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Kommunalwahl

Kampagne fürs Wählen ab 16 gestartet

Eine Erstwählerin präsentiert ein Plakat des Landesjugendrings mit der Aufschrift: "Wählen ab 16. Gib Deinen Senf dazu". (Foto: dpa)

„Gib Deinen Senf dazu“ - mit Sprüchen wie diesem wirbt ein Bündnis dafür, dass sich Jugendliche bei den Kommunalwahlen im Südwesten beteiligen. Am 25. Mai dürfen erstmals auch 16- und 17-Jährige landesweit an Wahlen teilnehmen.

Insgesamt dürften das rund 200.000 Erstwähler sein, wie die Landeszentrale für politische Bildung mitteilte. Das Budget für die Kampagne bezifferte die Landeszentrale auf 400.000 Euro.

In erster Linie wolle man Jugendliche für Politik begeistern, sagte Kerstin Sommer vom Landesjugendring. Die Kampagne wird von verschiedenen Institutionen, Verbänden, Stiftungen und Vereinen getragen. Die Angebote reichen von Planspielen im Rathaus und Testwahlen bis zum «Speed Dating» mit Bürgermeistern und Ratsherren.

Bei ersten Wahlen auf kommunaler Ebene etwa in Singen oder Aalen, an denen schon 16- und 17-Jährige teilnehmen durften, lag deren Beteiligung laut Landesjugendring etwa auf dem Niveau aller Wähler. „Wenn wir das auch am 25. Mai in vielen Kommunen erreichen, wäre ich schon zufrieden”, sagte Templ.

Die 17 Jahre alte Sophia Drayer etwa durfte vor gut zwei Wochen in ihrer Heimatgemeinde Glottertal bei Freiburg schon den Bürgermeister wählen. „Ein Wörtchen mitzureden” sei schon ein gutes Gefühl gewesen, sagt die Gymnasiastin. „Gerade auf kommunaler Ebene bekommen wir mit, dass wir etwas bewegen können.” Die Schwimmbadsanierung etwa sei „sozusagen greifbarer” als die Debatte um die Pkw-Maut. „Ich habe ja nicht mal einen Führerschein.”

Und Jungwähler Benny Schwendenmann (17) aus Zell am Harmersbach in der Ortenau ist sich sicher, dass die lange umstrittene Absenkung des Wahlalters richtig ist: „Natürlich, es gibt immer Leute mit einem gewissen Desinteresse, doch gerade die aktive Mitbestimmung kann dies ändern.” Auch könne das Ganze die Politiker bewegen - schließlich hätten sie jetzt eine neue Zielgruppe. Schwendenmann engagiert sich im Jugendgemeinderat seiner Heimatkommune.

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dpa/lsw