Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft
Ziel der Maßnahme: Gewinnung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Klimaanpassung bzw. zum Erhalt der Waldökosysteme als wichtige Speicher im biogenen CO2-Kreislauf. Die Forschungsergebnisse sind Basis für die Erarbeitung waldbaulicher Handlungsempfehlungen und Grundlage für die Beratung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.
Ziel:
Wissenschaftlich fundierte Kenntnisse zur Klimaanpassung der Wälder, z.B. in Form von Baumartenempfehlungen oder waldbaulichen Behandlungskonzepten liegen vor. Publikationen zu diesen Themen werden von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) fortlaufend veröffentlicht.
Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Angebote zur Bildung im Wald verstärken.
Ziel ist die Sensibilisierung der Gesellschaft, die Leistungen des Waldes für den Klimaschutz und die Klimaanpassung zu stärken, auch durch die Weiterentwicklung der Waldpädagogik anhand der Grundlage "Waldpädagogik-Konzeption - Waldpädagogik in den neuen Forststrukturen Baden-Württembergs".
Ziel:
Einführung und Umsetzung der landesweiten Waldpädagogik-Konzeption Baden-Württembergs. Landesweites quantitatives Ziel: "Ein Drittel der Schüler/innen in Baden-Württemberg soll die Möglichkeit erhalten, zwei Mal an einer waldpädagogischen Veranstaltung und einmal an einem mehrtägigen Projekt während ihres Schullebens teilzunehmen."
Die waldpädagogische Bildungsarbeit der Landesforstverwaltung und von ForstBW ist im formalen Bildungsbereich im Rahmen des gesetzlichen Auftrages grundsätzlich kostenfrei für die Kernzielgruppen.
Zwischenziele (insbesondere qualitative Ziele): Landesweiter Einsatz der Waldbox mit u. A. Themen-Modul "Wald und Klima"; landesweit flächig verteilte Etablierung von Schul- und Lernwäldern; Vernetzung der Waldpädagogen zur Schaffung von Synergien und zur Deckung der Nachfrage nach Veranstaltungen im Wald.
Haus des Waldes: Waldpädagogik-Konzeption (PDF)
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Mit der Holzbau-Offensive (HBO) fördert die Landesregierung seit 2018 das klimagerechte Bauen mit Holz. Das Projekt umfasst wirkungsvolle Maßnahmen und zielgerichtete Impulse zur nachhaltigen Entwicklung des Bausektors, der aktuell für erhebliche Umweltbelastungen verantwortlich ist. Circa 40% der globalen CO2-Emissionen (Globaler Flugverkehr verursacht circa 3%) und 50% des bundesdeutschen Müllaufkommens gehen auf das Konto des Bausektors. Das Ziel ist es daher, BW als Trendsetter für eine klimagerechte Baukultur mit Holz zu etablieren.
Handlungsfelder HBO:
1. vorbildlich vorausgehen:
Landesgebäude so weit wie möglich in Holzbauweise; Impulse setzen, dass auch Kommunen diese Vorbildrolle wahrnehmen.
2. informieren und bilden:
Information und Bildung zum Planen und Bauen aller am Holzbau Beteiligten
3. fördern:
Förderung von Innovation in der Holzverwendung, Technologietransfer und Stärkung der regionalen Wertschöpfung aus Holz, in den Fördertatbeständen Holzbauten, Forschung und Entwicklung sowie Projekte aus dem Cluster Forst und Holz über das Holz Innovativ Programm (HIP).
Je nach Haushaltslage werden bedarfsgerechte Förderprogramme ausgeschrieben (z.B. Upscale Holz, kommunalen Ideenwettbewerb, Holzbaupreis BW 2022)
4. forschen und entwickeln:
Forschung und Entwicklung des modernen Holzbaus im Bereich der Universitäten, der Hochschulen sowie der Unternehmen. Aktuelle Themen sind z.B. Kreislaufschließung, Verwendung von Laubholz, Prozessoptimierung durch Digitalisierung und Robotik
5. regeln:
Die Hemmnisse und Diskriminierungstatbestände in den Rahmenbedingungen für den Holzbau möglichst holzbaufreundlich weiterzuentwickeln.
Ziele:
Erhöhung der Holzbau-Quote in BW
Erhöhung der Holzbau-Quote im Landesbau
Ende 2022 rd. 10.000 Teilnehmende seit dem Start der Bildungs-Offensive im Dez.2020
Steigende Holzbau-Quote im ELR-Programm des MLR
Zudem: Maximale Kohlenstoff-Bindung anstreben (z.B. durch noch zu entwickelnde Zertifizierungssysteme)
Holzbau-Offensive Baden-Württemberg
Bildungsoffensive „Auf Holz Bauen“
EFRE Baden-Württemberg: Holz Innovativ Programm
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Forschung und Entwicklung im Bereich innovative Holzprodukte. Erhöhung der stofflichen Nutzung Holz und dessen Wertschöpfung, insbesondere von Laubholz. Das breite Spektrum der stofflichen Laubholzverwendung, die im TLH erforscht wird, lässt eine enorme Wirkung durch Substitution herkömmlicher Materialien erwarten.
Ziel:
Laubholz wird momentan zu über 70 % energetisch genutzt. Mittel- und langfristig sollen auf Laubholz basierende Materialien dazu beitragen, die stoffliche Nutzung von Laubholz deutlich zu steigern und sicherzustellen. Das TLH spielt eine wichtige Rolle beim Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Vielversprechende Ansätze aus der Forschung werden bis zur Anwendungsreife skaliert. Die Markteinführung erfolgt über Ausgründungen oder die Vergabe von Lizenzen.
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Die Naturparke Schwarzwald Mitte/Nord, Südschwarzwald und Obere Donau führen ein Pilotprojekt zur regionalen CO2-Bindung in der Landwirtschaft durch. Ziel ist, Beratungs- und Bildungsangebote für Landwirte zu schaffen, um das Eigeninteresse für die Bodenpflege zu stärken und das dafür notwendige Wissen zu vermitteln.
Ziel:
Ziel des Vorhabens ist es, landwirtschaftliche Betriebe aus dem Naturpark bei der Etablierung langfristig wirkender Maßnahmen zum Humuserhalt und zum Humusaufbau zu unterstützen. Dazu sollen bis zum Projektende in allen drei Naturparken mehrere Bildungsangebote durchgeführt werden. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis begleiten und evaluieren das Projekt hinsichtlich der Wirkung auf Humusaufbau und -erhalt.
Naturpark Schwarzwald: Humusprojekt
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Zielgerichtete Förderung von Maßnahmen im Privat- und Kommunalwald zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Übergeordnetes Ziel ist die Erhaltung der vielfältigen Waldfunktionen, darunter auch die Klimaschutzfunktion in Form des Waldspeichers und in Form nachhaltiger Holzbereitstellung (Substitutionseffekt, Holzproduktespeicher). Grundlage der Förderung ist die Verwaltungsvorschrift Nachhaltige Waldwirtschaft.
Maßgebliche Einzelmaßnahmen:
- Erstaufforstung (Förderung zur Begründung standortangepasster Mischwälder auf bisher nicht forstwirtschaftlich genutzten Flächen.)
- Integrierter Waldschutz (Förderung von Maßnahmen zur Eingrenzung der Waldverluste insbesondere durch Insektenschäden. Zum Beispiel Förderung des Borkenkäfermonitorings und der Aufarbeitung käferbefallener Bäume (Schadholzaufarbeitung))
- Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wälder (zum Beispiel Förderung der standortsangepassten und baumartenreichen Wiederbewaldung und von Pflegemaßnahmen zur Förderung vitaler Einzelbäume // Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung zur Stärkung der Resilienz der Waldbestände. Reduzierung der Anfälligkeit für klimawandelbedingte Schäden. Dadurch wird der Waldspeicher stabilisiert und weitere Handlungsspielräume für den zielgerichteten Waldumbau werden eröffnet. Zudem wird die stabile CO2-Fixierung im Boden unterstützt)
Ziel:
Erforderliche Fördermittel zur Deckung des Bedarfs auch zukünftig bereitstellen und Mittelabfluss gewährleisten.
Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum: Forstwirtschaftliche Fördermaßnahmen
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer als auch für forstliches Fachpersonal erarbeitet, die auf eine Förderung klimaanpassungsfähiger, resilienter und resistenter Wälder abzielen (Stabilisierung des Waldspeichers). Die Waldentwicklungstypenrichtlinie bildet zudem eine wichtige Grundlage für die zehnjährige Planung im öffentlichen Wald (sogenannte Forsteinrichtung).
Ziel:
2024: Überarbeitete Handlungsempfehlung liegt vor.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Das Land Baden-Württemberg ist Eigentümer von über 12.000 Hektar natur- und klimaschutzwichtiger Flächen. Jedes Jahr erwirbt das Land derartige Flächen in der Größenordnung von über 100 Hektar neu hinzu.
Ziel:
Die Flächen werden im Sinne des Natur- und Klimaschutzes erworben und im Anschluss fortlaufend bewirtschaftet, gepflegt und weiterentwickelt. Beispielsweise werden Moore renaturiert oder Wiesen wiedervernässt.
Ressort: Ministerium für Finanzen
Seit Januar 2022 arbeitet eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft an der Entwicklung einer umfassenden Moornutzungsstrategie, die die Aufgabenfelder Moornutzungsstrategie und Moorschutzkonzeption für die Land- und Forstwirtschaft vereint und sowohl dem Klima- als auch Naturschutz gerecht wird.
Ziel:
Ziele entsprechend Moorschutzprogramm BW und Bund-Länder-Zielvereinbarung.
Ressort: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Die seit 2015 bestehende Moorschutzkonzeption wird sukzessive durch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) umgesetzt und die darin geforderten Instrumente entwickelt. Für den Bereich Forstwirtschaft der Moorschutzkonzeption entwickelt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) die Instrumente und arbeitet der LUBW zu. Die Instrumente sollen Umsetzenden im Moorschutz (Behörden, Planungsbüros) die Arbeit erleichtern und Hilfestellungen anbieten bzw. bei der Priorisierung der Gebiete helfen.
Ziel:
Ziele entsprechend Moorschutzprogramm BW und Bund-Länder-Zielvereinbarung.
Ressort: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Auch durch die Reduzierung des Ausstoßes an Treibhausgasemissionen durch organische Böden ist ein Beitrag zu den Klimaschutzzielen zu leisten. Die Quantifizierung CO2-Bindungswirkung wiedervernässbarer Moore in BW ist kurzfristig nicht möglich. Die CO2-Bindungswirkung entwickelt sich außerdem erst im Laufe der Zeit aus und hängt vom weiteren Verlauf des Klimawandels sowie von den standörtlichen Voraussetzungen ab. Die klimatische Hauptwirkung ist zunächst zu sehen in der Vermeidung oder Verlangsamung von weiteren CO2-Nettoemissionen, die durch die Wiedervernässung entwässerter Moorböden erreicht werden kann. Der Moorschutz kann dabei unterteilt werden in naturschutzbasierten Moorschutz / Renaturierungen (hier), sowie Moorbodenschutz in Land- und Forstwirtschaft (separate Maßnahme und unterschiedliche Zuständigkeiten).
Ziel:
Ziele entsprechend Moorschutzprogramm BW und Bund-Länder-Zielvereinbarung.
Ressort: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Werden Moorböden entwässert, kommt die organische Substanz (Torf), aus der sie bestehen mit Luft in Berührung. Ein Zersetzungsprozess, bei dem große Mengen Kohlenstoffdioxid freigesetzt werden, beginnt. Durch die Wiedervernässung bereits entwässerter, land- und forstwirtschaftlich genutzter Moorböden soll der Zersetzungsprozess aufgehalten und die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid minimiert werden. Da die herkömmliche land- und forstwirtschaftlich Nutzung auf wiedervernässten Moorstandorten nicht mehr möglich sein wird, gilt es alternative Nutzungsformen zu etablieren. Durch kooperative Ansätze sollen die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte sowie Forstwirtinnen und Forstwirte unterstützt und auf freiwilliger Basis an die nasse Nutzung von Moorböden herangeführt werden.
Ziel:
Fläche mit angepassten Nutzungsformen.
In landwirtschaftlicher Nutzung befinden sich laut der Gebietskulisse für Feuchtgebiete und Moore (Standard für den guten landwirtschaften und ökologischen Zustand GLÖZ 2) ungefähr 22.000 Hektar landwirtschaftlich genutztes Grünland sowie knapp 2.000 Hektar Ackerfläche und sonstige landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ziel ist es, die meist mittels Entwässerungsvorrichtung trockengelegten land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen wiederzuvernässen und in kooperativen Ansätzen mit den Bewirtschaftenden in eine feuchte beziehungsweise nasse land- und forstwirtschaftliche Nutzung zu überführen.
Im Staatswald liegen aktuell für rund 500 Hektar vorbereitete Moorrenaturierungsprojekte vor, die nach Sicherstellung der Finanzierung umgesetzt werden können. Innerhalb der laufenden Erstellung der Moorschutzkonzeption wurden diese als mögliche Umsetzungsprojekte gemeldet.
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Durch die Kampagne wird u.a. die Verwendung von Holz als nachhaltigem, klimaneutralem Rohstoff beworben. Zudem wird die Öffentlichkeit für allgemeine Maßnahmen, die im Alltag im Sinne des Klimaschutzes umgesetzt werden können, sensibilisiert und aktiviert. Außerdem wird die Bevölkerung über klimabedingte Waldschäden informiert und sensibilisiert. Es entsteht eine Breitenwirkung, die über die fachlichen Akteurgruppen des Waldbesitzers oder der Waldbesitzerin hinausreicht. Im Jahr 2023 wird das Kooperationsprojekt „Hier wächst Zukunft“ der Landesforstverwaltung mit der Jugendfeuerwehr BW unter dem Motto der Infokampagne durchgeführt. Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche Maßnahmen zum Erhalt der Wälder über das Land verteilt angegangen.
Ziel:
Im Laufe des Jahres 2023 sind zahlreiche Maßnahmen an den unteren Forstbehörden gemeinsam mit den Organisationen der Jugendfeuerwehr in den Städten und Gemeinden durchgeführt.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Zielgerichtete kostenfreie Beratung für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer durch die Landesforstverwaltung zur aktiven und fachlich fundierten Klimaanpassung der Wälder. Je nach aktueller Situation werden zu bestimmten Themenbereichen „Beratungsoffensiven“ durchgeführt.
Ergänzt wird die Beratung durch ein gefördertes Betreuungsangebot zur Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Hierzu zählt zum Beispiel die Organisation der Wiederbewaldung, Jungbestandspflege oder Durchforstungsmaßnahmen zur Förderung vitaler Einzelbäume mit großen Baumkronen und guter Wurzelentwicklung.
Ziel:
Ein flächendeckendes Beratungs- und Betreuungsangebot zu angemessenen Bedingungen ist für Privat- und Kommunalwaldbesitz vorhanden. Die erforderliche fachliche Expertise ist beim forstlichen Fachpersonal vorhanden.
Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum: Forstwirtschaftliche Fördermaßnahmen
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Auch in Baden-Württemberg kommt dem Ausbau der Windenergie eine hohe Bedeutung zu. Die Anstalt des öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) ist Treuhänderin von circa 320.000 Hektar landeseigener Waldflächen. ForstBW steht hier in der Verantwortung, mit der Verpachtung von geeigneten Staatswaldflächen an Projektierer einen wichtigen Beitrag für die Produktion regenerativer Energien zu leisten.
Ziel:
1.) Bisher gibt es 103 Windenergieanlagen (WEA) im Staatswald.
2.) Bis 2025 sollen im Staatswald Flächen für weitere 500 WEA bereit gestellt werden, die an Projektierer verpachtet werden. Das entspricht mindestens 11.500 Hektar Waldfläche*.
3.) In den Jahren 2021/2022 wurden bereits 4.000 Hektar verpachtet. Bis 2025 sollen jährlich weitere 2.500 Hektar Waldfläche* bereitgestellt werden.
*Bei der angegebenen Fläche handelt es sich um die verpachtete Gesamtfläche. Der tatsächliche Flächenverbrauch für eine WEA ist weit geringer. Es wird mit einer dauerhaften Waldinanspruchnahme von 0,5 bis 0,7 Hektar pro WEA gerechnet.
Forst Baden-Württemberg: Vermarktungsoffensive ForstBW
Ressort: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Kommentare : zu Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft
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Wiedervernässung
Hallo, vielen Dank für die Möglichkeit zur Kommentierung. Der Klimaschutz ist gemeinsam mit dem Arten- bzw. Biodiversitätsschutz eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Umso mehr sollten Maßnahmen angegangen werden, die beide Ziele miteinander verbinden und neben der positiven Klimawirkung auch die Tier- und Pflanzenwelt stärken. Zwischen
Hallo,
vielen Dank für die Möglichkeit zur Kommentierung.
Der Klimaschutz ist gemeinsam mit dem Arten- bzw. Biodiversitätsschutz eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Umso mehr sollten Maßnahmen angegangen werden, die beide Ziele miteinander verbinden und neben der positiven Klimawirkung auch die Tier- und Pflanzenwelt stärken.
Zwischen Herrenberg und Böblingen/Sindelfingen waren noch vor weniger als 100 Jahren praktisch flächendeckend Feucht- und Nasswiesen präsent, die eine heutzutage nicht mehr vorstellbare Artenvielfalt aufwiesen. Unter anderem brüteten der Große Brachvogel, die Bekassine und das Braunkehlchen im Landkreis Böblingen. Seit mehreren Jahrzehnten sind diese Arten bereits verschwunden, was insbesondere auf die zurückgehenden Feuchtwiesen als Lebensräume zurückzuführen ist. Die bedeutendste noch verbliebene Art, die auf diesen Lebensraum angewiesen ist, ist der Kiebitz - auch dieser weist seit langem sehr starke Populationsrückgänge auf und ist lokal vielerorts bereits ausgestorben.
Der Kauf von ehemals feuchten und nassen Wiesen und eine anschließende Wiedervernässung durch Entfernen von Drainagen und Verschließen von Entwässerungskanälen wäre stark positiv für die Bindung von CO2 und lebensrettend für die letzten verbliebenen Arten dieses Lebensraums. Bei Ehningen/Gärtringen/Rohrau gibt es noch vereinzelt Reliktarten wie den Randring-Perlmuttfalter.
In diesem Bereich liegt das ND Strochennest, das wiedervernässt werden sollte.
https://bluehende-landschaft.de/lebensraum/feuchtwiesen/
Vielen Dank!
Naturschutzflächen mit Klimaschutz kombinieren?
Zu "Ankauf klima- und naturschutzrelevanter Grundstücke, zum Beispiel Moorböden" könnte überprüft werden, ob auf den Flächen auch eine naturnahe FF-PV Nutzung möglich ist. So ist Moor-PV oder schwimmende PV ja bereits sehr gut mit Artenschutz vereinbar. Auch über wieder vernässten Wiesen oder in Überschwemmungsgebieten ist eine Doppelnutzung sehr
Zu "Ankauf klima- und naturschutzrelevanter Grundstücke, zum Beispiel Moorböden" könnte überprüft werden, ob auf den Flächen auch eine naturnahe FF-PV Nutzung möglich ist. So ist Moor-PV oder schwimmende PV ja bereits sehr gut mit Artenschutz vereinbar. Auch über wieder vernässten Wiesen oder in Überschwemmungsgebieten ist eine Doppelnutzung sehr gut möglich und sollte geprüft werden (wenn endlich die Bundesgesetzänderung kommt https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-941120).
Wald als CO2-Senke erhalten
Leider sehe ich an keiner einzigen Stelle, dass es dem Land Baden-Württemberg wichtig ist, bestehenden Wald als CO2-Senke, als ein Werkzeug zum Binden von Kohlendioxid, zu erhalten und zu nutzen. Im Gegenteil sehe ich nur, dass 1.8% der Landesfläche - und Wälder sind aus dieser Betrachtung und hinsichtlich dieser Forderung nicht ausgenommen - für
Leider sehe ich an keiner einzigen Stelle, dass es dem Land Baden-Württemberg wichtig ist, bestehenden Wald als CO2-Senke, als ein Werkzeug zum Binden von Kohlendioxid, zu erhalten und zu nutzen.
Im Gegenteil sehe ich nur, dass 1.8% der Landesfläche - und Wälder sind aus dieser Betrachtung und hinsichtlich dieser Forderung nicht ausgenommen - für Windparks genutzt werden sollen.
Es wird immer die positive CO2-Bilanz dieser 1.8%-Forderung betont, bei der ich die genaue Rechnung noch nicht gesehen habe, wieviel CO2 die gigantischen Fundamente aus Stahlbeton, ihre spätere Entfernung aus dem Boden, die Herstellung des Turmes, der Gondel und der Rotorblätter (die nicht unerhebliche Mengen an Balsaholz aus dem tropischen Regenwald enthalten) freisetzten. Zusätzlich dazu fehlt mir die Klima-relevante Betrachtung der freigesetzten Mikroplastik-Partikel aus dem Abrieb der Rotorblätter über die 20 Jahre Betriebsdauer. Hier lügt man den Bürgern was vor.
Ich bin für den strikten Erhalt des Waldes im Sinne des Klimas.
Stärkung Streuobstanbau und Agroforst
Eine Initiative zum Erhalt bzw. zur Neuschaffung von Streuobstwiesen ist notwendig: - Förderung von Doppelnutzung z.B. Kombi mit Schafhaltung - Förderung von Projekten, wo Baum-Schnittgut zu Terra Preta (Schwarzerde) verarbeitet wird (Humusaufbau) - Förderung von regionaler Vermarktung von Streuobstprodukten - Beratung von
Eine Initiative zum Erhalt bzw. zur Neuschaffung von Streuobstwiesen ist notwendig:
- Förderung von Doppelnutzung z.B. Kombi mit Schafhaltung
- Förderung von Projekten, wo Baum-Schnittgut zu Terra Preta (Schwarzerde) verarbeitet wird (Humusaufbau)
- Förderung von regionaler Vermarktung von Streuobstprodukten
- Beratung von (Nebenerwerbs)-Landwirten und Initiativen bei der Pflege von Streuobstwiesen
2te Ergänzung: "Pilotprojekt Humusanreicherung auf landwirtschaftlichen Flächen zur CO2-Senkung (Naturparke)"
Beispielsweise wird gemeinsam mit dem badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (blhv) der Podcast "Humus-Boden-Praxis - Der Podcast für alle, die mit Leidenschaft ackern, für die Zukunft säen und bereit sind, die Welt der Landwirtschaft neu zu entdecken." produziert. Hierbei werden in leicht verständlichem und niederschwelligem Format aktuelle
Beispielsweise wird gemeinsam mit dem badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (blhv) der Podcast "Humus-Boden-Praxis - Der Podcast für alle, die mit Leidenschaft ackern, für die Zukunft säen und bereit sind, die Welt der Landwirtschaft neu zu entdecken." produziert. Hierbei werden in leicht verständlichem und niederschwelligem Format aktuelle Themen Rund um Klimaschutz und Klimaanpassung in der Landwirtschaft mit Landwirt:innen und Expert:innen vorgestellt und diskutiert.
1te Ergänzung zu "Pilotprojekt Humusanreicherung auf landwirtschaftlichen Flächen zur CO2-Senkung (Naturparke)"
Zusätzlich können Landwirt:innen an einem Humusprämienprojekt teilnehmen: hier werden in Zusammenarbeit mit regionalen CO2-emitierenden Unternehmen (freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz) über einen Dienstleister (positerra) Landwirt:innen erfolgsorientiert für den Aufbau und Erhalt von Humus (organischem Kohlenstoff) als Senkenleistung finanziell
Zusätzlich können Landwirt:innen an einem Humusprämienprojekt teilnehmen: hier werden in Zusammenarbeit mit regionalen CO2-emitierenden Unternehmen (freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz) über einen Dienstleister (positerra) Landwirt:innen erfolgsorientiert für den Aufbau und Erhalt von Humus (organischem Kohlenstoff) als Senkenleistung finanziell honoriert.
Außerdem werden die Regionalvermarktungsaktivitäten des Naturparks zunehmend stärker auf die Themen regenerative Landwirtschaft und Klimaschutz in der Landwirtschaft zugeschnitten, um einen weiteren Anreiz für Landwirte zu schaffen ihre Bewirtschaftungsweise klimaförderlich umzustellen.
Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit der Uni Trier (IFAS-Institut) ein umfangreicher EU-Life-Antrag erarbeitet und in der ersten und zweiten Antragsrunde erfolgreich eingereicht, um die Aktivitäten des Humusprojektes weiter auszubauen, auf 10 Jahre zu verstetigen und deutschlandweit auf andere Naturparke zu skalieren. Zusätzlich sollen die Aktivitäten auch auf die Bereiche Klimaschutz und Humusaufbau im Wald ausgeweitet werden (unter anderem durch eine Kofinanzierung im Rahmen der baden-württembergischen Waldstrategie).
Boden als Kohlenstoffspeicher
Die Potentiale zur Kohlenstoffbindung/-speicherung in Böden sind mit den genannten Maßnahmen noch nicht ausgeschöpft. Der Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Flächen sollte raus aus der Pilotprojekte-Ecke in die Gesamtfläche getragen werden. Gleichzeitig sollte die Anwendung von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft vorangetrieben werden.
Förderprogramm nachhaltige Waldwirtschaft – Verwaltungsvorschrift nachhaltige Waldwirtschaft
Ziel des Förderprogramms soll eine Erhöhung der Klimaschutzfunktion durch die Erhöhung des Waldspeichers sein. Zielführend ist jedoch nur eine Erhöhung der CO2-Senkenleistung in Kombination mit einer langlebigen Holznutzung. Die Förderung des Umbaus von Nadelreinbeständen oder von nicht standortsgerechten oder nicht klimatoleranten Beständen in
Ziel des Förderprogramms soll eine Erhöhung der Klimaschutzfunktion durch die Erhöhung des Waldspeichers sein. Zielführend ist jedoch nur eine Erhöhung der CO2-Senkenleistung in Kombination mit einer langlebigen Holznutzung. Die Förderung des Umbaus von Nadelreinbeständen oder von nicht standortsgerechten oder nicht klimatoleranten Beständen in stabile, klimaresiliente Laub- und Mischwälder, ist der richtige Ansatz. Hierbei muss jedoch ein ausreichender Nadelholzanteil berücksichtigt werden.
Mit den aktuellen Förderbedingungen der Verwaltungsvorschrift nachhaltige Waldbewirtschaftung wird der Verbleib von Einzelbäumen auf der Waldfläche ab einem bestimmten Brusthöhendurchmesser angereizt. Falls die dann unter Schutz stehenden Bäume absterben, verbleibt das Holz auf der Fläche. Der gespeicherte Kohlenstoff wird dann sukzessive über den natürlichen Zerfallsprozess freigesetzt. Somit kann die Kohlenstoffspeicherung nicht in Form von Holzprodukten verlängert werden und stoffliche sowie energetische Substitutionseffekte gehen verloren.
Die Förderung hat eine deutliche Einschränkung der Holzverwendung und somit eine regionale Rohstoffverknappung und Gefährdung der Wertschöpfungskette zur Folge. Ohne eine sichergestellte Verfügbarkeit des Rohholzes wird der Innovationsprozess bei der Entwicklung insbesondere laubholzbasierter, stofflicher Verwertungsmöglichkeiten ausgebremst. Mit Blick auf das künftig hohe Laubholzaufkommen, bedarf es dem Knowhow und der Technologie für Verarbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten. Die Förderung des Nutzungsverzichtes in diesem Ausmaß birgt die Gefahr, dass bestehendes Wissen über die Laubholzverarbeitung verloren geht und künftig nicht zur Verfügung steht.
Zudem führen die aus der Nutzung genommenen Bäume aufgrund ihres hohen Flächenbedarfes zu Einschränkungen in der Waldpflege und der Bewirtschaftung auf der verbleibenden Fläche.