„Wahrheit, Lüge, Medien. Warum es die Pressefreiheit gibt und wie es um sie steht“
„Der Leitartikel und der Kommentar ist nicht dann demokratisch, wenn er danach trachtet, die Mehrheitsmeinung abzubilden, nichts wäre langweiliger. Dann könnte man ja die Kommentare abwechselnd von „Forsa“ oder der „Forschungsgruppe Wahlen“ schreiben lassen. Ein Leitartikel ist dann demokratisch, wenn er, sagen wir es ruhig ein wenig pathetisch, wenn er zum Gespräch verhilft.“
Professor Dr. Heribert Prantl unterstrich in seinen Ausführungen, dass sich Pressefreiheit und Demokratie jeweils Bedingungen seien. Die Demokratie garantiere den Medien ein eigenes Grundrecht, die Pressefreiheit. Zum anderen spielten die Medien eine entscheidende Rolle im demokratischen Prozess: Medien, die kritisch berichteten und sich mit keiner, auch vermeintlich guten, Sache gemein tun würden, seien elementar für eine Gesellschaft, um demokratische Grundlagen, Werte und Prinzipien zu erlernen und zu pflegen.
Journalistinnen und Journalisten könnten Vertrauen schaffen, wenn sie ihre Aufgabe der Aufklärung ernst nähmen. Reine Nachrichtenverbreitung dagegen sei heutzutage durch das Internet und die sozialen Netzwerke für jede und jeden möglich. Zudem stünden Medienvertreterinnen und -vertreter durch die immer schnellere und undifferenziertere Nachrichtenverbreitung der heutigen Zeit unter dem wachsenden Druck, in immer kürzerer Zeit Meldungen zu veröffentlichen. Prantl betonte jedoch, dass gute, umfassende und kritische Berichterstattung Zeit brauche. Eine ausgewogene Einordnung durch Journalistinnen und Journalisten sei nie wichtiger gewesen als heutzutage.