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Anpassung an den Klimawandel

Wald und Forstwirtschaft

1. Erhaltung vitaler, stabiler und anpassungsfähiger Wälder

Mit dem Maßnahmenpaket „klimagerechter Waldbau“ soll ein Wald entwickelt werden, der sich auf lange Sicht als klimarobust erweist. Zentrales Ziel ist dabei, dass die Wälder angesichts der standortsklimatischen Veränderungen die verschiedenen Waldfunktionen erfüllen können.

2. Erhaltung einer wirtschaftlichen Holznutzung

Angesichts der Unsicherheiten bei der Prognose der Folgen von Klimaveränderungen auf die Holzwirtschaft, sollten die Forstbetriebe auf eine breite Risikostreuung ihres Produktionskapitals achten. Die Unternehmen der Forstwirtschaft sind bei den langen Produktionszeiträumen und der hohen Kapitalbindung in Waldbeständen gut beraten, sich unterschiedliche Handlungsoptionen offen zu halten.

 

Sie konnten die Maßnahmen bis zum 12. Juni 2015, 17.00 Uhr, kommentieren.

3. Sicherung der Funktionen des Waldes als Lebensraum

In der Vergangenheit konnten sich Tier- und Pflanzenarten bei Klimaschwankungen durch Ausbreitung neue, geeignete Lebensräume erschließen. Die heutigen, vom Menschen geprägten Landschaftsstrukturen (Siedlungen, Zerschneidungen von Habitaten durch Verkehrswege etc.) und Nutzungsmuster sowie die hohe Geschwindigkeit der anthropogenen Klimaveränderungen erschweren dies. Funktionierende Biotopverbundsysteme verbessern die Zu- und Abwanderungsbewegungen zwischen Lebensräumen und sichern den genetischen Austausch zwischen Populationen. Zielführend ist es deshalb, vom Menschen verursachte, negative Einflussfaktoren auf Arten und Lebensräume zu reduzieren. Darüber hinaus können negative, klimatisch bedingte Auswirkungen auf Lebensräume durch Maßnahmen zur Verbesserung, Vergrößerung und Neuanlage von Habitaten kompensiert werden.

Kommentare : zu Wald und Forstwirtschaft

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6. Kommentar von :Ohne Name

Grundsätzliches zur Frage des Klimwandels

Beteiligung zur Anpassungsstrategie Baden-Württembergs an den Klimawandel Steven Michelbach, Bad Mergentheim, 10.06.2015 -----Original-Nachricht----- Betreff: Beteiligung Anpassungsstrategie Klimwandel Datum: Thu, 11 Jun 2015 20:05:57 +0200 An: "poststelle@um.bwl.de" , Zitat aus der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in

Beteiligung zur Anpassungsstrategie Baden-Württembergs an den Klimawandel

Steven Michelbach, Bad Mergentheim, 10.06.2015
-----Original-Nachricht-----

Betreff: Beteiligung Anpassungsstrategie Klimwandel

Datum: Thu, 11 Jun 2015 20:05:57 +0200

An: "poststelle@um.bwl.de" ,

Zitat aus der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg:
Entscheidend für die Zukunft ist: Wie entwickelt sich der Klimawandel weiter? Welche Folgen können sich aus der Entwicklung für Baden-Württemberg ergeben? Erst auf der Basis detaillierter und möglichst regionaler Informationen zur Entwicklung und zu den Auswirkungen lässt sich eine Anpassungsstrategie an den Klimawandel mit geeigneten Maßnahmen entwickeln.

Dies ist absolut richtig. Allerdings muss man, bevor weitreichende Schlüsse für die Zukunft gezogen werden, die Vergangenheit sehr genau anschauen. Vor allem muss derjenige, der einen Datensatz interpretiert, sich sehr gewissenhaft des wissenschaftlichen Grundsatzes bewusst sein, dass seine Analyse absolut ergebnisoffen also neutral stattzufinden hat. Darüber hinaus muss er sich sicher sein, dass seine Daten absolut korrekt sind und jedweder Kritik standhalten. Dazu ein Blick auf die Graphik der Temperaturentwicklung in Baden-Württemberg auf Seite 7 des Strategiepapieres.



Zur Datengenauigkeit
Jeder Wetterbeobachter, jeder Meteorologe weiß, dass sehr viele Wetterstationen dem sogenannten „Wärmeinseleffekt“ unterliegen. Eine städtische Region ist durchaus mehr als 1 Grad Celsius wärmer als ihr Umland. Das Wachstum der Städte in Verbindung mit einer Austrocknung des Umfeldes durch Ableitung des Oberflächenwassers in Gräben, des Sickerwassers durch Dränagen und generell durch die Ausdehnung von Ackerflächen auf Kosten von Wiesen, hat insgesamt zu einer künstlichen Erwärmung Baden-Württembergs geführt. Wer selbst Wetterstationen betrieben hat, weiß, dass die Umstellung von der früheren Bimetallmessung auf elektronische Verfahren etwas höhere Durchschnittstemperaturen liefert. Im vergangenen Jahr 2014 wurden an vielen Stationen Rekorde gemessen. Bezeichnenderweise waren darunter sehr viele Stationen an Flughäfen. Diese haben einen hohen Anteil an Verkehrsflächen und Gebäuden welche ein wärmeres Mikroklima verursachen. Der Bericht enthält keine Aussage, wie diese künstlichen Erwärmungseffekte in dem Datensatz kompensiert wurden. Diese Problematik betrifft Stationen in Baden-Württemberg, in Deutschland und weltweit!

Zusammenfassend „fränkisch“ beurteilt: Wenn man gute Äpfel mit halbfauligen und ganz faulen mischt, dann erhält man noch lange keinen leckeren Apfelsaft! Und übertragen: Ein Datensatz, der Stationen mit Wärmeinseleffekten beinhaltet (halbfaulige und faulige Äpfel), lässt fachlich korrekt keine Aussage über die Ursachen irgendeines Klimawandels zu.

Zum Punkt ergebnisoffene Analyse
Betrachtet man die Temperaturentwicklung neutral, ohne eine vom IPCC der Fachwelt vorgegaukelte Erwärmung vor Augen zu haben, dann sieht man im Datensatz von Baden-Württemberg, wie in so vielen anderen Datensätzen, dass es zwischen 1900 und 1987 über 87 Jahre überhaupt keine Erwärmung gegeben hat. Um 1990 kam es dann zu einem sprunghaften Anstieg der Temperatur. Ohne Computeranalyse ist mit bloßem Auge zu erkennen, dass seit Anfang der 90er Jahre die Durchschnittstemperatur stagniert. Die Wintertemperatur für Baden-Württemberg ist sogar rückläufig, was in dem Strategiepapier wohl nicht angeschaut wurde! So verzeichnet die Wetterstation des Feldbergs seit 1990 einen Rückgang der Wintertemperaturen um 3 Grad Celsius, von durchschnittlich -1 Grad auf durchschnittlich -4 Grad Celsius für die Monate Januar bis März. Die Freizeitregion Wintersport Feldberg verzeichnet seit 20 Jahren also immer kältere Winter! Das ist gemessen! Das Strategiepapier berichtet dagegen, sich auf Berechnungen eines Klimamodells stützend, von einer Erwärmung!?

Die Frage nach der Ursache eines Klimawandels lässt sich somit nur über die Erkenntnis beantworten: “Was geschah um 1990?“ War es die Umstellung der Nordatlantischen Oszillation NAO aufgrund einer starken Sonnenaktivität, die etwa ab 1980 einsetzte und eine Umstellung der Luftdruckgebiete über dem Nordatlantik zur Folge hatte. Die Umstellung zwischen Azorenhoch und Islandtief führte in den 90er Jahren zu häufigeren Westwetterlagen, die Baden-Württemberg und ganz Mitteleuropa mildere Winter brachten. Oder war es die Umstellung auf die elektronische Wetterdatenmessung oder beides? Seit Anfang 2000 ist die Sonnenaktivität stark eingebrochen und die Winter werden wieder kälter, siehe Beispiel Feldberg in der Graphik stellvertretend für die Wintertemperaturen Deutschlands. Die sehr kurzfristige Reaktion der Temperatur um 1990 auf den stetigen CO2-Anstieg seit 1850 zurückzuführen ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Klimageschichte
Die „Klimageschichte Mitteleuropas“, 1200 Jahre Wetter und Katastrophen, erfährt man aus dem Klimarückblick von Professor Glaser der Universität Freiburg. Dieser berichtet auf S. 74, dass z.B. zwischen 1173 und 1178 die Winter durchschnittlich waren. 1179 wurde der Winter besonders streng. Danach nahmen die milden Winter zu. Diese Phase dauerte zwei Jahrzehnte. Zwischen 1181 und 1190 war die wärmste Winterdekade überhaupt. Februar 1182 trugen die Bäume bereits Früchte. 1187 herrschten im Januar und Februar sommerliche Verhältnisse. Danach folgte bis 1230 wieder eine Phase mit überwiegend kalten Wintern. Ein Jahrhundertwinter war 1210 mit strenger Kälte über zwei Monate, wobei ein großer Teil der Winterfrüchte und Reben erfror. Wechsel von kalten und wärmeren Phasen hat Mitteleuropa seit Jahrtausenden erlebt. Jeder, der sich diese Witterungsphase vor 800 Jahren vor Augen führt, kann beurteilen: “Früchte auf den Bäumen im Februar und erfrorene Reben im Winter gab es die vergangenen 25 Jahre nicht!“ Die Phase nach 1990, die als so besorgniserregend dargestellt wird, ist in der Klimageschichte Mitteleuropas der Normalfall!

Prof. Artur Wagner, Institut für kosmische Physik Innsbruck, hat schon 1940 den Klimawandel untersucht. Bei ihm ging es um eine markante Erwärmung seit 1870. Der Meteorologe Dr. Hans v. Rudloff studierte 1965 erneut den Klimawandel. Bei ihm ging es aber um eine Klimaabkühlung ab ca. 1940! Diese führte in den 70er Jahren zu der Diskussion, ob man die arktischen Eisflächen mit Kohlestaub besprühen sollte, um eine mögliche Eiszeit zu verhindern (Calder, 1977). Erst der neuerliche Temperaturanstieg führte zu der Diskussion, dass das CO2 ursächlich für einen Klimawandel sei. Der CO2-Anstieg ist also maximal 2 Jahrzehnte parallel mit der Temperaturentwicklung verlaufen. 30 Jahre zuvor und heute wieder ist der Zusammenhang konträr.

Schlussfolgerung für das Strategiepapier
Da die wesentlichen Punkte „Datengenauigkeit“ und „ergebnisoffene Analyse“ in der Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg wissenschaftlichen Grundsätzen nicht genügen, sind alle Aussagen zur Klimazukunft Baden-Württembergs ab Seite 7 hinfällig. Um in der „fränkischen“ Bildersprache zu bleiben:
Die Argumentationskette der Anpassungsstrategie steht damit auf ebenso tönernen und brüchigen Fundamenten wie die meisten Gebäude in Kathmandu kurz vor dem verheerenden Erdbeben 2015!

5. Kommentar von :Ohne Name
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4. Kommentar von :Ohne Name

Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und Förderung der Durchwurzelung - Zulässige Fahrspurtiefe in Feinerschließungsrichtlinie

Vor dem Hintergrund des Erhalts der Bodenfruchtbarkeit und Förderung der Durchwurzelung von Waldböden und im Hinblick auf die besonderen Anforderungen an die Wasserhaushaltsfunktion der Böden im Bezug auf die Klimaszenarien, ist die bislang formulierte zulässige Fahrspurtiefe von 40 cm in Rückegassen nach der Feinerschließungsrichtlinie ins

Vor dem Hintergrund des Erhalts der Bodenfruchtbarkeit und Förderung der Durchwurzelung von Waldböden und im Hinblick auf die besonderen Anforderungen an die Wasserhaushaltsfunktion der Böden im Bezug auf die Klimaszenarien, ist die bislang formulierte zulässige Fahrspurtiefe von 40 cm in Rückegassen nach der Feinerschließungsrichtlinie ins keinster Weise nachhaltig und bodenschutzfachlich vertretbar. Auch wenn mit der Feinerschließungsrichtlinie die Verkehre auf nur noch 10 - 15 % des Waldbodens abgewickelt werden, wird durch das 40 cm-Kriterium für einen erheblichen Teil der Landesfläche (3 - 4%) zumindest theoretisch ein erhebliche Bodenschädigung in Kauf genommen. Hier ist unbedingt nachzusteuern, dahingehend, dass solche Bodenschäden weitgehend vermieden werden.

Kommentar - J. Schneider, stellv. Vorsitzender Bundesverband Boden, Regionalgruppe Süd

3. Kommentar von :Ohne Name

Stellungnahme - Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V. (BWGV)

Die globale Herausforderung des Klimawandels betrifft auch die Genossenschaften in Baden-Württemberg unmittelbar. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen, sind tragfähige Lösungen erforderlich, die im Dialog mit allen beteiligten Akteuren erarbeitet werden müssen. Der BWGV begrüßt daher die Möglichkeit, zum Entwurf der „Strategie zur

Die globale Herausforderung des Klimawandels betrifft auch die Genossenschaften in Baden-Württemberg unmittelbar. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen, sind tragfähige Lösungen erforderlich, die im Dialog mit allen beteiligten Akteuren erarbeitet werden müssen. Der BWGV begrüßt daher die Möglichkeit, zum Entwurf der „Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg“ Stellung zu nehmen.

Der Wald hat in Baden-Württemberg eine hohe Bedeutung als Natur-, Lebens- und
Wirtschaftsraum. Dabei gilt es, ökologische, soziale und ökonomische Ziele zu berücksichtigen
und in Einklang zu bringen. Absolut betrachtet besitzt Baden-Württemberg mit einem Waldanteil
von 38,4 Prozent nach Bayern die zweitgrößte Waldfläche im Bundesvergleich. Hierbei gilt es zu
berücksichtigen, dass die Waldbesitzerstruktur und die Zusammensetzung des Waldes in Baden-Württemberg teilweise sehr heterogen sind: auf den Körperschaftswald entfällt ein Anteil von 40% der Waldfläche, auf den Staatswald im Landeseigentum entfallen 23,6%, auf den
Bundeswald 0,5% und auf den Privatwald 35,9%. Kleinprivatwaldbesitz bis 200 Hektar nimmt
dabei 69 % der Privatwaldfläche ein. Der Gesamtwald in Baden-Württemberg besteht zu 58%
aus Nadelbäumen und zu 42% aus Laubbäumen*. Vor diesem Hintergrund hat sich die
Einheitsverwaltung mit einer umfassenden Zuständigkeit für hoheitliche Dienstleistungsaufgaben
für alle Waldbesitzarten und der Bewirtschaftung des Staatswaldes bewährt.

Der vom Bundeskartellamt im Dezember 2013 übermittelte Beschlussentwurf zur
waldbesitzartenübergreifenden Holzvermarktung durch das Land Baden-Württemberg würde
weitreichende Folgen für die Holzvermarktung, die derzeit bestehende Forstorganisation und die
Waldbesitzer mit sich bringen. Mögliche Auswirkungen könnten u.a. Angebotsverknappung, ein
Qualitätsverlust im ökologischen Waldbau und die Gefahr sinkender Naturschutzstandards
darstellen. Bei einer möglichen Umstrukturierung der Waldbewirtschaftung sollte die Aufrechterhaltung der Holzmobilisierung in allen Waldbesitzarten fokussiert werden. Darüber hinaus ist an der Effizienz der Marktstrukturen festzuhalten. Eine Angebotsverknappung würde eine unnötige Beeinträchtigung der regionalen Wirtschaft bedeuten. Entsprechend den gesamtgesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen an eine moderne Waldwirtschaft muss eine mögliche neue forstwirtschaftliche Marktstruktur gleichzeitig geeignete Bedingungen für soziale und ökologische Ziele bieten und diesen wachsenden Erfordernissen gerecht werden.

Die bereits bestehenden genossenschaftlichen Unternehmen der Forstwirtschaft konnten die
verschiedenen Zielsetzungen durch ihre kooperative Struktur gut vereinen und gleichzeitig eine
wirtschaftlich stabile Grundlage mit stabilen Preisen sicherstellen. 11 forstwirtschaftliche
Genossenschaften sind im Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband vertreten und
vereinen dabei sowohl Besitzer von Kommunal- als auch Privatwald. Die Holzvermarktung
beläuft sich hierbei gegenwärtig auf ungefähr 1 Million Festmeter im Jahr. Der Umsatz beträgt
ungefähr 31 Millionen Euro, wobei die einzelnen Genossenschaften in ihrer Größe und Struktur
stark variieren.

Die Wirtschafts- und Rechtsform der Genossenschaft hat sich bei Gemeinschaftsgütern im
Allgemeinen sowie bei der Bewirtschaftung von Wäldern im Besonderen bewährt. Entsprechend
können Genossenschaften bei einer möglichen Umstrukturierung der Forstwirtschaft in Baden-
Württemberg sowie insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an den Klimaschutz eine tragende Rolle spielen.

* Bundeswaldinventur 2014: Der Wald in Baden-Württemberg und Analyse und Weiterentwicklung regionalausgerichteter Strukturen der Kooperation, Beratung und Betreuung im Kleinprivatwald von Baden-Württemberg als Voraussetzung zur Verbesserung der Marktleistung 2011

2. Kommentar von :Ohne Name
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