Handlungsfeld Stadt- und Raumplaung
Ziel / Nutzen: Indem Regenwasserabflüsse verringert und verzögert und Außengebietsabflüsse gezielt gesammelt und schadlos abgeleitet werden, wird ein wichtiger Beitrag zur Überflutungsvorsorge geleistet. Auch die Aufnahmefähigkeit und Speicherung von Niederschlagsmengen an der Oberfläche der Siedlungen trägt zur Minderung des Schadenspotenzials und -risikos bei.
Beschreibung: Zu den zentralen Maßnahmen der Überflutungsvorsorge gehören:
- Vorbeugen: Außengebietswasser rück- und abhalten, Abfluss vermeiden, vermindern und verzögern durch Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung (vorrangig durch schadloses Versickern von Niederschlagswasser)
- Verlagern: Multifunktional gestaltete Flächen für temporären Rückhalt und gezielte Flutung im Sinne einer Mitbenutzung aktivieren
- Sicher ableiten: Regenwasser auf definierten Fließwegen sicher ab- und umleiten, Bauwerke und Verkehr sichern, Objektschutz
Die Regenwasserbewirtschaftung auf öffentlichen Flächen kann die Drosselung des Abflusses und die Reinigung des Wassers in Filtermulden begünstigen und dazu beitragen, den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen und Abflussspitzen zu reduzieren. Die Filtermulden lassen sich zum Beispiel in städtische Parkanlagen integrieren. Bestehende Höhenunterschiede zwischen Bebauung, Straße und Freiraum können als zusätzliches Retentionsvolumen für den Überflutungsfall genutzt werden.
Zur Minderung der Folgen von Starkregenereignissen kann auch die Mitbenutzung einer Fläche für eine temporäre Zwischenspeicherung von Regenabflüssen beitragen. Dabei wird die Fläche nur im seltenen Ausnahmefall zur Retention der Regenwasserabflüsse beansprucht. Für die Mitbenutzung kommen Grün-,Erholungs-, Sport- und untergeordneten Verkehrsflächen in Betracht. Zu klären sind in diesen Fällen die Unterhaltungs-, Folge- und Verkehrssicherungspflichten.
Zuständigkeit: Kommunale Planungsträger
Beteiligung: Kommunale Ämter (Tiefbau, Grünflächenbewirtschaftung, Stadtentwässerung), Wasser- und Umweltbehörden
Ziel / Nutzen: Um das Schadenspotenzial durch Starkregen- und Hochwasserereignisse wirksam und nachhaltig zu reduzieren, muss ein übergeordneter und integrierter Planungsprozess erfolgen, der die Aspekte der Stadtplanung und der Wasserwirtschaft zusammenführt.
Beschreibung: Um Städte und Gemeinden wirksam gegen die zunehmende Gefahr durch Starkregenereignisse und die daraus resultierenden Sturzfluten und überlasteten Kanalnetze zu schützen, müssen zunächst die Gefahren ermittelt, Risiken analysiert, kommunale Handlungskonzepte erstellt und konkrete Maßnahmen in den Bauleitplänen gesichert werden. Wesentliche Grundlage für die Wahl geeigneter Maßnahmen ist es, die Zusammenhänge zwischen Niederschlag, Wasserabfluss, Überflutung, Bebauung, öffentlichem Raum, Erschließung und vorhandener Topografie zu klären.
Zuständigkeit: Kommunale Planungsträger
Beteiligung: Wasser-, Umwelt- und Landwirtschaftsbehörden, Lokale Stakeholder aus Wirtschaft und Öffentlichkeit
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Vorschlag für zu entsiegelnde Flächen
Hochschulen sollten nicht mehr verpflichtet sein, eine bestimmte Anzahl an Parkplätzen für Autos zur Verfügung zu stellen. So könnten die Parkplätze entsiegelt und bepflanzt werden.
Versiegelungen wo moeglich rueckbauen
Versiegelte Flaechen bieten keine Absickermoeglichkeiten und heizen oft zusaetzlich die Luft auf - hier kann mit mehr Gruenflaechen, Bueschen und Baeumen in Staedten entgegengewirkt werden, um bei bspw Starkregen die Kanalisation zu entlasten und das Wasser vor Ort versickern zu lassen.