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Kinder

Kindertagesbetreuungs­gesetz

Das Gesetz über die Betreuung und Förderung von Kindern in Kindergärten, anderen Tageseinrichtungen und der Kindertagespflege (Kindertagesbetreuungsgesetz – KiTaG) soll geändert werden.

Mit einem neuen § 11 KiTaG soll den Trägern die Möglichkeit eingeräumt werden, in begründeten Fällen auf Antrag von den Normierungen des KiTaG und der Kindertagesstättenverordnung (KiTaVO) abzuweichen (sogenannter „Erprobungsparagraf“). Ziel ist es, einen weiten, aber rechtssicheren Rahmen unter Beteiligung der Akteure vor Ort zu eröffnen, damit neue Konzepte entwickelt und erprobt werden können. Will der Träger das erprobte Modell im Anschluss an die Erprobung fortsetzen, ist die Wirksamkeit der Maßnahme nachzuweisen.

Zugleich soll § 2 Absatz 2 KiTaG an die bundesgesetzliche Norm angeglichen werden. Der Passus „Kinder, die auf Grund ihrer Behinderung einer zusätzlichen Betreuung bedürfen, sollen zusammen mit Kindern ohne Behinderung in Gruppen gemeinsam gefördert werden, sofern der Hilfebedarf dies zulässt“ ist abzuändern in die Formulierung: „Kinder mit Behinderungen und Kinder ohne Behinderungen sollen gemeinsam gefördert werden. Die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen und von Kindern, die von Behinderung bedroht sind, sind zu berücksichtigen.“

Weiter soll eine Ergänzung im Fachkräftekatalog (§ 7 KiTaG) erfolgen. Die Kinderpflegeausbildung wurde weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Berufsbezeichnung geändert. Die Absolventinnen und Absolventen der weiterentwickelten Ausbildung sind berechtigt, die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannte sozialpädagogische Assistentin und staatlich anerkannter sozialpädagogischer Assistent“ zu führen.

Kommentare : zum Kindertagesbetreuungsgesetz

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

1. Kommentar von :ohne Name 53723

„Erprobungsparagraf“

Es ist nicht zu fassen seit 45 Jahren wird den Kleinsten BürgerInnen die wichtige und notwendige Bildung versagt. Immer geht es um die Aufweichung der Standards, so auch hier! Wenn es wirklich so ist, dass Deutschland nur gut gebildete Kinder benötigt deren Eltern sich diesen Luxus leisten können - dann weiter so!!! Ansonsten: 1) Heben Sie sie

Es ist nicht zu fassen seit 45 Jahren wird den Kleinsten BürgerInnen die wichtige und notwendige Bildung versagt.
Immer geht es um die Aufweichung der Standards, so auch hier!
Wenn es wirklich so ist, dass Deutschland nur gut gebildete Kinder benötigt deren Eltern sich diesen Luxus leisten können - dann weiter so!!!
Ansonsten:
1) Heben Sie sie Schulausbildung für staatlich anerkannte Erzieherinnen in den Ausbildungsberuf ( nicht nur den Quereinsteiger PiA), damit Rentenanwartschaften und Bezahlung vom ersten Arbeitstag an gelten - das schafft Interesse für den Beruf.
2) Sorgen Sie für eine sinnvolle Gruppengröße (besonders in Einrichtungen in denen viele Arme und benachteiligten Menschen leben)
Dann gehen die Fachkräfte nicht ins „Burn-Out“ oder wechseln rechtzeitig in andere Berufe.
3) Schaffen Sie ausreichend Vor- und Nachbereitungszeit. 6,5 Std. Täglich in Vollzeitkitas sind genug.
4) Nehmen Sie die Entwicklung der Kinder ernst - lesen Sie die Berichte der Bertelsmannstiftung - jeder Euro in Frühe Bildung kommt doppelt zurück.
5) Hören Sie auf nur die Spätfolgen der Bildungsungerechtigkeit zu bearbeiten (Junge arbeitslosen, Jugendliche ohne Schulabschluss…)

Es kostet immer Geld, Sie riskieren mit dieser Zulassung der „Erprobungsphase“ noch mehr Kinder, die dem Schulalltag nicht folgen können, -
noch mehr Eltern die sich teuerere Einrichtungen wählen , deren Personalschlüssel und Gruppengröße eine qualitativen Bildung sichern-
und noch mehr Folgekosten für Schulabbrecher, Unterstützung junger Erwachsener ohne Schulabschluss, Armut und Belastung der Rentenkasse.

Bildungsgerechtigkeit gibt es kaum noch - mit diesen Änderungen verschärft sich die Situation!


14. Kommentar von :ohne Name 54283

Erprobungsparagraf KiTaG

Sehr geehrte Damen und Herren, seit Jahren leiden die Einrichtungen am Fachkräftemangel und ein Ende ist nicht abzusehen. Gleichzeitig werden immer neue Schutzkonzepte, Konzepte zur Ordnungsgemäßen Buch- und Aktenführung usw. eingefordert. Wir sind uns sicherlich einig, dass die Schutzkonzepte sehr sinnvoll sind. Für mich stellt sich nur

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Jahren leiden die Einrichtungen am Fachkräftemangel und ein Ende ist nicht abzusehen. Gleichzeitig werden immer neue Schutzkonzepte, Konzepte zur Ordnungsgemäßen Buch- und Aktenführung usw. eingefordert.

Wir sind uns sicherlich einig, dass die Schutzkonzepte sehr sinnvoll sind. Für mich stellt sich nur die Frage: Wie sollen sie mit fachfremden Personal umgesetzt werden? Schon jetzt ist es schwierig, in den multiprofessionellen Teams, ein gemeinsames Bild vom Kind usw. zu erarbeiten und im Alltag zu leben.

Wenn man sich unter den pädagogischen Fachkräften umhört, wird der Erprobungsparagraf bei Trägern die ihn einführen werden, zu einem deutlichen Schwund von Fachkräften führen.
Ich denke, eine Lösung mit Bildungszeit und reiner Betreuungszeit mit klaren Definitionen Seites des KVJS wäre die bessere Lösung. Dies würde nicht auf eine Beliebigkeit hinauslaufen, welche für die Eltern schwer nachvollziehbar wäre. Alle sprechen von Chancengleichheit für Kinder, wie wäre dies dann noch möglich?
Weiterhin wäre es eine Möglichkeit die Absolventen der Studiengänge Frühe Bildung, Kindheitspädagogik usw. durch finanzielle Anreize in die Kindertageseinrichtungen zu holen, statt den Ausbildungsstandard weiter zu minimieren. Wie auch in den Schulen haben die päd. Fachkräfte es immer mehr mit herausfordernden Kindern und Eltern (psychische Kranke, von Armut bedroht, Migration usw.) zu tun, dafür braucht es Handwerkzeug und Sozialkompetenz.

Weiterhin finde ich es Paradox, auch Kindern mit Handicap die gleiche Förderung zuzusichern, wenn man gar kein oder kaum noch Fachpersonal hat.
Schon jetzt ist es schwierig, diese Kinder mit ihren individuellen Krankheitsbildern zu betreuen und deren Teilhabe zu gewährleisten. Oft muss man hilflos danebenstehen, wenn sich Entwicklungsfenster dieser Kinder schließen, weil es an päd. Fachkräften mit Spezialwissen fehlt. Wo bleiben die nach Corona versprochen Aufstockungen für die sonderpädagogischen Beratungsstellen, Stellen für Kinder- und Jugendtherapeuten und Tageskindergärten für Kinder mit herausforderndem Verhalten?
Gerne können Sie sich ein realistisches Bild von der Praxis, in einer unserer Einrichtungen machen und die sehr engagierten Fachkräfte nach ihrer Meinung befragen.
MfG Z. G.

9. Kommentar von :ohne Name 54092

Teurer als Bildung - keine Bildung!

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ J.F. Kennedy Wie paradox: Das Forum Frühkindliche Bildung des Kultusministeriums arbeitet an der Weiterentwicklung des Bildungsplanes für Kitas in BaWü. Gleichzeitig will das Land wichtige Teile des Kita-Gesetzes aussetzen. Um den Rechtsanspruch halten zu können müssen mehr

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ J.F. Kennedy

Wie paradox: Das Forum Frühkindliche Bildung des Kultusministeriums arbeitet an der Weiterentwicklung des Bildungsplanes für Kitas in BaWü. Gleichzeitig will das Land wichtige Teile des Kita-Gesetzes aussetzen. Um den Rechtsanspruch halten zu können müssen mehr Kinder in den Gruppen untergebracht werden. Bei weniger Fachpersonal und bei wachsenden Herausforderungen, die Kinder und Familien mitbringen.

Wer soll in Zukunft die Inhalte des Bildungsplanes umsetzen, wenn immer mehr ErzieherInnen unter diesen Bedingungen das Berufsfeld verlassen? Wer will unter diesen Bedingungen ins Berufsfeld einsteigen? Der Ausverkauf des Berufsbildes der Erzieherin ist in vollem Gange, Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt.

Es gibt andere Lösungsmöglichkeiten – wie auch in anderen Beiträgen bereits angesprochen:
- Hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Hausmeisteraufgaben und Verwaltungstätigkeiten werden von Zusatzkräften, nicht von pädagogischen Fachkräften erbracht. Dies wird vom Land finanziert.
- 6 Stunden Bildungszeit mit qualifizierten Fachkräften. Die weitere Öffnungszeit ist Betreuungszeit mit Zusatzkräften.
- Aussetzen des Rechtsanspruches.

Das ist nicht kostenneutral! Aber wie J.F. Kennedy schon sagte: es ist billiger als die Folgekosten von zu wenig Bildung. In den (Grund-)Schulen lässt sich das bereits sehr deutlich erkennen.


2. Kommentar von :Hinterstube

§11 KiTaG

Es stellt sich die Frage, was da erprobt werden soll - Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation? Ersatz von Fachkräften durch Hilfskräfte? Gruppengrößen, Öffnungszeiten, Größe eine Außenbereichs, Anzahl der Wasserentnahmestellen... was ist jetzt alles erlaubt? Nein, natürlich nichts Schlimmes. Einmal brauchts einen Beteiligungsprozess vor Ort (wer

Es stellt sich die Frage, was da erprobt werden soll - Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation? Ersatz von Fachkräften durch Hilfskräfte? Gruppengrößen, Öffnungszeiten, Größe eine Außenbereichs, Anzahl der Wasserentnahmestellen... was ist jetzt alles erlaubt?
Nein, natürlich nichts Schlimmes. Einmal brauchts einen Beteiligungsprozess vor Ort (wer beteiligt sich? vielleicht auch die Kämmerei? - immerhin sind ja keine Mehrkosten zu erwarten) Zur Beteiligung gehört Mitreden, aber auch Mitbestimmen? Und dann muss das Landesjugendamt noch genehmigen. Was bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Modelle im Regelfall genehmigungsfähig sein werden (Einzelbegründung zu Absatz 2)?

Bessere Kindertagesbetreuung ist demnach gratis zu bekommen - alles eine Frage der Kreativität? Wäre ein interessanter Versuch...
Dem kann man getrost entgegensehen. Allen Kommunen jedenfalls (s.Positionspapiere des Städte- und Gemeindetages), die jetzt ihre Einsparprogramme aus der Schublade holen, werden die Fachkräfte davonlaufen, ganz einfach... So fördert der Fachkräftemangel das Kindeswohl!

Abhilfe: Aussetzen des Rechtsanspruchs - man muss sich da ganz einfach endlich ehrlich machen.
Gezielte Förderung für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und Sprachdefiziten.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht zu Lasten der Familien gehen.

5. Kommentar von :Sandy Müller-Schubert

Erprobungsparagraf

Ich verstehe einerseits, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt angesichts der Herausforderungen des Personalmangels, der hohen Fluktuation, des hohen Krankenstandes im Beruf. Es braucht Lösungen vor Ort, die die Träger bedarfsgerecht und lösungsorientiert anwenden können. Doch sollte die Gesetzesänderung sehr gut durchdacht sein. Es braucht

Ich verstehe einerseits, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt angesichts der Herausforderungen des Personalmangels, der hohen Fluktuation, des hohen Krankenstandes im Beruf. Es braucht Lösungen vor Ort, die die Träger bedarfsgerecht und lösungsorientiert anwenden können. Doch sollte die Gesetzesänderung sehr gut durchdacht sein.
Es braucht festgelegte Prüfkriterien durch die aufsichtsführende Behörde.

Leider habe ich große Sorge, dass die Qualität der Bildung in den Kitas darunter leiden wird. Noch größere Gruppen und weniger (ausgebildetes) Personal führen zu einer Verschlechterung der Qualität. Das zusätzliche Personal müsste sehr gut angeleitet werden, damit eine qualitätsvolle Begleitung möglich ist. Das erfordert wiederum zusätzliche Ressourcen, die vermutlich nicht da sind.

"Bedarfsorientierte Betreuung UND hohe pädagogische Qualität sind auf lange Sicht nur durch bessere Personalausstattung, höhere Anerkennung und angemessene Anreize/Konditionen zu schaffen." Dörte Weltzin

Deshalb wäre es aus meiner Sicht dringend notwendig, zusätzliches Personal einzustellen, das zur Entlastung der pädagogischen Fachkräfte und deren Arbeit beiträgt: alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und Verwaltungsarbeit auslagern und die Finanzierung hierfür durch das Land absichern, wäre eine Möglichkeit, die pädagogische Arbeit mit den Kindern weiterhin qualitätsvoll zu gestalten.

Kita-Qualität wird täglich im pädagogischen Handeln hergestellt durch feinfühlige Beziehungen, Vertrauen, Verlässlichkeit und eine hohe Interaktionsqualität. Tagesabläufe und Strukturen müssen den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden. Dies sollte intern in den Kitas unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Rahmenbedingungen geschehen (Unterstützung durch Fachberatung) und unter Beteiligung des Trägers erfolgen.

Doch unter unzureichenden Bedingungen ist dies nur bedingt möglich. Unzureichende Bedingungen für eine qualitätsvolle Arbeit sind für mich
- ein unzureichender Fachkraft-Kind-Schlüssel
- Betreuung der Kinder durch Nicht-Fachkräfte
- immer mehr Kinder mit auffälligem Verhalten, die die pädagogischen Fachkräfte stark fordern
Hier habe ich Sorge, dass der Schutz der Kinder vor fachlichem Fehlverhalten nicht mehr gewährleistet ist.

Leitungen müssen gestärkt werden durch zusätzliche Fortbildungsangebote und Angebote für Coaching und externe Begleitung. Leitungen sind in der Hauptverantwortung für eine gute Teamsituation und klare Zielformulierungen und Aufgabenverteilungen, besonders in multiprofessionellen Teams. dafür brauchte es Möglichkeiten der Reflexion der Leitung und Austausch.

Was ich am Erprobungsparagraf nicht verstehe:
- was bedeutet "Darstellung des Beteiligungsprozesses auf örtlicher Ebene?"
- Ich finde die Dauer der Erprobung von bis zu 3 Jahren viel zu lang.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass es für die pädagogischen Fachkräfte nicht sehr wertschätzend ist, wenn ihre Arbeit jetzt ergänzend von Nicht-Fachkräften gemacht werden kann und das vielleicht zur Regel wird. Hier kann nicht von Stärkung der Anerkennung der pädagogischen Fachkräfte die Rede sein kann. Ich befürchte eine weitere Abwanderungen von pädagogischem Fachpersonal raus aus dem Feld in andere Berufsfelder.

45. Kommentar von :Susanne Gr.

Änderung KiTaG

Das Ziel ist klar formuliert: "Frühe Bildung ist von wesentlicher Bedeutung, da bereits in den ersten Lebensjahren bei Kindern die Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungsbiografie und gute Teilha­bemöglichkeiten gelegt werden. Gerade die frühen Lebensjahre haben einen großen Einfluss auf die persönliche, kognitive und soziale Entwicklung eines

Das Ziel ist klar formuliert:
"Frühe Bildung ist von wesentlicher Bedeutung, da bereits in den ersten Lebensjahren bei Kindern die Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungsbiografie und gute Teilha­bemöglichkeiten gelegt werden. Gerade die frühen Lebensjahre haben einen großen Einfluss auf die persönliche, kognitive und soziale Entwicklung eines Kindes." (Auszug KiTaG)
Dies ist auch das Ziel, das jede einzelne pädagogische Fachkraft in ihrer täglichen Arbeit vor Augen hat und oft weit über ihre Grenzen bereit ist alles zu geben, um den Kindern diese Bildung zu ermöglichen. Doch die letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer schwieriger wird diese Ansprüche umzusetzen. Die pädagogischen Fachkräfte fordern daher seit langem bessere Rahmenbedingungen. Leider wird dies von der Politik nicht gehört und weiter nach Modellen gesucht, die Betreuung (nicht Bildung!) um jeden Preis ermöglichen sollen. Die Erprobung und Änderung wird gleichzeitig so beschrieben:
"Aufgrund der Ressourcen- und Fachkräfteknappheit ist davon auszugehen, dass nach möglichst günstigen und möglichst wenig personalintensiven Modellen gesucht wird, um dennoch den bestehenden Rechtsansprüchen gerecht zu werden." (Auszug aus KiTaG)
Es ist ein Widerspruch auf allen Ebenen das oben genannte zu wissen und das unten genannte umzusetzen. Die noch vorhandenen Fachkräfte werden hierdurch nur noch aufgeben können, da mit dieser Erprobung wissentlich an Kosten und Qualität gespart wird, um den Rechtsanspruch der Betreuung umsetzen zu können.
Es werden aber nicht nur die Fachkräfte darunter leiden. Am meisten wird es die Kinder treffen und die dazugehörigen Familien, sowie die Gesellschaft der Zukunft.
Den Frau Prof. Dr. Weltzien hat es beim Kita Gipfel der SPD im Juli deutlich aufgeführt, dass feinfühlige Beziehungen unter unzureichenden Bedingungen nicht! möglich sind. Diese Beziehung wird aber benötigt, um sicher in die Exploration und somit die Bildung zu gehen.
Ich bitte Sie aus tiefstem Herzen einer Kitaleitung, päd. Fachkraft und jungen Frau, die selbst noch Familie gründen möchte, schauen Sie genau hin und denken Sie an die weitreichenden Konsequenzen, die diese Änderung mit sich bringen wird und vorallem die darauffolgenden Probleme, die jetzt schon klar erkennbar sind.
Diese Änderung würde sich massiv auf die Qualität unserer frühkindlichen Bildung auswirken und das leider nicht im positiven Sinne!

49. Kommentar von :Erzieherin2.0

KiTaG

Ich bin Erzieherin und frage mich ernsthaft wie ich meinen Beruf zukünftig mit gutem Gewissen ausführen soll ohne selbst dabei auszubrennen. Anstatt sich zu überlegen wie man durch finanzielle Entlastungen Trägern und Mitarbeitenden einen Anreiz schafft in diesem Feld zu arbeiten, werden neue Hürden und unüberwindbare Probleme geschaffen! Wie soll

Ich bin Erzieherin und frage mich ernsthaft wie ich meinen Beruf zukünftig mit gutem Gewissen ausführen soll ohne selbst dabei auszubrennen. Anstatt sich zu überlegen wie man durch finanzielle Entlastungen Trägern und Mitarbeitenden einen Anreiz schafft in diesem Feld zu arbeiten, werden neue Hürden und unüberwindbare Probleme geschaffen! Wie soll ich mit unausgebildeten Kräften über 30 Kinder betreuen? Von Bildung kann hier keine Rede mehr sein. Die ganze Qualität die über Jahrzehnte aufgebaut wurde wird hiermit zunichte gemacht!

10. Kommentar von :ohne Name 54101

Die Bildung sollte keine Frage des Geldes sein

Es ist unfassber wie einfach die Politiker es sich machen. Keiner von ihnen hat einen Tag im Kindergarten verbracht. War noch nie einem Lärm über mehrere Stunden ausgesetzt. Die Erzieherinnen und Erzieher sind seit Jahren am Limit ihrer Kräfte. Aber nicht nur Personal leidet auch die Kinder sind die leidtragende. Kinder fühlen sich in kleinen

Es ist unfassber wie einfach die Politiker es sich machen. Keiner von ihnen hat einen Tag im Kindergarten verbracht. War noch nie einem Lärm über mehrere Stunden ausgesetzt. Die Erzieherinnen und Erzieher sind seit Jahren am Limit ihrer Kräfte. Aber nicht nur Personal leidet auch die Kinder sind die leidtragende. Kinder fühlen sich in kleinen Gruppen Wohl und nicht in übergroßen. In einer überbelegten Gruppe kann kaum noch Bildung statt finden, die Kinder werden nur noch aufbewahrt. Vor einigen Jahren hat man sich bewußt entschieden Kinder schon im Kindergarten zu fördern. Die Grundschulen meldeten gute Vortschritte und gut vorbereitete Kinder. Mit diesem Gesetz wird all das was wir gemeinsam in letzten Jahren erreicht habern zunichte gemacht. Der Beruf der ErzieherIn ist sowieso schon sehr unatraktiv, durch solche Gesetze werden sich noch viel weniger junge Menschen für diesen Beruf entscheiden.

6. Kommentar von :ohne Name 54073

Kitas sind kein Experimentierfeld für das freie Spiel der Kräfte

Der Erprobungsparagraf ist kostenneutral und gibt Spielräume, das klingt zunächst plausibel und gut. n meinen Augen ist es eine Katastrophe: 1. Punkt: ein partizipativer Prozess wird nicht gelingen: Abhängigkeiten verhindern echte Partizipation. Wer auf der Seite der Kinder steht wird sich kaum durchsetzen können. Finanzielle Einschränkungen

Der Erprobungsparagraf ist kostenneutral und gibt Spielräume, das klingt zunächst plausibel und gut.
n meinen Augen ist es eine Katastrophe:
1. Punkt: ein partizipativer Prozess wird nicht gelingen: Abhängigkeiten verhindern echte Partizipation. Wer auf der Seite der Kinder steht wird sich kaum durchsetzen können. Finanzielle Einschränkungen und Fachkräftemangel in der Gesellschaft insgesamt tun ihr übriges.
2. Punkt: Arbeitsbedingungen: Aktuelle Bedingungen belasten Fachkräfte stark und verursachen eine hohe Krankheitsrate und hohe Fluktuation. Bei einer weiteren Verschlechterung werden immer mehr qualifizierte Kräfte das Feld verlassen.
3. Punkt: Der Anspruch an Bildung, Betreuung und Erziehung ist hoch. bedürfnisorientierte, kindorientierte Pädagogik ist gefordert. Der neue Orientierungsplan in der Entwicklung. wer soll das noch umsetzen?
4. Punkt: Das Recht des Kindes auf Förderung, Schutz und Beteiligung ist in Gefahr
5. Punkt: Die Kommunen, die eine gute Qualität in den Kitas auf Kosten der Quantität halten wollen, werden unter Druck geraten, weil die Eltern ihren Rechtsanspruch auf eine Platz einklagen können und Recht bekommen werden.

29. Kommentar von :Anja Braekow, Verband Kita-Fachkräfte BW

Qualität und Bildung sind wichtiger als Masse

„Wir befürchten, dass die aktuell angespannte Lage dazu führt, dass Kommunen und Träger reine Betreuungslösungen suchen werden. Somit wird die Bildungsarbeit und Entwicklungsbegleitung noch mehr auf der Strecke bleiben“ äußert sich Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg zu den Plänen der Landesregierung das Kita Gesetz zu öffnen

„Wir befürchten, dass die aktuell angespannte Lage dazu führt, dass Kommunen und Träger reine Betreuungslösungen suchen werden. Somit wird die Bildungsarbeit und Entwicklungsbegleitung noch mehr auf der Strecke bleiben“ äußert sich Anja Braekow vom Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg zu den Plänen der Landesregierung das Kita Gesetz zu öffnen bzw. flexibilisieren.

Generell muss sich unsere Regierung aktuell die Frage stellen, welche Gesellschaft zukünftig in Baden-Württemberg leben soll. Menschen die bereits früh in der Kita Gemeinschaft erlebt haben, weltoffen und interkulturell gebildet wurden, ein Demokratieempfinden entwickeln konnten, sprachlich und kognitiv gefördert wurden, deren Familien Unterstützung und Begleitung erfahren haben, die sich sozial und emotional in einem kindgerechten Bildungsumfeld entwickeln durften oder aber ob man dem aktuellen Druck nachgibt und Kinder irgendwie von irgendjemanden betreuen lässt.

Dann wird es folglich noch schlechtere Schultestergebnisse geben, die Zahl der Schulabbrecher nimmt zu, die Gesellschaft wird weiterhin verrohen, es wird immer mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen geben da der Leistungs- und Funktionsdruck von Klein auf gegeben ist und keine wirkliche Bindung und Beziehung aufgebaut werden kann. Wenn es gut umgesetzt wird und es wirklich nicht durch Fachkräfte abdeckbar ist können als Überbrückung für die Familien Modelle angedacht werden, in denen die Kinder geteilte Tage haben. „Dies bedeutet, täglich werden sechs bis acht Stunden Bildungszeit angeboten und der Spätnachmittag gleicht dann eher einer Spielgruppe für die Kinder deren Eltern beruflich oder aus anderen Gründen darauf angewiesen sind.

Diese späte Betreuung würde dann nicht mehr so viele pädagogische Fachkräfte benötigen, sondern könnte von Student*innen des Lehramts, Spielgruppenleitungen, Tagespflegepersonen und so weiter übernommen werden. Wobei dennoch ein oder zwei pädagogische Fachkräfte als Hauptansprechperson der Kinder und Eltern anwesend wäre“ bringt Braekow einen möglichen Kompromiss an. „Als Verband steht für uns fest, dass wenn ein Träger oder eine Kommune gebrauch macht von einer der vorgesehenen Regelungen, muss er auf der anderen Seite verpflichtet werden bestimmte Kriterien einzuhalten. Wer zum Beispiel ein solches Nachmittagsmodell anwenden möchte ist dann verpflichtet dafür zu sorgen, dass die pädagogischen Fachkräfte dann den Vormittag vollends für Bildungsimpulse nutzen können.

Hierfür benötigt es dann entsprechend ausgebildetes Personal, dieses muss von administrativen und hauswirtschaftlichen Aufgaben entlastet werden“ führt Anja Halder, ebenfalls Vorstandsmitglied weiter aus. „Aktuell sollte gesellschaftlich alles darangesetzt werden, pädagogischen Fachkräften die Arbeit zu erleichtern. Dies kann durch Alltagshelfer, Integrationskräfte und Verwaltungsfachkräfte geschehen“ erläutert Braekow. „Gerade Integrationskräfte sind ein großes Thema in unserem Bereich und es eignet sich immer wieder zum Quereinstieg in den Kita Bereich, um dann darauf aufzubauen.

Die Möglichkeiten des Quereinstiegs werden aktuell erweitert. Hier ist es wichtig auf gute Qualität zu achten und Standards zu etablieren“ so Braekow weiter. „Es bleibt nur zu sagen, dass egal welche Maßnahmen getroffen werden, die Mitarbeiter*innen, Eltern, Kinder und Träger vor Ort müssen gemeinsam diese individuellen neuen Wege entwickeln und tragen. Es braucht eine Verantwortungsgemeinschaft und kein Überstülpen aus der Not heraus“ schließt Braekow ab. Hier sieht der Verband auch die Arbeitgeber in der Pflicht mitzuwirken. „Es muss über eine andere Finanzierung der Kitas und Bildungslandschaft nachgedacht werden“ äußert sich Anja Halder vom Verband Kita-Fachkräfte BW. „Warum nicht die Arbeitgeber und Wirtschaft in die Pflicht nehmen und zusammenarbeiten? Sie benötigen aktuell Fachkräfte und zukünftig, also sollte es auch in ihrem Interesse sein, dass Kinder von Anfang an gute Bildung und Bindung erfahren.“

Anja Braekow, Verband Kita-Fachkräfte BW