Online-Kommentierung
Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.


Kommentare : zum Schulgesetz
Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 17. September 2024 kommentieren. Vielen Dank für Ihre Kommentare!
Biologie nur einstündig? Wo ist die Zeit für Bildung für Gesundheit und Glück?
Als Biologielehrer bin ich zugegebenermaßen befangen. ABER: unabhängig von den fachlichen Inhalten und der Vorbereitung auf ein schweres Abitur gibt es noch so viele Themen die Zeit und Aufmerksamkeit verdienen, dass wir auf jeden Fall mehr Stunden brauchen. * Wie geht gesunde Lebensführung? * Was sollte ich also bei meiner Ernährung beachten?
Als Biologielehrer bin ich zugegebenermaßen befangen.
ABER: unabhängig von den fachlichen Inhalten und der Vorbereitung auf ein schweres Abitur gibt es noch so viele Themen die Zeit und Aufmerksamkeit verdienen, dass wir auf jeden Fall mehr Stunden brauchen.
* Wie geht gesunde Lebensführung?
* Was sollte ich also bei meiner Ernährung beachten?
* Wie verhindere ich Krankheiten?
* Wie entsteht Stress und wie kann ich damit besser umgehen?
* Was machen Pornos mit mir? Und wie finde ich stattdessen zu einer eigenen Sexualität?
* Warum brauche ich Naturerfahrungen und was ist daran anders als die Nutzung von Medien?
* Wie gehe ich gut mit Suchtmitteln um?
* Wie unterscheide ich esoterische Angebote von seriösen?
* Wenn Homosexualität natürlich ist - im Sinne von "weit verbreitet in der Natur" - was bedeutet das für mein Weltbild?
* ...
All diese Themen werden schon jetzt unterrichtet. Aber selten hat man mal mehr als 30 Minuten Zeit dafür. Und das reicht bei weitem nicht für die nötige Tiefe. Gleichzeitig wären das Bereiche, die wirkliche Bildung für ein GESUNDES und GLÜCKLICHES Leben ermöglichen würden!
Deshalb: Bitte mehr Biologie-Unterricht (ohne weitere Fachinhalte), sodass wir tatsächlich BILDUNG betreiben können.
Zwei Kontingentstunden mehr für das Fach Biologie in der Mittelstufe und mehr Zweistündigkeit!
Warum? Darum: Zitat aus dem Bildungsplan Biologie - Leitgedanken zum Kompetenzerwerb: „Biologische Phänomene beeinflussen nahezu alle Lebensbereiche des Menschen. Ihre Erschließung trägt wesentlich zum Selbstverständnis des Menschen als Teil der lebendigen Natur bei. Neuere Erkenntnisse aus den Bereichen
Warum? Darum:
Zitat aus dem Bildungsplan Biologie - Leitgedanken zum Kompetenzerwerb:
„Biologische Phänomene beeinflussen nahezu alle Lebensbereiche des Menschen. Ihre Erschließung trägt wesentlich zum Selbstverständnis des Menschen als Teil der lebendigen Natur bei. Neuere Erkenntnisse aus den Bereichen Gesundheit und Ernährung, Bio- und Gentechnik und Ökologie wirken sich direkt auf die persönliche Lebensgestaltung aus. (...)
Bei vielen gesellschaftsrelevanten Fragestellungen sind biologische Kenntnisse Voraussetzung für eine fundierte Entscheidungsfindung. Sie fließen in politische Diskussionen ein und helfen, Entscheidungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu treffen. Die Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität erfordert neben Artenkenntnis ein grundlegendes Verständnis von Prozessen in Ökosystemen.
Das Fach Biologie leistet einen wichtigen Beitrag zu vielen Leitperspektiven. Besondere Bedeutung kommt den Leitperspektiven Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Prävention und Gesundheitsförderung (PG), Verbraucherbildung (VB) und Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) zu.“
Fazit daraus: Laut Bildungsplan ist Biologie ist ein äußerst wichtiges Fach - sowohl im gesellschaftlichen und politischen Bereich, als auch im Bereich der persönlichen Lebensführung!
Die derzeitige Realität:
- von ursprünglich 10 (sprachliches Profil) bzw. 13 (naturwissenschaftliches Profil) Kontingentstunden in Unter- und Mittelstufe im alten G9 sind nach Einführung von G8 und dem BP 2016 nur noch 9 Kontingentstunden übrig - Realverlust: 1 - 4 (!) Kontingentstunden!
- die Themen wurden insgesamt - zumindest bei Einführung des BP 2016 - kaum gekürzt. Das bedeutet eine massive Verdichtung von Unterrichtsstoff, für dessen Erarbeitung zu wenig Zeit ist. Es fallen entweder verbindliche (!)Themen aufgrund von Zeitmangel raus oder man „prügelt“ sie den Schülern in kürzester Zeit ins Hirn, damit sie sie für die Arbeit lernen und danach wieder vergessen können. Das praktische naturwissenschaftliche Arbeiten ist kaum noch möglich.
- Biologie war früher praktisch durchgängig 2-stündig (mit einer Klassenstufe Bio-Pause) - heute sind wir von Klasse 8 - 10 zum einstündigen Fach degradiert. Folge: Für die SuS der Mittelstufe ist das Fach Biologie völlig „unwichtig“ geworden und konstantes Dranbleiben am Thema ist nahezu unmöglich, wenn die SuS nach einer Woche (oder manchmal auch nach zwei oder drei, wenn es ausfällt) schon wieder völlig vergessen haben, was sie zuvor gelernt haben sollten. Zudem lassen sich in nur ca. 35 tatsächlich gehaltenen Unterrichtsstunden im Schuljahr keine wirklichen Beziehungen zu den SuS aufbauen und auch die Notengebung gerät mehr zu einem Rätselraten als zu einer validen Rückmeldung über den tatsächlichen Leistungsstand.
- Bildungsplaninhalte wurden mehrmals (BP 2004, BP 2016, IQB-Standards ab 2021/22) völlig verschoben - komplexe Themen, die teils Vorwissen aus anderen Naturwissenschaften wie Chemie benötigen (z.B. Immunologie, Ernährung, Stoffkreisläufe in Ökologie, etc.) werden in unteren Klassenstufen unterrichtet, wo weder die kognitiven Voraussetzungen, noch die fachlichen Voraussetzungen gegeben sind - die SuS KÖNNEN den Stoff teilweise gar nicht oder nur mit viel Mühe verstehen.
- Durch Einführung der IQB-Standards müssen die SuS in der Kursstufe sehr komplexe Inhalte verstehen und erarbeiten (u.a. Fotosynthese- und Zellatmungsabläufe), sind aber in der Mittelstufe kaum dafür vorbereitet worden. Die Folge: Frust und schlechte Noten; gerade brechen deswegen die Anmeldezahlen für die Bio-Leistungskurse ein. ALLE anderen Bundesländer (!) sehen in der Mittelstufe deutlich mehr Stunden vor als in BW - unsere Schüler haben hier einen extremen Nachteil!
Und jetzt kommt G9 - wird alles wieder besser?!
Laut dem Schulgesetzentwurf besteht die Stärkung der Naturwissenschaften de facto genau in einer einzigen Kontingentstunde mehr, die dem Fach Physik in Form eines Projekts zugeschlagen wird. Das ist zwar grundsätzlich zu begrüßen - aber angesichts des eklatanten Fachlehrermangels in Physik wird dann gleich vermerkt, dass diese Stunde dann auch „fachfremd“ unterrichtet werden kann / soll (und zwar am Ende garantiert von den Biologiekolleg*innen, denn das sind die einzigen naturwissenschaftlichen Lehrkräfte, von denen es eher mehr als benötigt gibt) - ob das dem Fach Physik zuträglich ist, sei mal dahingestellt…
Zum Fach Biologie steht im Entwurf folgender Satz: „(...) BNT (...) wird aufgelöst. Die dort bisher im Umfang von 4 Wochenstunden verankerten Fachanteile Biologie werden dem Fach Biologie zugeführt; das Fach Biologie wird somit gestärkt.“ WIE BITTE?! De facto bekommt das Fach Biologie KEINE EINZIGE Stunde mehr im Vergleich zur jetzigen Situation, wird NOCH LÄNGER, nämlich 5 JAHRE (!) einstündig und das alles soll eine „Stärkung“ sein?! Was für eine Farce! Wenn schon der politische Wille fehlt, an dieser untragbaren Situation etwas zu verändern bzw. sie sogar noch verschlimmert wird (!), sollte man das wenigstens klar benennen und nicht glattzüngig offensichtliche Unwahrheiten verbreiten! Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Biologie-Lehrkräfte, die sich sowieso schon seit Jahren bemühen, das Unmögliche möglich zu machen! Das macht einfach nur fassungslos…
Was wir wirklich brauchen:
Wenigstens 2 Kontingentstunden in der Mittelstufe mehr und möglichst durchgängig (bis auf ein Schuljahr ohne Bio) Zweistündigkeit - vor allem in Klasse 10 und 11 zur Vorbereitung auf die Kursstufe!
Zum Beispiel so: Je 2 Stunden in Kl. 5, 6, 1 Stunde in Klasse 7 oder 8, dann wieder 2 Stunden in 9, 10, 11 - macht insgesamt 11 Kontingentstunden. So würden sich alle oben genannten Probleme deutlich entschärfen bzw. lösen lassen - und sogar die Biolehrkräfte für dieses Mehr an Stunden wären ja vorhanden! Dass die Biologie nach der bundesweiten Anpassung an die IQB-Standards mehr Stundenkontingente braucht, hat ja anscheinend sogar das Fachreferat im KM bereits verstanden, wie in einem anderen Kommentar deutlich wird.
Was hindert also die politischen Führungsriege, genau das so umzusetzen? Da fragt man sich wirklich, ob die GRÜN geführte Landesregierung, für die gerade der ökologische Aspekt angeblich eins ihrer zentralen Themen ist, dies nur zum Schein so sagt. Schließlich verhindert sie in der Realität spätestens bei Einführung des BP 2016, dass die nachwachsende Generation an Fachkräften ein ausreichendes Verständnis für die dringendsten Probleme unserer Zeit wie Klimawandel und Artensterben, Pandemien, gesunde Ernährung und Umgang mit neuen Gentechnologien entwickelt - und offensichtlich gedenkt sie dies auch jetzt wohl nicht ändern zu wollen…
Noch ist Zeit, die wichtige Zukunftswissenschaft Biologie wieder zu stärken und den Schüler*innen wieder gute Bedingungen für ein Biologie-Abitur zu bieten - ändern Sie das Schulgesetz dahingehend, liebe Landtagsabgeordnete!
Entlastung für Hauptfachlehrer im G9?
Kollegin Maier unterrichtet Französisch und Spanisch am Gymnasium. Bisher hatte sie in ihren 24 Unterrichtsstunden 6 Klassen à 4 Stunden. Im neuen System hat sie dann 8 Klassen à 3 Stunden. Statt 6*4=24 Klassenarbeiten erstellt und korrigiert sie dann 8*4=32 pro Schuljahr, also 33% mehr als bisher. Bleibt die Klassengröße bestehen, korrigiert sie
Kollegin Maier unterrichtet Französisch und Spanisch am Gymnasium. Bisher hatte sie in ihren 24 Unterrichtsstunden 6 Klassen à 4 Stunden. Im neuen System hat sie dann 8 Klassen à 3 Stunden. Statt 6*4=24 Klassenarbeiten erstellt und korrigiert sie dann 8*4=32 pro Schuljahr, also 33% mehr als bisher. Bleibt die Klassengröße bestehen, korrigiert sie daneben auch mehr Vokabeltests und macht insgesamt mehr mündliche Noten. Ist eine Entlastung für die Hauptfachlehrer vorgesehen, z.B. indem die bisher verpflichtende Anzahl von 4 Klassenarbeiten je Hauptfach reduziert wird?
Fremdsprachen in G9
Es sollte auf jeden Fall dafür Sorge getragen werden, dass die zweite Fremdsprache in Klasse 7 und das Profil (mit der dritten Fremdsprache) in Klasse 9 beginnt. Sollte es bei dem geplanten Beginn in den Klassen 6 und 8 (wie bisher in G8 und mit der gleichen Stundenzahl) bleiben, würde das vielfach zu dreistündigem Unterricht in den Kernfächern /
Es sollte auf jeden Fall dafür Sorge getragen werden, dass die zweite Fremdsprache in Klasse 7 und das Profil (mit der dritten Fremdsprache) in Klasse 9 beginnt.
Sollte es bei dem geplanten Beginn in den Klassen 6 und 8 (wie bisher in G8 und mit der gleichen Stundenzahl) bleiben, würde das vielfach zu dreistündigem Unterricht in den Kernfächern / Fremdsprachen führen, womit weder pädagogisch noch didaktisch ein großer Fortschritt erzielt werden könnte noch Lernzeit gewonnen würde.
Des Weiteren wäre auch die Durchlässigkeit des Bildungssystems betroffen, wenn am Ende der Orientierungsstufe beispielsweise der Weg von der Realschule ins Gymnasium nicht mehr möglich wäre, weil dort die zweite Fremdsprache schon früher begonnen hat.
IMP (Informatik Mathematik Physik) gestrichen - warum?
Wenn die MINT-Fächer eine Stärkung erfahren sollen, warum streicht man das inzwischen etablierte Profil IMP ersatzlos? Unsere Schule hat sich damals als erste Schule auf den Weg gemacht, das Profil zu entwickeln und wir haben dafür das Profil NwT auslaufen lassen. Jetzt würden wir also ohne naturwissenschaftliches Profil dastehen. Eine
Wenn die MINT-Fächer eine Stärkung erfahren sollen, warum streicht man das inzwischen etablierte Profil IMP ersatzlos?
Unsere Schule hat sich damals als erste Schule auf den Weg gemacht, das Profil zu entwickeln und wir haben dafür das Profil NwT auslaufen lassen. Jetzt würden wir also ohne naturwissenschaftliches Profil dastehen. Eine Neueinrichtung eines naturwissenschaftlichen Profils - würde das obligatorisch sein? - würde das in diesem Jahr vollständig sanierte Schulgebäude damit belasten, neue NwT-Räume einzurichten und dazu sind größere bauliche Maßnahmen notwendig - sind die Schulträger dazu eingebunden und werden dafür finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt?
Wir würden uns wünschen, dass das Profil IMP erhalten bleibt!
Kommentar zur Änderung von §8
"Es fördert insbesondere die Fähigkeiten, theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen sowie vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen, zu ordnen und verständlich vortragen und darstellen zu können." Wieso soll der Wegfall dieses Satzes, der die Studierfähigkeit präzisiert, eine Modernisierung
"Es fördert insbesondere die Fähigkeiten, theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen, schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen sowie vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen, zu ordnen und verständlich vortragen und darstellen zu können."
Wieso soll der Wegfall dieses Satzes, der die Studierfähigkeit präzisiert, eine Modernisierung des Gymnasiums bedeuten?
Auf mich macht es eher den Eindruck, hier heimlich eine weitere Degradierung des Gymnasiums zur Gemeinschaftsschule einzuläuten.
Jörg Hanisch
Fehlende Begabtenförderung
Der Anspruch an den Gymnasien wird seit Jahren immer weiter herabgesetzt. Die Universitäten klagen über die mangelnde Studierfähigkeit und man macht sich zu wenig Gedanken über die Ursachen. Man muss früher und intensiver begabte Schüler fördern und ungeeignete Schüler zu anderen Schulformen wechseln lassen. Diese ungeeigneten Schüler halten das
Der Anspruch an den Gymnasien wird seit Jahren immer weiter herabgesetzt. Die Universitäten klagen über die mangelnde Studierfähigkeit und man macht sich zu wenig Gedanken über die Ursachen. Man muss früher und intensiver begabte Schüler fördern und ungeeignete Schüler zu anderen Schulformen wechseln lassen. Diese ungeeigneten Schüler halten das Fortkommen der Begabten auf. Anstatt Spitzenleistungen zu fördern versucht die Landesregierung neue Gesamtschulen aus den Gymnasien zu machen.
Investition in Bildung
Diese Kernaussage ist mir grundsätzlich wichtig und dazu möchte ich ganz allgemein ermutigen. Ich bin kein Lehrer, nur 4facher Vater. Als dieser möchte ich die Landesregierung animieren, das G9 wieder einzuführen, den Klassenteiler auf max. 20 ... 24 Schüler:Innen pro Klasse zu reduzieren, einen "Lehrerpool" auf Abruf gegen die ganzen
Diese Kernaussage ist mir grundsätzlich wichtig und dazu möchte ich ganz allgemein ermutigen. Ich bin kein Lehrer, nur 4facher Vater.
Als dieser möchte ich die Landesregierung animieren, das G9 wieder einzuführen, den Klassenteiler auf max. 20 ... 24 Schüler:Innen pro Klasse zu reduzieren, einen "Lehrerpool" auf Abruf gegen die ganzen Unterrichtsausfälle zu etablieren (z.B. auf Kreisebene) und der Empfehlung für die weiterführende Schule am Ende der Grundschule wieder mehr Gewicht zukommen zu lassen.
Kostet alles, ich weiß.
Was ich nicht weiß: wie wollen wir die Wirtschaft ankurbeln, Fachkräfte für innovative, nachhaltige, sozial gerechte Produkte und Dienstleistungen schaffen, dem Label "made in Germany" wieder Leben einhauchen, die Rente sichern, Rechtsruck eindämmen, Demokratie und Teilhabe stärken, etc., wenn wir nicht in Bildung investieren?
Ist die Deputatsberechnung richtig?
Die Computerräume der Gymnasien verkraften keine 30er-Klassenstärke, deshalb gibt es einen Teilungsstundenpool für Medienbildung und Aufbaukurs Informatik. Müsste nicht auch der Teilungsstundenpool aufgestockt werden, wenn man Medienbildung/Informatik von 5 bis 11 durchzieht? Wurde das vergessen oder habe ich es überlesen?
Jörg Hanisch
Ethikunterricht ab Klasse 1
Es ist begrüßenswert, dass seit dem Schuljahr 21/22 nunmehr auch in Baden-Württemberg der Besuch des Ethikunterrichtes ab Klasse 5 für alle Schüler*innen, die keinen Religionsunterricht besuchen, verbindlich ist. Unsere Gesellschaft wird jedoch immer pluraler. Auch die steigenden Kirchenaustritte zeigen unter anderem die Verbreitung einer
Es ist begrüßenswert, dass seit dem Schuljahr 21/22 nunmehr auch in Baden-Württemberg der Besuch des Ethikunterrichtes ab Klasse 5 für alle Schüler*innen, die keinen Religionsunterricht besuchen, verbindlich ist. Unsere Gesellschaft wird jedoch immer pluraler. Auch die steigenden Kirchenaustritte zeigen unter anderem die Verbreitung einer atheistischen Weltanschauung.
Die Religionslehre für die verschiedenen Glaubensrichtungen, die in unserer Gesellschaft gelebt werden, ist und bleibt wichtig. Dennoch sollte auch denjenigen ein adäquater Unterricht ab Klasse 1 angeboten werden, für deren Religion kein Religionsunterricht zustande kommt oder für die Kinder, die atheistisch erzogen werden.
Auch für diese Schüler*innen sollte es bereits in der Grundschule möglich sein, ohne sich einer Religion zuordnen zu müssen, die verschiedenen Religionen kennenzulernen und vor allem ein Verständnis über gesellschaftliche Wertvorstellungen und Normen zu erlangen. Solch eine Wissensvermittlung kann nicht früh genug beginnen, da sie ebenso eine Basis für unser demokratisches Verständnis bildet.
Zudem zeigen auch die Entwicklungen in anderen Bundesländern, dass das Unterrichtsfach Ethik stark angenommen wird.
Wünschenswert wäre infolge der Änderung des Schulgesetzes die Schaffung einer Verbindlichkeit des Besuchs des Ethikunterrichtes an allen öffentlichen Schulen direkt im Schulgesetz. Damit wären auch Grundschulen eingebunden. Ansonsten sollten zumindest per Rechtsverordnung die Verbindlichkeit des Ethikunterrichtes bereits ab Klasse 1 eingeführt und die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Bereits im Koalitionsvertrag der Landesregierung wurde eine Einführung und sukzessive Ausweitung des Ethikunterrichtes an Grundschulen vereinbart. Dieses Ziel wurde bisher nicht erreicht.