Prof. Dr. Uwe Lahl ist Amtschef im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg. Er erläuterte die Bedeutung der Impfstoffe in der Bekämpfung der Pandemie. Hospitalisierungen gibt es vor allem bei Nicht-Geimpften. Die Verantwortung für das Impfen, liegt auch bei der Ärzteschaft. Einer allgemeinen Impfpflicht hält er juristisch nicht für durchsetzbar. Impfen bliebe eine freie Entscheidung, die aber für den Einzelnen immer Konsequenzen habe. Denn der Staat sei verpflichtet, das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren und auch all diejenigen zu schützen, die sich nicht impfen lassen können. Wenn die Intensivbetten-Kapazitäten nicht mehr da sind, sind die, die aufgrund irgendeiner Krankheit oder aufgrund eines Unfalls einen Platz benötigen aber nicht bekommen, dem Tod geweiht. Auch Nicht-Geimpfte profitierten letztlich davon, wenn auch für sie im Ernstfall noch ein freies Bett auf der Intensivstation vorhanden sei. So würden derzeit fast ausschließlich nicht-geimpfte Menschen auf den Intensivstationen mit einem schweren Verlauf behandelt. Die derzeit hohen Inzidenzen könnte man ertragen, da es Impfstoffe gäbe. Mittlerweile seien mit Dunkelziffer circa 70 Prozent geimpft und weitere 5 bis 10 Prozentpunkte gelten als Genesen. Der Rest, 10 bis 20 Prozent, warte auf Durchseuchung. Es würde noch bis zu einem Jahr dauern bis das abgeschlossen sei. Bei höheren Inzidenzen ginge es schneller und wenn noch 5 Prozent mehr geimpft wären, wären wir im Sommer durch.