Änderung des Schulgesetzes

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.

Schule

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Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.

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Mit der Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (SchG) sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden, die zum Ziel haben, dass die Schülerinnen und Schüler zukünftig mit den sprachlichen Kompetenzen in den Bildungsgang der Grundschule eintreten, die für eine erfolgreiche Teilnahme erforderlich sind.

Die Aufträge der auf der Grundschule aufbauenden Schularten werden neu ausgerichtet und um Innovationselemente ergänzt, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird um ein Jahr auf dann neun Jahre verlängert. Als Option können allgemein bildende Gymnasien auch das Abitur in acht Jahren anbieten.

Der passgenaue Anschluss an die Grundschule hin zu den hierauf aufbauenden Schularten soll im Interesse gelingender Bildungsbiographien durch eine Neuausrichtung des Übergangs auf die weiterführenden Schulen erreicht werden.

Auch für Kinder mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot soll zukünftig ein qualitätsvolles Ganztagsangebot gemacht und dadurch ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um den ab dem Schuljahr 2026/2027 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztag für diese Schülerinnen und Schüler zu erfüllen. Dies wird durch eine entsprechende Erweiterung des Paragraf 4a SchG erreicht.

Im Weiteren werden die Rechtsgrundlagen für die Erhebung, Verarbeitung und Übermittlung der Daten über die Inanspruchnahme von schulischen und außerschulischen Betreuungsangeboten für Kinder ab Schuleintritt bis zum Beginn der fünften Klassenstufe geschaffen.

Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs

: Information für Verbände und Organisationen

Verbände und Organisationen, die von der Regelung betroffen sind, werden in der Regel vom zuständigen Ministerium um eine schriftliche Stellungnahme gebeten (Verbändeanhörung). Sie können die Stellungnahme Ihrer Organisation hier auch verkürzt darstellen und verlinken. Bitte senden Sie dennoch Ihre vollständige Stellungnahme an das entsprechende Ministerium.

Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 17. September 2024, 17 Uhr, kommentieren.

Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (PDF)

Kommentare : zum Schulgesetz

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225. Kommentar von :Mehr Sport/Bewegung und notenfreie Räume

Mehr Sport/Bewegung und notenfreie Räume

Bei einer Umstellung auf G9 hoffe ich auf mehr Zeit für Sport und Bewegung. Die motorischen Fähigkeiten und Bewegungszeiten der jungen Menschen nehmen stetig ab - eine riesige Welle an Krankheiten und Kosten aufgrund von Bewegungsmangel rollen auf unsere Gesellschaft zu. Zudem wünsche ich mir den "Blick über den Tellerrand": Was wird in

Bei einer Umstellung auf G9 hoffe ich auf mehr Zeit für Sport und Bewegung. Die motorischen Fähigkeiten und Bewegungszeiten der jungen Menschen nehmen stetig ab - eine riesige Welle an Krankheiten und Kosten aufgrund von Bewegungsmangel rollen auf unsere Gesellschaft zu.

Zudem wünsche ich mir den "Blick über den Tellerrand":
Was wird in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt? [Lehrplan 21 in der Schweiz - Medien und Informatik ODER notenfreie Räume vor allem in der Mittelstufe - eine Altersspanne, in der das "klassische Lernen" wenig Effekt hat.]
Was sind die Kompetenzen der Zukunft? [Nicht die Menge an Fachwissen, sondern die Kreativität, die Teamfähigkeit, die Problemlösefähgkeit...]

224. Kommentar von :ohne Name 108303

Biologie in der Sek I auf Bundesniveau mit Stunden versorgen! +2 für die Zukunftswissenschaft

- Zwei Unterrichtsstunden Biologie mehr in Klasse 10 und 11 sind dringend notwendig, damit Baden-Württemberg das Bundesniveau erreicht. - Seit Einführung von G8 und Schaffung des Faches NWT verlor die Biologie in der Sek I im sprachlichen Profil 1 Wochenstunde (statt 10 nur noch 9) , im naturwissenschaftlichen Profil sogar 4 (statt 12 Stunden

- Zwei Unterrichtsstunden Biologie mehr in Klasse 10 und 11 sind dringend notwendig, damit Baden-Württemberg das Bundesniveau erreicht.

- Seit Einführung von G8 und Schaffung des Faches NWT verlor die Biologie in der Sek I im sprachlichen Profil 1 Wochenstunde (statt 10 nur noch 9) ,
im naturwissenschaftlichen Profil sogar 4 (statt 12 Stunden Biologieunterricht + 1Stunde Biologiepraktikum nur noch 9). Das ist ein echter Realverlust, da die biologischen Inhalte in NWT gestrichen wurden.

- Eine verantwortliche Vorbereitung der SuS auf die Oberstufenkurse, die zum IQB Abitur führen, ist mit dieser Stundenausstattung nicht möglich.

- Zusätzlich zum allgemeinen Fachunterricht sind Querschnittsthemen / Leitperspektiven wie z.B. BNE zu unterrichten - mit weniger Stunden als vorher. Dieser bei G8 bereits mehrfach monierte Zustand soll nun fortgeschrieben werden: Das kann nicht sein.

Zur näheren Begründung:
Sachlich falsch ist die Aussage beim Innovationselement 2. "... das Fach Biologie wird somit gestärkt."
Denn an der Stundenausstattung des Faches ändert sich in Klasse 5 und 6 sowie in den Mittelstufenklassen nichts. Zum Erreichen der Biologie Bildungsstandards in 7/8 bzw. 9/10 (jetziger G 8 Rechnung) stehen weiterhin nur 5 Stunden für jetzt 5 Jahrgangsstufen zur Verfügung. Biologie ist damit ab Klasse 7 zum einstündigen Fach degradiert. Insgesamt stehen nach wie vor 9 Stunden von Klasse 5 bis 11 zur Verfügung.

Durch die Auflösung des Fächerverbundes BNT in 2 Stunden Biologie und je eine Stunde Chemie bzw. Physik werden die ehemals in den Fächerverbund eingebrachten Stunden wieder sichtbar. Das Fach Biologie erhält dabei genau die 2 Stunden zurück, die es bereits im alten G 9 schon hatte. (Die Chemie- und die Physikstunde kommen aus dem alten naturwissenschaftlichen Zug. Sie wurden als „Naturphänomene“ zum eigenständigen Fach ausgebaut und später in den Fächerverbund BNT eingebracht. Jetzt sollen sie wieder den ursprünglichen Fächern zurückgegeben werden.)

Die alte Stundenausstattung des Faches in G9 entspricht der in den anderen Bundesländern. Angesichts des bundesweit einheitlichen Abiturs besteht nach der Vorlage weiterhin eine eklatante Ungleichbehandlung zu Lasten der Schüler*innen in Baden-Württemberg.

Allein das Fach Physik profitiert von dieser vorgeblichen Stärkung des MINT Bereiches. Als einzige Naturwissenschaft gewinnt es tatsächlich real eine Wochenstunde und so ist zusammen mit der ehemaligen BNT-Stunde in der 7.Klasse ein „überwiegend projekthaft im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Projektunterrichts“ vorgesehener Unterricht möglich. Diese dezidiert projektorientierte Zielsetzung ist dabei unbedingt zu begrüßen, ebenso ihre Spiegelung im Bereich der Demokratiebildung.

Realistisch ist das Ministerium in der Einschätzung, dass „bei angespannter Unterrichtsversorgung im Fach Physik vor Ort (…) auch Fachlehrkräfte anderer Naturwissenschaften zum Einsatz kommen“ müssen. In der Praxis werden insbesondere Biologiefachlehrkräfte den Projektunterricht Physik in Klasse 7 fach-fremd unterrichten müssen – während das Fach Biologie im Bundesvergleich weiterhin wesentlich zu gering ausgestattet bleibt.

223. Kommentar von :Lämpel

Stundentafel: 3-stündige Fremdsprachen

Den Wechsel zu G9 halte ich für sehr vernünftig und überfällig. Gut, dass es jetzt dazu kommt! Bei der zweiten Fremdsprache weist die Stundentafel eine Umverteilung der gleichen Wochenstundenzahl (18) für ein Jahr länger aus, ebenso für die (Sprach-) Profilfächer (12), d.h. künftig drei statt (besser!) vier Wochenstunden. Da der Unterricht

Den Wechsel zu G9 halte ich für sehr vernünftig und überfällig. Gut, dass es jetzt dazu kommt!

Bei der zweiten Fremdsprache weist die Stundentafel eine Umverteilung der gleichen Wochenstundenzahl (18) für ein Jahr länger aus, ebenso für die (Sprach-) Profilfächer (12), d.h. künftig drei statt (besser!) vier Wochenstunden.

Da der Unterricht weitgehend in Doppelstunden stattfindet, bedeutet das aktuell zwei Doppelstunden bzw. eine Doppel- + eine Einzelstunde in der Woche oder im Wochenwechsel eine und zwei Doppelstunden. Durch Doppelstunden entfallen sinnvolle Hausaufgabenbrücken von einer Stunde zur nächsten.

Tatsächlich gibt es im Doppelstundenmodell zweimal Unterricht in der Woche, wenn jetzt gerade im Unter- und frühen Mittelstufenunterricht noch eine Stunde verschoben wird, bringt das für den Fremdsprachenunterricht leider keine Verbesserung.

Einen Gewinn sehe ich für die Fremdsprachen nur dann, wenn die drei Stunden an drei unterschiedlichen Tagen stattfinden mit jeweils einer Hausausfgabenbrücke dazwischen, bestenfalls Mo-Mi-Fr.

Gerade in zunehmend heterogenen Klassen schafft eine größere Regelmäßigkeit kleinerer Einheiten mehr Lern- und Erfolgschancen und weniger Frustrationserlebnisse.

Doppelstunden in sprachlichen Fächern bieten aus meiner Sicht erst in der Kursstufe einen Mehrwert.



222. Kommentar von :ILLBW

Dr. Funkenstein: "Abschaffung von IMP völlig verfehlt"

Lieber Herr Dr. Funkenstein, auch wenn hier direkte Antworten nicht üblich sein mögen, können wir als zuständiger Interessenverband der Informatiklehrkräfte Baden-Württemberg wir Ihren Beitrag nicht unkommentiert lassen. Dr. F: "Die Abschaffung von IMP halten wir aus den folgenden Gründen für falsch:" Aus unserer Sicht war die Abschaffung von

Lieber Herr Dr. Funkenstein,
auch wenn hier direkte Antworten nicht üblich sein mögen, können wir als zuständiger Interessenverband der Informatiklehrkräfte Baden-Württemberg wir Ihren Beitrag nicht unkommentiert lassen.

Dr. F: "Die Abschaffung von IMP halten wir aus den folgenden Gründen für falsch:"
Aus unserer Sicht war die Abschaffung von IMP ohnehin unausweichlich, weil das Profil die Weiterentwicklung der Schulinformatik verhindert: IMP erreicht nur etwa 10% der Schüler und kann damit nicht als allgemeinbildend gelten; trotzdem besetzt es grundlegenden Themen. Dieser Konflikt beeinträchtigt Bildungsplan, Unterricht, Schüler anderer Profile und auch das Abitur. Experten haben darauf schon 2016 hingewiesen und verzweifelt für ein Pflicht- statt Profilfach plädiert -- ohne Erfolg.
Dieser Zusammenhang ist leider nicht für jeden sofort erkennbar.

Dr. F: "mit der Gießkanne verteilter Informatikunterricht ersetzt keine Informatik [...]"
Mit Verlaub: Das ist nicht nur absurd, ich empfinde es als unverschämt.
Wie stehen wir zu "mit der Gießkanne verteiltem Englischunterricht"? Wahlweise "Mathe-", "Sport-", "Ethik-"? Alle diese Fächer werden "mit der Gießkanne" unterrichtet, und das mit gutem Grund:
Sie sind wichtig. Für jeden.
Das Schmähwort "Gießkanne" verdeckt etwas äußerst Wertvolles: Das Bekenntnis, dass diese Fächer allgemeinbildend sind. Deswegen sind sie verpflichtend. JEDER muss zum Englischunterricht gehen, eine Grundbildung ist ganz einfach unverzichtbar, und 100% unserer Schüler bekommen sie auch.
Aber ausgerechnet für Informatik sollen 10% reichen?

Dr. F: "... als zentralen Schwerpunkt in einem Kernfach, um die sich alles dreht"
Die geneigte Leserin mache bitte folgendes Gedankenexperiment: Ersetzen Sie im obigen Satz "Informatik" durch ein anderes Fach, z.B. "Geschichte", und stellen sich dessen Abschaffung vor. Statt "mit der Gießkanne" werde Geschichte nur noch 10% der Schüler erteilt. Empfinden Sie das als Aufwertung? Nein? Ich auch nicht. Das ist die Situation der Informatik seit Jahrzehnten.
Aber es kommt noch besser: Der Rest des Fachs Geschichte werde künftig mit mehreren anderen zu einem "Profil" vermischt; getreulich wird zwar versichert, sie sei innerhalb des Verbundes nun "der zentrale Schwerpunkt, um den sich alles dreht", aber eines dieser anderen bringt trotz großer Auswahl passender Inhalte ausgerechnet solche ein, die ÜBERHAUPT nicht passen; ein Pflichtfach Geschichte können Sie jetzt NEBEN dem Profil nicht mehr einführen.
Bitte bewerten Sie die Situation.

Dr. F: "vertiefter Informatikunterricht sollte dort ankommen, wo er auf fruchtbaren Boden fällt"
Ich musste wirklich eine Weile nachdenken, was ich darauf antworten soll Ich finde: So kann man beim besten Willen nicht auftreten.
Unsere Leser mögen selber das Bild des "vertieften Englisch-/Geschichtsunterrichts" bemühen, der mehr als eine Wochenstunde umfasst, aber nur 10% eines Jahrgangs erteilt wird. Wie schmeckt Ihnen die Andeutung, er wäre bei den restlichen 90% sowieso nicht auf fruchtbaren Boden gefallen?
Ich empfinde das als Unverschämtheit, gegenüber Schülern wie Kollegen. Kein Fach sollte sich solche Herabsetzungen anhören müssen.

Das Argument dürfte klar sein: Allgemein bildender Informatikunterricht MUSS bei allen ankommen, die den digitalen Teil unserer Welt von alleine nicht verstehen -- in der sie aber leben (müssen!). Also bei allen. Betroffen sind schlicht und einfach: alle.

Dr. F: "das Profilfach IMP ist ideal geeignet für diese Kanalisierung"
Wie kommen Sie bloß und ausgerechnet auf "Kanalisierung"?
Liebe Leser: Bitte stellen Sie sich vor, Englischkenntnisse in Zukunft auf angehende Übersetzer zu "kanalisieren", Chemiekenntnisse auf Laboranten, oder Musikunterricht auf zukünftige Komponisten.
Wofür gibt es überhaupt eine allgemein bildende Schule? Was soll das dann noch sein?

Dr. F: "I ohne die Inhalte von M und P wird nicht auf gleichem Niveau unterrichtet werden können"
Unterricht mit ganzen Klassen wird anders ablaufen als im gewählten Profil, aber das ist nichts Besonderes, sondern Alltag, in allen Fächern, für jede Lehrkraft.
Dafür werden aber ALLE endlich die "Grundbildung in Informatik" erhalten, die 2016 versprochen wurde und die ihnen erlaubt, in einer Informationgesellschaft die Konsumentenrolle zu verlassen.
Wer trotzdem Nachteile für die Informatik befürchtet: Basis- und Leistungskurse werden einen gewaltigen Schub erfahren, wenn sie ENDLICH von allen Schülern voraussetzungsfrei gewählt werden können.

Im Übrigen sind viele der P-Inhalte aus IMP für Informatik irrelevant, viele M-Inhalte eher vertiefend. Was man für unverzichtbar hält, übernimmt man halt in's Pflichtfach, also was soll's... :-)

Dr. F: "... und schwächt die Informatik, statt sie zu stärken"
Siehe oben. Jeder fälle selbst sein Urteil.

Dr. F.: "auf Schulen ohne NwT, bzw. deren Träger, kommt eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung [...]"
Das können Sie doch gar nicht wissen, es gibt ja noch nicht mal einen Bildungsplanentwurf. Auch NwT wird sich verändern, es war sogar schon von "NwI" die Rede; vielleicht braucht NwX dann gar keine teuren Maschinen mehr?
Was wir aber ganz sicher wissen: Auf die gesamte Gesellschaft kommen immense Belastungen zu, wenn wir 90% der Schüler weiterhin nur "draufklicken" lernen.

Dr. F.: "NwT ist angesichts des techniklastigen Bildungsplans [...]"
Gut möglich, dass für NwI(!) die Techniklastigkeit bald vom Tisch ist.

Dr. F.: "[...] erhebliche Ressourcen zur Einführung von IMP eingesetzt, insbesondere bei der Personalentwicklung in Aus- und Weiterbildung; warum sollte man dies nun verschwenden?"
Ich verstehe nicht, wie man so argumentieren kann...? Diese Ressourcen sind nicht "verschwendet", sondern IMP-Schulen haben heute mehr und kompetentere Informatiker, auch für's Pflichtfach, WEIL sie IMP hatten. Sie stehen also BESSER da.

Dr. F.: "IMP als attraktives, zukunftsorientiertes, nicht-sprachliches Profilfach fällt weg. Mehr SuS werden gezwungen sein [....]"
Ich wiederhole mich: IMP existiert an einem Drittel der Gymnasien, und wird dort jeweils von einem Drittel der Schüler gewählt. Der "Zwang" trifft also höchstens 10% eines Jahrgangs.
Es ist viel wichtiger, ALLEN den Zugang zu informatischer Bildung zu eröffnen. Wer mehr will, kann NwI wählen, und für "noch mehr" auch LF Informatik. Neu wird sein, dass das dann ALLE wählen dürfen, einfach so. Das ist bisher nicht so!

Dr. F.: "IMP war in Fort- und Ausbildung [...]"
IMP ist in der Ausbildung überhaupt nicht verankert. Jeder der Teile I/M/P hat seine eigene Bezugswissenschaft, aber IMP kann man nicht studieren. Und wie gesagt: IMP-Fortbildungen sind nicht verloren, sondern es stellt sich heraus, dass sie die beste Investition waren, die diese Schulen tätigen konnten.

Dr. F.: "[...] und in der unterrichtlichen Umsetzung gut verankert [...]"
Hier bin ich ratlos. Was bedeutet das?

Dr. F.: "Unterm Strich geht es um den Erhalt des Bisherigen statt des Schrittes zurück."
Es geht darum, dass Informatik nach Jahrzehnten den immer wieder aufgeschobenen Schritt zum echten Schulfach macht.

Dr. F.: "Das angekündigte Mehr an Informatik ist ein klares Weniger."
Liebe Leser, bewerten Sie selbst:
* Reichweite 100% Schüler statt 10%;
* kontinuierlicher Unterricht über die ganze Mittelstufe statt "in der siebten mal geschnuppert"
* Oberstufenkurse endlich auf verlässlicher Basis, statt auf die äußerst problematischen Brückenkurse setzen zu müssen.

Es gibt an für die Informatik zwar noch einiges zu verbessern:

- Die Vermischung von "Fach Informatik" mit "Leitperspektive Medienbildung" muss aufgehoben werden;
- das Fach muss schon in Klasse 5 und mit echten Informatik-Inhalten starten.

Aber dass sie endlich zu einem Fach wird: Das ist mal wirklich ein Fortschritt.

221. Kommentar von :Jürgen Volpp

Astronomie an Schulen

Dr. Jürgen Volpp, Jugendwart der Starkenburg-Sternwarte e.V. Heppenheim. - Unsere Erfahrung mit Führungen für über 3000 Kindern pro Jahr zeigt, dass in allen Klassen, die uns besuchen, ein brennendes Interesse an Astronomie besteht. Regelmäßig sind LehrerInnen überrascht, wie lebhaft ihre Kinder noch nach 21 Uhr Diskussionen am Laufen halten.

Dr. Jürgen Volpp, Jugendwart der Starkenburg-Sternwarte e.V. Heppenheim. - Unsere Erfahrung mit Führungen für über 3000 Kindern pro Jahr zeigt, dass in allen Klassen, die uns besuchen, ein brennendes Interesse an Astronomie besteht. Regelmäßig sind LehrerInnen überrascht, wie lebhaft ihre Kinder noch nach 21 Uhr Diskussionen am Laufen halten. Schulen sollten diese Begeisterung und Neugier der Kinder nutzen, um den Einstieg in die Naturwissenschaften zu erleichtern.

220. Kommentar von :ohne Name 107604

2. Fremdsprache am GYM - 3 Wochenstunden reichen nicht aus!

Zunächst einmal möchte ich meine Enttäuschung über die Kommunikation in Bezug auf die Änderung des Schulgesetzes äußern. Jährlich kommen wir Lehrkräfte in unzähligen Konferenzen zusammen, sollen unsere Schule weiterentwickeln und Zielvereinbarungen treffen. Bei einer so großen Veränderung, wie sie uns aktuell bevorsteht, verzichtet die

Zunächst einmal möchte ich meine Enttäuschung über die Kommunikation in Bezug auf die Änderung des Schulgesetzes äußern. Jährlich kommen wir Lehrkräfte in unzähligen Konferenzen zusammen, sollen unsere Schule weiterentwickeln und Zielvereinbarungen treffen. Bei einer so großen Veränderung, wie sie uns aktuell bevorsteht, verzichtet die Landesregierung auf ein flächendeckendes Feedback seiner Lehrkräfte. Nicht ganz: Es besteht ja die Möglichkeit, sich über die Online-Kommentierung einzubringen, die für 7 Wochen – von denen 6 Wochen Sommerferien waren – still und leise freigeschaltet wurde. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Als Französischlehrkraft betrifft mich persönlich der Punkt der Stundenverteilung in der 2. Fremdsprache, mit dem ich aus verschiedenen Gründen nicht einverstanden bin.

1. Sprache lernt man nur, indem man sie spricht, und zwar so häufig wie möglich. Für die allermeisten SchülerInnen bietet ausschließlich der Unterricht diese Sprechmöglichkeit. Gerade im Anfängerunterricht ist eine häufige Umwälzung sehr wichtig. An meiner Schule beginnen wir Französisch mit 5 Wochenstunden, was bedeutet, dass wir die SchülerInnen mind. drei Mal sehen. Und meine Beobachtungen der letzten Jahre zeigen, dass die SchülerInnen zu Beginn total motiviert sind, die Sprache zu lernen. Allerdings ist es durch die aktuelle Stundenanzahl nicht möglich, die Wochenstunden so hoch zu halten, was bedeutet, dass diese in den Folgejahren zurückgehen. Die SchülerInnen erfahren dadurch ein schnelleres Unterrichtstempo, eine nicht-ausreichende Umwälzung im Unterricht und eine Verlagerung von Übungsphasen in die Hausaufgabe. SchülerInnen, die mehr Zeit bräuchten, um diese Sprache gut zu lernen, bleiben auf der Strecke und resignieren.
Bei einer weiteren Reduzierung der Wochenstundenzahl wird es noch schwieriger, den SchülerInnen eine gesprochene Sprache beizubringen, die sie auch selbstbewusst im Alltag oder später für ihren Beruf nutzen. Die Sprache stirbt!

2. Wenn ein Hauptfach durchgehend 3-stündig unterrichtet wird, ist es dann nicht eher ein Nebenfach? Es verliert in jedem Fall an Bedeutung bei den SchülerInnen und bedeutet gleichzeitig weniger Zeit für den Einzelnen, da jede Lehrkraft mehr Klassen und mehr Korrekturen zu leisten hat.

3. Die aktuellen Französischlehrbücher sind nicht darauf ausgerichtet, dass Französisch 3-stündig unterrichtet wird, sie müssten weiter ausgedünnt werden, obwohl sie in den letzten 20 Jahren schon stark vereinfacht wurden. Gibt es eine Absprache zwischen dem Ministerium und den Schulbuchverlagen, die bereits mit neuen Schulbüchern in den Startlöchern stehen? Ich bin mir sicher, dass viele Schulen sich aktuell kein neues Lehrbuch leisten können, da viele gerade dabei sind, ein neues einzuführen.

4. Frankreich und Deutschland gelten (noch) als das Herz Europas, von einem Europa, das momentan mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat. Reduzieren wir (als Nachbarbundesland von Frankreich) insbesondere die Stellung der französischen Sprache, wird auch diese deutsch-französische Freundschaft weiter auf die Probe gestellt. Schon jetzt ist es (verglichen mit vor 20 Jahren) schwierig, junge Menschen dazu zu bewegen, an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Französisch sollte weiterhin gestärkt werden, so dass wir das diesjährige Motto der EU „Ensemble pour la democratie!“ und die Bildung einer europäischen Identität auch weiterhin verfolgen können.

Sicherlich könnten noch weitere Gründe angeführt werden, die für die Beibehaltung der aktuellen Stundenzahl oder eher noch für eine Ausweitung der Stundenzahl sprächen. In jedem Fall ist es aber wichtig, dass das Vorhaben der Verteilung von durchgängig 3 Wochenstunden von Klasse 6-10 auf den Prüfstand kommt. Holen Sie sich Experten (z.B. Französischlehrkräfte) hinzu! Werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit, G9 gab es ja schon einmal. Damals begann an den meisten Schulen die 2. Fremdsprache in 7. Klasse. Das bedeutet, dass eine Umverteilung der geplanten Stunden das Mindeste ist, was umgesetzt werden müsste, um die Sprache nicht sterben zu lassen. 5 Stunden im 1. Lernjahr, 4 Stunden im 2. Lernjahr, 3 Stunden im 3.+4. Lernjahr. Idealer wäre eine Erweiterung um 2 Stunden, so dass auch im 3. und 4. Lernjahr 4 Wochenstunden stattfinden könnten.

Ist es vielleicht sogar möglich, den Schulen weiterhin einen gewissen Spielraum bei der Verteilung der Stunden zu lassen? Wieso muss alles von vorne herein festgeschrieben werden?

Ich bleibe zu Beginn dieses gerade begonnenen Schuljahres nachdenklich zurück, harre der Dinge, die da kommen und hoffe, dass sich doch noch Einiges in die richtige Richtung bewegt.

219. Kommentar von :Namenlos und ohne Worte

Förderung der Naturwissenschaften durch NwT?

Unser Land braucht gut ausgebildete Ingenieure. Unser wirtschaftliches Wohlergehen hängt davon ab. Insofern ist eine Förderung der naturwissenschaftlichen Fächer absolut sinnvoll. Fraglich ist jedoch, ob seit Einführung des Fachs NwT die Zahl der Schüler, die sich für einen naturwissenschaftlichen oder einen Ingenieursstudiengang entschieden

Unser Land braucht gut ausgebildete Ingenieure. Unser wirtschaftliches Wohlergehen hängt davon ab. Insofern ist eine Förderung der naturwissenschaftlichen Fächer absolut sinnvoll.
Fraglich ist jedoch, ob seit Einführung des Fachs NwT die Zahl der Schüler, die sich für einen naturwissenschaftlichen oder einen Ingenieursstudiengang entschieden haben, signifikant gestiegen jst. Ich vermute, dass dem nicht so ist und dass man hier auch nicht kritisch hinterfragt und evaluiert. Dies wäre aber für die Neuerstellung eines Bildungsplans notwendig!
An vielen Schulen ist NwT, als Profilfach des naturwissenschaftlichen Profils in der Mittelstufe ein oft gewähltes Fach. In der Kursstufe wird es aber von Schülern nicht gewählt. Motiviert es junge Menschen für ein Ingenieursstudium?
In dieses Fach fließen unverhältnismäßig viele Deputatstunden, da die Schüler in kleineren Gruppen (20) unterrichtet werden. Diese Stunden könnten die anderen Naturwissenschaften gut gebrauchen, um eine wirkliche Basis für ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes (Ingenieurs-)Studium zu liefern.
Ein naturwissenschaftliches Profil kann auch mit verstärkten Physik-, Chemie-, UND Biologieunterricht gestaltet werden.

Die jetzige Fassung erhöht die Anzahl einstündiger Fächer, ist lernpsychologisch unsinnig, da Lernen in Beziehungen passiert. Auch setzt sie Schwerpunkte in Fächern, die nicht das leisten, was man sich einmal von ihnen versprochen hat.



218. Kommentar von :petermussler

Änderung des Schulgesetzes

Wir feiern dieses Jahr 300 Jahre Kant: "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir. ...." Nichts von dem sehe ich in irgendeiner Form in diesem Entwurf. Stattdessen

Wir feiern dieses Jahr 300 Jahre Kant:

"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir. ...."

Nichts von dem sehe ich in irgendeiner Form in diesem Entwurf. Stattdessen irgendwelche sinnentleerten , aber hauptsächlich gesetzlich verankerten "SprachFit" Kurse, kindliche Weltanschauungsstuhlkreise, genannt Religionsfreiheit oder so ähnlich, usw.

Hat irgendeiner jemals nur irgendetwas von Kant gelesen? Die ganzen Aufklärer? Oder Aristoteles, Platon, sowas wie die kleine Weltgeschichte der Philosophie, die Urgeschichten unseres Kontinents, aber auch der Anderen?
Oder einfach mal nur der Bestseller von Schwanitz: "Bildung! Alles was man wissen muss."

Ich will ja (übrigens auch ein großes Jubiläum in diesem Jahr) nicht gleich wieder mit Kafka kommen. Manchmal hilft auch Ockhams Rasiermesser (frei interpretiert): "Erkläre nichts mit Verschwörung, was Du mit Dummheit erklären kannst!"

Da hilft nur noch die Empfehlung, "Rette sich wer kann!"

217. Kommentar von :Tintin

Schulgesetz

Bei geplanter Stundentafel 2. FS nur dreistündig kann man vorhersagen, dass ein Spracherwerb nicht nachhaltig stattfinden kann. Wann soll geübt werden? Die Schüler tun dies nicht zu Hause. Bei sinkender Wochenstundenzahl sinkt die Wertigkeit des Faches. Selbst in der 1. FS sind die Leistungen der Schüler BWs im Bundesvergleich gesunken. Dann bitte

Bei geplanter Stundentafel 2. FS nur dreistündig kann man vorhersagen, dass ein Spracherwerb nicht nachhaltig stattfinden kann. Wann soll geübt werden? Die Schüler tun dies nicht zu Hause. Bei sinkender Wochenstundenzahl sinkt die Wertigkeit des Faches. Selbst in der 1. FS sind die Leistungen der Schüler BWs im Bundesvergleich gesunken.
Dann bitte Französisch nicht mehr als Hauptfach (versetzungsrelevant), Reduzierung der Klassenarbeiten, denn wo soll dann der Stoff herkommen? Grundschulfranzösisch in der Rheinschiene?
Für Lehrkräfte hieße das ansonsten ein bis zwei Klassen mehr im Deputat, folglich wird der Korrekturaufwand/Mehrbelastung noch größer, bei ohnehin gestiegener Mehrbelastung in den letzten Jahren. Wo soll diese Spirale noch hinführen? Bitte setzen Sie unsere Gesundheit nicht weiter aufs Spiel.

216. Kommentar von :Olaf Fischer

Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg

Der auf S.34 des vorgeschlagenen Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg vorgesehene Wegfall vom IMP hat zur Folge, dass die stark motivierenden und integrierenden astronomischen MINT-Elemente an dieser Stelle wegfallen. Ein neuer Platz für diese wirklich essentiell wichtigen Unterrichtselemente sollte unbedingt vorgesehen

Der auf S.34 des vorgeschlagenen Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg vorgesehene Wegfall vom IMP hat zur Folge, dass die stark motivierenden und integrierenden astronomischen MINT-Elemente an dieser Stelle wegfallen.
Ein neuer Platz für diese wirklich essentiell wichtigen Unterrichtselemente
sollte unbedingt vorgesehen werden. Unsere Schüler profitieren davon außerordentlich.