Handlungsfeld Gesundheit
Ziel / Nutzen: Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit (HAP) stellen einen wichtigen Baustein bei der kommunalen Anpassung an den Klimawandel zum Schutz der Gesundheit dar. Sie dienen der Prävention gesundheitlicher Folgen des Extremwetterereignisses Hitze.
Beschreibung: Hitzeaktionspläne berücksichtigen umfassende Interventionsmaßnahmen zur Prävention hitzeassoziierter Erkrankungen und verfolgen einen integrativen Ansatz, der kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in einem Rahmen vereint. Es werden vulnerable Gruppen identifiziert und adressiert, präventive Maßnahmen implementiert sowie überwacht. Hitzeaktionspläne können zudem Informationen zur gesundheitlichen Aufklärung bezüglich den Auswirkungen von Hitze auf die menschliche Gesundheit enthalten. In Anlehnung an die WHO-Leitlinie bestehen Hitzeaktionspläne aus acht Kernelementen, welche in ihrer Reihenfolge nicht zwingend nacheinander folgend beziehungsweise aufbauend zu verstehen sind:
- Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Nutzung eines Hitzewarnsystems
- Information und Kommunikation
- Reduzierung von Hitze in Innenräume
- Besondere Beachtung von Risikogruppe
- Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsystem
- Langfristige Stadtplanung und Bauwesen
- Monitoring und Evaluation der Maßnahmen
Auf kommunaler Ebene werden Hitzeaktionspläne konzipiert und umgesetzt. Hierzu wird auf Landesebeneeine zentrale Koordinationsstelle aufgebaut. Diese stimmt die behördenübergreifende Zusammenarbeit ab, tauscht sich mit zentralen Koordinierungsstellen der Länder aus, vernetzt sich mit zentralen Netzwerken relevanter Institutionen, zieht zur genauen Situationsanalyse und Planung interdisziplinäre Expertinnen und Experten hinzu und organisiert Informations- und Austauschmöglichkeiten für die Kommunen.
Zuständigkeit: Landesregierung, kommunale Ämter
Beteiligung: zum Beispiel Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Gesundheitsämter Baden-Württemberg, Umweltämter Baden-Württemberg, LUBW Kompetenzzentrum Klimawandel und weitere Organisationen sowie interdisziplinäre Fachkräfte, zum Beispiel Träger öffentlicher Einrichtungen
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2022+
Ziel / Nutzen: Schätzung der Zahl hitzebedingter Sterbefälle
Beschreibung: Nach § 13 Absatz 6 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) sind die Standesämter verpflichtet, an die im Sinne des IfSG zuständige Landesbehörde spätestens am dritten Arbeitstag nach der Eintragung in das Sterberegister gesetzlich festgelegte Angaben zum Todesfall zu übermitteln. Diese Daten sollen einen Überblick über die zeitliche und räumliche Verteilung von Todesfällen ermöglichen (Mortalitätssurveillance). Anhaltende Exposition gegenüber hohen Temperaturen kann zu hitzebedingten Erkrankungen und Todesfällen führen. Die im Zusammenhang mit Hitzewellen auftretenden Sterbefälle werden aber nur selten als hitzebedingte Todesfälle klassifiziert. Als Todesursache werden meist bereits vorliegende schwere Grunderkrankungen, beispielsweise des Herz-Kreislauf-Systems oder andere, altersbedingte Todesursachen, die auf altersbedingten Beeinträchtigungen beruhen, angegeben. Mit Hilfe der Daten aus der Mortalitätssurveillance kann die Exzessmortalität (Übersterblichkeit) in der Bevölkerung bei Extremereignissen wie zum Beispiel einer Hitzewelle zeitnah geschätzt werden.
Zuständigkeit: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Landesgesundheitsamt
Beteiligung: Standesämter, BitBW, Robert Koch-Institut, LUBW Kompetenzzentrum Klimawandel, Deutscher Wetterdienst
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2023
Ziel / Nutzen: Gesundheitliche Aufklärung der Gesamt- und Fachöffentlichkeit zu Auswirkungen von Hitze
Beschreibung: Mit der Sammlung, Prüfung und Bereitstellung von Informationsmaterialien für die Bevölkerung und Fachöffentlichkeit (zum Beispiel medizinisches und pflegendes Fachpersonal, Pädagoginnen und Pädagogen) werden kommunale Gesundheitsämter in ihrer Rolle als Multiplikatoren zu Klimaanpassung und Gesundheit unterstützt und befähigt. Dazu gehört auch eine Zusammenfassung gesundheitsrelevanter Daten weiterer Akteurinnen und Akteure mit gegebenenfalls anschließender Risikobewertung für die Bevölkerung zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze sowie individuelle Handreichungen, Maßnahmenpläne, Bildungsmodule oder Informationsplattformen. Insgesamt trägt dies zur breiten Entwicklung und Umsetzung einer vorsorgenden gesundheitsförderlichen Hitzeanpassung in Baden-Württemberg bei.
- Aufbau Informationsplattform (Homepage)
- Themenbezogene Öffentlichkeitsarbeit unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdiensts (Pressestrategie)
- Fachaustausch des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (in verschiedenen Formaten) gemeinsam mit Wissenschaft und weiteren relevanten Akteuren
Zuständigkeit: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Landesgesundheitsamt
Beteiligung: LUBW, Deutscher Wetterdienst, Relevante Forschungseinrichtungen, Träger und Verbände im Gesundheitssektor
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2022+
Kommentare : zum Handlungsfeld Gesundheit
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Schattige Bushaltestellen
Viele Bushaltestellen sind an der heissen Strasse, oft in Richtung Süden und ohne jeglichen Schatten. Gerade ältere Menschen nutzen gerne den Bus, aber das Warten in so einer Bushaltestelle ist die reinste Qual, wenn die Sonne erbarmungslos und ohne Schatten auf die Bushaltestelle niederbrennt.
Jede Bushaltestelle muss daher beschattet sein.
Südländer
wo ist das Problem, wenn es in Süddeutschlaniend so warm wird wie in Italien, wo im Sommer! alle gern hinreisen. Sterben denn alle begünstigten Südländer früher?