Regionale Spezifika
Wir haben auf die Beiträge geantwortet, bei denen wir Anregungen für die Themenlandkarte übernommen haben. Ansonsten wurde auf Kommentare nur dann geantwortet, wenn Sachverhalte klargestellt oder vermittelt werden sollten. Wir bitten um Verständnis, dass nicht auf jeden Kommentar reagiert werden kann.
Kommentare : zu den regionalen Spezifika
hartwigungethuem@t-online.de
Regionale Spezifika sollten geschützt werden, jedoch glaube ich, dass wir uns auch an Windkraftanlagen gewöhnen werden, die dann ganz selbstverständlich ins Landschaftsbild gehören. Statt sich nur gegen Änderungen zu wehren, sollten wir uns lieber damit beschäftigen, wie wir das Notwendige mit dem Traditionellen, der Natur, dem Historischen, dem
Regionale Spezifika sollten geschützt werden, jedoch glaube ich, dass wir uns auch an Windkraftanlagen gewöhnen werden, die dann ganz selbstverständlich ins Landschaftsbild gehören. Statt sich nur gegen Änderungen zu wehren, sollten wir uns lieber damit beschäftigen, wie wir das Notwendige mit dem Traditionellen, der Natur, dem Historischen, dem Kulturellen geschickt verbinden und vereinbaren können. Wir brauchen gute Kompromisse und wir brauchen Verbindendes.
Wir sollten uns die Alternativen vorstellen, z.B. ein Kohle-, Gas, oder Atomkraftwerk oder ein Atommüll-Endlager vor unserer Haustüre. Wir müssen noch sehr viel mehr Kompromisse eingehen und finanziellen Lebensstandard-Einbusen hinnehmen, wenn wir aus der Billig-Energie-Blase aufwachen und nicht mehr glauben, dass die hohen Energiepreisphase bald vorbei sein wird. Wir müssen uns auf die vollen Auswirkungen des Klimawandels einstellen. Die internationalen Konflikte werden sich dann erst voll entfalten.
Hartwig Ungethüm
2 % Ziel in jeder Kommunen prüfen
Das Ziel aus dem KSG, mindestens 2 % der Fläche für Solarparks und Windkraft vorzusehen, sollte in jeder Gemeinde und jedem Landkreis ernsthaft geprüft werden. Wie der Energieatlas der LUBW zeigt, gibt es vielerorts überraschend viel Potenzial.
Windkraftprojekt Gomadingen
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann, mein Wohnort Gomadingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb wurde vor Jahren wegen zu geringer Windhöffigkeit gutachterseitig als Windkraft-Standort verworfen, also nach Durchführung entsprechender LiDar-Messreihen als windkraftunrentabel eingestuft. Auf Basis Ihrer politischen Entscheidungen
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,
mein Wohnort Gomadingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb wurde vor Jahren wegen zu geringer Windhöffigkeit gutachterseitig als Windkraft-Standort verworfen, also nach Durchführung entsprechender LiDar-Messreihen als windkraftunrentabel eingestuft.
Auf Basis Ihrer politischen Entscheidungen sollen nun auf exakt jenen, vormals als unrentabel eingestuften Flächen fünf Anlagen mit einer Nabenhöhe von 170 Metern installiert werden.
In einer einzigartigen Mittelgebirgsregion, welche bekanntermaßen - durch zahlreiche Fachgutachten unabhängiger Gutachterbüros belegt - eine der höchsten Rotmilan-Dichten der Bundesrepublik aufweist!
Hierbei würden nicht nur Brut- und Nahrungshabitate beeinträchtigt werden und die unvermeidlichen Schlagopfer zu beklagen sein, sondern gleichzeitig (trotz zunehmendem Trockenstress für nahezu sämtliche heimischen Baumarten) intakte Waldgebiete aufgerissen. Mit gravierenden Folgen für deren Feuchtigkeitshaushalt und somit für den weiteren Baumbestand der betroffenen Gebiete. Wer haftet für diese Schäden???
Ganzjähriges Vogel-Monitoring:
Mit meiner professionellen Kameraausrüstung habe ich in den letzten fünf Jahren eine Vielzahl von Brut-, Zug- und Rastvögeln der Mittleren Alb dokumentiert. Neben Rot- u. Schwarzmilanen, Mäuse- u. Wespenbussarden, Turm- u. Baumfalken, Kornweihen, Schwarzstörchen habe ich auch seltene und geschützte Singvogelarten und sämtliche Baum-Höhlenbrüter, wie bspw. Schwarzspechte, Raufußkäuze, Sperlingskäuze, Dohlen und Hohltauben im räumlichen Umfeld des geplanten Gomadinger Windkraft-Standorts und dessen angrenzendem Offenland gefilmt und fotografiert.
Unter anderem ist dabei ein Film über Rotmilane und Kleineulen entstanden, den ich in den Jahren 2019 bis 2021 im Auftrag des Regierungspräsidiums rund ums Jahr gedreht und fertiggestellt habe.
Teile meines Filmmaterials über die Avifauna der Schwäbischen Alb, ebenfalls zum größten Teil auf Gomadinger Gemarkung gedreht, werden 2023 im SWR-Fernsehen ausgestrahlt.
Im Gegensatz zu ornithologischen Gutachterbüros, die lediglich über exakt definierte saisonale Zeiträume beobachten/dokumentieren, erhielt ich im Rahmen meiner Filmtätigkeit und durch meine sehr genauen Orts- und Habitat-Kenntnisse einen ganzjährigen Überblick über die tatsächlich vorhandenen Tierarten und deren Verhaltensweisen.
Nur ein Verbiegen des geltenden EU-Naturschutzrechtes hat es ermöglicht, unter hohem finanziellen und materiellen Aufwand, subventioniert auf dem Rücken deutscher Stromkunden, bei fragwürdiger Rentabilität, Verlässlichkeit und mangelnder Speicherfähigkeit, den Bau von Windkraftanlagen in solch artenreichen, vielfältig strukturierten Mittelgebirgs-Waldhabitaten auch nur anzudenken!
Ein Teil der Gomadinger WKA soll überdies in ein bedeutendes archäologisches Schutzgebiet gebaut werden. In einem der dortigen Grabhügel aus der Hallstattzeit (7. Jahrhundert v. Chr.), überregional bekannt als das Gomadinger Fürstengrab, wurden prunkvolle Grabbeigaben geborgen. Zum Teil können diese wertvollen Artefakte im Württembergischen Landesmuseum besichtigt werden.
Rechtliche Eingaben gegen den WKA-Bau auf dem geschichtsträchtigen Areal wurden bereits von einem Experten auf diesem Gebiet vorgebracht, sodass ich hierauf nicht näher eingehen möchte.
Darüber hinaus befinden sich die geplanten Windkraftanlagen im Quellgebiet der Großen Lauter. Die immense Bedeutung dieses Flusses als Lebensader der wasserarmen Karst-Alb muss besonders hervorgehoben werden. Leidvolle Erfahrungen von Windrad-Betreibern mit in großen Mengen ausgetretenen hydraulischen Schmiermitteln und Havarien aller Art müssen den Bau solcher Anlagen in Quellgebieten von Flüssen kategorisch ausschließen!
Bitte informieren Sie die zuständigen Behörden über diese Sachverhalte und setzen Sie sich persönlich dafür ein, das Gomadinger Windkraft-Projekt zu stoppen.
Mit aufrichtigem Dank im Voraus
und freundlichen Grüßen
Eva-Maria Pulvermüller
Die Pflicht zum Schutz der regionalen Spezifika wahrnehmen
Das Bundesnaturschutzgesetz bildet die Grundlage der Ländergesetzgebung im Natur- und Landschaftsschutz: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) § 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege (1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit
Das Bundesnaturschutzgesetz bildet die Grundlage der Ländergesetzgebung im Natur- und Landschaftsschutz:
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG)
§ 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege
(1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass
1. die biologische Vielfalt,
2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie
3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz).
Die dort beschriebenen Schutzziele sind für alle Regionen bedeutend. Die Landschaften in Baden-Württemberg sind von den dort lebenden und wirtschaftenden Menschen geprägt. Sie sind aber auch gleichzeitig ein historisches Archiv und zeugen von den regionalen Gegebenheiten in der Entwicklung dieser verschiedenen Regionen. Jede Landschaft hat deshalb ihre Eigenart und ist nach Maßgabe der Gesetzgebung schützenswert. Dieser Schutz muss umfassend gewährt bleiben. Nicht nur für einzelne Landmarken.
Windindustrieanlagen reichen von ihrer Sichtbarkeit weit in die angrenzende Landschaft. Beruhigende Horizontlinien der Landschaft werden durch vertikale industrielle Strukturen in ihrem Erholungswert gestört. Historische Sicht- und Bezugsachsen in der Landschaft werden in den Genehmigungsverfahren nicht abgebildet. Selbst das meditative innige Betrachten von Feldkreuzen oder Kapellen im ländlichen Raum ist unter dem Einfluss der hoch aufragenden Industrieanlagen erschwert.
Jede Region ist anders
Manche Regionen haben mehr Windpotenzialflächen als andere. Manche haben mehr Landschaftsschutzgebiete, Vogelschutzgebiete oder weitere Einschränkungen. Da wird es schwer auf 2 % zu kommen. Wohingegen andere Regionen durch Windparks ihr Flächenziel locker erreichen können oder es bereits erreicht haben. Ist es sinnvoll in jeder Region
Manche Regionen haben mehr Windpotenzialflächen als andere. Manche haben mehr Landschaftsschutzgebiete, Vogelschutzgebiete oder weitere Einschränkungen. Da wird es schwer auf 2 % zu kommen. Wohingegen andere Regionen durch Windparks ihr Flächenziel locker erreichen können oder es bereits erreicht haben.
Ist es sinnvoll in jeder Region zwangsweise auf 2 % zu kommen und dafür Artenschutzflächen zu verkleinern? Eine Betrachtung auf ganz BW wäre empfehlenswerter.
Technische und wirtschaftliche Belange priorisieren
Bei der Auswahl von WKA-Standorten sollten die rein technischen und wirtschaftlichen Belange dominieren. Wir brauchen erneuerbare Energien zum Erhalt unserer Erde (wenn es nicht eh schon zu spät ist). Da nützt es nichts, wenn man auf geeignete Regionen aus irgendwelchen Gründen Rücksicht nimmt. Weder Tourismus noch Landschafts- oder Artenschutz
Bei der Auswahl von WKA-Standorten sollten die rein technischen und wirtschaftlichen Belange dominieren. Wir brauchen erneuerbare Energien zum Erhalt unserer Erde (wenn es nicht eh schon zu spät ist). Da nützt es nichts, wenn man auf geeignete Regionen aus irgendwelchen Gründen Rücksicht nimmt. Weder Tourismus noch Landschafts- oder Artenschutz verhindern die Erderwärmung. Windenergie tut das.
Bitte auch die Alternativen beachten: Gesunde, grüne Wälder mit einem Windpark sind immer noch schöner als Lothar-Schneisen im Schwarzwald oder kahlgefressene und vertrocknete Trimm-Dich-Pfade.
Umweltverträglichkeit und Artenschutz
Unter den regionalen Spezifika fehlen sämtliche Untersuchungen zur Umweltvertäglichkeit und den sich daraus ergebenden Maßnahmen. Ich möchte dazu folgende Begriffe ins Spiel bringen: Untersuchungen: * Umweltvertäglichkeitsprüfung * artenschutzrechtliche Prüfung * Raumnutzungsanalyse gefährdeter Arten * Monitoring: windenergiesensible
Unter den regionalen Spezifika fehlen sämtliche Untersuchungen zur Umweltvertäglichkeit und den sich daraus ergebenden Maßnahmen.
Ich möchte dazu folgende Begriffe ins Spiel bringen:
Untersuchungen:
* Umweltvertäglichkeitsprüfung
* artenschutzrechtliche Prüfung
* Raumnutzungsanalyse gefährdeter Arten
* Monitoring: windenergiesensible Arten, Gefahr für Kollisionen
und Barotraumata
Maßnahmen:
* Flächenrestriktionen, geschützte Tabubereiche
* Kompensations- und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen
* Schutz alter, artenreicher, naturnaher Wälder
* spezifische Betriebsalgorithmen und Anpassungsmaßnahmen
Was sollten denn das für welche sein?
Bei aller Phantasie, aber "regionale Spezifika" klingt wie Politikersprech nach NIMBY. Hat man beim Bau von Kohle- oder Kernkraftwerken denn auf "regionale Spezifika" Rücksichten genommen? Auch in deren Nachbarschaft wohnen seit Jahrzehnten Menschen. Wurden die gefragt? Nein. Und jetzt soll jedes Kaff Windparks wegen "regionaler Spezifika" ablehnen
Bei aller Phantasie, aber "regionale Spezifika" klingt wie Politikersprech nach NIMBY. Hat man beim Bau von Kohle- oder Kernkraftwerken denn auf "regionale Spezifika" Rücksichten genommen? Auch in deren Nachbarschaft wohnen seit Jahrzehnten Menschen. Wurden die gefragt? Nein. Und jetzt soll jedes Kaff Windparks wegen "regionaler Spezifika" ablehnen können. Nein, das wäre ungerecht den Menschen gegenüber, die seit Jahren AKW erdulden müssen.
Alles was sonst nicht anders genutzt werden kann
Alles was sonst nicht anders genutzt werden kann, hat Potential, Strom zu erzeugen.
- Gebäudedächer
- nicht weiter genutzte Freiflächen
- Carports/Garragen
- Terrassendächer
- Balkone
- Straßen/Autobahnen
Selbst Sonnenschirme oder Autodächer könnten Strom erzeugen. Kleinvieh macht auch Mißt.
Photovoltaik
Ich finde man sollte bereits vorhandene Flächen nutzen und keine neuen verschwenden. In Stuttgart Feuerbach bzw. Am Pragsattel stehen riesige Firmengebäude siehe auch Luftbilder auf denen keine Begrünung ist und daher problemlos riesige Flächen für Photovoltaik prach liegen. Durch Anmietung wäre ohne Flächenverbrauch ein hoher Strombedarf gedeckt
Ich finde man sollte bereits vorhandene Flächen nutzen und keine neuen verschwenden. In Stuttgart Feuerbach bzw. Am Pragsattel stehen riesige Firmengebäude siehe auch Luftbilder auf denen keine Begrünung ist und daher problemlos riesige Flächen für Photovoltaik prach liegen. Durch Anmietung wäre ohne Flächenverbrauch ein hoher Strombedarf gedeckt und zugleich eine Aufheizung der Flachdächer mit Lufterwärmung im Stuttgarter Kessel verhindert.