Handlungsfeld Wasser
Ziel / Nutzen: Erhalt und Verbesserung des mengenmäßigen Zustandes des Grundwassers
Beschreibung: Erhöhung der Grundwasserneubildung durch Maßnahmen, die die Versickerung von Niederschlägen in der Fläche verbessern. Anpassung der Entnahmen an das Dargebot.
- Masterplan Wasserversorgung (Erfassung des Dargebots, der bestehenden Entnahmen und des zukünftigen Bedarfs)
- Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung / Lokaler Wasserrückhalt
- Erfassung der Wasservorräte und die Prüfung zukünftiger Wasserverfügbarkeit
- Entnahme-Einschränkungen
- Dezentrale Anlagen zum Wasserrückhalt
- Wasserressourcenmanagement in urbanen Räumen
- Flächenversiegelung reduzieren
Beteiligung: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg
Ziel / Nutzen: Ziel ist es die Wasserversorgung im Land zukunftsfähig und klimaresilient aufzustellen, damit die Bevölkerung auch in Zukunft sicher mit Wasser versorgt werden kann.
Beschreibung: Im Rahmen des Projekts Masterplan Wasserversorgung werden die Versorgungsstrukturen sowie der aktuelle Wasserbedarf kommunenscharf erhoben. Unter Berücksichtigung aktueller Klimamodelle wird der Bedarf für 2050 prognostiziert. Aus den Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen für die Kommunen und Wasserversorger abgeleitet.
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
Zielgruppe(n): Wasserversorger, Kommunen, Untere Wasserbehörden, Gesundheitsämter
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2021 bis Ende 2025
Ziel / Nutzen: Weiterentwicklung der Niedrigwasservorhersage zur Reduzierung der Risiken bei Wassermangelsituationen und Trockenheit
Beschreibung: Die hydrologischen Pegel sind hinsichtlich einer qualitätsgesicherten Erfassung von Niedrigwasserabflüssen zu ertüchtigen. Darüber hinaus ist das Pegel-Messnetz insbesondere in Bezug auf kleine Einzugsgebiete zu ergänzen.
Auf dieser Basis und mit angepassten Modellen soll die Niedrigwasservorhersage verbessert und darüber hinaus die Vorhersagezeiträume verlängert werden. Ziel ist die Einrichtung eines Niedrigwasser-Informations-Zentrums (NIZ).
Zuständigkeit: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Beteiligung: Landesbetriebe Gewässer
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2023
Ziel / Nutzen:
- Reduktion des Überflutungsrisikos bei Starkregen
- Steigerung der Grundwasserneubildung in Siedlungsgebieten
- Reduktion der Schadstoffeinträge in das Oberflächengewässer
- Verbesserung des städtischen Mikroklimas
- Steigerung der urbanen Flora und Fauna
- Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes
Beschreibung: Durch naturnahe Maßnahmen zur ortsnahen Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser soll das Überflutungsrisiko bei Starkregen reduziert, das (städtische) Mikroklima verbessert und die Bildung (urbaner) Flora und Fauna begünstigt werden. Zudem sollen Flächen zum oberflächigen Rückhalt von Regenwasser, zur Nutzung sowie für Verdunstung und Versickerung bereitgestellt werden. Darüber hinaus soll in Zisternen Niederschlagswasser unter anderem zur Bewässerungen von Stadtgrün gespeichert werden; beispielsweise durch den Einsatz von unter anderem Retentionsflächen, Versickerungsmulden, Rückhaltebecken und Notwasserwegen.
Zuständigkeit: Industrie / Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger, Kommunen
Beteiligung: Aufsichtsbehörden, Stadt- und Entwässerungsplaner
Umsetzungsbeginn(-abschluss): Daueraufgabe
Ziel / Nutzen: Stärkung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Fließgewässern gegen die Auswirkungen der Klimawandeländerungen
Beschreibung: Natürlich und naturnahe Fließgewässer sind resilienter gegenüber den Auswirkungen durch den Klimawandel. Die Ufervegetation bietet Lebensräume und wirkt positiv auf das Kleinklima. Die bewachsenen Ufer haben eine wichtige Pufferfunktion und reduzieren Stoffeinträge. Vielfältige Gewässerstrukturen bieten zudem wichtige Rückzugsräume für die aquatische Fauna und Flora Naturnahe Fließgewässer bieten der Wasserfauna und -flora und so mehr Möglichkeiten, Extremsituationen durch Niedrigwasser oder Überschwemmungen zu widerstehen.
Um die Fließgewässer gegen die Auswirkungen des Klimawandels widerstands- und anpassungsfähiger zu machen, müssen sie naturnah entwickelt werden. Hierbei ist es unter anderem wichtig, Rückzugsgebiete zu schaffen, die Ufervegetation zu entwickeln und den Wasserrückhalt in der Fläche zu stärken. Wasserwirtschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur sind darüber hinaus für die Zielerreichung der Vorgaben der EG-Wasserrahmenrichtlinie erforderlich.
Zuständigkeit: Land an Gewässern erster Ordnung, Kommunen an Gewässern zweiter Ordnung
Beteiligung: Landratsämter, Regierungspräsidien, Dritte
Umsetzungsbeginn(-abschluss): Fortlaufend, prioritäre Maßnahmen bis 2027
Ziel / Nutzen: Klimaanpassung durch wassersensible Stadt- und Infrastrukturentwicklung
Beschreibung: Für den urbanen Raum (inklusive verdichteter Bereiche kleinerer Kommunen) in Baden-Württemberg besteht dringender Handlungsbedarf in Bezug auf eine wassersensible Stadt- und Infrastrukturentwicklung zur Stärkung von Verdunstung, Versickerung, Speicherung und Nutzung von Regenwasser. Ein adäquates Wasserressourcenmanagement ist die Grundlage für verschiedene Maßnahmen der Klimaanpassung urbaner Räume. Dabei soll Wasser als Schnittmenge verschiedener Fach- und Lebensbereiche sichtbarer gemacht werden. Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, um bestehende Kompetenzen in Baden-Württemberg weiter aufzubauen und vor allem um bestehende Hemmnisse in Planungsprozessen, technischen Konzeptionen und rechtlichen Rahmenbedingungen abzubauen und um intersektorale Planungsprozesse zu integrieren gibt die Strategie ein landesweit koordiniertes Vorgehen vor.
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Zielgruppe(n): Behörden, Kommunen, Bürger
Ziel / Nutzen: Ziel der Wassermangelstrategie ist es, Bedarf und Interessenkonflikte auf die verfügbaren Ressourcen abzustimmen und vorausschauend zu steuern. Mit der Strategie wird der im Land bestehende Handlungsbedarf beim Umgang mit Wassermangel aufgezeigt, der über die Wasserwirtschaft hinaus auch andere Fachgebiete tangiert. Grundlegend ist die Ausrichtung der Maßnahmen am Schutz der natürlichen Wasserressourcen und der Gewässerökosysteme. Dieser ist zusammen mit der vorausschauenden Bewirtschaftung der Gewässer eine wichtige Grundlage für die menschliche Daseinsvorsorge, die Volkswirtschaft und die Ökologie. Zentral sind die Erfordernisse zur Verbesserung der Daten- und Informationslage. Denn diese stellt die Grundlage aller Konflikt- und Lösungsanalysen und darauf aufbauender Entscheidungen dar.
Beschreibung: Nach 2003 und 2015 waren auch die Jahre 2018, 2020 und 2022 in weiten Landesteilen Baden- Württembergs von langanhaltenden Dürrephasen mit ausgeprägtem Niedrigwasser und abnehmenden Grundwasserständen geprägt. Dabei wurden gravierende Auswirkungen des Wassermangels auf die Natur und zahlreiche Verwendungen deutlich. Gewässerökologie und wasserabhängige Ökosysteme wurden massiv geschädigt. Die Land- und Forstwirtschaft verzeichnete große wirtschaftliche Verluste. Die Energieproduktion und industrielle Produktionsprozesse mussten zeitweise eingeschränkt werden. Wir müssen davon ausgehen, dass Niedrigwasser- und Dürreperioden durch die erwarteten Klimaänderungen künftig häufiger auftreten und wahrscheinlich auch länger andauern werden. Dadurch werden Konflikte bei der Wassernutzung steigen, denn die verschiedenen Nutzungsinteressen konkurrieren um ein zeitweise eingeschränkt verfügbares Gut.
Die jetzt vorliegende Strategie zum Umgang mit Wassermangel stellt einen bedeutenden Baustein der Zukunftsstrategie „Wasser und Boden“ dar. In der Strategie werden dabei Grundlagen des Wassermangels in Baden-Württemberg erörtert, Ansprüche an die Wasserverfügbarkeit analysiert und aktuelle und zukünftige Bausteine im Umgang mit Wasserknappheit dargelegt. Weiter wird ein 12-Punkte Plan für einen verbesserten Umgang mit Wasserknappheit aufgestellt.
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Zielgruppe(n): Verwaltung aller Ebenen, diverse Ressorts (siehe Anknüpfungspunkte), Interessierte Fachöffentlichkeit, Wassernutzende, Verbände, Akteurinnen und Akteure im Umfeld Wassermangel
Kommentare : zum Handlungsfeld Wasser
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Wasserspeicher im privaten Bereich fördern
Auch hier gilt: Die Bürger beteiligen. Das heißt, Menschen, die helfen unsere Umwelt zu unterstützen, auch finanziell als Landesregierung zur Seite zu stehen. Wer in seinem Garten Bäume, Wasserspeicher, Naturteiche anlegt, wird gefördert. Wer versiegelte Flächen wieder zurück zur Natur führt, bekommt dafür eine Ersatzleistung. Aber auch bei den
Auch hier gilt: Die Bürger beteiligen. Das heißt, Menschen, die helfen unsere Umwelt zu unterstützen, auch finanziell als Landesregierung zur Seite zu stehen.
Wer in seinem Garten Bäume, Wasserspeicher, Naturteiche anlegt, wird gefördert. Wer versiegelte Flächen wieder zurück zur Natur führt, bekommt dafür eine Ersatzleistung.
Aber auch bei den Landwirtschaftlichen Betrieben müssen diejenigen gefördert werden, die Wasserschonend und wasserspeichernd arbeiten. Das Grundwasser wird von den Landwirten/Weinbauern immer weiter abgeschöpft, das sollte gestoppt (oder umgekehrt) werden.
Asphalt
Es gibt viele Strassen und auch Parkplätze, die komplett asphaltiert sind, die aber nicht mehr benötigt werden.
Dieser Asphalt sollte schnellstmöglich aufgebrochen und entfernt werden, damit der Boden wieder gesunden und Wasser aufnehmen kann.
Schwammstadt und Teiche
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man eine Stadt zu einer Schwammstadt umfunktionieren kann. Bauliche Massnahmen sollten in Zukunft immer zuerst daran denken, wie können wir damit mehr Wasser in den Boden bringen? Ich habe es im letzten Sommer in Stuttgart miterleben müssen, wie alles immer trockener wurde und die kleinen Wiesen neben den
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man eine Stadt zu einer Schwammstadt umfunktionieren kann.
Bauliche Massnahmen sollten in Zukunft immer zuerst daran denken, wie können wir damit mehr Wasser in den Boden bringen?
Ich habe es im letzten Sommer in Stuttgart miterleben müssen, wie alles immer trockener wurde und die kleinen Wiesen neben den Strassen verbrannten. Endlich setzte ein kurzer Regen ein und das ganze gute Regenwasser wurde einfach nur in die Kanalisation gespült und kurz darauf war das Wasser wieder verdunstet und alles heiss und trocken wie zuvor.
Die Politik sollte erarbeiten, welche die einfachsten und dennoch effektivsten Mittel sind, um Wasser zu speichern, bzw in den Boden zu bringen und das verpflichtend zu machen im Strassen- und Städtebau. Schade um das Stuttgarter Europaviertel, es ist furchtbar heiss da und bietet null Möglichkeiten in dieser Richtung.
Auch ist es ein absolutes Unding, dass sich Menschen über Froschlärm beschweren dürfen und so ganze Teiche zugeschüttet werden, da sie vor Gericht recht bekommen. Teiche halten Wasser fest und sorgen dazu noch für Artenvielfalt und beides brauchen wir.
Dörfer / Städte sollten einen gewissen Prozentsatz ihrer Fläche zu Teichen / Seen / Auen umfunktionieren müssen. Wozu brachliegende Felder, wenn es auch brachliegende Teiche und Biotope geben kann?
Wassermangelstrategie und Baum/Waldsterben
Es muessen Konzepte erarbeitet werden, wie waehrend anhaltender Duerre im Hochsommer schattenspendende Baeume und Gruenflaechen mit Wasser versorgt werden koennen - sterben diese (weiter!) ab, droht die Stadt sich nur weiter aufzuheizen. Oft stehen Baeume "allein" an Verkehrsinseln oder aehnlichem mit nur wenig Gruenflaeche drum herum, sodass zu
Es muessen Konzepte erarbeitet werden, wie waehrend anhaltender Duerre im Hochsommer schattenspendende Baeume und Gruenflaechen mit Wasser versorgt werden koennen - sterben diese (weiter!) ab, droht die Stadt sich nur weiter aufzuheizen.
Oft stehen Baeume "allein" an Verkehrsinseln oder aehnlichem mit nur wenig Gruenflaeche drum herum, sodass zu wenig Wasser fuer den Baum zur Verfuegung steht und diese durch die Duerre absterben zu drohen.
Priorisierung Bürger vor Industrie
Entscheidend zu den guten bereits genannten Maßnahmen bleibt die Frage wie viel Wasser die Industrie entnehmen darf. Wenn kleinen Dörfer das Wasser weggenommen wird, damit in Ballungsgebiete Pflanzen gegossen werden, kann das nicht der richtige Weg sein. Kommunen und die Industrie sollten zuerst überprüfen wie sie weniger Wasser verbrauchen und
Entscheidend zu den guten bereits genannten Maßnahmen bleibt die Frage wie viel Wasser die Industrie entnehmen darf. Wenn kleinen Dörfer das Wasser weggenommen wird, damit in Ballungsgebiete Pflanzen gegossen werden, kann das nicht der richtige Weg sein.
Kommunen und die Industrie sollten zuerst überprüfen wie sie weniger Wasser verbrauchen und mehr Wasser einsparen können, bevor sie auf der Suche nach mehr anzapfbaren Quellen gehen.