Klimaschutz

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Der Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes sieht ein verbindliches Klimaschutzziel für das Jahr 2030 vor, außerdem soll die Erfolgskontrolle der Klimaschutzmaßnahmen verankert werden.

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Der Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes sieht ein verbindliches Klimaschutzziel für das Jahr 2030 vor, außerdem soll die Erfolgskontrolle der Klimaschutzmaßnahmen verankert werden. Weitere Schwerpunkte sind eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten im Nicht-Wohnbereich und die kommunale Wärmeplanung.

Um den Klimaschutz im Land zu stärken und auszubauen, hat das Kabinett das „Gesetz zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes“ in Baden-Württemberg zur Anhörung freigegeben. Dieses Gesetz enthält die Novelle des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg und eine Änderung des Landesreisekostengesetzes zur Klimaabgabe bei Flugreisen. Ein zentrales Element dieses Gesetzes ist die Festlegung eines Klimaschutzziels für das Jahr 2030. Weitere Änderungen betreffen die Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen auf Dachflächen beim Neubau von Nichtwohngebäuden sowie die verpflichtende kommunale Wärmeplanung für Stadtkreise und Große Kreisstädte.

Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist engagierter Klimaschutz unabdingbar. Die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels sind durch Anpassungsmaßnahmen zu begrenzen. Das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg ist seit Juli 2013 in Kraft.

Die Änderungen des Klimaschutzgesetzes

Die Änderungen des Landesreisekostengesetzes

Die Änderungen im Landesreisekostengesetz dienen dem Klimaausgleich für dienstlich veranlasste Flugreisen der Ressorts, der den Ressorts nachgeordneten Behörden und der staatlichen Hochschulen.

Kommentare : zum Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg

Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 7. Juli 2020 kommentieren. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

59. Kommentar von :Ohne Name

Eure Initiative

wird von mir in vollem Umfang unterstützt - LG E.Zimmermann 62J. alt

74. Kommentar von :Ohne Name

Ambition

Ich finde gut und richtig sich Ziele zu setzen und mit konkreten Maßnahmen zu begleiten. Einige Punkte wie die Pflicht zur Photovoltaik auf gewissen Neubauten ist sehr gut. Das Ambitionsniveau liegt bei Vergleich der bereits erfolgten Erderwärmung (>1 Grad von 1,5 grad. 2 Grad werden uns Menschen erheblich schaden, auch in Deutschland) deutlich

Ich finde gut und richtig sich Ziele zu setzen und mit konkreten Maßnahmen zu begleiten. Einige Punkte wie die Pflicht zur Photovoltaik auf gewissen Neubauten ist sehr gut.

Das Ambitionsniveau liegt bei Vergleich der bereits erfolgten Erderwärmung (>1 Grad von 1,5 grad. 2 Grad werden uns Menschen erheblich schaden, auch in Deutschland) deutlich zu tief. Ich bedauere dass hier aus unserem grünen Ländle keine stärkere Vorbildfunktion hervorgeht. Wie wollen wir dann andere Länder davon überzeugen?? Liebe CDU ihr und die Gesellschaft habt die letzten Jahrzente zu lange geschlafen. Jetzt ist es an der Zeit sich selbst zu hinterfragen und nun bitte deutlich ambitionierter vorzugehen, sonst wird es uns alle viel viel teurer zu stehen kommen.

85. Kommentar von :LehrerBW

Der Umgang mit Corona ist der Maßstab für den Umgang mit der Klimakrise.

"Es ist zu jeder Zeit, an jedem Ort und für jede Person falsch, für die eigenen Überzeugungen relevante Beweise zu ignorieren, oder sie leichtfertig abzuweisen." Wie wahr dieser Satz von William Kingdon Clifford (1877) ist, sieht man in der aktuellen Coronakrise: Genau die Länder, deren Regierungen die Warnungen aus der Wissenschaft ignorierten,

"Es ist zu jeder Zeit, an jedem Ort und für jede Person falsch, für die eigenen Überzeugungen relevante Beweise zu ignorieren, oder sie leichtfertig abzuweisen." Wie wahr dieser Satz von William Kingdon Clifford (1877) ist, sieht man in der aktuellen Coronakrise: Genau die Länder, deren Regierungen die Warnungen aus der Wissenschaft ignorierten, herunterspielten oder sich einfach nur so darüber hinweg setzten, sind besonders massiv von den negativen Folgen der Pandemie betroffen. In Baden-Württemberg sind wir bisher verhältnismäßig glimpflich davon gekommen - gerade weil unsere Regierung bei den meisten Entscheidungen auf den Rat qualifizierter Wissenschaftler*innen gehört hat.

Ich frage mich: wo ist der Unterschied zur Klimakrise? Die negativen Auswirkungen werden um ein Vielfaches heftiger sein als alles, was die Coronakrise ausrichten kann (Tote, wirtschaftliche Schäden, Arbeitslosenzahlen, ...) und trotzdem passiert nichts was für die Situation auch nur ansatzweise angemessen wäre.

Das Klimaschutzgesetz wäre gut, wenn es vor 20 Jahren gekommen wäre. Aber wir haben 2020 und ohne sofortige massive Reduktionen ist das BW-Budget für 1,5° schon in 6 Jahren aufgebraucht (vergleiche https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-viel-co2-kann-deutschland-noch-ausstossen/).

Wir haben in den letzten Monaten gesehen, was politisch alles möglich ist. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr für so zögerliche Schrittchen. Die CDU hat auf Bundesebene gezeigt, dass sie in einer Krise zu faktenbasierter (statt Lobbyismus-orientierter) Politik in der Lage ist. Und die Grünen haben gerade DIE Chance viele ihrer Ideen aus der Vergangenheit umzusetzen. Und wie wir aktuell sehen, begrüßen die allermeisten Menschen wissenschaftsorientierte Entscheidungen und Argumentationen.

Ich wünsche mir (und vor allem meinen Kindern und deren Kindern) dass die Regierenden Mut finden. Mut um die Klimakrise genauso engagiert zu bekämpfen wie die Coronakrise, Mut um eigene Überzeugung abzulegen, wenn diese sich als falsch herausstellen und Mut um genau das so zu kommunizieren.
Trauen Sie sich den aktuellen Wissensstand auszusprechen, trauen Sie sich Unsicherheiten zu benennen und trauen Sie sich auch ungeliebte Maßnahmen durchzusetzen, wenn diese gut begründet sind. Eine solche Politik wird sich für Sie dreifach auszahlen: bei den nächsten Wahlen, bei der Frage, wie BW in der nächsten Krise dastehen wird und in den zukünftigen Geschichtsbüchern.

Jede*r Politiker*in die/der sich auf diesen Weg begibt, kann auf meine uneingeschränkte Unterstützung vertrauen.
ABER: mit dem aktuellen Entwurf bleiben Sie leider weit dahinter zurück.

Haben Sie Mut!


105. Kommentar von :Ohne Name

Photovoltaik

In einem Zeitungsartikel habe ich gelesen, die CDU sei generell gegen Zwang und daher gegen die PV-Pflicht. In einer Autostellplatzpflicht (LBO) sehen Sie also keinen Zwang?

107. Kommentar von :Ohne Name

Tierhaltung

Da es ohnehin keine wissenschaftliche (biologische) Grundlage gibt, im Umgang mit Tieren andere Maßstäbe anzulegen als im Umgang mit anderen Menschen (die Tötung gilt im einen Fall als natürlich, im anderen als Verbrechen), sind verbesserte Haltungsbedingungen das absolute Minimum!

108. Kommentar von :Ohne Name

Gas

Da das in den bisherigen Kommentaren nur schwach formuliert wurde: Gas ist keine Brückentechnologie, es braucht den direkten Übergang zu den erneuerbaren! Insbesondere sind Investitionen in Gas langfristig angelegt, das können wir uns 2020 einfach nicht mehr leisten.

110. Kommentar von :Ohne Name

Monitoring

Angesichts der Dringlichkeit ist ein mindestens jährliches Monitoring notwendig. Alles andere dazu wurde bereits kommentiert.

111. Kommentar von :Ohne Name

Bau

Noch einmal deutlich: Sanierung vor Abriss/Neubau! Außerdem muss der Anstieg der Wohnfläche pro Kopf gestoppt und ggf. umgekehrt werden. Nur so lässt sich der Wohnraummangel klimafreundlich bekämpfen. Leerstand muss konsequent verhindert werden.

113. Kommentar von :Ohne Name

Energie

Dass BW keine Potenziale für Windkraft hat, ist schlicht falsch! Außerdem sollten die Bürger:innen bei anderen Energieformen - in BW insbesondere Kernkraft - ebenso beteiligt werden. Selbst Kohlekraftwerke mit ihren extremen Schadstoff- und Feinstaubemissionen haben keine so strengen Abstandsregelungen wie Windräder, von der Naturzerstörung durch

Dass BW keine Potenziale für Windkraft hat, ist schlicht falsch! Außerdem sollten die Bürger:innen bei anderen Energieformen - in BW insbesondere Kernkraft - ebenso beteiligt werden. Selbst Kohlekraftwerke mit ihren extremen Schadstoff- und Feinstaubemissionen haben keine so strengen Abstandsregelungen wie Windräder, von der Naturzerstörung durch Kohleabbau (nicht in BW, aber anderswo in Deutschland für Braunkohle und weltweit für Steinkohle, die dann auch in BW verbrannt wird) und den damit verbundenen Enteignungen, Menschenrechtsverletzungen etc. gar nicht erst zu reden! Dazu kommt, dass nur bei Windrädern über Infraschall gesprochen wird, nicht aber beim Autoverkehr, Überbewertung des Vogelschlags gegenüber der Klimakrise und anderen Bedrohungen auch für Vögel und viele andere Punkte.

115. Kommentar von :Ohne Name

Verkehr

Zu meiner Erleichterung kommt die Forderung nach kostenlosem ÖPV hier nicht vor, das 365€-Ticket unterstütze ich mit Vorbehalt. Sozial ist beides sinnvoll, kritisch ist, dass dadurch nicht nur das Auto, sondern auch die Nutzung nicht motorisierter Verkehrsmittel unattraktiv wird. Was fehlt: Klimafreundliche Mobilität gelingt am besten in einer

Zu meiner Erleichterung kommt die Forderung nach kostenlosem ÖPV hier nicht vor, das 365€-Ticket unterstütze ich mit Vorbehalt. Sozial ist beides sinnvoll, kritisch ist, dass dadurch nicht nur das Auto, sondern auch die Nutzung nicht motorisierter Verkehrsmittel unattraktiv wird.

Was fehlt: Klimafreundliche Mobilität gelingt am besten in einer Stadt der kurzen Wege, diese ist praktisch unumgänglich. Am klimafreundlichsten ist immer der Weg, der gar nicht erst zurückgelegt wird. Dafür braucht es ernsthafte Maßnahmen gegen überhöhte Mieten, die jedoch vermutlich in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Wer in die Stadt ziehen möchte, sollte dies können, kurze Wege sollten für alle möglich sein.

Da jedoch nicht alle in die Stadt ziehen möchten, kann dies den ÖPV in der Fläche nicht vollständig ersetzen. Selbst die Klimabewegung spricht oft über Abhängigkeit vom Auto und vergisst dabei, dass viele Menschen an der Autonutzung gehindert sind. Dazu gehören alle Minderjährigen - die Abhängigkeit vom Elterntaxi oder anderen Chauffeur:innen kann vor allem die soziale Teilhabe stark einschränken -, aber auch Erwachsene, denen z.B. aus gesundheitlichen Gründen der Führerschein verwehrt bleibt. Die entsprechenden gesundheitlichen Einschränkungen verhindern dabei längst nicht immer eine Nutzung des ÖPV oder nicht motorisierter Verkehrsmittel. Wer Mobilität als Grundrecht sieht, muss dies berücksichtigen.