Online-Kommentierung
Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.


Kommentare : zum Schulgesetz
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Stundentafel: 3-stündige Fremdsprachen
Den Wechsel zu G9 halte ich für sehr vernünftig und überfällig. Gut, dass es jetzt dazu kommt! Bei der zweiten Fremdsprache weist die Stundentafel eine Umverteilung der gleichen Wochenstundenzahl (18) für ein Jahr länger aus, ebenso für die (Sprach-) Profilfächer (12), d.h. künftig drei statt (besser!) vier Wochenstunden. Da der Unterricht
Den Wechsel zu G9 halte ich für sehr vernünftig und überfällig. Gut, dass es jetzt dazu kommt!
Bei der zweiten Fremdsprache weist die Stundentafel eine Umverteilung der gleichen Wochenstundenzahl (18) für ein Jahr länger aus, ebenso für die (Sprach-) Profilfächer (12), d.h. künftig drei statt (besser!) vier Wochenstunden.
Da der Unterricht weitgehend in Doppelstunden stattfindet, bedeutet das aktuell zwei Doppelstunden bzw. eine Doppel- + eine Einzelstunde in der Woche oder im Wochenwechsel eine und zwei Doppelstunden. Durch Doppelstunden entfallen sinnvolle Hausaufgabenbrücken von einer Stunde zur nächsten.
Tatsächlich gibt es im Doppelstundenmodell zweimal Unterricht in der Woche, wenn jetzt gerade im Unter- und frühen Mittelstufenunterricht noch eine Stunde verschoben wird, bringt das für den Fremdsprachenunterricht leider keine Verbesserung.
Einen Gewinn sehe ich für die Fremdsprachen nur dann, wenn die drei Stunden an drei unterschiedlichen Tagen stattfinden mit jeweils einer Hausausfgabenbrücke dazwischen, bestenfalls Mo-Mi-Fr.
Gerade in zunehmend heterogenen Klassen schafft eine größere Regelmäßigkeit kleinerer Einheiten mehr Lern- und Erfolgschancen und weniger Frustrationserlebnisse.
Doppelstunden in sprachlichen Fächern bieten aus meiner Sicht erst in der Kursstufe einen Mehrwert.
Musik – Abbild einer Demokratiebildung in Reinform
In Zeiten des Rufes nach mehr Unterricht in Demokratiebildung braucht es also mehr statt weniger Musikunterricht! Wie komme ich zu dieser These? Warum entwickelte sich in Mitteleuropa das Land der Denker, Dichter und Erfinder? Jahrhundertelang standen Musik, Kunst und Sport ebenbürtig mit anderen geisteswissenschaftlichen und
In Zeiten des Rufes nach mehr Unterricht in Demokratiebildung braucht es also mehr statt weniger Musikunterricht!
Wie komme ich zu dieser These?
Warum entwickelte sich in Mitteleuropa das Land der Denker, Dichter und Erfinder?
Jahrhundertelang standen Musik, Kunst und Sport ebenbürtig mit anderen geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern auf dem Lehrplan.
Warum soll dem Fach Musik im neuen G9 erneut Unterrichtsstunden gestrichen („gedehnt“) werden, wo es doch in puncto „Demokratie - aktiv Gestalten und Erleben“ eines der unmittelbar wirksamsten und effektivsten Fächer ist?
Ein Musikensemble ist verwirklichte, funktionierende Demokratie; die Musik die Frucht dieser, die die Demokraten sich gegenseitig ermöglichen zu erleben.
Der musizierende oder singende Schüler trägt in seiner gänzlich eigenen, individuellen Art, in Geduld, Rücksicht und Wahrnehmung des Anderen sein Bestes zum Ganzen bei.
Er erlernt und übt Durchhaltevermögen, Disziplin sowie Umgang mit Kritik und erlebt die so wichtige Selbstwirksamkeit, die das Individuum stärkt; er identifiziert sich mit einer Gruppe und stabilisiert sie dadurch.
Der Schüler wird individuell gefördert und muss gleichzeitig das größtmögliche Sozialverhalten entwickeln um zu einem ihn befriedigenden Ergebnis, dem Wohlklang des Musikstückes, zu gelangen.
Behauptung
Eine Schule, in der Musik gleichwertig mit zum Beispiel Mathematik unterrichtet würde, würde m. E. am Ende der Schulzeit junge Erwachsenen mit 100% Demokratiebefähigung ins Leben entlassen. Warum wird das nicht umgesetzt?
Apropos Demokratie
Warum wurden die Lehrer, die jahrzehntelang Schüler „bilden“, nicht beim Entwurf der inhaltlichen Neuausrichtung der G9 Stundentafel gefragt?
Warum wurden diese unschätzbaren Ressourcen nicht ausgeschöpft?
Wo ist hier die Wertschätzung?
Warum erfährt man von diesem Portal um 100 Ecken und im letzten Augenblick, wenn überhaupt?
Bedenkenswert
Die Rückkehr zum G9 birgt Chancen den Schülern auch das mitzugeben in ihrer Persönlichkeitsentfaltung, was das Internet oder eine KI nicht leisten kann:
Das Tun, Erleben, Kommunizieren und Reflektieren in echter Anwesenheit anderer Menschen, durch die gesunde Ausgewogenheit einer Pädagogik mit Kopf, Herz und Hand.
Wenn diese Grundfertigkeiten des menschlichen Miteinanders geübt und stabilisiert werden, kann von diesen jungen Menschen in Zukunft eine KI bewusster zur Förderung und nicht zum Nachteil der Entwicklung der Gesellschaft gehandhabt werden.
Warum soll IMP sterben?
Als Fachlehrer für die drei IMP-Fächer konnte ich in den letzten 25 Jahren die verschiedenen Varianten der naturwissenschaftlichen Profile unterrichten. Nach der Umstellung auf G8 habe ich an meiner Schule das NWT-Profil und vor 6 Jahren das IMP-Profil aufgebaut und unterrichtet. Meine eigenen Kinder haben je zur Hälfte das NWT- und das IMP-Profil
Als Fachlehrer für die drei IMP-Fächer konnte ich in den letzten 25 Jahren die verschiedenen Varianten der naturwissenschaftlichen Profile unterrichten. Nach der Umstellung auf G8 habe ich an meiner Schule das NWT-Profil und vor 6 Jahren das IMP-Profil aufgebaut und unterrichtet. Meine eigenen Kinder haben je zur Hälfte das NWT- und das IMP-Profil gewählt. Ich habe von allen Seiten (Schülern, Eltern und Kollegen) nur positive Rückmeldungen zum IMP-Profil erhalten. Es ist die perfekte Ergänzung zu NWT. Bei NWT steht die praktische Arbeit in Projekten im Vordergrund, bei IMP die theoretische Vertiefung. Warum also soll IMP mit der Umstellung auf G9 sterben? Die Inhalte von IMP können durch das neue Fach Medienbildung/Informatik nicht annähernd abgedeckt werden und sind für eine Integration in NWT völlig ungeeignet. Es werden auch keine Lehrer eingespart, da alle mir bekannten IMP-Lehrer vorher NWT unterrichtet haben - ebenso wird der Großteil der potentiellen IMP-Schüler dann zu NWT wechseln. Was soll also mit der Abschaffung von IMP erreicht werden? Es führt nur zu einer Schwächung des MINT-Bereichs und des naturwissenschaftlichen Profils der Gymnasien.
Astronomie
Wie kann es sein, dass eine Naturwissenschaft, die als Einstieg idealer nicht sein könnte, abgeschafft werden soll? Statt etwas zu stärken, was bereits sehr gut funktioniert und sich bestens bewährt hat, werden die Naturwissenschaften geschwächt! Gut durchdachte Bildungspolitik sieht anders aus!
Astronomie in der Schule
In der angestrebten Neufassung des Profilfachs "Naturwissenschaft und Technik" (NwT) oder aber in den regulären Physikunterricht sollten die jetzt mit IMP gestrichenen astronomischen Inhalte aufgenommen werden. Als aktives Mitglied der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Aalen habe ich einige Erfahrung durch unsere öffentlichen Stern- und
In der angestrebten Neufassung des Profilfachs "Naturwissenschaft und
Technik" (NwT) oder aber in den regulären Physikunterricht sollten die
jetzt mit IMP gestrichenen astronomischen Inhalte aufgenommen werden.
Als aktives Mitglied der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Aalen habe ich einige Erfahrung durch unsere öffentlichen Stern- und Sonnenbeobachtungen an der Schul- und Volkssternwarte Aalen sammeln können. Das Interesse an der Astronomie ist groß, allerdings auch öfter das Nichtwissen über einfachste astronomische Sachverhalte. Es gibt also ein Potential, das in der Schule genutzt werden sollte. Die Astronomie gibt vielfältige Anknüpfungspunkte zu Lerninhalten der Mathematik und der Naturwissenschaften, die dadurch eine Motivation erfahren, also eine Antwort auf die Schülerfrage: Wozu brauch ich denn den ganzen Sch...?
Im ganzen Land gibt es amateurastronomische Vereinigungen, die die Lehrer in ihrer Arbeit unterstützen können und werden, besonders auch beim praktischen Teil an den Sternwarten. Denn der Blick durchs Teleskop löst regelmäßig einen WOW-Effekt aus.
Die lateinische Kurzversion lautet:
ASTRONOMIA NECESSE EST
G9-Option auch für höhere Klassen
Es ist gut, dass G9 endlich auch in Baden-Württemberg wieder eingeführt wird - wenn auch leider nicht so, wie das aus Lehrer- und Eltern-Sicht (z.B. Beginn 2. Fremdsprache) wünschenswert wäre. Was ich als Mutter einer 6.Klässlerin im G8 allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, dass nicht noch weiteren Klassenstufen die Möglichkeit für eine
Es ist gut, dass G9 endlich auch in Baden-Württemberg wieder eingeführt wird - wenn auch leider nicht so, wie das aus Lehrer- und Eltern-Sicht (z.B. Beginn 2. Fremdsprache) wünschenswert wäre. Was ich als Mutter einer 6.Klässlerin im G8 allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, dass nicht noch weiteren Klassenstufen die Möglichkeit für eine Umstellung auf G9 gegeben wird. Die aktuellen 6.-9. Klässler sind die Kinder, die Corona und den damit verbundenen Distanzunterricht in der 1.-4. Klasse der Grundschule erlebt haben. Nach wie vor bestehen bei diesen Kindern Lernlücken und auch psychische Belastungen und Auffälligkeiten in Folge der erlebten Schulschließungen, was mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen ist (siehe z.B. BiPsy-Monitor, www.bipsy.de) . Die Politiker hatten sich nach der Corona-Pandemie wortreich bei diesen Kindern und Familien für die unnötig langen Schulschließungen entschuldigt und Unterstützung und Entlastung versprochen. Leider scheint sich ein paar Jahre später niemand mehr daran zu erinnern! Das ist wirklich zynisch! Die Landesregierung hätte diese Kinder und Jugendlichen mit einer G9-Option auch für die höheren Klassen endlich entlasten können. Leider standen wohl aber wieder einmal nicht die Interessen der Kinder im Mittelpunkt. Selbst Niedersachen hat es bei seiner Rückkehr zu G9 im Jahr 2015/2016 den Klassen 5 bis 8 ermöglicht zu G9 zu wechseln - und das ganz ohne Corona im Gepäck. Ein neuer Bildungsplan hätte es für die aktuellen Gymnasialklassen gar nicht sein müssen, aber eine zeitliche Streckung des bisherigen Bildungsplanes analog der G9-Modellgymnasien wäre aus Sicht vieler Lehrer, Direktoren und auch aus Sicht des Philologenverbands machbar und umsetzbar gewesen. Mich als Mutter eines betroffenen Kindes macht diese Ignoranz einfach nur traurig!
Medienbildung- und Bildende Kunst wird gedehnt?
Jegliche Medienberufe und auch Medienschaffende gehören zum Kunstbereich! Asthetische Bildung ist wichtig in so viel mehr Bereichen als nur im Museum. Kreativität und Freigeister sind doch diejenigen, die Bleibendes hinterlassen. Jetzt soll die Medienbildung gestärkt werden, zu recht, denn Kinder und Jugendliche leben in einer Bilderwelt. Wie
Jegliche Medienberufe und auch Medienschaffende gehören zum Kunstbereich! Asthetische Bildung ist wichtig in so viel mehr Bereichen als nur im Museum. Kreativität und Freigeister sind doch diejenigen, die Bleibendes hinterlassen. Jetzt soll die Medienbildung gestärkt werden, zu recht, denn Kinder und Jugendliche leben in einer Bilderwelt. Wie aber soll man die Bilderwelt adäquat beurteilen, wenn hier nicht ausreichend ausgeblidet wird- in dem Fach, zu dem das gehört? Und ausreichende Ausbildung- das bedeutet NICHT, 5 Jahre nur eine Stunde Kunst in der Woche zu haben.
Wer schon einmal an einem unserer tollen Kunstprofilgymnasien war, die mehr als doppelt so viele Stunden haben, merkt den Unterschied. So wird das Gymnasium ausgedörrt. Die Frage nach der Zukunft der BK-Profilgymnasien bleibt auch offen.
Ich sage NEIN zu einer Dehnung des Faches-
NEIN zu einer Beschneidung, gerade in der Unterstufe, in der eine vielfältige Entwicklung, mit Herz und Hand- so wichtig ist- auch und gerade im Gymnasium!
Wie wollen Heranwachsende sich vielfältig ausprobieren, wenn gekürzt wird?
Wie wollen wir kreative Problemlöser bekommen, wenn es nur ums Erfüllen geht?
Das beginnt mit der Kunstlehrerausbildung an einer echten Kunstakademie und endet mit genügend Kunstunterricht. Hier wird jeden Tag Medienerziehung gemacht- schon heute! Wir brauchen hier kein neues Fach, wir brauchen eine Stärkung und Anerkennung des Bestehenden!
künstlerischen Fächer stärken statt dehnen
Ein neues G9 bietet auch die Chance, die künstlerischen Fächer zu stärken und nicht durch dehnen zu schwächen. Die Wichtigkeit dieser Fächer, gerade auch als bewusster Ausgleich zu den meist stark kognitiv orientierten Fächern, sind ja in den Leitgedanken im Bildungsplan explizit ausgewiesen und formuliert. Sie sollten jetzt auch Ernst genommen und
Ein neues G9 bietet auch die Chance, die künstlerischen Fächer zu stärken und nicht durch dehnen zu schwächen. Die Wichtigkeit dieser Fächer, gerade auch als bewusster Ausgleich zu den meist stark kognitiv orientierten Fächern, sind ja in den Leitgedanken im Bildungsplan explizit ausgewiesen und formuliert. Sie sollten jetzt auch Ernst genommen und entsprechend unterstützt werden, statt geschwächt.
Alle SchülerInnen werden letztlich davon profitieren.
Musikunterricht
Sehr geehrte Damen und Herren, Kürzungen im Musikunterricht kann wirklich niemand ernsthaft wollen, wenn man bedenkt, wieviel man beim gemeinsamen Musizieren lernen kann: aufeinander hören, einander achten, Rücksicht nehmen, und nicht zuletzt gehört es zu einem erfüllten Leben gemeinsam Musik zu machen. Der Musikunterricht ist in den
Sehr geehrte Damen und Herren,
Kürzungen im Musikunterricht kann wirklich niemand ernsthaft wollen, wenn man bedenkt, wieviel man beim gemeinsamen Musizieren lernen kann: aufeinander hören, einander achten, Rücksicht nehmen, und nicht zuletzt gehört es zu einem erfüllten Leben gemeinsam Musik zu machen.
Der Musikunterricht ist in den vergangenen Jahren und Reformen ohnehin schon sehr oft gekürzt worden, das darf sich nicht fortsetzen.
Umstellung G8 auf G9
Wir haben in einer schulweiten Umfrage an unserem G8-Gymnasium, die eine Beteiligung von über 90 % hatte, die Rückmeldung erhalten, dass ein Viertel der Schülerinnen und Schüler schon heute sich im Unterricht häufig unterfordert fühlt, mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl, knapp 25 % fühlen sich teilweise überfordert.
Wir haben in einer schulweiten Umfrage an unserem G8-Gymnasium, die eine Beteiligung von über 90 % hatte, die Rückmeldung erhalten, dass ein Viertel der Schülerinnen und Schüler schon heute sich im Unterricht häufig unterfordert fühlt, mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl, knapp 25 % fühlen sich teilweise überfordert. Da sind aber mindestens die Hälfte dabei, die nie eine bildungsempfehlung für das Gymnasium hatten. Nun machen wir G9, obwohl Dreiviertel unserer Schüler mit G8 sehr zufrieden sind ... Auch Eltern äußern sich zunehmend besorgt und fühlen sich von der Entwicklung überrumpelt. Wir sollten die guten und sehr guten Schülerinnen und Schüler nicht aus dem Blick verlieren, es sind viele, die G8 problemlos packen und die nicht länger an der Schule bleiben werden. Wir sollten sie nicht gängeln - aber Eliteförderung für einen kleinen Teil davon hilft auch nicht. Es muss ein umfassendes Programm geben für alle, die schneller durch die Schule wollen - und es muss hier sehr viel mehr Flexibilität und Ressourcen für Schulen geben.
Außerdem die Frage, wie es mit kleinen Profilen ab bisher Klasse 8 aussieht: Italienisch, Musik, ... und Schulversuchsprofilen wie NwT-1 (da haben wir auch nur gute und sehr gute Schüler/innen drin). Zwingen wir diese Schüler in G9? Denn wir schaffen es sicher nicht, solche kleineren Profile für G8 und G9-Züge anzubieten.
Insgesamt alles wenig durchdacht leider! Warum fragt man hier mehr die Eltern und Personen, die nie länger in der Praxis waren,und nicht Schulleiterinnen und Schulleiter und erfahrene Lehrkräfte? Änderungen vom Grünen Tisch sind wirklich schwierig.