Online-Kommentierung
Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.


Kommentare : zum Schulgesetz
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zweite Fremdsprache ist herausfordernd - und gehört daher gefördert
Ich bin Lateinlehrerin, mein Mann ist Französischlehrer. Auch wir schließen uns unseren vielen Vorrednern an: Gerade der Anfangsunterricht in der zweite Fremdsprache benötigt mehr als drei Wochenstunden. Die Gründe wurden schon mehrfach hier im Forum ausgeführt. Wir möchten folgenden Hinweis ergänzen: Die zweite Fremdsprache gehört zu denjenigen
Ich bin Lateinlehrerin, mein Mann ist Französischlehrer. Auch wir schließen uns unseren vielen Vorrednern an: Gerade der Anfangsunterricht in der zweite Fremdsprache benötigt mehr als drei Wochenstunden. Die Gründe wurden schon mehrfach hier im Forum ausgeführt.
Wir möchten folgenden Hinweis ergänzen: Die zweite Fremdsprache gehört zu denjenigen Fächern, die Schülerinnen und Schülern ab der Mittelstufe erfahrungsgemäß am meisten Schwierigkeiten bereiten. Ich habe es in all meinen Jahren als Lehrerin niemals erlebt, dass ein Schüler / eine Schülerin des allgemeinbildenden Gymnasiums speziell aufgrund der Leistungen in Englisch und Deutsch die Klassenstufe hätte wiederholen müssen! Etwaige Fünfer kassiert man zu allererst in den Fächern Mathematik und der zweiten Fremdsprache, gefolgt von Physik und Chemie (bitte holen Sie entsprechende Statistiken ein, sie werden dies bestätigen). Im aktuellen Entwurf für die Änderungen des Schulgesetzes gelten nun die MINT-Fächer, dazu aber auch Deutsch und die erste Fremdsprache als besonders förderungswürdig. Wo bleibt die zweite Fremdsprache, die – egal ob Französisch oder Latein – gerade in der Phase des ersten Spracherwerbs komplexer als Englisch ist und nachweislich die größere Hürde darstellt? Man kann nicht einerseits an der zweiten Fremdsprache als verpflichtend für das allgemeinbildende Gymnasium festhalten und ihr zugleich die Unterstützung versagen, die andere Hauptfächer genießen.
Bitte antworten Sie nicht: „Dann senken Sie, liebe Lehrkräfte, eben ihr Unterrichtsniveau.“ Das ist in den vergangenen Jahren bereits zur Genüge geschehen! Es ist auch jetzt nur selten möglich, in Französisch oder Latein echte Literatur zu lesen – also das, was jenseits des Schulbuch-Paukens die Schönheit der jeweiligen Sprache ausmacht. Noch weiter können die Lehrkräfte diejenigen Fächer, in denen sie akademisch ausgebildet wurden und für die sie brennen, nicht verleugnen. Bitte sorgen Sie durch eine angemessene Zuweisung von Wochenstunden an die zweite Fremdsprache dafür, dass Jugendliche auch in diesen Fächern an die Studierfähigkeit herangeführt werden! Sie sollen Kompetenzen erwerben, die über das Lernen von hic/haec/hoc oder des Subjonctifs hinausgehen, sodass echte sprachliche Bildung im Sinne eines Eintauchens in die europäische Geistesgeschichte möglich bleibt.
Vielen Dank
Bildende Kunst
In der inhaltlich dürftigen Ankündigung des Ministeriums geht es viel ums "Stärken", doch die kreativen Fächer bleiben verdächtig unerwähnt. Zu erwarten sind also bedauernswerte Kürzungen - enttäuschend, dass so das demokratie- und menschenbildende Potential unseres Fachs augenscheinlich verkannt wird. Bildende Kunst ist nicht umsonst bei vielen
In der inhaltlich dürftigen Ankündigung des Ministeriums geht es viel ums "Stärken", doch die kreativen Fächer bleiben verdächtig unerwähnt. Zu erwarten sind also bedauernswerte Kürzungen - enttäuschend, dass so das demokratie- und menschenbildende Potential unseres Fachs augenscheinlich verkannt wird. Bildende Kunst ist nicht umsonst bei vielen ein Lieblingsfach: Nicht nur erleben sich die SuS im kreativen Prozess als aktiv und selbstwirksam, sie lernen mit Freude und relativ wenig Druck, was unschätzbar wichtig für das Entwickeln eines positiven Selbstbildes ist. Wollen wir wirklich noch mehr auf Nützlichkeit und Verwertbarkeit getrimmte Schüler*innen ins Leben entlassen und das Kreative Schaffen den KIs überlassen?
Bildverstehen gegen politische Verführung
Kunstunterricht lässt die Gemachtheit von Bildern verstehen. Ein aufgeklärtes Bildverstehen ist ein unerlässliches Werkzeug gegen politische Verführung. Wenn Demokratiebildung gestärkt werden soll, wieso werden dann Kunststunden „gedehnt“?
G9
Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat! Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden. Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die
Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat!
Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden.
Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die Kinder das Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen lernen sollen - unbedingte Grundlagen für den weiteren Schul- und Lebensweg. Durch die Schulschließungen und Homeschooling haben diese Kinder aber nicht die nötige Förderung erhalten.
Inzwischen gibt es genügend Fachmeinungen von Psychologen wie Julian Schmitz aus Leipzig, die deutlich die Folgen von Corona auf die Psyche der Kinder benennen.
Mir ist bewußt, dass die Kinder in allen Schularten davon betroffen sind. Aber nur die Kinder im G8 werden mit einem übervollen Stundenplan mit 36 Stunden in der Woche durch den Bildungsplan gehetzt. Da ist keine Zeit Inhalte zu vertiefen oder Lücken aufzuarbeiten.
Frau Schopper, Sie sagten im Landtag, dass Ihnen bewußt ist, was diese Kinder durchmachen mussten. Warum wollen Sie jetzt nicht den Kinder der aktuellen Klassen 6-9 eine schnellstmögliche zeitliche Streckung ermöglichen?
Geben Sie diesen Kindern die Möglichkeit ihren "alten" Bildungsplan mit einem zusätzlichen Jahr entzerren zu können. Anderenfalls frage ich mich wie das NERD LÄND in den kommenden Jahren Tüfftler und Entdecker aus diesen Jahrgängen gewinnen will.
2. Fremdsprache bitte erst in Klasse 7
Der Beginn der 2. Fremdsprache muss unbedingt in Klasse 7 verschoben werden - für kindgerechtes Lernen, Durchlässigkeit zwischen den Schularten und intensiveren Unterricht ab Klasse 7. Gründe: 1. Klasse 5 ist Beginn der 1. Fremdsprache - offiziell nur in der Rheinschiene, praktisch aber überall, da das Grundschul-Englisch leider meist bei
Der Beginn der 2. Fremdsprache muss unbedingt in Klasse 7 verschoben werden - für kindgerechtes Lernen, Durchlässigkeit zwischen den Schularten und intensiveren Unterricht ab Klasse 7.
Gründe:
1. Klasse 5 ist Beginn der 1. Fremdsprache - offiziell nur in der Rheinschiene, praktisch aber überall, da das Grundschul-Englisch leider meist bei Zahlen, Farben und Lieder singen endet
2. Durchlässigkeit der Schularten: es muss bis mindestens Ende Klasse 6 möglich sein, von der Realschule zum Gymnasium zu wechseln!
3. Abhängen verhindern - bei uns sind viele Schüler von Französisch frustriert. Sie werden frühzeitig abgehängt, weil die zweite Fremdsprache zu früh beginnt. Das schadet auch dieser Sprache!
4. Später und intensiver - die Stunden in Klasse 7-11 zu verschieben bringt auch mehr Wochenstunden konzentriert in z.B. 7-9.
In Klasse 5 machen sehr viele Kinder noch einen enormen Entwicklungsschritt - zeitgleich müssen sie sich auf eine neue Schule, neue Mitschüler:innen, viele neue Fächer und eine neue Sprache (Englisch) einstellen
Lasst uns mutig weitreichende Reformen anstoßen – zum Wohl unserer Kinder
Um die Bildungsreform in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu gestalten, ist es wichtig, auf die erfolgreichen Ansätze anderer Länder zu schauen. Länder wie Finnland, Kanada und Neuseeland haben gezeigt, dass ein ganzheitliches Bildungssystem, das das seelische und körperliche Wohl der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt, nicht nur das
Um die Bildungsreform in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu gestalten, ist es wichtig, auf die erfolgreichen Ansätze anderer Länder zu schauen. Länder wie Finnland, Kanada und Neuseeland haben gezeigt, dass ein ganzheitliches Bildungssystem, das das seelische und körperliche Wohl der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt, nicht nur das Schulklima verbessert, sondern auch die schulischen Leistungen fördert. Spannende und erfolgsversprechende Konzepte könnten sein:
• Fokus auf 21st-Century-Skills: Die rasanten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen erfordern eine Neuausrichtung des Unterrichts. Statt starr an traditionellen Strukturen festzuhalten, sollten wir mutig moderne Lehrmethoden integrieren, die in Ländern wie den skandinavischen Staaten oder Kanada bereits erfolgreich etabliert wurden. Diese Länder setzen auf mehr Autonomie für Schüler*innen, fächerübergreifenden Unterricht und die Förderung von 21st-Century-Skills, um den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen zu können.
• Curriculum für digitale Kompetenzen: Digitale Bildung ist beispielsweise ein fester Bestandteil des Lehrplans in Dänemark. Dänische Schüler lernen nicht nur, wie sie Technologie im täglichen Leben einsetzen, sondern sie lernen auch programmieren, algorithmenbasiertes Denken und digitale Sicherheit. Diese Kompetenzen werden ab der Grundschule gefördert und sind Teil des umfassenden Ziels, digitale Bürger zu formen, die sicher und kritisch mit Technologie umgehen können.
• Vertrauen und Autonomie: Skandinavische Schulen trauen den Schüler*innen viel Autonomie zu. Kinder und Jugendliche haben größere Mitspracherechte bei der Gestaltung ihres Lernalltags, was zu einem stärkeren Gefühl der Verantwortung und Selbstwirksamkeit führt.
• Späterer Schulbeginn: Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Jugendliche später aufstehen sollten, um optimal zu lernen. In Länder wie Neuseeland oder dem Bundesstaat Kalifornien wurden diese Erkenntnisse bereits umgesetzt. Dänemark, die Schweiz und Finnland haben bereits Pilotprojekte gestartet worden. Ein späterer Schulstart, so die Experten, führt zu weniger Stress, besserer Konzentration und einer verbesserten Lernatmosphäre.
• Mehr Bewegung in den Schulalltag integrieren, um das körperliche Wohl zu fördern. In den skandinavischen Ländern wird „bewegtes Lernen“ gefördert, bei dem physische Aktivität in den Unterricht eingebaut wird, um die Schüler*innen aktiv und engagiert zu halten. Auch viele kanadische Schulen integrieren Bewegungsaktivitäten in den Schulalltag. Es gibt Programme, die tägliche Bewegungseinheiten fördern, um den körperlichen und psychischen Stress zu reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
• Psychosoziale Unterstützung und Programme: Insbesondere die psychische Gesundheit der Schülerinnen muss stärker in den Mittelpunkt der Reformbemühungen rücken. Studien aus Neuseeland und Schweden belegen, dass Programme zur Förderung von Resilienz, emotionaler Gesundheit und sozialen Kompetenzen signifikant dazu beitragen, das Wohlbefinden der Schülerinnen zu stärken und gleichzeitig die Lernmotivation zu steigern. Diese Erfahrungen zeigen, dass Baden-Württemberg von einer stärkeren Einbettung solcher Ansätze profitieren könnte.
• Maßnahmen gegen Mobbing: Neuseeland führt Anti-Mobbing-Programme durch, die auf ein positives Schulklima abzielen, was das seelische Wohl fördert.
Baden-Württemberg ist stolz darauf, als „THE LÄND of Innovation“ bekannt zu sein. In einer Zeit des schnellen Wandels liegt es nahe, auch in der Bildung mutige Schritte zu gehen. Wenn wir uns an den besten internationalen Vorbildern orientieren, können wir nicht nur das seelische und körperliche Wohl unserer Kinder und Jugendlichen stärken, sondern auch ein Bildungssystem schaffen, das wirklich zukunftsfähig ist. Lasst uns mutig echte Reformen anstoßen – zum Wohl unserer Kinder.
G9 Stundentafel
Sehr geehrte Damen und Herren, Voll Schrecken haben wir vernommen, dass die Stundentafel für die 2. Fremdsprache, insbesondere Französisch, noch weiter gekürzt wird im Vergleich zu den anderen Fächern. 3 Stunden pro Jahr ab der 6. Klasse lässt die Fremdsprache nicht flüssig erlernen. Bereits bei der letzten Bildungsplanreform musste die 2.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Voll Schrecken haben wir vernommen, dass die Stundentafel für die 2. Fremdsprache, insbesondere Französisch, noch weiter gekürzt wird im Vergleich zu den anderen Fächern. 3 Stunden pro Jahr ab der 6. Klasse lässt die Fremdsprache nicht flüssig erlernen. Bereits bei der letzten Bildungsplanreform musste die 2. Fremdsprache Federn lassen. Auch über neue Arbeitsformen in schulischer Autonomie wird gar nicht diskutiert.
Lerne die Sprache des Nachbarn- ist das nur ein leere Hülse?
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Christian Schloßmann, Richard, Bockel, Katrin Lunkenheimer
Stärkung der Geographie als Leitfach der BNE mit zwei zusätzlichen Stunden
Gerade weil Geographie Erkenntnisse über naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Prozesse zusammenführt, können die für die Leitperspektive BNE so wichtigen komplexen Vernetzungen im Mensch-Umwelt-System innerhalb des Faches besonders fundiert analysiert und in lösungsorientierte Handlungskontexte eingebettet werden. Geographie
Gerade weil Geographie Erkenntnisse über naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Prozesse zusammenführt, können die für die Leitperspektive BNE so wichtigen komplexen Vernetzungen im Mensch-Umwelt-System innerhalb des Faches besonders fundiert analysiert und in lösungsorientierte Handlungskontexte eingebettet werden. Geographie ist deshalb auch ein zentrales Leitfach der BNE, dem im Kanon der Fächer bei dieser Querschnittsaufgabe eine besondere Rolle zukommt. Deshalb empfiehlt auch der Aktionsrat Bildung (2021) in seinem Gutachten „Nachhaltigkeit im Bildungswesen“ neben der Verankerung von BNE in allen Schulfächern explizit eine Stärkung des Faches Geographie – auch bezüglich der Stundenkontingente. Von daher sollte es kein Ankerfach Geographie geben sondern einen Geographieunterricht mit 2 Stunden mehr in der Kontingentstundentafel.
Stärkung der Naturwissenschaften durch Streichung des naturwissenschaftlichen Profilfachs?
Auf der einen Seite das naturwissenschaftliche Profilfach IMP zu streichen und auf der anderen Seite das neue Schulgesetz als Stärkung der Naturwissenschaften zu bewerben, ist ein Widerspruch in sich, insbesondere weil IMP nicht nur Informatik ist. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das verbliebene Technik-Profilfach NwT bei den Schülerinnen
Auf der einen Seite das naturwissenschaftliche Profilfach IMP zu streichen und auf der anderen Seite das neue Schulgesetz als Stärkung der Naturwissenschaften zu bewerben, ist ein Widerspruch in sich, insbesondere weil IMP nicht nur Informatik ist.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass das verbliebene Technik-Profilfach NwT bei den Schülerinnen und Schülern oft den Ruf eines Bastelfachs mit niedrigem Anspruch hat, das man wählt, wenn man keine dritte Fremdsprache belegen möchte. IMP hingegen ist derzeit dasjenige Fach, mit dem all die Schülerinnen und Schüler gefördert werden, die sich wirklich für MINT-Fächer interessieren - und ausgerechnet das soll nun wegfallen.
Fachfremd unterrichteter Physikunterricht in 7. Klasse, der nicht mehr als die Nicht-Biologie-Inhalte aus dem dann ebenfalls abgeschafften BNT der Klassen 5 und 6 enthalten kann, ist da wohl kaum ein angemessener Ausgleich. Ein einstündig unterrichtetes Fach Medienbildung/Informatik wird zudem in der Mittelstufe kaum über die Bedienung von Office-Anwendungen hinauskommen...
Förderung der Naturwissenschaften durch NwT?
Unser Land braucht gut ausgebildete Ingenieure. Unser wirtschaftliches Wohlergehen hängt davon ab. Insofern ist eine Förderung der naturwissenschaftlichen Fächer absolut sinnvoll. Fraglich ist jedoch, ob seit Einführung des Fachs NwT die Zahl der Schüler, die sich für einen naturwissenschaftlichen oder einen Ingenieursstudiengang entschieden
Unser Land braucht gut ausgebildete Ingenieure. Unser wirtschaftliches Wohlergehen hängt davon ab. Insofern ist eine Förderung der naturwissenschaftlichen Fächer absolut sinnvoll.
Fraglich ist jedoch, ob seit Einführung des Fachs NwT die Zahl der Schüler, die sich für einen naturwissenschaftlichen oder einen Ingenieursstudiengang entschieden haben, signifikant gestiegen jst. Ich vermute, dass dem nicht so ist und dass man hier auch nicht kritisch hinterfragt und evaluiert. Dies wäre aber für die Neuerstellung eines Bildungsplans notwendig!
An vielen Schulen ist NwT, als Profilfach des naturwissenschaftlichen Profils in der Mittelstufe ein oft gewähltes Fach. In der Kursstufe wird es aber von Schülern nicht gewählt. Motiviert es junge Menschen für ein Ingenieursstudium?
In dieses Fach fließen unverhältnismäßig viele Deputatstunden, da die Schüler in kleineren Gruppen (20) unterrichtet werden. Diese Stunden könnten die anderen Naturwissenschaften gut gebrauchen, um eine wirkliche Basis für ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes (Ingenieurs-)Studium zu liefern.
Ein naturwissenschaftliches Profil kann auch mit verstärkten Physik-, Chemie-, UND Biologieunterricht gestaltet werden.
Die jetzige Fassung erhöht die Anzahl einstündiger Fächer, ist lernpsychologisch unsinnig, da Lernen in Beziehungen passiert. Auch setzt sie Schwerpunkte in Fächern, die nicht das leisten, was man sich einmal von ihnen versprochen hat.