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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

  • Qualität der Bildung; weitere Herausforderungen
  • Wege zum Abitur / Förderung der Leistungsstarken
  • Durchlässigkeit für Schülerinnen und Schüler (Erhöhung Wechselmöglichkeiten)
  • Übergangsverhalten (Übertritt nach 4. Klasse; späterer Wechsel); Grundschulempfehlung; Aufwertung der Realschulen
  • Wechselwirkungen (Gymnasium, berufliche Gymnasien, andere weiterführende Schularten, Privatschulen etc.)

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

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41. Kommentar von :Ethiker

Zu viel Stress, zu wenig Reife

G8 war und ist ein Fehler, weil die Verkürzung der gymnasialen Zeit zum einen dazu führt, dass weniger Fachliches gelernt werden kann und dass dieses Fachwissen kaum genügend bei den SuS verankert ist. Zum anderen führt die verdichtete Zeit und die Überladung der Stundenpläne dazu, dass den Kindern und Jugendlichen Zeit zur persönlichen Reifung

G8 war und ist ein Fehler, weil die Verkürzung der gymnasialen Zeit zum einen dazu führt, dass weniger Fachliches gelernt werden kann und dass dieses Fachwissen kaum genügend bei den SuS verankert ist. Zum anderen führt die verdichtete Zeit und die Überladung der Stundenpläne dazu, dass den Kindern und Jugendlichen Zeit zur persönlichen Reifung führt. Wie sollen wir Lehrkräfte denn unser übergeordnetes Bildungsziel erfüllen, aus den uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler reife und mündige Staatsbürger im Sinne eines humanistischen Menschen- und Bildungsbegriffs zu machen? Gebt den Kindern und Jugendlichen endlich wieder Zeit, sich selbst und die Welt zu erkunden. Jeden Tag können wir beobachten, wie wenig Möglichkeiten zur Entfaltung die Gymnasiasten haben!

42. Kommentar von :ohne Name 62011

Qualität der Bildung

Die Qualität der Bildung kann bei G8 nicht beibehalten werden, das die SuS in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind wie G9-SuS, und sich mit Themen beschäftigen müssen, obwohl ihre Entwicklungsstand das nicht vorsehen dürfte.

43. Kommentar von :ohne Name 62020

Dieses Forum

Ein ehemaliger Gymnasiallehrer, der als erste Amtshandlung Lehrerstellen strich und während seiner kompletten Amtszeit das Abitur und das Gymnasium in Baden-Württemberg ruinierte - Eltern entscheiden den Bildungsweg, Absturz des Abiturs im Ländervergleich, etc.pp. - will als letzter Ministerpräsident das Sparmodell G8 hochhalten. Selbst mit dieser

Ein ehemaliger Gymnasiallehrer, der als erste Amtshandlung Lehrerstellen strich und während seiner kompletten Amtszeit das Abitur und das Gymnasium in Baden-Württemberg ruinierte - Eltern entscheiden den Bildungsweg, Absturz des Abiturs im Ländervergleich, etc.pp. - will als letzter Ministerpräsident das Sparmodell G8 hochhalten. Selbst mit dieser Plattform. Rücktritt sofort, Herr Kretschmann.
Hochachtungsvoll

Uwe Becker, Gymnasiallehrer

44. Kommentar von :ohne Name 62038

Durchlässigkeit des Bildungssystem

Die Durchlässigkeit des Bildungssystems wäre mit einem G9 sicherlich höher, da momentan die zweite Fremdsprache im G8 spätestens in der 6. Klasse, in der Realschule aber erst in der 7. Klasse beginnt. Somit ist ein Wechsel nach der 6. Klasse von einer Realschule auf ein G8 praktisch nicht mehr möglich, da man 1 Jahr Fremdsprache nachlernen müsste.

Die Durchlässigkeit des Bildungssystems wäre mit einem G9 sicherlich höher, da momentan die zweite Fremdsprache im G8 spätestens in der 6. Klasse, in der Realschule aber erst in der 7. Klasse beginnt. Somit ist ein Wechsel nach der 6. Klasse von einer Realschule auf ein G8 praktisch nicht mehr möglich, da man 1 Jahr Fremdsprache nachlernen müsste. Dies widerspricht eigentlich der in Klasse 5 und 6 angelegten Orientierungsstufe. Diese eindeutige Verschlechterung der Durchlässigkeit hat mich als Gymnasiallehrerin immer an G8 gestört. Vor allem gibt es viel zu wenige G9-Gymnasien um evtl willigen Realschülern eine Möglichkeit in geographischer Nähe zu bieten. Zudem sind hier in der Region praktisch alle in privater Trägerschaft!

45. Kommentar von :ohne Name 62041

Die Gymnasien bluten aus

Es hat sich inzwischen rumgesprochen - das Abi bekommt man an den beruflichen Gymnasien wesentlich einfacher! Die Wechselströme nach Klasse 10 - weg vom allgemeinbildenden Gymnasium hin zu den beruflichen Gymnasien (mit 13 Jahren bis zum Abitur) sind nicht mehr zu übersehen. Das halte ich für fatal.

46. Kommentar von :ohne Name 62002

G9 für echte Bildung

Alle Länder gehen wieder auf G9, da G8 ein Fehler war. Die Niveaus werden durch viele Faktoren nach unten gedrückt. Um so wichtiger ist die Rückkehr zu hinreichend vielen Wochenstunden, auch und gerade in den Sprachen - egal, ob in Reflexionssprachen wie Latein und Griechisch oder in Kommunikationssprachen wie Französisch, Englisch und weiteren

Alle Länder gehen wieder auf G9, da G8 ein Fehler war. Die Niveaus werden durch viele Faktoren nach unten gedrückt. Um so wichtiger ist die Rückkehr zu hinreichend vielen Wochenstunden, auch und gerade in den Sprachen - egal, ob in Reflexionssprachen wie Latein und Griechisch oder in Kommunikationssprachen wie Französisch, Englisch und weiteren Sprachen, die immer auch Kulturdurchdringung mit sich bringen.
KI ersetzt Hinterfragen und Verstehen sowie kulturelle Begegnung mit echten Menschen ohnehin nie, Herr Kretschmann.

Und das soll "unheimlich teuer" sein? Ganz Deutschland hat genau dieses mehr als ein halbes Jahrhundert lang als Selbstverständlichkeit betrieben und damit - heute in der Breite der Abiturierten nicht mehr vorhandene - Standards und deren Beherrschung hervorgebracht. Das Deutsch auf Kulturkanälen des Rundfunks und Fernsehens leidet in quälender Weise unüberhörbar, von ideologischen Einfärbungen im gesamten Metier ganz zu schweigen. In anderen Belangen liegen die Dinge sehr ähnlich.

Baden-Württemberg braucht für das ZEUGNIS DER REIFE G9!

47. Kommentar von :ohne Name 62047

Für das G9 Gymnasium

Es würde Schülerinnen und Schülern aus meiner Sicht gut tun, wenn sie mehr Zeit zum Lernen hätten. Im Unterricht ist man am G8 Gymnasium hauptsächlich mit den Inhalten des Bildungsplans beschäftigt, für Wettbewerbe, Projekte, Exkursionen und all das, was Schule sonst noch auszeichnet, bleibt zu wenig Zeit. Zudem wollen viele Eltern auch, dass

Es würde Schülerinnen und Schülern aus meiner Sicht gut tun, wenn sie mehr Zeit zum Lernen hätten. Im Unterricht ist man am G8 Gymnasium hauptsächlich mit den Inhalten des Bildungsplans beschäftigt, für Wettbewerbe, Projekte, Exkursionen und all das, was Schule sonst noch auszeichnet, bleibt zu wenig Zeit.
Zudem wollen viele Eltern auch, dass ihre Kinder G9-Gymnasien besuchen. Das G9-Gymnasium in unserem Ort muss jedes Jahr Schülerinnen und Schüler abweisen, während die anderen Gymnasien mit niedrigen Anmeldezahlen kämpfen.

48. Kommentar von :ohne Name 61990

Zu viele Schulwechsel in Klasse 7/8

Ich bin Gymnasiallehrer im Dreiländereck, Seit 6 Jahren an meiner aktuellen Schule, haben wir fast jedes Jahr eine gesamte Klasse in der Mittelstufe an die Realschule verloren. Die Konsequenz: Sowohl bei uns, als auch an der Realschule: Klassenneuzusammensetzung. Der Grund (neben der nichtverbindlichen Grundschulempfehlung): G8. Ab Klasse 7

Ich bin Gymnasiallehrer im Dreiländereck,

Seit 6 Jahren an meiner aktuellen Schule, haben wir fast jedes Jahr eine gesamte Klasse in der Mittelstufe an die Realschule verloren.
Die Konsequenz: Sowohl bei uns, als auch an der Realschule: Klassenneuzusammensetzung.

Der Grund (neben der nichtverbindlichen Grundschulempfehlung): G8.
Ab Klasse 7 steigen die Anforderungen an das Abstraktionsvermögen rasant in fast allen Fächern, während viele Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung aber noch ca. ein halbes Jahr länger bräuchten um die Inhalte überhaupt begreifen zu können.

Nach vielen (nicht selbstverschuldeten) Misserfolgserlebnissen ist die Motivation dann auf ein Minimum gesunken, und wird häufig auch durch den Schulartwechsel nicht wieder gewonnen. Für manche Kinder stellt das ein nicht zu vernachlässigendes Trauma dar.

Aus meiner Sicht ist es daher unbedingt nötig mit G9 die Fachinhalte die höheres Abstraktionsvermögen benötigen etwas später vermitteln zu können.

49. Kommentar von :ohne Name 62086

Zu wenig Zeit für Vertiefung und Übung

Leider führt G8 dazu, dass meines Erachtens inhaltlich und im Bezug auf arbeitstechnische Fertigkeiten oft nur recht oberflächlich gearbeitet werden kann, Binnendifferenzierung ist oftmals unmöglich. Der hohe Zeitdruck führt zum Wegfall von Angeboten die die Inhalte des BP sinnvoll ergänzen und motivierend für SuS sind. Das ist sehr schade, G9

Leider führt G8 dazu, dass meines Erachtens inhaltlich und im Bezug auf arbeitstechnische Fertigkeiten oft nur recht oberflächlich gearbeitet werden kann, Binnendifferenzierung ist oftmals unmöglich. Der hohe Zeitdruck führt zum Wegfall von Angeboten die die Inhalte des BP sinnvoll ergänzen und motivierend für SuS sind. Das ist sehr schade, G9 würde hier mit mehr verfügbarer Zeit auch viel mehr Möglichkeiten zur individuellen Förderung ermöglichen.

50. Kommentar von :ohne Name 62149

zu wenig Zeit im G8 zum Üben, G8 = schlechtere Lern- und Lehrbedingungen

Ich habe als Gymnasiallehrerin in Baden-Württemberg noch in G9 unterrichtet. Im Vergleich muss ich sagen, dass G8 eindeutig eine Verschlechterung der Lern- und Lehrbedingungen mit sich gebracht hat. Man hat im G8 viel weniger Zeit, um die Inhalte und Kompetenzen ausreichend zu üben. Dies ist ein Nachteil für schwächere SchülerInnen sowie für

Ich habe als Gymnasiallehrerin in Baden-Württemberg noch in G9 unterrichtet. Im Vergleich muss ich sagen, dass G8 eindeutig eine Verschlechterung der Lern- und Lehrbedingungen mit sich gebracht hat.

Man hat im G8 viel weniger Zeit, um die Inhalte und Kompetenzen ausreichend zu üben. Dies ist ein Nachteil für schwächere SchülerInnen sowie für SchülerInnen, die zuhause wenig Unterstützung erfahren.
Auch die Motivation war im G9 im Allgemeinen besser: Man hatte viel mehr Zeit für spielerische Elemente und motivierende Unterrichtsphasen. Diese Zeit fehlt leider im G8. Es ist für Lehrkräfte ziemlich frustrierend, durch ihr Programm hetzen zu müssen, obwohl sie deutlich merken, dass ihre Klasse noch mehr Übungsbedarf hätte und eine spielerische Auflockerung die Motivation erhöhen würde.

Das ursprüngliche Ziel von G8 wurde sowieso verfehlt: Die SchülerInnen beginnen meist nicht 1 Jahr früher ein Studium oder eine Ausbildung. Nein, viele gehen erstmal ins Ausland oder machen ein FSJ, weil sie sich noch nicht reif genug fühlen - und das sind sie auch nicht.

Zurück zum G9-Gymnasium ! Das ist für mich der einzige Weg zu besseren und faireren Lern -und Lehrbedingungen und zu mehr Freude am Beruf für die Lehrkräfte.