In der elften Sitzung des Bürgerforums wurde die Frage diskutiert, wie viel Druck auf Ungeimpfte legitim ist.
In allen Arbeitsgruppen wurde die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht abgelehnt. Sie sei außerdem nicht vereinbar mit dem Grundgesetz.
Auch einer Impfpflicht in besonderen Bereichen standen die Arbeitsgruppen skeptisch gegenüber, hier gab es aber eine höhere Akzeptanz dieser Idee. Denn: vulnerable Gruppen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Schulen und Kindereinrichtungen müssten besonders geschützt werden. Das Sicherheitsbedürfnis vor Covid-Infektionen in diesen Bereichen müsse Vorrang haben, so die Mehrheitsmeinung. Vor allem für Erzieher*innen, Lehrer*innen und medizinische Berufe sei daher die Idee einer Impfplicht akzeptabel, zumal es im pädagogischen Bereich bereits Pflicht wäre, Erzieher*innen gegen Masern zu impfen.
In einer Gruppe wurde in diesem Zusammenhang Unverständnis darüber geäußert, warum es nach wie vor Menschen gibt, die ungeimpft sind und dennoch in Krankenhäusern und Orten von Zusammenkünften von Menschen arbeiten. In diesen Bereichen würde eine Impfpflicht befürwortet.
In Bezug auf den Ausschluss vom öffentlichen Leben für Ungeimpfte machten sich drei Gruppen eher für eine Fortführung einer umfangreichen Teststrategie stark: 2 Gruppen argumentierten, dass Tests weiterhin kostenlos angeboten werden sollten, vor allem in Pflichtbereichen wie Schulen, Universitäten etc. Auch die 3G-Regel solle bestehen bleiben oder könne sinnvoll als 3G mit PCR-Test funktionieren. Eine Gruppe tendierte eher dazu, die Menschen selbst für die Tests zur Kasse zu bitten.
Eine Gruppe betonte, dass auch bei Ausschluss von Ungeimpften aus bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens doch gewährleistet sein müsse, dass sie ihren täglichen Bedarf decken können: so müssen etwa Lebensmittelläden Ungeimpfte nicht ausschließen dürfen.
Eine Gruppe regte an, die Kommunikation zur Impfung transparenter zu gestalten und Fakten über mögliche Impfkomplikationen offen zu kommunizieren.
In den Sitzungen am 18. November und 16. Dezember wird das Bürgerforum den Abschlussbericht behandeln.