Hier hatten Sie bis zum 15. Mai 2014 die Möglichkeit den Gesetzentwurf im Allgemeinen zu kommentieren und zu diskutieren.
Ihre Hinweise oder Anregungen zu konkreten Regelungsvorschlägen und Paragraphen des Gesetzentwurfes konnten Sie direkt zu dem betreffenden Gesetzesabschnitt abgeben.
Im Bewusstsein der gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Bedeutung, die der Jagd in Baden-Württemberg zukommt, entwickelt das Land Baden-Württemberg mit diesem Gesetz das geltende Jagdrecht weiter. Die Rahmenbedingungen für die Jagd haben sich während der letzten Jahrzehnte teilweise grundlegend verändert. Daraus haben sich zahlreiche Herausforderungen im Umgang mit Wildtieren und ihren Lebensräumen ergeben. In Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Pilotkonzepte im Umgang mit Wildtieren entwickelt und umgesetzt. Die Erfahrungen mit diesen Konzepten bieten eine Grundlage für die praxisgerechte Weiterentwicklung der jagdgesetzlichen Regelungen.
Das Gesetz passt das Jagdrecht den veränderten Rahmenbedingungen, neuen wildtierökologischen Erkenntnissen und den an das Jagdwesen gestellten Anforderungen, insbesondere des Naturschutzes und des Tierschutzes an. Mit der Weiterentwicklung des Jagdrechts leistet das Gesetz einen Beitrag, die Jagd als eine ursprüngliche Form der Nutzung natürlicher Lebensgrundlagen durch den Menschen in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu erhalten und dabei die von der Jagd berührten Belange des Natur- und Tierschutzes sowie die Interessen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft zu wahren.
Kommentare : Zum Gesetzentwurf allgemein
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Jagdrechtsreform
"SPD zweifelt an Jagdgesetzgebung", so lautete vor wenigen Tagen eine Schlagzeile des 'Schwarzwälder Bote' Gottseidank, ein Lichtblick! Es scheint noch nicht alles Hopfen und Malz bei dieser Regierungskoalition verloren zu sein. Offenbar merkt man langsam auch in den Reihen der SPD, dass der Entwurf des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes
"SPD zweifelt an Jagdgesetzgebung",
so lautete vor wenigen Tagen eine Schlagzeile des 'Schwarzwälder Bote'
Gottseidank, ein Lichtblick! Es scheint noch nicht alles Hopfen und Malz bei dieser Regierungskoalition verloren zu sein. Offenbar merkt man langsam auch in den Reihen der SPD, dass der Entwurf des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes das Ergebnis einer intensiven Lobbyarbeit einer ganzen Reihe von Verbänden aus dem großen Feld des Natur- und Tierschutzes ist, bei dem deren Forderungen gießkannenartig berücksichtigt wurden um diese Wählerklientel zufrieden zu stellen, dass aber viele dieser Forderungen auf ideologisch entstandenen Doktrinen und bestenfalls Halbwissen beruhen. Diese Forderungen werden dann nicht etwa sachlich fundiert, sondern in einer nur noch als Rabulistik zu bezeichnenden Weise vorgetragen, in der man die Jägerinnen und Jäger beständig in die Ecke natur- und tierschutzschädlicher und zudem völlig überflüssiger Egoisten stellt.
Diese Rabulistik beginnt mit der These, das Jagdrecht sei angestaubt. Belegt wird diese These indes nicht. Dass es das Jagdrecht schon geraume Zeit gibt, bedeutet keineswegs, dass es einen Grund zu seiner grundlegenden Umgestaltung und zu einem Paradigmenwechsel gäbe. Sonst könnte man ja auch das BGB und die ZPO - beide seit dem 01.01.1900 in Kraft - 'schleifen', etwa im Sinne eines sozialistischen Zivilrechts wie es die DDR hatte. Denn: diese Gesetze sind ja mehr als "angestaubt". Der angestaubt-These darf man daher die EDV-Erkenntnis "never touch a running System!" entgegen halten!
Die Rabulistik geht weiter mit der These, die Jäger würden die Wildbestände beim Reh- und Schwarzwild durch Füttern mutwillig vergrößern (um mehr Jagerlebnisse zu haben). Zum Beleg hierfür werden irgendwelche Extrembeispiele angeführt, ohne dabei auch nur zu erwähnen, dass es sich um seltene Ausnahmen handelt und es in allen Lebensbereichen immer irgendwelche Menschen gibt, die sich falsch verhalten. Wer fordert schon die Abschaffung des Kraftverkehrs, nur weil es immer wieder mal alkoholisierte Fahrer gibt?
Fakt ist, dass echte Fütterung beim Schwarzwild gar nicht und beim Rehwild wenn überhaupt nur in extremen Hochlagen bei echter Hungersnot stattfindet. Vielmehr wird das Wild mit kleinen Futtermengen angekirrt, damit man es erfolgreich bejagen und selektiv waidgerecht erlegen, sprich dezimieren kann. Bei Drückjagden hingegen ist eine Selektion nach Geschlecht, Alter, Gesundheitsstand etc. pp. kaum möglich und die Gefahr schlechter, zu unnötigem Leiden der Tiere und Entwertung des Wildbrets als einem sehr wertvollen Lebensmittel groß. Die Mengen an Kirrmaterial, die maximal ausgebracht werden dürfen, sind gesetzlich limitiert und die Einhaltung wird von den Landkreisen bzw. dem Forst überwacht, Verstöße werden mit - teils empfindlichen - Bußgeldern geahndet und dadurch recht effektiv vermieden.
Soweit Rotwild gefüttert wird, dient dies in erster Linie der Vermeidung von Schälschäden an Bäumen, weil das Rotwild sonst die Rinde junger Bäume abzieht und verzehrt, um etwas im Bauch zu haben. Würde man diese Fütterungen in Notzeiten nicht vornehmen, wäre der Schaden für die Waldbestände hoch. Aber auch beim Rotwild dient die Fütterung zugleich der Selektion (indem man sich so besser einen Überblick über das im Revier vorhandene Wild machen und dann ggf. auch alte, kranke oder sonst schwache Stücke erlegen kann).
Warum es besser sein soll, schwaches Wild leiden und verenden zu lassen, statt es zu erlegen und als Nahrungsmittel zu verwerten, erschließt sich mir nicht. Im Hinblick auf den Tierschutz erst recht nicht.
Besonders rabulistisch ist die Behauptung, Schwarzwild werde von den Jägern gemästet. Die geringen Futtermengen, die man z.B. zur Schwarzwildbejagung verwenden darf und üblicherweise auch nur verwendet, gehen in den Tonnen von Eicheln und Bucheckern völlig unter, die die schwer umweltgestressten Laubbäume Jahr für Jahr abwerfen, weil sie ständig Voll- oder Sprengmasten fruktifizieren, um so vor dem drohenden Klimawandel-Tod noch möglichst viele Nachkommen zur Erhaltung des Genoms zu produzieren. De facto ist es aufgrund dieses natürlichen, schlaraffenlandartigen Überangebots von Nahrung so, dass das Schwarzwild die Kirrungen wegen der dort maximal zulässigen 3 l Mais gar nicht mehr annimmt, weil es dazu keine Notwendigkeit hat, aber um die Lebensgefahr an den Kirrungen weiß. Hier wäre es viel sinnvoller, weitaus attraktivere Kirrmaterialien sowie Restlichtverstärker für Jagdwaffen zuzulassen, damit man die Wildschweine wirklich mal effektiv dezimieren kann, statt ihrer Reproduktionsrate von bis zu 300 % machtlos hinterherzulaufen und von den Landwirten in immer rücksichtsloserer Weise auf Wildschadensersatz in Anspruch genommen zu werden.
Rabulistisch ist auch die Darstellung, Jägerinnen und Jäger würden in erheblichem Umfange Hunde und Katzen abschießen und das dabei mitschwingende Bild, sie seien vielfach rücksichts- und verantwortungslose Schiesser. Ich selbst jage nun schon 35 Jahre und habe in dieser Zeit vielleicht zehn wildernde Katzen abgeschossen. Es handelte sich um Katzen, die angesichts ihres Verhaltens ersichtlich die Gewohnheit abgelegt hatten, wieder in menschliche Behausungen zurück zu kehren. Wenn eine Katze so menschenscheu ist, dass sie im Wald oder Feld schon auf 100 m oder mehr sofort die Flucht ergreift, sobald sie eines Menschens ansichtig wird, dann ist sie ausgewildert und vermehr sich mit ihresgleichen dort in der Natur. Dies ist dann in der Paarungszeit auch durchaus lautstark zu hören.
Ein Teil der Katzen wurde übrigens auf Bitten des Landwirts geschossen, der seine zahlreichen Katzen nie sterilisieren lassen und erkannt hatte, dass sie einfach überhand nehmen. Geht ein Landwirt in einem solchen Fall her und nimmt der Kätzin die Jungen weg, zieht sie ihren nächsten Wurf irgendwo in der freien Natur auf, mit der Folge, dass die Jungen wiederum wild aufwachsen und dort allerlei Getier (u.a. Junghasen; Hasen gehören eigentlich auf die Rote Liste gesetzt) vertilgen. Es geht somit nicht um irgendwelcher Leute Hauskatzen die bei erstbester Gelegenheit gemeuchelt werden, sondern um die Eindämmung Folgen verantwortungsloser Katzenhaltung.
In den 45 Jahren, seit ich - davon 35 Jahre als Jagdscheininhaber - jagdlich zugange bin, habe ich übrigens noch nie einen wildernden (im Sinne von Wild hetzenden) Hund erlebt. Bei Hunden stellt sich das Auswilderungsproblem auch nicht, da sie anders als Katzen ihre Gewohnheit, die Nähe ihrer Besitzer zu suchen, nicht ablegen. Und sollte mir in meinem Revier ein wildernder Hund wiederholt zu schaffen machen, würde ich alles versuchen, eine Tötung des Hundes zu vermeiden. Andererseits: wie soll man in der i.d.R. nicht vorherseh- oder planbaren und noch weniger reproduzierbaren Situation einen triebigen Hund einfangen oder sonst von seinem Jagdtrieb abhalten??? Nach dem dritten qualvoll seinen Zerfleischungen erlegenen Reh würde ich mich vielleicht auch fragen, ob es jetzt nicht langsam nicht mehr anders geht .... Aber da ich selbst Hundehalter bin, würde mich dies immense Überwindung kosten.
Nicht nachvollziehbar ist auch die Forderung nach einer Jagdruhe auf Schwarzwild im Wald. Wenn es darum ginge, andere Tierarten ungestört ihren Nachwuchs aufziehen zu lassen, dann stellt sich die Frage, welche Tierarten dies überhaupt sein sollen und warum dann nicht allgemein das Betretungsrecht aufgehoben oder eingeschränkt wird, warum nicht Waldarbeiten, Joggen, Reiten, Spazieren, Mountainbiking, Geocaching und nicht zuletzt die zahlreichen Naturführungen des Naturschutzverbandes in dieser Zeit auch untersagt werden!! Und natürlich müsste man es auch den Jägerinnen und Jägern untersagen, sich im Wald zu bewegen. Denn Unruhe verbreitet ein Schussknall im Gegensatz zu den vorgenannten menschlichen Betätigungen im Wald kaum.
Vor allem aber ist diese Jagdruhe deshalb nicht zu verantworten, weil nichts die Anstrengungen zur Eindämmung der Schwarzwildplage behindern darf! In den beiden fraglichen Monaten werden aber bis zu 20 % der Jahresstrecke erlegt und zwar nahezu ausschließlich im Wald, weil das Schwarzwild im Feld nicht unterwegs ist.
Was sodann die Verwendung von Bleimunition angeht, gibt es ja schon das - m.E. absolut berechtigte - Verbot der Verwendung von Bleischrot bei der Jagd auf Wasservögel. Kritisch wird dies jedoch bei der Jagd auf Haarwild. Denn - was die wenigsten der selbsternannten 'Experten' der massiv auf die Gesetzgebung Einfluss nehmenden Natur- bzw. Tierschutzverbände wissen, aber jede Jägerin und jeder Jäger weiß: aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften ist Bleischrot nunmal die beste Schrotart, die am ehesten geeignet ist, sicher zu töten und damit Verletzungen und Siechtum bei Tieren zu vermeiden. Bei den anderen Materialien (Weicheisen, Wismut etc.) ist die Dichte (spezifisches Gewicht in Relation zum Volumen) zu gering und damit auch die Auftreffenergie sowie die Anzahl an Schrotkörnern je Patrone. Die Forderung nach Verbot von Bleischrot ist somit in Bezug auf den Tierschutz problematisch.
Noch problematischer ist die Forderung nach dem Verbot bleihaltiger Büchsengeschosse. Auch hier wird - pure Rabulistik - der Anschein erweckt, "Bleifrei" sei richtig und als Begründung der an Bleivergiftung verendenden Seeadler oder die Bleivergiftung der wildbretverzehrenden Bevölkerung angeführt. Das ist jedoch eine Milchmädchenrechnung! Denn auch hier ist es wiederum so, dass die Jägerinnen und Jäger aus gutem Grunde Bedenken bzgl. des Verbots von bleihaltigen Büchsengeschossen haben. Denn diese Geschosse haben aufgrund vielfach eine schlechtere Schusspräzision und vor allem eine deutlich schlechtere zielballistische Wirkung. Sie mögen zwar im Endergebnis auch tödlich wirken. Jedoch ist sich die Jägerschaft darüber einig, dass diese Geschosse vielfach nicht sofort oder binnen kürzester Zeit, sondern erst mit einer gewissen Verzögerung tödlich wirken. Nicht nur, dass das beschossene Wild in dieser Zeit unnötige Qualen aushalten muss: es kann vielfach nicht aufgefunden (d.h. erfolgreich mit Hunden nachgesucht) werden, weil die bleifreien Geschosse zu langsame Wirkung zeigen und das Wild überdies zu wenig Schweiß (Blut) verliert, weil der Ausschuss zu klein ist. Die Folge: das Wild springt viel weiter ab, als wenn es mit klassischen Geschossen beschossen worden wäre und kann zudem oftmals nicht aufgefunden werden. Es verendet dann irgendwo - ggf. unter längeren Qualen - und kann nicht oder erst so spät aufgefunden werden, dass es nicht mehr verwertet, sondern nur noch entsorgt werden kann.
Insofern ist man dann auch ganz zwanglos bei der Erkenntnis, dass das Recht zu jagen rechtstechnisch ein Bestandteil des Eigentumsrechts ist. Die Sozialbindung des Eigentums und der Staatsziel-Charakter des Tierschutzes ist dem Unterzeichner als Rechtsanwalt bekannt und wird von ihm auch mitgetragen. Beides rechtfertigt aber nicht einen Paradigmenwechsel, der ohne Not dieses Eigentumsrecht dem Naturschutz unterordnet. Es gibt nicht etwa eine Eigentumsbindung des Naturschutzes, sondern eine Sozialbindung des Eigentums, d.h. ein verfassungsrechtlich klar formuliertes Primat des Eigentums. Dieses soll jedoch durch die einer Revolution gleichkommende Abschaffung des seitherigen Jagdrechts negiert werden. Dies ist verfassungsrechtlich höchst zweifelhaft und wird im Zweifel auch zu Verfassungsbeschwerden führen.
Der gewichtigste Aspekt ist jedoch die Bevormundung der Jägerinnen und Jäger durch die Schar von selbsternannten Experten, von denen ein großer Teil aufgrund von Vorurteilen und fehlendem Sachwissen ideologische Jagdgegner sind und alles begrüßen, was gegen die Forderungen der Jägerinnen und Jäger Front macht. Warum geschieht Derartiges nicht auch gegenüber Sportanglern oder gegenüber Insektensammlern? Diese bringen doch auch Tiere um bzw. setzen sie großem Stress und Verletzungen aus, um sie ggf. hinterher wieder in's Wasser zu werfen, wo sie dann ggf. an ihren Verletzungen, Infektionen und dergleichen verenden. Und warum dürfen Kleintierzüchter ihrem Hobby nachgehen, das ebenfalls keiner echten Überlebensnotwendigkeit entspricht und in dessen Rahmen zigtausenden von nicht dem Zuchtwunsch entsprechenden Tauben, Kaninchen und sonstigen Tieren ohne jede sonstige Rechtfertigung und ohne jede Betäubung buchstäblich der Kragen umgedreht wird?
Als Jäger und Revierpächter frage ich mich oft, warum ich mir das noch antue: der Stress, den Abschussplan beim Rehwild zu erfüllen, die Nächte mit dem Versuch zuzubringen, Wildschweinabwehr zu betreiben und dennoch jedes Jahr mehr an Wildschadensersatz zahlen zu sollen. Und nun noch immer mehr Restriktionen und das darin wurzelnde abgrundtiefe Misstrauen! Ich frage mich immer öfter, ob ich eigentlich bescheuert bin, mir das anzutun. Das, was die Jagd mal zur Passion werden ließ, nämlich der Erholungs- und Erlebniswert sowie die Gestaltungsmöglichkeiten in einem Revier wird immer mehr beschnitten und durch Reglementierungen, nunmehr durch 'Management' verdrängt. Man investiert jede Menge Zeit, Geld und Arbeit und erlebt immer mehr Frust. Also frage ich mich: warum beschränke ich mich nicht darauf, Begehungsscheininhaber ohne nennenswerte Pflichten-, Verantwortungs- und Kostenlast in einem Staatsrevier zu werden oder nur noch ein, zwei insgesamt wohl billigere Jagdreisen in's Ausland zu unternehmen und sonst gar nicht mehr zu jagen. Habe ich das alles nötig???
So denken immer mehr Jägerinnen und Jäger. Wenn hier nicht nur nicht massiv durch Verbesserung der Rahmenbedingungen gegengesteuert, sondern die Problematik durch die weitgehende Eigenverantwortungs- und Gestaltungsmöglichkeitsberaubung noch zusätzlich verschärft wird, werden nicht nur schwarzwildgeplagte Feldjagden nicht mehr verpachtbar sein, sondern auch immer mehr von den übrigen Jagdrevieren keinen Pächter mehr haben. Damit würde dann zwar die Zielvorstellung vieler die Reformierung unseres Jagdrechts Fordernder, nämlich die (faktische) Abschaffung des Reviersystems zunehmend realisiert werden. Aber es würde bei den Wildbeständen keine Selbstregulation in erträglichen Bahnen, sondern eher ein Verbiss- und Schwarzwildschadenschaos eintreten. Folge: die Jagdgenossenschaften müssten Jäger anstellen und diese mit allen Konsequenzen (Lohnzuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit etc. pp.) bezahlen. Schon lange kursiert in Jägerkreisen die Befürchtung, dass der Tag komme, wo Jäger für die Jagdausübung bezahlt werden.
Dann wird ermöglicht werden, was bisher rechtlich absolut tabu ist: die Verwendung von Infrarot- oder sonstigen Zielbeleuchtungseinrichtungen, von Zielfernrohren mit Restlichtverstärkern etc. pp. Es kommen dann irgendwann australische Verhältnisse auf, wo des Nachts Geländewagen mit Scheinwerferbatterien auf dem Dach durch die Fluren preschen und Schädlingsbekämpfer ohne jede Selektion das Feuer auf das vom Schweinwerferlicht an den Platz gebannte Wild eröffnen. Der von solchen Berufsjägern - oder sollte man Wildtierkeulmanagern sagen? - abgegebene Schuss wäre dann für viele Jagdgegner in Ordnung, denn es würde sich ja um einen Schuss handeln, der aus ihrer Sicht ethisch-moralisch sauber wäre, weil er nur dem schnöden Mammon und nicht einer Jagdpassion geschuldet wäre.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: es gibt unter den Jägerinnen und Jägern durchaus einige schwarze Schafe, die dem Klischee- bzw. Zerrbild entsprechen, das Jagdgegner von "den" Jägern zu zeichnen versuchen und bei denen Kritik angebracht ist. Die Jägerschaft wie auch die Verwaltung muss Wege und Mittel finden, solchen Zeitgenossen beizukommen bzw. das Handwerk zu legen. Man könnte hier an Selbstverwaltungseinrichtungen mit eigener Gerichtsbarkeit wie etwa den berufsständischen Kammern denken, die dann Sanktionen gegen solche Mitglieder aussprechen könnte, die z.B. fortgesetzt ohne sachlichen Grund Wild füttern, zu intensiv kirren, ohne triftigen Grund Hunde oder Katzen abschießen und und und. Wenn solche Institutionen dann z.B. zeitweilige Jagdverbote oder endgültige Jagdscheinentziehungen sowie sonstige Sanktionen verhängen könnten, träte ein wirksamer und von Kennern der Materie ausgehender Selbstreinigungseffekt ein.
Jagd in ihrer bisherigen Form hat sehr viel mit Ethik und Eigenverantwortung zu tun. Das jetzige Gesetzesvorhaben legt die Axt an diese Wurzeln dessen, was man unter Waidgerechtigkeit versteht und geht in Richtung auf Bevormundung und Abtötung jeder Freiwilligkeit und Initiative, mithin in Richtung Management.
Am grünen Wesen soll das Land genesen. Dies scheint das Motto der grünen Basta! - Politik (MinPräs Kretschmann beim Landesjägertag in Oppenau: "Das beeindruckt mich nicht!") zu sein, mit der grüne Ideologien durchgeboxt und die Unterstützerklientel bedient wird.
Ob es die das Land in eine schulpolitische Konfusion ersten Ranges stützende Streichung der verbindlichen Grundschulempfehlung, das Durchboxen des Naturparks gegen den Willen derer die dort leben oder nun die Abschaffung des Landesjagdgesetzes gegen den Protest nahezu der gesamten Jägerschaft zugunsten eines Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes geht: Kretschmann und die seinen sind jeweils wild entschlossen, die Gunst ihrer knappen Mehrheit zu nutzen und ihre Ideologien zu Zwangsdoktrinen zu machen.
Erstaunlicherweise nehmen die Forstleute, auf deren jagdlichen, waldbaulichen und ökologischen Sachverstand sonst immer so viel Wert gelegt wird und die sich sonst auch gerne einbringen, zu diesem Gesetzesentwurf überhaupt nicht Stellung. Und das, obwohl das Gesetz gleichermaßen für sie gelten würde wie auch für alle andern Jäger! Sollte etwa zutreffen, was ab und an zu hören ist: dass ihnen früh ein ministerieller Maulkorb verpasst wurde?
Gerne höre ich von Ihnen und stelle mich einer Diskussion.
Ranger statt Jäger
Ich bin dafür, die gesamte Jägerschaft abzuschaffen! Sie ist einfach nicht mehr zeitgemäß und handelt meiner Meinung nach gegen Tier- und Naturschutz und den normalen Menschenverstand. Allein die Nachsuche verletzter z.B. angefahrener Tiere macht meiner Ansicht nach heute noch Sinn. Leider kenne ich einige "Heger und Pfleger" und ihre Ansichten
Ich bin dafür, die gesamte Jägerschaft abzuschaffen! Sie ist einfach nicht mehr zeitgemäß und handelt meiner Meinung nach gegen Tier- und Naturschutz und den normalen Menschenverstand. Allein die Nachsuche verletzter z.B. angefahrener Tiere macht meiner Ansicht nach heute noch Sinn.
Leider kenne ich einige "Heger und Pfleger" und ihre Ansichten persönlich, da ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin. Mehr als undifferenzierte Stammtischweisheiten habe ich noch von keinem dieser Menschen gehört.
Und, was immer wieder deutlich wird: die Jagd ist für diese Leute kein notwendiges Übel sonder im Gegenteil: es bereitet ihnen allen hauptsächlich einen Riesen-Spaß! Es ist in meinen Augen also reine Mordlust am Tier! Außerdem kann man mit richtig großen Autos und Schießgewehren wichtig durch die Gegend fahren und Eindruck schinden.
Einer hat mir bei einer Gelegenheit einmal von dem unvergleichlich schönen Gefühl vorgeschwärmt, welches er in dem Moment empfindet, wenn er sieht, wie das Leben in den Augen dieser armen getöteten Kreaturen erlischt. Sicher, es sind nicht alle so. Aber ist das nicht ekelhaft?!
Warum sonst sollten die, die es sich leisten können, immer wieder unfassbar viel Geld dafür bezahlen, um im Ausland die besten und größten Stücke vor die Flinte zu bekommen und als "Sieger" heimzukehren? Andere wiederum sparen oft jahrelang dafür, um einmal dieses angeblich besonders erhebende Gefühl zu erleben, einen XXL-Ender zu erlegen. Oder einen Elch. Oder auch mal einen Elefanten. Oder ein Nashorn. Oder so. Das ist doch pervers. Was hat diese innere Einstellung mit Hege und Pflege zu tun? Und wie lächerlich: mit Waffengedöns gegen wehrlose Tiere und sich dann als Held fühlen!
Daher und noch aus vielen, vielen anderen Gründen bin ich für die Abschaffung der gesamten Jägerschaft! Statt dessen könnte man eine Art Ranger einstellen, die - diese Hoffnung habe ich - die Natur und die Tiere wirklich beschützen, achten und ihr Bestes wollen und sich nur im äußerste Notfall gezwungen sehen, ein Tier einmal zu töten.
Gedanken zu einen unnötigen Managmentgesetzes oder wie Bürgern Rechte entzogen werden
Der Entwurf dieses "Managmentgesetzes" der Natur halte ich für sehr befremdlich! Der Mensch versucht zu managen er sollte lieber Verantwortung für sein Tun übernehmen. Die Landesregierung hat sich auf die Fahne geschrieben ein auf wissenschaftlicher Basis stehendes Gesetz zu erstellen. Das vorliegende Gesetz hat dies nicht erreicht, da nur
Der Entwurf dieses "Managmentgesetzes" der Natur halte ich für sehr befremdlich!
Der Mensch versucht zu managen er sollte lieber Verantwortung für sein Tun übernehmen.
Die Landesregierung hat sich auf die Fahne geschrieben ein auf wissenschaftlicher Basis stehendes Gesetz zu erstellen.
Das vorliegende Gesetz hat dies nicht erreicht, da nur der Regierung genehme "wissenschaftliche" Meinungen akzeptiert wurden (üblicher Reflex seit Jahrhunderten bei den Mächtigen). Beispielhaft sei hier auf das Vorschreiben bleifreien Büchsemunition verwiesen. Z.Z. ist die bleifreie Munition noch nicht soweit entwickelt um die Schusspräzision und die Tötungswirkung sicherzustellen! Bei meiner Waffe ist ein Streukreis von 42 mm ( 5 unterschiedliche Monitionstypen mit 10 Schuss getestet die 2 schlechtesten Schüsse nicht berücksichtigt; bei meiner bisherigen Munition liegt ein Streukreis von 18 mm vor) vorhanden -> dies nicht tierschutzgerecht; da werde ich mir wohl oder übel eine neu Waffe zulegen müssen sofern ich in BW noch jagen will ( ich lebe nur 4 km von der Landesgrenze nach Bayern entfernt). Die notwendige Autreffgeschwindigkeit wird z.Z. nur mit sog. Magnum-Munition erreicht.
Wenn sich viele Jäger aufgrund dieses Gesetzes eine neue Waffe zulegen müssen, ist zu befürchten, dass sofort die Waffensteuer wieder auf die Tagesordnung kommt!
Ein Verwaltungsabbau sieht anders aus. Durchführungsverodnungen werden dann die Beschäftigung in den Verwaltungen sichern, anders sind die Genehmigungsvorbehalte ja auch nicht zu "managen" (jetzt wird mir auch klar warum Managmentgesetz!).
Bei diesem Gesetzes-Entwurf habe ich schlimmste Befürchtungen was uns die Durchführungsverordnung und Verwaltungsvorschrift für weiter Überraschungen bringen wird.
Eine Einschränkung der Jagd im der Monaten Februar bis April auf Schwarzwild ist absolut unsinnig, wo sind den hier die wissenschaftlichen Meinungen (aber bitte nicht nur die welche gefallen).
Jagd ist ein Handwerk und kein Managment, und dieses Handwerk muss beherrscht werden. In der jagdlichen Praxis muss der Jäger Handeln können und nicht Anträge stellen!
Meine Forderung ist, werft den Jägern keine Stöcke zwischen die Beine, sondern räumt die Stolpersteine aus dem Weg!
Macht Gesetze einfacher und nicht komplizierter!
Macht Gesetze für die, die sie umsetzen müssen, die Grundeigentümer und Jäger.
Behandelt Sachverhalte gleich! z. B. Wenn Totschlagfallen verboten werden dann alle! Keine Betreten des Waldes dann alle! Fütterungsverbot, dann auch im Hausgarten, bei Tauben, bei Enten, ....
Wenn diese Grüne-Landesregierung die Jagd abschaffen will (dies lässt sich bei diesem Entwurf als 1. Schritt vermuten), dann nicht über diese Hintertüre! Dann taktiert nicht, sondern positioniert euch, schwierig für Politiker.
geplantes Fütterungsverbot
Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin nun seit über einem halben Jahrhundert Jäger und seit über 40 Jahren betreue ich (seit über 30 Jahren zusammen mit meinem Sohn) ein Rehwildrevier im mittleren Schwarzwald mit Höhenlagen von bis zu 670 m. Durch eine artgerechte Fütterung, die Anlage von Wildäsungsflächen und konsequent durchgeführten
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin nun seit über einem halben Jahrhundert Jäger und seit über 40 Jahren betreue ich (seit über 30 Jahren zusammen mit meinem Sohn) ein Rehwildrevier im mittleren Schwarzwald mit Höhenlagen von bis zu 670 m.
Durch eine artgerechte Fütterung, die Anlage von Wildäsungsflächen und konsequent durchgeführten Wahlabschuß habe ich einen gesunden, nicht überhöhten Wildbestand sowie eine gute Tannennaturverjüngung in meinem Revier.
Fallwild sowie kümmerndes Wild kommen bei mir faktisch nicht vor.
Denjenigen, die ein totales Fütterungsverbot für unser Rehwild propagieren, empfehle ich die Lektüre folgender Zeilen:
Das Schießen allein macht den Jäger nicht aus.
Wer weiter nichts kann, bleibe lieber zu Haus.
Doch wer sich ergötzet an Wild und an Wald,
auch wenn es nicht blitzet und wenn es nicht knallt
und wer noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit,
wenn Heide und Holz sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und bitter die Not
und hinter dem Wild einherschleicht der Tod,
und wer ihm dann wehret, ist Waidmann allein,
der Heger, der Pfleger kann Jäger nur sein!
Hermann Löns
Ich hoffe inständig, dass gesunder Menschenverstand und Mitgefühl für die Kreatur über ideologische Scheuklappen siegen wird und dieses vollkommen unsinnige Fütterungsverbot nicht Gesetzeskraft erlangen wird.
Sollte ich mich täuschen, so werde ich auch in Zukunft die notwendigen Schritte einleiten, die mir mein Gewissen und die Achtung vor dem Wild als Mitgeschöpf vorgeben.
Die Damen und Herren von den Grünen haben uns jahrzehntelang vorgelebt, was es heißt, zivilen Ungehorsam zu üben. Man kann auch noch in fortgeschrittenem Lebensalter seine Lernfähigkeit unter Beweis stellen...
Richard Glück, Glatten, Revier Bettenhausen, Hegering Dornhan
Wildtierökologische Erkenntnisse?
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Landtags von Baden-Württemberg, Während die Presse über den Referentenentwurf zum neuen "Jagd- und Wildtiermanagement-Gesetz" bereits berichtete, erhielten ihn Landesjagdverband und Kreisjägervereinigungen erst rund anderthalb Wochen später! Eine bemerkenswerte Vorgehensweise des zuständigen
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Landtags von Baden-Württemberg,
Während die Presse über den Referentenentwurf zum neuen "Jagd- und Wildtiermanagement-Gesetz" bereits berichtete, erhielten ihn Landesjagdverband und Kreisjägervereinigungen erst rund anderthalb Wochen später! Eine bemerkenswerte Vorgehensweise des zuständigen Ministeriums und Herrn Minister Bonde, der nach eigener Aussage doch auf die konstruktive Mitarbeit der Jägerschaft großen Wert gelegt hatte! Gerade diejenigen, die mit dem neuen Gesetz täglich umgehen müssen, wurden also erst einmal im Unklaren gelassen! Doch abgesehen von diesem etwas irritierenden "Formfehler" enthält der Entwurf noch immer viele Änderungen, die ich nicht nachvollziehen kann.
Verkürzt gesagt sollen die Jäger offenbar nur noch "Schädlinge", wie vor allem Rehwild und Wildschweine kurz halten, da diese in Land- und Forstwirtschaft für Einbußen sorgen. Daß Jagd eine an Grund und Boden gebundene, legitime Nutzungsform natürlich nachwachsender Resoursen ist, wurde zwar auch von Ministeriumsseite hervor gehoben, spiegelt sich aber de facto nicht im Referentenentwurf wider! Auch Feldhase und Baummarder werden seit Jahren in etwa konstanter Größenordnung, also NACHHALTIG genutzt, ohne die Bestandszahlen zu gefährden.
Die künftige geplante Einteilung der Wildarten im 3-Schalenmodell scheint zunächst sinnvoll. Tatsächlich entscheiden aber nicht die Jäger oder das Kreisjagdamt darüber, welche Art wie genutzt werden kann, sondern die Naturschutzbehörde. Die Erstgenannten verfügen über Erfahrungswerte und die Jagdstrecken zeigen ungefähre Bestandsentwicklungen. Letztgenannte Behörde wird aber ohne Bejagung (mittlere Schale) keine Bestandszahlen zur Verfügung haben - eine legitime Abschöpfung im Zuwachs einzelner Arten wird daher "aus Sicherheitsgründen" wohl eher nicht gestattet werden!?
Die Jagdpächter engagieren sich schon jetzt - freiwillig und bereits seit Jahren - bei Wildzählungen durch die Wildforschungsstelle. Ein weitergehendes Wildtiermonitoring, das den Jägern aufgebürdet werden soll, generiert Unmengen weiterer Daten. Wer soll diese sinnvoll auswerten, ohne den Verwaltungsaufwand zu erhöhen? Noch völlig offen ist auch die Frage, was denn die objektiven Kriterien sind, die ggf. zur Aufnahme einer Wildart in die erste Schale führen könnten?
Die bisher bewährte Bejagung in Eigenverantwortung des Jägers wird abgeschafft. Stattdessen kommt kurioser Weise der Jäger in die Beweispflicht - er soll die exakte Höhe des Bestandes dokumentieren und nachweisen! => zeigt sich hier die angündigte verringerte Bürokratie?
Jäger übernutzen aber keine Art oder rotten sie gar aus, so lange sie sie eigenverantwortlich bejagen dürfen. Im Gegenteil: sie werden mit zeitlichem und monetärem Aufwand dafür sorgen, die Lebensbedingungen für die zu nutzende Wildart - und damit nebenbei für etliche andere Tier und Pflanzenarten(!) - zu erhalten oder zu verbessern. Im englischsprachigen Ausland bringt man diesen logischen Zusammenhang auf den einfachen Nenner: "Use it, or lose it" ("Nutze (die Art), oder verliere sie"). Das ganz oder teilweise Entnehmen einzelner Arten aus der Bejagung, mit dem Ziel, deren Population zu stärken, hat in den vergangenen Jahrzehnten weder Auer- noch Birkhuhn gerettet! Auch Rebhuhn und Bekassine sind auf dem absteigenden Ast. Also funktioniert dieses als kausal verkaufte Rettungsprinzip nicht (wozu es bereits wissenschafltiche Untersuchungen gibt! Wenn Ihnen andere Untersuchungen bekannt sind, die ein Populationswachstum lediglich aufgrund fehlender Bejagung durch den Menschen nachweisen, bitte ich Sie mir die Quellenangaben zukommen zu lassen) Denn bloßes unter Schutz stellen hilft am meisten dem Anschein, doch "etwas getan" zu haben! Einen deutlich größeren Einfluß auf eine Population haben, wie Sie wissen, Klima, Nahrungsverfügbarkeit und geeigneter Lebensraum. Durch den stark veränderten Waldbau der letzten Jahre ist Rehwild, aufgrund der vermehrten Äsung und Deckung, immer schwieriger zu bejagen. Die nur scheinbar logische Folgerung: Der Jäger beherrscht sein Handwerk nicht!
Ähnlich verhält es sich mit den Wildschweinen: Die Klimaerwärmung sorgt für mildere Winter und dadurch deutlich weniger Frischlingssterblichkeit aber auch für mehr Mastjahre bei Eiche und Buche. Wenn diese Bäume mittlerweile fast jährlich Samen im Überfluss produzieren, was früher etwa alle 5 Jahre einmal passierte, profitiert das Wild davon. Die Folge ist eine erhöhte Reproduktion, verbunden mit weniger Winterverlusten! Zudem ist in der Landwirtschaft der Mais seit Jahren auf dem Vormarsch. Nicht weil er so schön grün ist, den Boden auslaugt und mangels Wildkräutern für viele Arten eine Nahrungswüste darstellt, sondern weil WIR ALLE, oder die Politik, erneuerbare Energie wollen und der Maisanbau entsprechend gefördert wird. Dichte, kaum zu bejagende Sommereinstände mit reichlich Nahrung für die Wildschweine sind die Folge. Die angewachsene Sauenpopulation geht natürlich auch proportional immer mehr zu Schaden. Ginge es nach dem Verursacherprinzip (Klimaerwärmung & Bioenergiegewinnung) müssten aber wir alle für die Wildschäden aufkommen, z.B. durch Abgabe von Mineralölsteuer oder EEG-Umlage an die geschädigten Landwirte. Diese Regelung wäre fair - verkauft sich aber potentiellen Wählern eher schlecht - daher soll doch bitte der Jagdpächter die Zeche zahlen. Nach geplantem Gesetzentwurf jetzt auch (bei Mais) zu 20% der Grundeigentümer. Aber dieser wird von Subventionsgeldern und Politik dazu gezwungen, möglichst große Felder mit dem leckeren goldenen Korn anzubauen. Sprich: die Gesellschaft, also wir alle wollen es so - oder sollen es zumindest wollen, wenn wir bis 2025 unseren Energiekonsum zu 45% aus Ökostrom decken sollen. Aber den Schaden sollen sich Jäger und Bauern einvernehmlich teilen!? Die vielfältigen Gründe für den Anstieg der Sauenpopulation werden (wissentlich?) ignoriert und nur auf die angebliche Unfähigkeit der Jäger reduziert!
Neu ist auch der Vorschlag nur noch bleifreie Jagdmunition verwenden zu dürfen. Dieser Aktionismus lässt außer acht, daß ohnehin kaum Bleirückstände im abgegebenen Wildbret verbleiben. Auch suggeriert er, daß Alternativmunition Schadstofffrei wäre. Dem ist nicht so: Zugesetzte Zerspanungsmittel, die die Metallbearbeitung erst ermöglichen, gelangen beim Schuß ebenfalls in den Wildkörper. Schlußendlich gibt es Situationen, z.B. die Nachsuche auf verletzte Wildschweine, bei denen es auf die schnelle Stoppwirkung der Munition ankommt. Hier sind bleihaltige Geschosse bisher konkurrenzlos. Wenn es alternative Werkstoffe und Geschosstypen gibt, die für schnelle, relativ Wildbretschonende Erlegung geeignet sind und das Wildbret nicht mit anderweitigen toxischen Substanzen belasten, sind wir Jäger sofort bereit, diese zu verwenden. Nur sollte die Eignung dann durch entsprechende Untersuchungen ausreichend und stichhaltig belegt sein!
Das generelle Fütterungsverbot für Wild im Winter begründet sich in der Argumentation, daß eine Notfütterung die natürliche Sterblichkeit von kranken und schwachen Individuen verhindert und daher unnatürlich sei. Mit den Schneelagen im ganzen Land, außer den Schwarzwaldhöhenlagen, kann unser Rehwild sehr gut umgehen! Eine Fütterung ist nicht notwendig - wenn man das Wild in Ruhe lässt, also auch nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit beunruhigt. Was ist aber mit den Feldrehen, die zur Erntezeit noch am reich gedeckten Tisch und anderntags dann schlagartig auf der blanken Scholle stehen? Ohne Äsung und Deckung, dafür der täglichen Beunruhigung durch alle möglichen legitimen Naturnutzer ausgesetzt? Diesen nimmt man innerhalb weniger Stunden die komplette Deckung und Äsung, wodurch sie wahre Notzeit erleiden! Aber bereits im Spätsommer, nicht erst im Winter! Dahingegen darf jedermann das ganze Jahr hindurch Singvögel, Igel und Eichhörnchen im eigenen Garten füttern. Sind Meisen und Kleinsäuger mehr wert, nur weil sie keine Bäume verbeissen? Oder möchte man nur die Spendengeber der Großen Naturschutzverbände nicht verärgern? Tierschutz ist, wenn man den Referentenentwurf liest, offenbar sehr gut teilbar! Dazu passt auch...
Das Verbot der Todfangfallen:
Bei als schützenswert erachteten Arten (z.B. Birk- und Auerwild) ist Fangjagd zur Raubwildreduktion (lebend und tot) legitim und wird auch von Naturschutzseite gefordert und gefördert! Auch ist in diesen Fällen der negative Einfluss von Hauskatzen sehr wohl bekannt und wird daher keinesfalls geduldet! - für andere Arten auf der übrigen großen Landesfläche gilt hingegen, daß sie mit den Hauskatzen "leben" müssen, da hier offenbar keine nennenswerten Verluste zu erwarten seien!?
Die Landesregierung begrüßt alle wieder zugewanderten Arten herzlich und das ist gut so. Wie bitteschön soll sich aber eine artenreine Wildkatzenpopulation halten, wenn der Durchmischung mit streunenden Hauskatzen Tür und Tor geöffnet werden? Die wildbiologischen Erkenntnisse, die dieses Vorgehen rechtfertigen (und solche sind es ja angeblich, die den Gesetzentwurf maßgeblich formten), würde ich gerne in der Literatur nachlesen wollen! (übrigens fressen auch sterilisierte Katzen, wenn man sie lässt, andere Tiere!)
Wenn wir mehr natürliche Wechselwirkungen in unserer Umwelt wollen, ist es paradox, gleichzeitig streunende Haustiere dort "mitspielen" zu lassen!
Zusammenfassung:
Daß der Gesetzentwurf durch Beschneidung des Katalogs der de facto jagdbaren Arten und Einschränkung der Prädatorenbejagung (Hauskatze und Baujagd Fuchs) die Attraktivität einer zu pachtenden Jagd mindert, da weniger Arten in nutzbarer Höhe vorkommen werden, ist offensichtlich.
Ebenso wird die Motivation der Jäger gegen Null gehen, die Revierstrukturen (bisher aus eigener Tasche und in der Freizeit) zu verbessern.
Daß dementsprechend die Bereitschaft ein Revier zu pachten nachlassen oder verschwinden dürfte, liegt auf der Hand. Die Zahl der Feldreviere, die nicht mehr zu verpachten sein wird, wird steigen! Die Landwirte erhalten dann zwar keine Jagdpachteinnahme mehr, bleiben dafür aber auf den Wildschäden zu 100% alleine sitzen!
Der Verwaltungsaufwand wird eher mehr als weniger. Seit Jahrzehnten funktionierende Eigenverantwortung der Jäger soll künftig von Naturschutzseite überwacht werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen die die negativen Einflüsse diverser wilder und domestizierter Beutegreifer belegen, werden offenbar ignoriert. Bei vom Naturschutz für lebenswert erachteten Arten werden "Ausnahmen", d.h. intensive Raubwildbejagung wie bisher, zugelassen!
Fütterungsverbot im Wald ist für die meisten Wildarten im modernen Wald kein wirkliches Problem. Dann aber bitte während der Notzeit parallel das Betretungsrecht streichen! Das wäre konsequenter Tierschutz! Auch Fütterung im Feld (zur Zeit des Ernteschocks) sollte möglich sein.
Es zeigen sich viele nicht nachvollziehbare Neuregelungen, die - anders als angekündigt - nicht mit wildtierökologischen Erkenntnissen oder einheitlichem Tierschutzgedanken untermauerbar sind!
Es wäre nicht nur sehr bedauerlich, sondern für unsere Umwelt auch nachteilig, wenn uns Jägern die Freude an der ältesten und natürlichsten Beschäftigung der Menschheit, sowie die Motivation zum Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt, durch diesen wirklichkeitsfremden Gesetzentwurf genommen würde.
Auf keinen Fall würde sich aber das mittlerweile weit verbreitete Image der Grünen als "Bevormundungs-Partei" positiv entwickeln!
Jochen Drescher
Ich kam schon oft mit leeren Händen von der Jagd zurück -
doch noch nie mit leerem Herzen
weltweite Jagd
In Kenia z.B. ist die Jagd nicht komplett abgeschafft..... Botswana denkt bereits wieder über Teilfreigaben für Auslandsjäger nach.... In Europa, Nord- und Südamerika, Australien/Neuseeland, in nahezu allen afrikanischen Ländern, in Russland (europäischer Teil und asiatischer), in Grönland, in nahezu ganz Asien also quasi auf der ganzen Welt
In Kenia z.B. ist die Jagd nicht komplett abgeschafft.....
Botswana denkt bereits wieder über Teilfreigaben für Auslandsjäger nach....
In Europa, Nord- und Südamerika, Australien/Neuseeland, in nahezu allen afrikanischen Ländern, in Russland (europäischer Teil und asiatischer), in Grönland, in nahezu ganz Asien also quasi auf der ganzen Welt (mit, im Vergleich, unbedeutenden Ausnahmen) wird überall nachhaltig gejagt, ferner findet ein weltweiter, nachhaltiger, Washingtoner-Artenschutz-Abkommen konformer Jagdtourismus statt.
Nur, damit hier kein falsches Bild entsteht!
JAGD findet weltweit statt und das ist auch gut so und notwendig!
überflüssiges Gesetz!
Warum muss ein altbewehrtes Gesetz, dass auch von anderen Staaten begehrt und nachgeahmt wird, durch ein völlig unsinniges ersetzt werden? Das alte Gesetz hat sich doch über viele Jahre bewährt. Warum muss diese Eigenverantwortung der Jäger jetzt durch solch einen UNSINN verloren gehen? Die Jäger machen eine fast einjährige Ausbildung mit
Warum muss ein altbewehrtes Gesetz, dass auch von anderen Staaten begehrt und nachgeahmt wird, durch ein völlig unsinniges ersetzt werden?
Das alte Gesetz hat sich doch über viele Jahre bewährt.
Warum muss diese Eigenverantwortung der Jäger jetzt durch solch einen UNSINN verloren gehen?
Die Jäger machen eine fast einjährige Ausbildung mit einer knallharten Prüfung, die man auch das grüne Abitur nennt. Diese Prüfung beinhaltet u. a. auch Natur- und Tierschutz, Hygiene, Krankheiten sowie Acker- und Landbau – somit die besten Fach- und Sachkenntnisse.
Noch dazu verpflichten wir uns selbstverständlich zur Hege und Waidgerechtigkeit. Die Jäger zahlen vieles aus eigener Tasche um den Tieren einen guten Lebensraum zu ermöglichen.
Welche Prüfung legt ein Naturschützer oder Tierschützer ab??????
Man trägt sich ins Vereinsregister ein und man darf sich schon Natur- oder Tierschützer nennen. HAHA!
Wie wäre es mit „ keiner Pacht, keine Wildschäden oder sonstige Abgaben“
Darüber spricht keiner!!!! Das bleibt uns weiterhin!
Wir brauchen kein neues Gesetz, sondern Vernünftige Sach- und Fachkundige Verhandlungspartner!!