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Wasserstofferzeugung

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Für Baden-Württemberg gilt es, die aktuellen und zukünftigen Erzeugungskapazitäten für Wasserstoff und die entsprechenden Bedarfe bis 2030 zu ermitteln. Mit Blick auf die Struktur der Energieversorgung in Baden-Württemberg ist davon auszugehen, dass zukünftig ein erheblicher Anteil des Wasserstoffbedarfs des Landes nicht vor Ort produziert werden wird. Welche Erzeugungspotenziale werden künftig in Baden-Württemberg bestehen?

Der Import von Wasserstoff ist eine weitere Option – welche möglichen Kooperationsländer kommen in Frage? Welche Energiepartnerschaften wären hierfür zu gründen? Wie kann im Rahmen dieser Partnerschaften eine nachhaltige Produktion des Wasserstoffs sichergestellt werden? Welche Rolle räumen Sie der Wasserstofferzeugung auf Basis der Elektrolyse und anderer Technologien ein? Kann „blauer“ beziehungsweise „türkiser“ Wasserstoff mit Blick auf die hierfür erforderliche Verwendung fossiler Energieträger eine Option sein? Wenn ja, über welchen Zeitraum?

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Kommentare : zur Wasserstoff-Roadmap BW: Wasserstofferzeugung

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41. Kommentar von :Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg

Grüner Wasserstoff made in BW

Bei Aufbau und Ausweitung einer Wasserstoffwirtschaft sollte aus Sicht der Plattform EE BW einzig auf grünen Wasserstoff gesetzt werden. Die Voraussetzung für die Marktentwicklung mit grünem Wasserstoff ist ein starker Ausbau erneuerbarer Energien (EE). Die Erneuerbaren-Branche in BW kann unter den entsprechenden Rahmenbedingungen den notwendigen

Bei Aufbau und Ausweitung einer Wasserstoffwirtschaft sollte aus Sicht der Plattform EE BW einzig auf grünen Wasserstoff gesetzt werden. Die Voraussetzung für die Marktentwicklung mit grünem Wasserstoff ist ein starker Ausbau erneuerbarer Energien (EE). Die Erneuerbaren-Branche in BW kann unter den entsprechenden Rahmenbedingungen den notwendigen Ausbau leisten, wie u.a. die Studie „Ausbau der erneuerbaren Energien für eine wirksame Klimapolitik in Baden-Württemberg“ zeigt. Im Rahmen der Industriestrategie zum grünen Wasserstoff sollten – zu Demonstrationszwecken und darüber hinaus – eigene Erzeugungskapazitäten im Land initiiert und gefördert werden. Das von der Landesregierung unterstützte Verbundprojekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ und der dazugehörige, durch das ZSW organisierte Industriedialog sind dafür ein guter Anfang.

In Baden-Württemberg, das auch künftig auf Stromimporte angewiesen sein wird, erscheinen v.a. für den Anfang, kleine dezentrale Anlagen zur Wasserstofferzeugung sinnvoll, die in der Nähe von (industriellen) Verbrauchern aufgebaut werden. Elektrolyseure können flexibel eingesetzt werden und eine wichtige Rolle in einem Stromsystem mit immer höheren EE-Anteilen spielen.

42. Kommentar von :terranets bw GmbH

Langfristig substanzieller Energiebedarf

Trotz deutlicher Effizienzsteigerungen wird Baden-Württemberg als Industriestandort und Bundesland mit hoher Einwohnerzahl auf absehbare Zeit durch einen relativ hohen Energiebedarf gekennzeichnet sein. Als Energie-Senke sind wir dabei signifikant auf Importe angewiesen. Dabei stellen wir gegenwärtig eine weiter steigende Nachfrage nach Erdgas

Trotz deutlicher Effizienzsteigerungen wird Baden-Württemberg als Industriestandort und Bundesland mit hoher Einwohnerzahl auf absehbare Zeit durch einen relativ hohen Energiebedarf gekennzeichnet sein. Als Energie-Senke sind wir dabei signifikant auf Importe angewiesen. Dabei stellen wir gegenwärtig eine weiter steigende Nachfrage nach Erdgas fest. Vor dem Hintergrund des beschlossenen Ausstieges aus der Kernenergie und Kohleverstromung rechnen wir mit einer weiter wachsenden Nachfragedynamik.

Auch mit Blick auf die derzeitige Erzeugung des Primärenergiebedarfes
Baden-Württembergs sowie den weiter nur moderaten Zubauten an EE-Kapazitäten sehen wir im Land langfristig Kapazitäten zur Erzeugung grünen Wasserstoffes auf lokaler Ebene und in sehr überschaubarem Volumen.
Wir gehen davon aus, dass wettbewerbsfähiger grüner Wasserstoff mittel- bis langfristig in den Küstenregionen bzw. im europäischen und nicht-europäischen Ausland erzeugt werden wird. Kurz- bis mittelfristig ließen sich signifikante Dekarbonisierungs-Effekte durch Import und Einsatz von blauem oder türkisem Wasserstoff in allen Sektoren realisieren.

Aufgrund von Wirkungsgraden bzw. damit einhergehender Kosteneffizienz wird wettbewerbsfähiger grüner Wasserstoff regelmäßig nicht dort produziert werden können, wo er letztlich zur Verwendung benötigt wird. Geopolitische Gegebenheiten und eine hinreichende Diversifikation sind hierbei zu erörtern.
Auch vor dem Hintergrund der zwingenden Sektor-Kopplung und notwendigen Entlastung der Übertragungsnetze sehen wir klare Vorteile von gasfernleitungsgebundenen Wasserstoff-Importen. Hierdurch könnten im Land bereits mittelfristig substanzielle Volumina von Wasserstoff bei relativ geringen Kosten zur Verfügung gestellt werden. Zudem entstünden hinreichende Speicherkapazitäten, um die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit zu vollenden.

43. Kommentar von :Hynamics

Grüner Wasserstoff als Meilenstein der energiewende

Wasserstoff ist Teil der Energiewende und einer dekarbonisierten Wirtschaft, wenn es selbst dekarbonisiert ist. Obwohl die erneuerbaren Ressourcen – Sonne und Wind – schon zahlreich sind, wird die Nachfrage nach Ökostrom steigen und alle erneuerbaren Quellen werden benötigt. Sollte die Baden-Württemberg-Wasserstoffstrategie angesichts der

Wasserstoff ist Teil der Energiewende und einer dekarbonisierten Wirtschaft, wenn es selbst dekarbonisiert ist. Obwohl die erneuerbaren Ressourcen – Sonne und Wind – schon zahlreich sind, wird die Nachfrage nach Ökostrom steigen und alle erneuerbaren Quellen werden benötigt. Sollte die Baden-Württemberg-Wasserstoffstrategie angesichts der geographischen Lage von dem Land – der Rhein und das hoch Wasserkraftpotentials - nicht eine Versorgung aus Wasserskraftwerken am Rhein berücksichtigen?


Wasserstoff wird erhebliche erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten erfordern. Wird die Strategie einige der bestehenden Parks zur Erzeugung erneuerbarer Elektrizität (PV, Wind) für die Produktion von grünem Wasserstoff nutzen?
Wenn ja, wie viel und unter welchen Bedingungen?


Der Langstreckentransport von Wasserstoff ist bis heute keine bewährte Lösung, da eine Reihe von Fragen zur Effizienz, Sicherheit und den damit verbundenen Kosten unbeantwortet bleiben. Insofern erscheint eine möglichst verbrauchernahe Wasserstoffproduktion relevant.

Welches Entwicklungsmodell wird das Land für die Wasserstoffproduktion wählen? Werden die Subventionsmechanismen auf eine zentralisierte Produktion mit einer begrenzten Anzahl von Produktionsstandorten, sogar auf Wasserstoffimporte, oder eher auf ein dezentralisiertes Modell mit einer großen Anzahl kleinerer Standorte ausgerichtet sein?