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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

  • Anschlussmöglichkeiten nach dem Schulabschluss, zum Beispiel Freiwilliges soziales Jahr
  • Auslandsjahr in Schulzeit / nach dem Abitur
  • Während der Schulzeit: Zeit für Entwicklung / Außerschulisches: Sport, Musik, Ehrenamt
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Wohnortwechsel
  • Abitur-Prüfung
  • „Abitur im eigenen Takt“
  • Unterschiede Jungen und Mädchen
  • spezielle Schülergruppen: Geflüchtete, Migranten, Abbrecher etc.
  • Zeit zum Lernen / Üben

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

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1. Kommentar von :ohne Name 53301

Für G9

Ich bin dafür, zu G9 zurück zu kehren. Die Schüler, die nach 8 Jahren ihr "Abi" in der Tasche haben, sind oft noch nicht volljährig, was ihnen viele Steine in den Weg legt. Sei es ein Jahr im Ausland, der Bezug einer eigenen Wohnung oder die Immatrikulation. Theoretisch muss dies alles von den Erziehungsberechtigten abgesegnet werden. Wenn hier

Ich bin dafür, zu G9 zurück zu kehren.
Die Schüler, die nach 8 Jahren ihr "Abi" in der Tasche haben, sind oft noch nicht volljährig, was ihnen viele Steine in den Weg legt. Sei es ein Jahr im Ausland, der Bezug einer eigenen Wohnung oder die Immatrikulation. Theoretisch muss dies alles von den Erziehungsberechtigten abgesegnet werden. Wenn hier Uneinigkeit besteht oder Eltern es nicht schaffen, dem Kind den selbst gewählten Weg zu ermöglichen, birgt das viele Konflikte. Wenn Einigkeit besteht, ist die korrekte Einhaltung aller Vorschriften trotzdem sehr umständlich, solange das Kind nicht volljährig ist.

In unserer Großfamilie haben mehrere junge Erwachsene in den letzten Jahren ihr Abitur bestanden. KEINES dieser Absolventen wusste, was er oder sie nach der Schule machen soll und hat sich ein Jahr Auszeit gegönnt (Auslandsaufenthalt o.ä.). Wenn man bedenkt, dass G8 geschaffen wurde, um die Leute früher ins Berufsleben zu bringen, um weniger Kosten bzw. mehr Einnahmen in die Kassen der Sozialversicherungen zu bringen, würde ich persönlich aus o.g. Grund diese Idee als "nicht sehr effektiv" beurteilen.

2. Kommentar von :ohne Name 53361

Zurück zu G9

Zurück zu G9 zum Schutz der körperlichen und seelischen Gesundheit aller Schülerinnen und Schüler ist dringend geboten! Die verkürzte Schulzeit schädigt das Kindeswohl und den häuslichen Familienfrieden. G9 zwingt Schülerinnen und Schüler zu einem Arbeitsleistungspensum, das über der Arbeitszeit von Erwachsenen liegt. Der übervolle Lehrplan

Zurück zu G9 zum Schutz der körperlichen und seelischen Gesundheit aller Schülerinnen und Schüler ist dringend geboten!
Die verkürzte Schulzeit schädigt das Kindeswohl und den häuslichen Familienfrieden.

G9 zwingt Schülerinnen und Schüler zu einem Arbeitsleistungspensum, das über der Arbeitszeit von Erwachsenen liegt.
Der übervolle Lehrplan verlangt Schülerinnen und Schülern das Lernen und Üben auch nach dem Unterricht, sowie an den Wochenende und in den Ferien ab.
Das zum schulischen Erfolg nötige Leistungsniveau kann fast immer nur erreicht werden, wenn Eltern als Nachhilfelehrer mit ihren Kindern "pauken". Abgesehen davon, dass viele Eltern mit dieser Aufgabe überfordert sind, schädigt der Lernzwang den Familienfrieden erheblich und kostet auch Eltern ihre wohlverdiente Freizeit.

G9 stellt für Schülerinnen und Schüler eine drastische Reduzierung der Zeit dar, die sie zur gesunden ganzheitlichen Entwicklung im freien Spiel, in freier Gestaltung ihres eigenen sozialen Umfeldes, zur unbeschwerten Einbindung in ihre Familie und zur gesunden Entfaltung ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte benötigen. Nicht nur die Schule lehrt fürs Leben!

G9 wurde im Interesse der Wirtschaft/Industrie eingeführt, die möglichst junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fordert(e), um geringere Einstiegslöhne zahlen zu können. Als Druckmittel drohte man alternativ die bevorzugte Beschäftigung junger ausländischer Mitarbeiter an, die eine kürzere Schul- und Ausbildungszeit durchlaufen.
G9 erfüllt diese Forderung allerdings nicht, da immer mehr junge Menschen dem Schulstress nicht gewachsen sind oder nach dem Schulabschluss ein Jahr Auszeit nehmen, um den durchlittenen Schulstress abzubauen.
Insgesamt ist G9 ein politischer Fehler zum schweren Nachteil von Schülerinnen und Schülern, der umgehend bereinigt werden muss.
Daher schnellstens zurück zu G8!

Zurück zu G8 nicht zuletzt im Interesse von Lehrerinnen und Lehrern. G9 setzt auch sie unter Leistungsdruck, der unzumutbar belastet bis überfordert, pädagogisch wertvolles Unterrichten erheblich erschwert, im Ergebnis zutiefst frustriert und letztlich krank macht. Zunehmender Unterrichtsausfall ist eine der gravierenden Folgen. Die andere ist die ebenfalls zunehmende Ablehnung des Lehramts als Beruf, die den bereits bestehenden Lehrermangel verstärkt.

7. Kommentar von :ohne Name 53516

G9! Zeit für Wachsen auf allen Ebenen

Als ehemalige Schülerin des ersten G8-Zuges stelle ich mich ganz klar für die Rückkehr zum G9. Die Schüler:innen sollen Zeit haben, in ihrer Freizeit Freunde zu treffen (nicht nur für Lerngemeinschaften), Hobbys nachzugehen und sollen sich in Ruhe entwickeln und wachsen dürfen. Diese soziale, mentale und seelische Entwicklung legt den Grundstein

Als ehemalige Schülerin des ersten G8-Zuges stelle ich mich ganz klar für die Rückkehr zum G9.

Die Schüler:innen sollen Zeit haben, in ihrer Freizeit Freunde zu treffen (nicht nur für Lerngemeinschaften), Hobbys nachzugehen und sollen sich in Ruhe entwickeln und wachsen dürfen. Diese soziale, mentale und seelische Entwicklung legt den Grundstein für das ganze weitere Leben und die Stabilität für die Zukunft.

Unsere Kinder sollen nicht bereits ausgebrannt ins Berufsleben starten sondern als starke, stabile Menschen.

On top kommt heutzutage leider auch noch, dass ganz viele Kinder therapeutische Unterstützung benötigen, die Wartelisten sind überall voll (Geflüchtete, Auswirkungen von Corona, etc.) Das mit den Anforderungen, dem Tempo, dem Arbeitspensum auf dem G8 zu vereinbaren ist völlig unmöglich.

Bitte entscheiden sie für unsere Kinder, für Teilhabe aller Kinder.

9. Kommentar von :ohne Name 53567

Außerschulische Aktivitäten im Vergleich zw. G8 und G9

Unser Wohnort liegt gebau zwischen einen G8 und einem G9 Gymnasium. Ich betreue eine Gerätturngruppe und bin durch Verwaltungsarbeit im Verein auch über die Zusammensetzung anderer Kinder- und Jugendabteilungen im Verein informiert. Auffällig ist, das Jugendliche, die ein G8 Gymnasium besuchen ihre sportlichen Aktivitäten sehr oft deutlich

Unser Wohnort liegt gebau zwischen einen G8 und einem G9 Gymnasium.
Ich betreue eine Gerätturngruppe und bin durch Verwaltungsarbeit im Verein auch über die Zusammensetzung anderer Kinder- und Jugendabteilungen im Verein informiert.

Auffällig ist, das Jugendliche, die ein G8 Gymnasium besuchen ihre sportlichen Aktivitäten sehr oft deutlich einschränken oder ganz mit Sport aufhören. Immer mit der Begründung, dass die Schule zuviel ist.
Bei den Jugendlichen, die das G9 Gymnasium besuchen, ist das nur sehr selten zu beobachten.

Gespräche mit Eltern ergeben, dass auch sehr gute Schüler vom bloßen Zeitumfang, der für G8 notwendig ist, kapitulieren.

Zu alldem sollte vielleicht mal der Unterschied zwischen ländichem Raum mit langen Buswegen und schlechten Verbindungen zu städtischen Gebieten betrachtet werden. Wer zu diesem hohen Umfang an Wochenstunden, die oft mit Leerzeiten zwischendurch einhergehen, noch Fahrwege mit bis zu 2,5 Stunden pro Tag einplanen muss, kann sich nicht altersgerecht entwickeln und entfalten.

10. Kommentar von :Valenzia

Freizeit und soziale Aktivitäten gehören auch zur Bildung

Im Umfeld haben wir Kinder, die derzeit ein G8 Gymnasium besuchen. Sie habe alle samt ihre außerschulischen Aktivitäten aufgeben müssen, weil dafür, neben der Schule, keine Zeit mehr bleibt. Kein Sportverein, kein Musikverein, keine Narrenzunft mehr. Es sind alles Kinder, denen das Lernen nicht "zufliegt", sondern die sich mit dem Unterrichtstoff

Im Umfeld haben wir Kinder, die derzeit ein G8 Gymnasium besuchen. Sie habe alle samt ihre außerschulischen Aktivitäten aufgeben müssen, weil dafür, neben der Schule, keine Zeit mehr bleibt.
Kein Sportverein, kein Musikverein, keine Narrenzunft mehr. Es sind alles Kinder, denen das Lernen nicht "zufliegt", sondern die sich mit dem Unterrichtstoff auseinandersetzten müssen, um in der Schule gut sein zu können.
Aber Freizeit, Sport nach Wahl und soziale Aktivitäten sind doch Teil der Bildung, die Kinder haben müssen. Diese Teile machen Kinder zu gesellschaftsfähigen Personen und vermitteln Werte außerhalb von Leistung. Soziale Werte, die wir in einer Demokratie dringend benötigen.

Bitte geben Sie unseren Kindern die Zeit zurück, damit sie, neben der Schule, auch noch Kinder sein dürfen.

Bitte gehen Sie zurück zum G9.



14. Kommentar von :ohne Name 53726

G8 ist eine unnötige Qual und Stress für Gymnasialschüler

G8 erfordert mehr Nachmittagsunterricht und nimmt den Kindern Zeit für Vereine, Aktivitäten und Zeit für sich. Zur Zeit ist die Belastung zu hoch und am Ende wird dann - weil erst 17 beim Abitur - ein Erholungsjahr eingelegt. Was für ein Unsinn! Mit G9 wäre das besser. Wobei die Anzahl Schulstunden mit G9 nicht erhöht werden sollte. Es sollten

G8 erfordert mehr Nachmittagsunterricht und nimmt den Kindern Zeit für Vereine, Aktivitäten und Zeit für sich. Zur Zeit ist die Belastung zu hoch und am Ende wird dann - weil erst 17 beim Abitur - ein Erholungsjahr eingelegt. Was für ein Unsinn!

Mit G9 wäre das besser. Wobei die Anzahl Schulstunden mit G9 nicht erhöht werden sollte. Es sollten einfach nur die Anzahl Gesamtstunden von acht auf neun Jahre umverteilt werden. Dann ist auch keine einzige zusätzliche Lehrerstelle notwendig.

16. Kommentar von :ohne Name 54124

Auch und gerade leistungsfähige Schüler*innen brauchen Zeit für Persönlichkeitsentwicklung und soziales Engagement

G8 zerstört unsere Gesellschaft - davon bin ich mittlerweile überzeugt. Ich habe zwei G8 Kinder, die schulische Selbstläufer sind; super Noten, alles top. Aber mit 13 Jahren drei Nachmittage Schule, in der Hochpubertät keine Zeit für Vereine, Freunde und chillen, sondern maximal für eines davon - und selbst wenn mein Kind, das für nix lernen muss,

G8 zerstört unsere Gesellschaft - davon bin ich mittlerweile überzeugt. Ich habe zwei G8 Kinder, die schulische Selbstläufer sind; super Noten, alles top. Aber mit 13 Jahren drei Nachmittage Schule, in der Hochpubertät keine Zeit für Vereine, Freunde und chillen, sondern maximal für eines davon - und selbst wenn mein Kind, das für nix lernen muss, Zeit hat: keiner sonst aus der Klasse hat das, und allein ist das auch nichts mit der Peergroup und sozialem Engagement!

Wer Vereinsleben nicht selbst erlebt, wird dieses später auch nicht als Trainer oder aktives Mitglied tragen. Engagement für die Zivilgesellschaft entwickelt sich durch Interaktion mit dieser. Dafür ist mit G8 aber kein Raum; und zwar unabhängig davon, ob sich ein Kind leicht oder schwer tut in der Schule!

15. Kommentar von :M Fleig

Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen statt Wünsche von Unternehmen

Wir haben 3 (leistungsstarke) Kinder im G8, die schulisch wenig Probleme haben. Dennoch befürworten wir eine Rückkehr zu G9, weil G8 den Bedürfnissen von Kindern (und ihren Familien) nicht gerecht wird. Schultage bis 17.10 Uhr sind in der Oberstufe keine Seltenheit, drei Nachmittage in der Woche Unterricht in der Unterstufe ebenso wenig. Zeit für

Wir haben 3 (leistungsstarke) Kinder im G8, die schulisch wenig Probleme haben. Dennoch befürworten wir eine Rückkehr zu G9, weil G8 den Bedürfnissen von Kindern (und ihren Familien) nicht gerecht wird. Schultage bis 17.10 Uhr sind in der Oberstufe keine Seltenheit, drei Nachmittage in der Woche Unterricht in der Unterstufe ebenso wenig. Zeit für Sport, Freunde treffen, Hobbies ist nur schwer in einem vollverplanten Tag unterzubringen. Und am Wochenende stehen Hausaufgaben und Klausurvorbereitung an. Zeit für Pausen oder Erholungsphasen? Fehlanzeige. Mit welchem Ziel? Unser Sohn hat mit 17 Jahren zwar das Abitur in der Tasche, darf aber weder Auto fahren noch in die Disko mit seinen Freunden. Viele in diesem Alter wissen auch noch nicht, wohin sie sich beruflich entwickeln wollen und legen erst mal ein "Übergangsjahr" (Work and travel, FSJ, Bufdi etc) ein. Damit ist der Wunsch von Unternehmen an G8, frühzeitig Fachkräfte zu erhalten, auch nicht realistisch. Und wer möchte schon eine 21-Jährige Führungskraft ohne Lebenserfahrung? Unser Sohn beginnt erst mal eine Ausbildung und freut sich auf eine 35-Stunden-Woche......

11. Kommentar von :Martin Walter

Keine Zeit mehr für Kultur

"Wer Musikschulen schließt, gefährdet die Innere Sicherheit" (Otto Schily). G8 ist gerade dabei, genau das zu leisten, denn neben der Schule bleibt kaum Zeit für außerschulisches Engagement in Musik, Kultur und Sport - also genau die Bereiche, die für eine Gesellschaft so wichtig sind, wenn diese mehr leisten soll, als nur prekäre Drohnen für den

"Wer Musikschulen schließt, gefährdet die Innere Sicherheit" (Otto Schily). G8 ist gerade dabei, genau das zu leisten, denn neben der Schule bleibt kaum Zeit für außerschulisches Engagement in Musik, Kultur und Sport - also genau die Bereiche, die für eine Gesellschaft so wichtig sind, wenn diese mehr leisten soll, als nur prekäre Drohnen für den Arbeitsmarkt hervorzubringen.

12. Kommentar von :ohne Name 53666

Recht auf Freizeit

Kinder (mit Beratung der Eltern) sollten das Recht haben selbstständig zu wählen, ob sie ihre wenige Freizeit der Schule verschreiben wollen (das entspräche eher G8) oder anderen Hobbys nachgehen wollen, was eindeutig mit G9 besser gelingt. Meine Kinder sind beide richtig gute Schüler/innen und ihnen fällt das Lernen recht leicht. Trotzdem

Kinder (mit Beratung der Eltern) sollten das Recht haben selbstständig zu wählen, ob sie ihre wenige Freizeit der Schule verschreiben wollen (das entspräche eher G8) oder anderen Hobbys nachgehen wollen, was eindeutig mit G9 besser gelingt.
Meine Kinder sind beide richtig gute Schüler/innen und ihnen fällt das Lernen recht leicht. Trotzdem möchten sie gerne viel mehr Sport, Musik etc. machen, als möglich ist. Nicht selten stöhnen sie: "Ich habe ja gar keine Freizeit mehr..." Und dann stehe ich als Mutter frustriert da und weiß nicht, was ich raten soll, denn eine Wahlmöglichkeit für G9 gibt es wohnortnah bei uns nicht.
In der Schule wird nicht selten an Unterrichtsfächern wie Musik oder Schwimmen gekürzt, dann sollten wir ihnen doch wenigstens in der Freizeit Alternativen zum kognitiven Lernen bieten.