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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Rahmenbedingungen für die Schülerinnen und Schüler

  • Unterschiede Stadt und Land
  • Unterschiede Jungen und Mädchen
  • Lernbedingungen, Art des Unterrichts
  • mentale und soziale Reife / Gesundheit
  • kognitive Reife für Lerninhalte
  • Möglichkeiten für außerschulisches Engagement / Ehrenamt, Auslandsaufenthalte, Projektwochen
  • psychische und mentale Belastung
  • Coronafolgen, zum Beispiel Wissenslücken

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Rahmenbedingungen für die Schülerinnen und Schüler

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31. Kommentar von :Ohne Name
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32. Kommentar von :ohne Name 62758

mentale und soziale Reife

Gerade in der Oberstufe werden die entscheidenen Unterschiede in der geistigen Reife häufig offensichtlich. G9 -Schüler profitieren deutlich von dem einen Jahr mehr und sind so besser für das Studium oder Ausbildungsbeginn vorbereitet.

33. Kommentar von :huldrych

Zu hohe Stundenbelastung

Wer das Innenleben eines G8-Gymnasiums kennt, weiß, dass die Zahl der Unterrichtsstunden enorm hoch ist: in Klasse 10 können das gut und gerne 36 Unterrichtsstunden sein (eine reguläre Arbeitswoche von Berufstätigen), was in der Regel drei Nachmittage bedeutet. Dann haben Schüler/innen aber noch keine Hausaufgaben gemacht und noch keine

Wer das Innenleben eines G8-Gymnasiums kennt, weiß, dass die Zahl der Unterrichtsstunden enorm hoch ist: in Klasse 10 können das gut und gerne 36 Unterrichtsstunden sein (eine reguläre Arbeitswoche von Berufstätigen), was in der Regel drei Nachmittage bedeutet. Dann haben Schüler/innen aber noch keine Hausaufgaben gemacht und noch keine Vorbereitungszeit für Klausuren investiert. Diese wiederum sind aber angesichts des hohen Anspruchs des G8-Gymnasiums unverzichtbar. Zu sagen, das G8 sei eben für Begabte gedacht, wäre zynisch!

34. Kommentar von :Artin C

G8/G9 - Mehr sinnstiftendes Tun für alle

Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen: Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse. Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder: - die SchülerInnen brauchen

Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen:
Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse.
Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder:

- die SchülerInnen brauchen sinnstiftende Aufgaben, die einen Kontext zu ihrem Lebensumfeld sowie zu den Lehr- und Lerninhalten haben!
- Die SchülerInnen brauchen individuell skalierbare und angemessene Herausforderungen, die eine Anstrengungsbereitschaft hervorrufen!
- die SchülerInnen brauchen mehr Kulturelle Bildung sowie interkulturelle Kompetenzen und Austausch in allen alltäglichen Handlungsfeldern!
- Die SchülerInnen brauchen das passendende Handwerkszeug, um sich mit allen Sinnen und körperlichen Möglichkeiten ausdrücken zu können!
- Die SchülerInnen brauchen Lehr-statt Leerkräfte! Dafür muss sich auch die Ausbildung der Lehrer anpassen, damit das Miteinander lange Freude macht und zu positiver Resonanz führt!
- Die SchülerInnen brauchen eine regelmäßige, persönliche Rückmeldung durch einen echten Ansprechpartner, nicht durch Noten oder Zeugnisse!
-SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern sollten vertraglich festlegen, wer welche Aufgaben während des Schuljahres hat, um unnötige Konflikte zu vermeiden und den Austausch zu verbessern.
- Die SchülerInnen brauchen eine Möglichkeit, emotionale und soziale Probleme offen aussprechen zu können.
- Die SchülerInnen sollten den Sinn der Lerninhalte erkennen können und den Unterricht hinterfragen dürfen. Dafür braucht es kritikfähige und kooperative Lehrer!
- Die SchülerInnen sollten auch am G8 nach der 10. Klasse frei entscheiden können, ob sie eine ungestrafte "Ehrenrunde" zur Festigung der Grundlagen für J1 und J2 einlegen wollen.
- Die Inhalte der Lehrerausbildung für Gymnasien scheinen noch immer zu theoretisch/wissenschaftlich und zu wenig pädagogisch oder Projektbezogen zu sein- die Lehrer sollten wissen, dass es ihnen zunächst um Menschen und dann um das Fach geht!
- Der Übergang zum Gymnasium könnte u.U. das 9. Jahr sein, in dem alle Schüler, die nötigen Mathe-, Schrift-, Schreib-,Lern - und Konfliktkompetenzen intensiv(!!!) üben dürfen.
- SchülerInnen mit AD(H)S brauchen eine besondere oder zusätzliche Begleitung

und zum Schluss: ich wünsche mir weniger Beamtenmentalität sowie weniger Verwaltungsaufwand und mehr Autonomie für die Lehrkräfte, damit es wieder mehr um den Austausch mit den SchülerInnen als um das Drumherum geht.

35. Kommentar von :Ohne Name
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36. Kommentar von :ohne Name 62908

Schüler am Limit bei G8

Seit Jahren beobachte ich zunehmend die Auswirkungen des straffen G8 mit einigen Schülern, die deshalb Angsterkrankungen erlitten oder auf niedrigere Schulformen wechseln, um diesem Druck zu entgehen. Dies sind Schülerinnen und Schüler, die unter G9 Bedingungen einen guten Abschluss am Gymnasium erzielen könnten und der ihnen im weiteren Leben

Seit Jahren beobachte ich zunehmend die Auswirkungen des straffen G8 mit einigen Schülern, die deshalb Angsterkrankungen erlitten oder auf niedrigere Schulformen wechseln, um diesem Druck zu entgehen. Dies sind Schülerinnen und Schüler, die unter G9 Bedingungen einen guten Abschluss am Gymnasium erzielen könnten und der ihnen im weiteren Leben Türen öffnen könnte, die durch G8 und die damit verbundenen Auswirkungen verschlossen bleiben.

37. Kommentar von :Vater von drei Kindern

zur Abwechslung mal verbessern statt verschlechtern

In den letzten 20 Jahren haben sich Rahmenbedingungen an Schulen immer wieder und wieder verschlechtert, verbessert dagegen nie. Schulen bekommen inwischen weniger Lehrerstunden zur Einrichtung von Kursen aller Fächer in der Oberstufe, Schulen bekommen immer weniger Stunden für Ergänzungsbereiche (AGs etc.), Vorschriften für Raumgrößen bei

In den letzten 20 Jahren haben sich Rahmenbedingungen an Schulen immer wieder und wieder verschlechtert, verbessert dagegen nie.
Schulen bekommen inwischen weniger Lehrerstunden zur Einrichtung von Kursen aller Fächer in der Oberstufe, Schulen bekommen immer weniger Stunden für Ergänzungsbereiche (AGs etc.), Vorschriften für Raumgrößen bei Schulhausneubauten wurden geringer, bei Umbauten fallen Räume weg, steigen Schülerzahlen, werden Fachräume zu Klassenzimmern umgewidmet und entfallen, geht die Entwicklung dagegen in die andere Richtung, liegen Räume brach und werden nicht wieder eingerichtet.
Bauliche Zustände und Möblierung sind oft zum Weinen, der Digitalpakt wird nur in kleinen Teilen als Flickenteppich umgesetzt. Nirgends nimmt man im Schulbereich konkrete Auswirkungen der Versprechen der wechselnden Landesregierungen wahr, mehr in die Bildung zu investieren. Wenn investiert wird, dann nicht dort, wo es nötig wäre, sondern in überflüssige Strukturreformen ("Qualitätsoffensive", die keine ist) oder wahrlich dumme Plakataktionen.
Nun wäre die Chance zum Greifen nah, endlich durch einen aufrichtigen Schritt, die Fehlentscheidung G8 flächendeckend zu korrigieren.

38. Kommentar von :Tja

"Verheizen" von Zukunftschancen

Die Schülerinnen und Schüler sind im G8 u.a. durch den vielen Nachmittagsunterricht einem enormen Stress ausgesetzt. Folge: Nicht all diejenigen, die es bis zum Abitur schaffen könnten, haben den Atem sich diese Belastung über mehrere Jahre aufzuhalsen. Diejenigen, die es bis zum Abitur schaffen, zeigen teilweise schon so etwas wie

Die Schülerinnen und Schüler sind im G8 u.a. durch den vielen Nachmittagsunterricht einem enormen Stress ausgesetzt.
Folge: Nicht all diejenigen, die es bis zum Abitur schaffen könnten, haben den Atem sich diese Belastung über mehrere Jahre aufzuhalsen.
Diejenigen, die es bis zum Abitur schaffen, zeigen teilweise schon so etwas wie Burn-out-Symptome - ein Jahr Auszeit am Besten weit weg im Ausland ist inzwischen schon mehr die Regel als die Ausnahme. Diese verständliche Schüler-Reaktion konterkariert aber eine der ursprünglichen G8-Ideen - nämlich die Abiturient(inn)en schneller an den Arbeitsmarkt heranzuführen.
Ein Jahr mehr für die Entwicklung und Reife der Schülerinnen und Schüler in einem G9 hätte auch bei den im Unterricht zu besprechenden Themen große Vorteile. Sowohl die Empathie-Fähigkeit als auch das Verständnis für komplexere Zusammenhänge steigt in diesem Alter mit jedem Lebensjahr. Bei G8 werden teilweise Zusammenhänge in der Kursstufe zum späteren Klausur-Abspulen nur auswendig gelernt, aber verstanden wurden sie nicht wirklich. Beim (alten) G9 konnte man als Lehrkraft mit Schülerinnen und Schülern über ähnlich gelagerte Probleme noch ausgiebig diskutieren, beim G8 ist eine Diskussion i.d.R. viel oberflächlicher.
Mein Wunsch: Gebt den Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zur Entwicklung!

39. Kommentar von :ohne Name 63163

Vereine und Verbände

In der Praxis hört man von vielen Jugendverbänden immer wieder, dass der durch G8 zusätzlich auflaufende NAchmittagsunterricht maßgeblich am Mitgliederschwund der Vereine (unter Schülerinnen und Schülern) beteiligt ist.

40. Kommentar von :Informierte Bürgerin

Unterschiede Stadt und Land

Weiterführung und Ausweitung der G9 Modellschulen würde ich favorisieren.

Ich gebe zu bedenken, dass es in der Stadt mehr Möglichkeiten gibt, zwischen G8/G9 Gymnasien zu entscheiden. Auf dem Land ist das meist mit längeren Pendelzeiten verbunden.