z.B. mit deutlichen Abständen zu Gebäuden definiert sind. U.a. ist auch dadurch sicher gestellt, dass es eine Unterscheidung zu Haus- und verwilderten Tieren gibt. Jäger erschiessen nicht einfach vierbeinige Familienmitglieder, sondern, wenn überhaupt wildernde verwilderte Katzen. Da haben wir einen grundlegenden Unterschied zu Ihrer Darstellung. Die meisten Jäger sind selbst Besitzer von Haustieren und sich sehr wohl bewusst, was es heisst, ein vierbeiniges Familienmitglied zu verlieren.
Ich selbst habe auch schon einen geliebten vierbeinigen Freund durch ein Auto und einen zweiten durch Vergiften verloren und kann sehr wohl nachfühlen, wie das ist.

3. Verwilderte Katzen fangen nicht nur „manchmal“ ein paar Mäuse, Vögel und Kleingetier, sondern sie fangen, was sie bekommen können. Solche Tiere haben Hunger und stehen in einem täglichen Überlebenskampf. Das kann man schon daran erkennen, wie viele dieser bemitleidenswerten Tiere aussehen.

4. Wir Jäger haben nicht nur ein gewisses, sondern sogar hohes Maß an Verstand und betrachten daher nicht nur von einem einzelnen Standpunkt aus, sondern sehen das Ganze. Dabei betrachten wir auch das "Ergebnis" des Tuns dieser verwilderten Tiere und greifen schützend für die Opfer ein. Genau aus diesem Grund fordern wir eben kein Komplettverbot. Wir haben da draußen in der Natur kein schwarz oder weiß, sondern viele Abstufungen, die individuelle Entscheidungen erfordern. Genau das aber will man dem fachkundigen und sachlich entscheidenden Jäger an vielen Stellen wegnehmen. So auch bei diesem Thema.

5. Die von Ihnen geforderten „sinnvollen entsprechenden Gesetze“ gibt es bereits. Ich empfehle Ihnen ganz speziell dazu die Lektüre des §29 LJagdG in der aktuellen Fassung.

6. Schrotkugeln „durchlöchern“ nicht. Die haben eine ganz andere Wirkung.

7. Verwilderte Katzen sind keine wie Sie es bezeichnen „unliebsame Jagdkonkurrenz“. Das, was Katzen mehrheitlich holen ist nach dem Jagdgesetz gar nicht bejagbar. Somit kann es gar keine Konkurrenz sein. Es geht vielmehr um den nach Bundesjagdgesetz für Jäger verpflichtenden Artenschutz und Auftrag zur Hege.

8. Und bevor Sie das vermuten: Nein, ich habe noch nie eine Katze oder Hund erschossen und ich habe es auch nicht vor.

Vielleicht liegt einfach das Missverständnis darin, dass nicht zwischen Hauskatzen und verwilderten Katzen unterschieden wird? Für den fachkundigen Jäger ist das jedoch sehr wohl unterscheidbar.

Daher ganz klare Forderung: Die bisherige Regelung sollte bleiben! Eine Präzisierung darf gerne vorgenommen werden, aber kein Totalverbot. Das widerspricht eindeutig dem geforderten Tier- und Artenschutz, der für alle Tierarten gleichermaßen gelten muss und nicht nur für bestimmte und dabei auch noch invasive Arten.

Viele Grüße
Edgar

69. Kommentar von :Ohne Name

zu §41 Abs(2)

die Logik einer 'generellen' Schonzeit im genannten Zeitraum erschliesst sich mir nicht. Was soll diese bewirken? in der genannten Zeit ist Heute schon für fast alles Schalenwild Schonzeit (Ausnahmenregelung nach Bestimmungen des § 22 Abs. 4 BJagdG). Im Feld fehlt in dieser Jahreszeit üblicherweise die 'Deckung' für größeres Wild (Schwarzwild), so

die Logik einer 'generellen' Schonzeit im genannten Zeitraum erschliesst sich mir nicht. Was soll diese bewirken? in der genannten Zeit ist Heute schon für fast alles Schalenwild Schonzeit (Ausnahmenregelung nach Bestimmungen des § 22 Abs. 4 BJagdG). Im Feld fehlt in dieser Jahreszeit üblicherweise die 'Deckung' für größeres Wild (Schwarzwild), so dass eine Erlaubnis der Bejagung dort im Prinzip einer generellen Schonzeit, auch für das Schwarzwild, gleich kommt. Dies ist m.E. kontraproduktiv in Zeiten einer Schwarzwildschwemme. Die Vorjahresstruktur der Schwarzwildrotte löst sich in dieser Zeit i.d.R. teilweise auf, da die Bachen erneut frischen. Der Nachwuchs des Vorjahres (insbes. männliche Stücke) werden von der Bach abgeschlagen und vagabundieren in der Zeit unstet und vor allem unvorsichtig um Wald herum, da ihnen (noch) die nötige Erfahrung fehlt. Diese dann im Wald zu bejagen ist äusserst effektiv, um damit den Bestand zu reduzieren, was ja von allen Seiten gefordert wird.
Wenn der Sinn und Zweck eine generelle 'Ruhe im Wald' (welche Beweggründe auch immer) sein soll, frage ich mich, was ist störender : Permanent-Betrieb durch Holzarbeiten oder Erholungssuchende, welche sich zwischenzeitlich, auch aufgrund geänderten Nutzungsverhaltens (Geocaching, Mountainbiking), an keine Uhrzeiten bzw. befestigte Wege mehr halten, oder Jagdausübende, welche i.d.R. ihre fixen Jagdeinrichtungen aufsuchen, und diese ein paar Stunden später auf selbem Wege wieder verlassen?

68. Kommentar von :Ohne Name

@OhneNamen Kommentar 64

Sehr geehrter Herr Ohne Name, Da muss ich Ihnen widersprechen. DIE JAGD HAT SOGAR EINEN ENTSCHEIDENDEN EINFLUß AUF DIE POPULATIONSDICHTE BEI WILDSCHWEINEN! Durch die Jagd vermehren sich Wildtiere stärker als unter natürlichen Umständen, meint Prof. Dr. Josef H. Reichholf, der die Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung München

Sehr geehrter Herr Ohne Name,

Da muss ich Ihnen widersprechen.
DIE JAGD HAT SOGAR EINEN ENTSCHEIDENDEN EINFLUß AUF DIE POPULATIONSDICHTE BEI WILDSCHWEINEN!

Durch die Jagd vermehren sich Wildtiere stärker als unter natürlichen Umständen, meint Prof. Dr. Josef H. Reichholf, der die Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung München leitet. Würden in einem Gebiet durch die Jagd, die ja vor allem im Herbst und Winter statt findet, viele Tiere getötet, hätten die Verbliebenen ein besseres Futterangebot. „Tiere, die gestärkt überleben, pflanzen sich im Frühjahr zeitiger und zahlenmäßig stärker fort“, sagte Reichholf.
("Süddeutsche Zeitung" vom 28.01.2009)

Eine französische Langzeitstudie, die im renommierten „Journal of Animal Ecology“ veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis:

Starke Bejagung führt zu einer deutlich höheren Fortpflanzung und stimuliert die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen. Die Wissenschaftler um Sabrina Servanty verglichen in einem Zeitraum von 22 Jahren die Vermehrung von Wildschweinen in einem Waldgebiet im Departement Haute Marne, in dem sehr intensiv gejagt wird, mit einem wenig bejagten Gebiet in den Pyrenäen.

Das: Wenn hoher Jagddruck herrscht, ist die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen wesentlich höher als in Gebieten, in denen kaum gejagt wird. Weiterhin tritt bei intensiver Bejagung die Geschlechtsreife deutlich früher – vor Ende des ersten Lebensjahres – ein, so dass bereits Frischlingsbachen trächtig werden.
Auch das Durchschnittsgewicht der erstmalig fruchtbaren Wildschweine ist bei hohem Jagddruck geringer.
In Gebieten, in denen wenig Jäger unterwegs sind, ist die Vermehrung der Wildschweine deutlich geringer, die Geschlechtsreife bei den Bachen tritt später und erst bei einem höheren Durchschnittsgewicht ein.
(Servanty et alii, Journal of Animal Ecology, 2009.
Siehe auch standard.at, "Mehr Jagd macht Wildschweine früher reif" vom 15.09.2009)


"Weder in Österreich noch sonst irgendwo ist eine Trendwende [hin zu weniger Wildschweinen. Anm.d.R.] erkennbar", betont Walter Arnold, Leiter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die hiesige Populationsdichte könnte sich sogar noch verdreifachen. "Ich sehe nur wenig Chancen, das jagdtechnisch in den Griff zu bekommen."
(standard.at, "Mehr Jagd macht Wildschweine früher reif" vom 15.09.2009).


Wildschweine haben eine sehr empfindliche Sozialstruktur: Eine Leitbache, die einmal im Jahr fruchtbar (rauschig) ist, führt die Rotte an. Die so genannte Rauschsynchronität sorgt dafür, dass die anderen Bachen in der Gruppe gleichzeitig fruchtbar sind. Auch hält sie die älteren Jungtiere, die „Überläufer“ in Zaum und verhindert damit größere Flurschäden. Wird die Leitbache erschossen, zersprengt dies die Rotte, die führungslosen Tiere brechen in die Felder ein, alle Bachen werden mehrmals im Jahr rauschig und vermehren sich völlig unkontrolliert.

Norbert Happ, der bekannteste deutsche Wildschweinkenner – selber Jäger – prangert an: „Die Nachwuchsschwemme ist hausgemacht“. Für die explosionsartige Vermehrung der Wildschweine seien die Jäger selbst verantwortlich: „Ungeordnete Sozialverhältnisse im Schwarzwildbestand mit unkoordiniertem Frischen und Rauschen und unkontrollierbarer Kindervermehrung sind ausschließlich der Jagdausübung anzulasten“, so Happ in der Jägerzeitung. Das bedeutet: Jagd löst keine ökologischen Probleme, sondern schafft sie erst.
("Wild und Hund" 23/2002)

Da gäbe es noch einiges mehr zu dem Thema zu schreiben, was aber hier den Rahmen sprengen würde.

Lange Rede kurzer Sinn: Die Jagd trägt die Hauptschuld an der Wildschweinschwemme!