Änderung des Schulgesetzes

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.

Schule

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Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.

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Mit der Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (SchG) sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden, die zum Ziel haben, dass die Schülerinnen und Schüler zukünftig mit den sprachlichen Kompetenzen in den Bildungsgang der Grundschule eintreten, die für eine erfolgreiche Teilnahme erforderlich sind.

Die Aufträge der auf der Grundschule aufbauenden Schularten werden neu ausgerichtet und um Innovationselemente ergänzt, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird um ein Jahr auf dann neun Jahre verlängert. Als Option können allgemein bildende Gymnasien auch das Abitur in acht Jahren anbieten.

Der passgenaue Anschluss an die Grundschule hin zu den hierauf aufbauenden Schularten soll im Interesse gelingender Bildungsbiographien durch eine Neuausrichtung des Übergangs auf die weiterführenden Schulen erreicht werden.

Auch für Kinder mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot soll zukünftig ein qualitätsvolles Ganztagsangebot gemacht und dadurch ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um den ab dem Schuljahr 2026/2027 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztag für diese Schülerinnen und Schüler zu erfüllen. Dies wird durch eine entsprechende Erweiterung des Paragraf 4a SchG erreicht.

Im Weiteren werden die Rechtsgrundlagen für die Erhebung, Verarbeitung und Übermittlung der Daten über die Inanspruchnahme von schulischen und außerschulischen Betreuungsangeboten für Kinder ab Schuleintritt bis zum Beginn der fünften Klassenstufe geschaffen.

Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs

: Information für Verbände und Organisationen

Verbände und Organisationen, die von der Regelung betroffen sind, werden in der Regel vom zuständigen Ministerium um eine schriftliche Stellungnahme gebeten (Verbändeanhörung). Sie können die Stellungnahme Ihrer Organisation hier auch verkürzt darstellen und verlinken. Bitte senden Sie dennoch Ihre vollständige Stellungnahme an das entsprechende Ministerium.

Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 17. September 2024, 17 Uhr, kommentieren.

Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (PDF)

Kommentare : zum Schulgesetz

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275. Kommentar von :ohne Name 108519

Abschaffung astronomischer Inhalte bei Wegfall von IMP

Mit der Streichung des Fachs IMP besteht die Gefahr, dass wichtige astronomische Inhalte ersatzlos wegfallen, die zuvor vom Fach NwT ins Fach IMP verschoben wurden. Dies ist nicht nur bedenklich, sondern Anlass zu großer Sorge, denn es würde die MINT-Bildung allgemein stark schwächen und damit die Zukunft unseres Wissenschafts- und

Mit der Streichung des Fachs IMP besteht die Gefahr, dass wichtige astronomische Inhalte ersatzlos wegfallen, die zuvor vom Fach NwT ins Fach IMP verschoben wurden. Dies ist nicht nur bedenklich, sondern Anlass zu großer Sorge, denn es würde die MINT-Bildung allgemein stark schwächen und damit die Zukunft unseres Wissenschafts- und Industriestandorts.

Astronomie weckt wie kaum ein anderes Fach das Feuer der Neugier in jungen Menschen und ist der ideale Einstieg in die Naturwissenschaften.
Astronomische Fragen begeistern und motivieren Kinder und Jugendliche in besonderem Maße – hier spricht die eigene Erfahrung. Die Faszination des Universums öffnet Türen, die Schülern sonst oft verschlossen bleiben, und liefert den perfekten Anstoß, um tiefer in die MINT-Fächer einzutauchen. Ich selbst habe über die Faszination für Astronomie zur Physik und Mathematik gefunden (und dies studiert), obwohl ich in der Schule nie das Gefühl hatte, in diesen Fächern herausragend zu sein. Nun bin ich Wissenschaftler und habe vermutlich im Physikstudium und in meiner Bachelorarbeit viel mehr über Informatik gelernt als im schulischen Informatikkurs...

Bereits aktuell sind jedoch astronomische Inhalte an den Schulen unterrepräsentiert. Insofern wäre eine weitere Verknappung katastrophal.

Daher appelliere ich sehr deutlich: bitte schaffen Sie gute Voraussetzungen für die Astronomie in der Schule. Es wäre das allermindeste, die jetzt mit IMP gestrichenen Inhalte im Unterricht wieder aufzunehmen.

274. Kommentar von :iHMS

Vergessene Jahrgänge – Die leisen Opfer

Mit dem neuen Schulgesetz in Baden-Württemberg wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gehör denjenigen geschenkt wird, die bereits mitten in ihrem Bildungsweg stehen. Während die Reform ambitioniert und zukunftsorientiert wirkt, werden die aktuellen Gymnasiasten schlicht vergessen. Diese Schülerinnen und Schüler, die bereits seit Jahren unter den

Mit dem neuen Schulgesetz in Baden-Württemberg wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gehör denjenigen geschenkt wird, die bereits mitten in ihrem Bildungsweg stehen. Während die Reform ambitioniert und zukunftsorientiert wirkt, werden die aktuellen Gymnasiasten schlicht vergessen. Diese Schülerinnen und Schüler, die bereits seit Jahren unter den bestehenden Bedingungen lernen, fühlen sich nun allein gelassen – ohne Unterstützung, ohne Anpassung an ihre spezifischen Bedürfnisse. Wie sollen sie plötzlich mithalten, wenn die Regeln von einem Tag auf den anderen geändert werden?

Und als ob das nicht schon genug wäre: Es handelt sich um die Corona-Jahrgänge! Diese Kinder haben ohnehin eine massive Last getragen – Schulschließungen, Distanzunterricht, soziale Isolation. Jetzt, wo sie ohnehin schon um ihre Zukunft kämpfen, wird ihnen durch die Reform erneut ein schwerer Stein in den Weg gelegt. Wie will man da noch wegschauen? Wie kann man sie weiterhin übersehen?

Was wird aus diesen Jahrgängen, die sich schon so lange bemühen, in einem System erfolgreich zu sein, das sie jetzt im Stich lässt? Die Bildungslandschaft ist ohnehin von enormem Leistungsdruck geprägt – und anstatt Entlastung zu bieten, setzt das neue Schulgesetz viele dieser jungen Menschen zusätzlich unter Druck.

Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter den Zahlen und Statistiken Kinder und Jugendliche stehen, die jeden Tag ihr Bestes geben, um den Anforderungen gerecht zu werden. Doch mit den neuen Regelungen wird ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Wo bleibt die Gerechtigkeit für diese Schülergeneration? Wo bleibt die Fürsorge für jene, die sich bereits in einem so sensiblen Lebensabschnitt befinden?

Diese Reform mag für kommende Jahrgänge Verbesserungen bringen, doch für die jetzigen Schülerinnen und Schüler auf dem Gymnasium – die Corona-Jahrgänge – bedeutet sie Unsicherheit, Frust und das Gefühl, übersehen zu werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die unsichtbaren Verlierer werden.

273. Kommentar von :Ulrich Arnold

Zur Inhaltliche Ausgestaltung des neunjährigen Bildungsgangs am allgemein bilden- den Gymnasium („G9 neu“)

Seit vielen Jahren unterrichte ich die Fächer Physik, Mathematik, NwT und Astronomie (sofern ein Kurs zustande kommt…) an einem allg. bild. Gymnasium in BW und kann die Anzahl der Änderungen in den Bildungsplänen seitdem kaum noch zählen. Über die Sinnhaftigkeit vieler Änderungen kann ich nur spekulieren. Ich habe deshalb den vom Haus der

Seit vielen Jahren unterrichte ich die Fächer Physik, Mathematik, NwT und Astronomie (sofern ein Kurs zustande kommt…) an einem allg. bild. Gymnasium in BW und kann die Anzahl der Änderungen in den Bildungsplänen seitdem kaum noch zählen. Über die Sinnhaftigkeit vieler Änderungen kann ich nur spekulieren. Ich habe deshalb den vom Haus der Astronomie in HD initiierten, offenen Brief an das Kultusministerium unterzeichnet, der den Entfall der zuvor im IMP-Profil unterrichteten, astronomischen Themen bemängelt. Grundsätzlich kann ich nur sagen, dass n.m.E. vor allem die Frequenz der Änderungen und Anpassungen, ganz abgesehen von den Inhalten, das System Schule überfordert. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Stunden und Tage meine Kolleginnen, Kollegen und ich schon für das Schreiben von Curricula aufgewendet haben, um sie bald wieder zu verwerfen, da sich Inhalte der Bildungspläne aus politischen Gründen geändert hatten. Auf Dauer sorgt dies für Verunsicherung und Frustration bei den Lehrkräften, ohne den Bildungserfolg der SuS messbar zu verbessern. Ich bin überzeugt, dass sich wirklich nachhaltige Änderungen im System Schule nicht in Jahren sondern nur innerhalb von Dekaden umsetzen lassen und schon gar nicht innerhalb von Legislaturperioden. Abgesehen von allen inhaltlichen Änderungen muss man sich auch immer im Klaren darüber sein, dass dies landesweit immer mit immens finanziellen Folgen für die Kommunen und das Land verbunden ist (ggf. Neuanschaffung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterial, Fortbildung der Lehrenden etc.). Nicht zuletzt deshalb empfinde ich die Abkündigung des IMP-Profils für die betroffenen Schulen einen Skandal, der durch die von der Politik genannten Argumente nicht zu rechtfertigen ist.

Wenn nun allerdings der Vorschlag kommt, z.B. Inhalte aus dem früheren IMP-Profil im Fach NwT zu verorten, muss natürlich im selben Augenblick die Frage kommen, welche bisherigen Inhalte des Fachs NwT stattdessen dafür geopfert werden, wenn im selben Fach nun mehr Informatikanteile vertieft werden sollen. Das Gleiche gilt ebenso für gesellschaftliche Forderungen an die Schulen, die immer wieder den Ruf nach neuen Schulfächern aufkommen lassen.

Mit der Abkündigung des IMP-Profils verschwindet auch künftig die Vermittlung astronomischer Grundkenntnisse aus den Bildungsplänen. Ob im G9 ein Gk Astronomie eine Rolle spielen wird, ist momentan Spekulation. Salopp gesagt erhalten deshalb künftig ALLE Abiturientinnen und Abiturienten die Hochschulreife, die nur in Klasse 5 im Fach Geografie etwas über das Sonnensystem erfahren hatten und sich hoffentlich dann neun Jahre später bei der Aushändigung des Abiturzeugnisses noch daran erinnern, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und nicht etwa umgekehrt: Zuvor wussten wenigstens die IMPler etwas darüber Bescheid.
Da künftig auch wieder nur eine Teilmenge der Schülerinnen und Schüler das NwT-Profil belegt, erhalten auch nur diese vertiefte Kenntnisse in Informatik. Das passt nicht zum Anspruch der Kompetenzvermittlung in der Medienbildung und Informatik, den sich das Land als auf die Fahnen geschrieben hat: So weit mir bislang bekannt ist, wird für alle Schüler der Klassen 7 bis 11 nur eine Wochenstunde zur Medienbildung und Informatik bereit stehen. Zehn Minuten gehen erfahrungsgemäß davon schon für das Hochfahren der Computer ab und weitere fünf Minuten am Ende für das Verräumen der Geräte...

Das Fach Physik soll mit 2 Wochenstunden gestärkt werden. Allerdings ist mir auch hier bislang keine Stundentafel bekannt. Man könnte deshalb vielleicht hoffen, dass dadurch ein Bildungskonzept des Landes von vor etwa 40 Jahren, Physik in Klasse 10 als Kernfach 3h mit verbindlichen, astronomischen Grundkenntnissen für ALLE SuS anzubieten, wieder umsetzbar wird. Eine andere Alternative wäre möglicherweise auch die Verortung astronomischer Grundkenntnisse in der Mittelstufenphysik.
Im offenen Brief des Hauses der Astronomie an das Kultusministerium wird geschildert, dass die Astronomie die grundsätzliche Begeisterung für Naturwissenschaften wecken könne: Also eine wichtige Säule für die künftige Wirtschaftskraft in BW! Das sehe ich auch so. Dieser Wunsch scheint allerdings ebenfalls in weiter Ferne zu sein, wenn ich folgende Passagen im Schreiben der Ministerin vom 23.07.24 lese. Dort steht:

„ Die Naturwissenschaften erfahren eine Stärkung des Fachs Chemie und des Fachs Physik. Die beiden Physikstunden in Klasse 7 sollen überwiegend projekt- und praxisorientiert im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Projektunterrichts eingesetzt werden. Bei angespannter Unterrichtsversorgung im Fach Physik vor Ort können dort auch Fachlehrkräfte anderer Naturwissenschaften zum Einsatz kommen.“

Die Stärkung des Fachs Physik wird also sofort wieder relativiert: Nach meiner Wahrnehmung ist es deshalb ein Euphemismus, hier von einer Stärkung der Fächer Physik und Chemie zu sprechen, wenn zugleich die personelle Unterversorgung in Physik durch Abzug fachfremder Kolleginnen und Kollegen kompensiert werden soll. Als Pädagoge bin ich auch überzeugt, dass die Grundsätze eines Fachs niemals gesichert in Projekten vermittelt werden können. Projektartiger Unterricht kann später erfolgen, wenn die Grundlagen gefestigt sind. Als Schlussfolgerung bleiben für die Stärkung der beiden Fächer eigentlich nur noch Biologie-Lehrkräfte übrig, die es hoffentlich noch in genügender Anzahl gibt, da kaum NwT-Lehrkräfte am Markt und Physiker wie Chemiker noch weniger in Sicht sind. Wie gut Biologen z.B. für Astronomie begeistern können, mag ich nicht beurteilen. Grundsätzlich würde ich aber den Einsatz fachfremder aber ausgebildeter Pädagogen für das Fach Physik noch bei weitem bevorzugen, bevor das Quereinsteiger ohne pädagogische Ausbildung übernehmen.

Bei der ganzen Diskussion um den Stellenwert naturwissenschaftlicher Themen muss n.m.E. auch die Frage legitim sein, in welchem Rahmen sie an manchen Stellen vielleicht doch reduziert werden dürfen (oder vielleicht sogar müssen), um stattdessen die teilweise katastrophalen Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben, und lebenspraktischer Mathematik bis in höhere Klassen zu stärken, auch im allg. bild. Gymnasium, um grundsätzlich einen besseren Bildungserfolg aller SuS zu erreichen. Ohne Lesekompetenz und Mathe gibt's auch keinen Erfolg in den Naturwissenschaften! Das muss man bei der Planung der Stundentafeln gerade für die Schüler der Klassen 5 - 9 berücksichtigen.

Ich bin gespannt, wie durch die genannten Maßnahmen die anstehende Transformation zur grundsätzlichen Verbesserung des Bildungserfolgs der SuS gelingen kann: Die Politik ist davon überzeugt, dass das gelingt, ich als Lehrkraft noch nicht. Eins ist wohl allerdings sicher: Die nächste Änderung der Bildungspläne wird bald folgen!

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Arnold aus Heilbronn

272. Kommentar von :Claudia 108477

G9

Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat! Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden. Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die

Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat!
Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden.
Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die Kinder das Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen lernen sollen - unbedingte Grundlagen für den weiteren Schul- und Lebensweg. Durch die Schulschließungen und Homeschooling haben diese Kinder aber nicht die nötige Förderung erhalten.
Inzwischen gibt es genügend Fachmeinungen von Psychologen wie Julian Schmitz aus Leipzig, die deutlich die Folgen von Corona auf die Psyche der Kinder benennen.
Mir ist bewußt, dass die Kinder in allen Schularten davon betroffen sind. Aber nur die Kinder im G8 werden mit einem übervollen Stundenplan mit 36 Stunden in der Woche durch den Bildungsplan gehetzt. Da ist keine Zeit Inhalte zu vertiefen oder Lücken aufzuarbeiten.

Frau Schopper, Sie sagten im Landtag, dass Ihnen bewußt ist, was diese Kinder durchmachen mussten. Warum wollen Sie jetzt nicht den Kinder der aktuellen Klassen 6-9 eine schnellstmögliche zeitliche Streckung ermöglichen?
Geben Sie diesen Kindern die Möglichkeit ihren "alten" Bildungsplan mit einem zusätzlichen Jahr entzerren zu können. Anderenfalls frage ich mich wie das NERD LÄND in den kommenden Jahren Tüfftler und Entdecker aus diesen Jahrgängen gewinnen will.

271. Kommentar von :ohne Name 108498

Schwächung der weiteren Fremdsprachen nach der 1. Fremdsprache durch geplante Dreistündigkeit

Wir verdanken u. a. die deutsch-französische Freundschaft mitunter auch einem intensiven Französischunterricht, der neben sprachlichen Kompetenzen auch Kulturelles über das Land unserer Nachbarn vermittelt, zu Begegnungen mit Französinnen und Franzosen einlädt, ... Auch in den dritten Fremdsprachen wie Italienisch und Spanisch wird neben

Wir verdanken u. a. die deutsch-französische Freundschaft mitunter auch einem intensiven Französischunterricht, der neben sprachlichen Kompetenzen auch Kulturelles über das Land unserer Nachbarn vermittelt, zu Begegnungen mit Französinnen und Franzosen einlädt, ... Auch in den dritten Fremdsprachen wie Italienisch und Spanisch wird neben Sprachlichem auch intensiv an Kulturellem gearbeitet - auch ganz im Gedanken, die Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, überzeugte Europäerinnen und Europäer zu sein, die Anteil an der sprachlichen und kulturellen Vielfalt unseres Kontinents haben. Der große Reichtum des modernen Fremdsprachenunterrichts wird so nicht mehr möglich sein, wenn man den zweiten/dritten Fremdsprachen nur noch drei Wochenstunden Unterricht zugesteht. Die dritten Fremdsprachen sollten ihre vier Wochenstunden Unterricht pro Lernjahr (in den ersten drei Lernjahren) behalten dürfen und den zweiten Fremdsprachen sollten keine Stunden gekürzt werden.

270. Kommentar von :C.B.

Warum IMP "obsolet", wenn NwT Informatikinhalte bekommen soll?

Ich möchte mich meinen vielen Vorrednern anschließen, die eine Lanze für das Fach IMP brechen. Es wurden bereits viele Argumente genannt, von abgeschafften NwT-Fachräumen über Resourcenverschwendung, fehlende Astronomie-, Mathe- und Physikinhalte bis zur Förderung von theoretisch-begabten Köpfen. Ich möchte zwei weitere Argumente nennen, die bisher

Ich möchte mich meinen vielen Vorrednern anschließen, die eine Lanze für das Fach IMP brechen. Es wurden bereits viele Argumente genannt, von abgeschafften NwT-Fachräumen über Resourcenverschwendung, fehlende Astronomie-, Mathe- und Physikinhalte bis zur Förderung von theoretisch-begabten Köpfen. Ich möchte zwei weitere Argumente nennen, die bisher nicht so häufig genannt wurden:

1.) In der Stellungnahme heißt es, IMP sei wegen des neu eingeführten Faches Informatik "obsolet". Trotzdem soll dem Fach NwT ein "Expertenteil Informatik" zugeordnet werden. Wieso kann dieser nicht stattdessen (oder zusätzlich) auch im Fach IMP eingebaut werden?
Im Detail:
Es gibt ja anscheinend informatische Inhalte, von denen jetzt schon klar ist, dass sie im (offensichtlich einstündigen) neuen Fach Informatik zu kurz kommen, sodass sie NwT zugeschlagen werden müssen. Rein rechnerisch ist das auch logisch, denn im Fach IMP hat Informatik bisher 4 Wochenstunden (über drei Jahre verteilt) inne und im neu konzipierten Fach, das ebenfalls 4 Wochenstunden (über vier Jahre verteilt) umfasst, kommen laut Ankündigung auch noch KI und Medienbildung als Themen hinzu. Es können also gar nicht alle Themen, die bisher im Informatikteil von IMP behandelt wurden, in das neue Fach übertragen werden. Insofern verstehe ich nicht, warum das Fach IMP mit gerade diesem "Experten-Teil" nicht weiter bestehen kann, statt das ganze Fach zu streichen. Es wäre doch eine viel größere Stärkung der Informatik, wenn sie nicht in einem, sondern in zwei Profilfächern der Mittelstufe vertreten wäre. Insofern kann ich auch das Argument der Interessengemeinschaft der Informatiklehrkräfte nicht nachvollziehen: Warum sollte IMP einem allgemeinen Informatik-Unterricht für alle im Wege stehen, wenn doch offensichtlich nicht alle Informatik-Inhalte in diesem Fach unterrichtet werden können, sondern nach NwT wandern sollen? Dann haben zwar 100% der SuS Informatik im Unterricht (was ich ebenfalls für sinnvoll halte), aber deutlich weniger SuS eine vertiefte Informatikausbildung, wie sie bei zwei informatik-affinen Profilfächern zu erwarten wäre.

2.) Stichwort Attraktivität des Lehrberufs für MINT-Lehrkräfte: Wie man aus einigen vorherigen Beiträgen herauslesen kann, sorgt die Abschaffung eines Faches, in das im Vorfeld viel Zeit und Energie hinein gesteckt und das als gut empfunden wurde, für viel Frustration. Es wird zu einem sehr großen Teil die bisherigen Lehrkräfte von IMP betreffen, auch das neue Fach Informatik und das abgewandelte Fach NwT zu unterrichten. Wer allerdings zuvor schon die Erfahrung machen musste, dass die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre mit einem Satz als "obsolet" betitelt wird, wird sich vermutlich bei der nächsten Einarbeitung in ein neues Fach nicht mehr ganz so begeistert an die Arbeit machen wie beim ersten Mal. Wer weiß denn schließlich, ob nicht in ein paar Jahren wieder alles "eingestampft" wird, das man mit viel Herzblut aufgebaut hat. Dieser Effekt hat vermutlich nicht nur Auswirkungen auf die im Dienst befindlichen Lehrkräfte, sondern spricht sich auch zu potentiellen neuen Lehrkräften herum, die ja gerade im MINT-Bereich nicht immer einfach zu gewinnen sind.

269. Kommentar von :ohne Name 108270

IMP/BNT

Mit viel Aufwand wurde das Fach IMP in die Stundentafel implementiert, Lehrkräfte haben Fortbildungen besucht, um sich fit für die neuen Herausforderungen zu machen, das neue Fach wurde an Informationsabenden Eltern und Schülern vorgestellt und dann auch in einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß gewählt. Gerade Schülern, die in den MINT-Fächern

Mit viel Aufwand wurde das Fach IMP in die Stundentafel implementiert, Lehrkräfte haben Fortbildungen besucht, um sich fit für die neuen Herausforderungen zu machen, das neue Fach wurde an Informationsabenden Eltern und Schülern vorgestellt und dann auch in einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß gewählt. Gerade Schülern, die in den MINT-Fächern besonders leistungsstark waren, sahen hier die Möglichkeit, sich neue Horizonte zu erschließen, waren doch die kognitiven Fähigkeiten im Gegensatz zu NWT viel stärker gefordert.
Nun soll dieser gute Ansatz wieder verschwinden und viele Schüler, Lehrer aber auch Eltern bleiben ratlos zurück und fragen sich, wie nachhaltig Schulpolitik gestaltet wird und wie nachhaltig die Steuergelder eingesetzt werden. Ebenso verhält es sich mit dem Fach BNT, das den Schülern der 5./6. Klassen zugesagt hat, da es ihnen inhaltlich, aber auch durch seine praktische Ausrichtung entsprach. Auch hier wurde viel Zeit investiert, um geeignete Praktikumsversuche zu erstellen und zu unterhalten.
Ist das nachhaltige Schulpolitik? Und - warum werden die Personen, die täglich vor Ort mit den Schülern arbeiten, nicht gefragt? Sind Lehrkräfte keine Bildungsexperten?

268. Kommentar von :A.L. 108450

Biologie

Ich bin sowohl Biologie- als auch Physiklehrkraft. Während ich eine zusätzliche Stunde in Physik natürlich für sich alleingestellt bereichernd finde, kann ich die Gewichtung im neuen Bildungsplan nicht nachvollziehen. Biologie ist in so vielen Bereichen des Lebens von essenzieller Bedeutung, dass die Reduzierung des Faches auf grundsätzlich eine

Ich bin sowohl Biologie- als auch Physiklehrkraft. Während ich eine zusätzliche Stunde in Physik natürlich für sich alleingestellt bereichernd finde, kann ich die Gewichtung im neuen Bildungsplan nicht nachvollziehen.

Biologie ist in so vielen Bereichen des Lebens von essenzieller Bedeutung, dass die Reduzierung des Faches auf grundsätzlich eine Unterrichtsstunde die solide Grundbildung in diesem Fach und damit die Basis für die Beurteilung so vieler Zukunftsthemen unserer Schüler stark beeinträchtigt.

In Biologie werden Nachhaltigkeitsthemen von Klimawandel und dessen biologischen Folgen, über Artensterben bis hin zu Nitrat- und Phosphatproblemen etcpp.. vermittelt. Die detaillierte Kenntnis dieser wichtigen Zukunftsthemen ist für das Handeln der nächsten Generationen von wesentlicher Bedeutung und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewertung von Wissen versus Fakenews.

Biologie fördert zudem das Verständnis des eigenen Körpers, der eigenen Gefühle und der Subjektivität des eigenen Denkens und damit auch Selbstakzeptanz und eine mögliche höhere Gesundheit auch noch in späteren Lebensabschnitten sowie auch Toleranz und Akzeptanz von Menschen, die anders sind als man selbst.

Das tiefere Verständnis epigenetischer Konsequenzen des eigenen Verhaltens sowie ein Verständnis der Mikrobioologie in uns könnten wesentlich zu einer gesünderen Lebensweise führen, die uns sogar alle Steuergelder einsparen könnte. Die SuS zeigen sich bei diesen Themen in der KS sehr interessiert - allein Ernährung in der Mittelstufe hat nicht ansatzweise denselben Effekt. Doch zu derlei relevanten Themen haben wir kaum Zeit, oder sie sind erst gar nicht im Bildungsplan vorhanden. Seit dem Bildungsplan 2016* ist die Biologie dennoch so unfassbar vollgestopft mit Themen, dass die wirklich gesellschaftsrelevanten Teile zu schnell abgehandelt werden müssen. Ganz allgemein haben wir eine Stofffülle zu bewältigen, die ich von keinem anderen Fach kenne. Bereits jetzt ist es so, dass wir durch die Einstündigkeit im Vorfeld sowie die nur zwei Jahre andauernde Kursstufe kaum in der Lage sind, den Stoff überhaupt durchzubringen, und gleichzeitig die sonstigen Kompetenzansprüche bzgl. Experimentieren, Bewerten etc. (die ich an sich für sehr wertvoll, aber eben auch zeitintensiv halte) zu erfüllen. Ich hatte mir daher vom neuen Bildungsplan wie angekündigt eine Stärkung der Biologie und damit auch eine Entzerrung dieser extremen Fülle erhofft. Die jetzigen Pläne widersprechen dem jedoch deutlich.

Auch weitere Themen wie die Gentechnik und CRISPR/ Cas9, Stammzellen, Antibiotikaresistenzen, etcpp. sind von größter Relevanz. Nur wer die Methoden etc. kennt, kann Chancen und Risiken faktenbasiert einschätzen und entsprechend wählen und handeln.

Biologie ist so vielfältig gesellschaftsrelevant, dass eine durchgängige Einstündigkeit im starken Gegensatz zur geforderten Bildung in nachhaltiger Entwicklung steht. Selbst „Vollblutbiologen“ verlieren längst die Lust an ihrem Fach, da die Schüler überfordert sind und die Themen nur noch im Schnelldurchlauf besprochen und die geforderten Kompetenzen zu wenig geübt werden können. Die erneute Abwertung - und das auch noch mit der Behauptung des Gegenteils! - deprimiert. Ich hoffe, dass die Biologie nach einer Überarbeitung des Bildungsplanes wirklich gestärkt wird.

Was ich mir zudem wünschen würde, wäre ein sorgfältig durchdachter Bildungsplan, der sich ausnahmsweise mal nicht innerhalb weniger Jahre wieder erübrigt hat - vor drei Jahren mussten wir in der Kursstufe alles neu planen, in der aktuellen KS muss seit einem Jahr wiederum sehr vieles neu gestaltet werden. Nun kommt direkt die nächste sehr große Änderung. Wenn diese nicht hauptsächlich schnell gestrickt wird, sondern wirklich durchdacht ist - gerne! Aber bitte nicht so. Zeit und Geld würden sich an dieser Stelle sehr rentieren.

267. Kommentar von :j.khs

Verdrängung der Fächer Kunst und Musik

Seit über 40 000 Jahren macht der Mensch Kunst, und nun meint Baden - Württemberg, den Musik- und Kunstunterricht auf eine Alibi-Stundenzahl marginalisieren zu müssen. BK und Musik in den Stufen 7,8,9,10 und 11 nur noch einstündig einzuplanen bedeutet eine Kultur systematisch auszutrocknen. Wie soll in einem Fach, das aus Üben und Tun besteht, mit

Seit über 40 000 Jahren macht der Mensch Kunst, und nun meint Baden - Württemberg, den Musik- und Kunstunterricht auf eine Alibi-Stundenzahl marginalisieren zu müssen. BK und Musik in den Stufen 7,8,9,10 und 11 nur noch einstündig einzuplanen bedeutet eine Kultur systematisch auszutrocknen. Wie soll in einem Fach, das aus Üben und Tun besteht, mit dieser geringen Stundenzahl ein noch halbwegs befriedigendes Niveau erreicht werden?
Warum werden wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Kunst und Musik sowohl für die Bildung und Entwicklung des Einzelnen, als auch für dessen Lernerfolge in anderen Fächern einfach ignoriert?
Vergessen ist der ganzheitliche humanistische Bildungsbegriff, komplett ignoriert werden die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, die sich nach einer vielseitigen (auch praktischen) Bildung sehnen.
Kreativität, Thesenbildung, Vorstellung, Erfindung und Realisierung gehen Hand in Hand und werden in einem Wechselspiel von theoretischen und praktischen Zusammenhängen nachhaltig ertragreich. Die Gleichung "wo ich viel Theorie reinstopfe kommt auch viel Theorie raus" geht leider nicht auf, der Schaden an den Heranwachsenden sollte nicht übersehen werden.







266. Kommentar von :Tino73

Medienbildung- und Bildende Kunst wird gedehnt?

Jegliche Medienberufe und auch Medienschaffende gehören zum Kunstbereich! Asthetische Bildung ist wichtig in so viel mehr Bereichen als nur im Museum. Kreativität und Freigeister sind doch diejenigen, die Bleibendes hinterlassen. Jetzt soll die Medienbildung gestärkt werden, zu recht, denn Kinder und Jugendliche leben in einer Bilderwelt. Wie


Jegliche Medienberufe und auch Medienschaffende gehören zum Kunstbereich! Asthetische Bildung ist wichtig in so viel mehr Bereichen als nur im Museum. Kreativität und Freigeister sind doch diejenigen, die Bleibendes hinterlassen. Jetzt soll die Medienbildung gestärkt werden, zu recht, denn Kinder und Jugendliche leben in einer Bilderwelt. Wie aber soll man die Bilderwelt adäquat beurteilen, wenn hier nicht ausreichend ausgeblidet wird- in dem Fach, zu dem das gehört? Und ausreichende Ausbildung- das bedeutet NICHT, 5 Jahre nur eine Stunde Kunst in der Woche zu haben.
Wer schon einmal an einem unserer tollen Kunstprofilgymnasien war, die mehr als doppelt so viele Stunden haben, merkt den Unterschied. So wird das Gymnasium ausgedörrt. Die Frage nach der Zukunft der BK-Profilgymnasien bleibt auch offen.

Ich sage NEIN zu einer Dehnung des Faches-
NEIN zu einer Beschneidung, gerade in der Unterstufe, in der eine vielfältige Entwicklung, mit Herz und Hand- so wichtig ist- auch und gerade im Gymnasium!
Wie wollen Heranwachsende sich vielfältig ausprobieren, wenn gekürzt wird?
Wie wollen wir kreative Problemlöser bekommen, wenn es nur ums Erfüllen geht?
Das beginnt mit der Kunstlehrerausbildung an einer echten Kunstakademie und endet mit genügend Kunstunterricht. Hier wird jeden Tag Medienerziehung gemacht- schon heute! Wir brauchen hier kein neues Fach, wir brauchen eine Stärkung und Anerkennung des Bestehenden!