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Vorschlag 3

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Eine starke Stimme für Doktorandinnen und Doktoranden

Doktorandinnen und Doktoranden haben bislang als Gruppe mit eigenen Interessen keine eigene Stimme an den Hochschulen. Gerade die Promovierenden, die nicht eingeschrieben oder angestellt waren, hatten keine Möglichkeit, sich an ihrer Hochschule einzubringen. Das will die Landesregierung ändern und schlägt die Einrichtung eines Promovierendenkonvents vor, der als Interessenvertretung der Promovierenden Empfehlungen an die Organe der Hochschule aussprechen kann.

„Promovierende sollen eine Interessenvertretung erhalten.“

Außerdem soll das Landeshochschulgesetz in Zukunft bestimmen, dass alle Hochschulen in ihren Promotionsordnungen vorzusehen, dass in Promotionsverfahren eine Ombudsperson bestellt wird, die in Konfliktfällen angerufen werden kann.

Fragen:

  • Wie bewerten Sie die bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten für Promovierende?
  • Wie bewerten Sie den Vorschlag des Promovierendenkonvents?

Kommentare : zu Vorschlag 3

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

1. Kommentar von :Ohne Name

Beteiligung: Wo, wer, wann?

Es ist mit Sicherheit richtig, dass Promvierende an den Universitaeten bislang eine Art "Grauzone" bilden, die nur schlecht in Entscheidungsfindungen eingebunden werden kann. Bislang aber koennen Promovierende, eingeschriebene Studierende ihre studentischen Vertreter noch sinnvoll entlasten und im Rahmen der Fachschaftsarbeit taetig werden. Gerade

Es ist mit Sicherheit richtig, dass Promvierende an den Universitaeten bislang eine Art "Grauzone" bilden, die nur schlecht in Entscheidungsfindungen eingebunden werden kann. Bislang aber koennen Promovierende, eingeschriebene Studierende ihre studentischen Vertreter noch sinnvoll entlasten und im Rahmen der Fachschaftsarbeit taetig werden. Gerade bei integrierten Master/PhD Programmen kann eine solche Vereinbarung - dass als Studierende eingeschriebene Doktoranden, die nicht mehr als 50% einer Mitarbeiterstelle inne haben (Uni KN) - sinnvoll und nuetzlicher sein, als eine getrennte Vertretung der Promovierenden, denn...
1. Welcher Promovierende soll die Zeit dafuer aufbringen, neben Promotion UND (hoffentlich) Anstellung noch (mehrere) Gremienaemter inne zu haben?
2. In welchen Gremien sollten Promovierende sinnvollerweise vertreten sein? Nur fachbereichsintern (und wie werden dann Promvierende in interdisziplinaeren Projekten eingeordnet?) oder sektionsintern? Hier ware zu beachten: Welche konkreten Entscheidungen betreffen die Promovierenden, wo werden diese gefaellt, bestaetigt, ueberprueft?
3. Wie lang sollen solche Aemter vergeben werden, wie sieh es mit Anwesenheiten aus? Wenn Deutschlands Promovierende wettbewerbsfaehig sein wollen, bedeutet das: Konferenzen, Lab-Rotations, Auslandsaufenthalte.... ABER: ein Gremienposten erfordert meist 1-jaehrige, dauerhafte Anwesenheit.
In diesem Sinne halte ich die Einsetzung eines Promovierendenkonvents, ohne festgeschriebene Besetzung fuer keine schlechte Idee, aber auch schwierig in bestehende Hocschulstrukturen einzubinden.
Eine Ombudsperson kann man pauschal nicht als nuetzlich oder sinnvoll beurteilen: Welchen "Stand" an der Hochschule soll diese haben? Professur, Mitarbeiter,...? Hiervon wird es kritisch abhaengen, wie stark diese Person ernst genommen und gleichzeitig als Vertrauensperson akzeptiert wird. Das Konzept muss vollstaendig ausgearbeitet werden, bevor man die Umsetzbarkeit diskutieren kann.
Insgesamt gesehen brauchen die Promovierenden wahrscheinlich weniger institutionalisiertes Mitspracherecht als vielmehr ueberhaupt mehr Aufmerksamkeit dafuer, dass die Hochschule auch fuer sie ein angemessenes Arbeitsumfeld schaffen sollte.

3. Kommentar von :Ohne Name

Interessensvertretung

Ich selbst bin noch Masterstudentin, strebe aber eine Promotion an. Eine Interessensvertretung nur für Promovierende fände ich sinnvoller, als eine Integration bei den Fachschaften. Zum einen kämpfen die Fachschaftler schon an genügend Fronten und zum anderen sehen sich die Promovierenden nicht mehr aufseiten der Studierenden. Die

Ich selbst bin noch Masterstudentin, strebe aber eine Promotion an.
Eine Interessensvertretung nur für Promovierende fände ich sinnvoller, als eine Integration bei den Fachschaften. Zum einen kämpfen die Fachschaftler schon an genügend Fronten und zum anderen sehen sich die Promovierenden nicht mehr aufseiten der Studierenden.
Die Zeitproblematik muss bei der Konstruktion einer zentralen Interessensvertretung natürlich beachtet werden ( XYZ tagt nur, wenn..., kann fachspez. Arbeitskreisebilden [deren Beteiligte müssten z.B. nicht gewählt sein], etc.).
Desweiteren kann es effektiver sein, sich in einer Gruppe für etwas einzusetzen, als dies alleine zu versuchen.
Außerdem muss "...Empfehlungen an die Organe der Hochschule aussprechen kann. " nicht heißen, dass neben den studentischen Vertretern auch in jedem Gremium ein Promovierender sitzen soll.

4. Kommentar von :Ohne Name

Interessenvertretung

Die bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten sind absolut nicht ausreichend. Sehr gut finde ich die Idee einer Ombudsperson, die helfen könnte, endlich das ungleiche Verhältnis bei Konflikten (Doktorand steht alleine den Profs gegenüber, Dekan meist gut bekannt/befreundet mit Betreuer...) zu beenden. Das Konvent sollte allerdings nicht nur Empfehlungen

Die bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten sind absolut nicht ausreichend. Sehr gut finde ich die Idee einer Ombudsperson, die helfen könnte, endlich das ungleiche Verhältnis bei Konflikten (Doktorand steht alleine den Profs gegenüber, Dekan meist gut bekannt/befreundet mit Betreuer...) zu beenden. Das Konvent sollte allerdings nicht nur Empfehlungen aussprechen können, sondern sollte eine wirkliche Stimme in maßgeblichen Entscheidungsebenen haben.

2. Kommentar von :Ohne Name

Promovierendenkonvent

Volle Zustimmung zum Beitrag von Frau Brielmann! Ich glaube außerdem, dass die Einführung einer eigenen Statusgruppe "Promovierende", wie sie von der Promovierenden Initiative gefordert wird, den Mittelbau spalten würde. Und der Mittelbau braucht eher eine Stärkung, als eine Schwächung. Dies dient auch den Promovierenden, die jetzt Teil des

Volle Zustimmung zum Beitrag von Frau Brielmann! Ich glaube außerdem, dass die Einführung einer eigenen Statusgruppe "Promovierende", wie sie von der Promovierenden Initiative gefordert wird, den Mittelbau spalten würde. Und der Mittelbau braucht eher eine Stärkung, als eine Schwächung. Dies dient auch den Promovierenden, die jetzt Teil des Mittelbaus sind.

Bei der Frage der bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten für Promovierende muss man auch die Frage nach der Beteiligungsbereitschaft stellen. Auch wenn in den Mittelbauvertretungen Fragen diskutiert werden, die ganz unmittelbar für die Promovierenden wichtig sind, ist die Beteiligung befristet Beschäftigter (und das sind mehrheitlich Promovierende) minimal. Das enthebt uns allerdings nicht der Aufgabe, gerade diese Gruppe noch stärker zu beteiligen. Aber dies hängt sicher weniger an einem fehlenden Instrumentarium, sondern eher an der fehlenden Zeit bzw. einer entsprechenden Prioritätensetzung.

6. Kommentar von :Ohne Name

Vertragsverlängerung für Interessenvertreter?

Ich halte die Einrichtung von Promovierendenkonvents zur besseren Durchsetzung der Interessen von Doktoranden für sehr sinnvoll und notwendig. Allerdings stimme ich Frau Brielmann zu, dass so ein Ehrenamt sehr viel Zeit kostet. Ich promoviere an einem Max-Planck-Institut und war selbst ein Jahr im PHDnet, dem Doktorandennetzwerk der

Ich halte die Einrichtung von Promovierendenkonvents zur besseren Durchsetzung der Interessen von Doktoranden für sehr sinnvoll und notwendig. Allerdings stimme ich Frau Brielmann zu, dass so ein Ehrenamt sehr viel Zeit kostet. Ich promoviere an einem Max-Planck-Institut und war selbst ein Jahr im PHDnet, dem Doktorandennetzwerk der Max-Planck-Gesellschaft, aktiv. Das Amt hat mir sehr viel Spaß gemacht, nahm aber auch einen Großteil meiner Zeit in Anspruch. In der MPG gibt es allerdings glücklicherweise seit einiger Zeit die Regelung, dass bei Übernahme von Ehrenämtern eine Verlängerung des Doktorandenvertrags um einige Monate möglich ist.
Ich denke, mit der Einrichtung der Promovierendenkonvents sollte auch die Einführung einer solchen Verlängerungsmöglichkeit einhergehen, andernfalls finden sich vermutlich nicht genug Freiwillige, die ihre Zeit und Kraft in ein solches Amt investieren können bzw. wollen.

7. Kommentar von :Ohne Name

Stipendien

Was wir wirklich bräuchten wären eine Mehrzahl an Stipendien für Doktoranden, damit wären sie deutlich unabhängiger wie z.B. in Belgien wo sich die Masterstudenten auf Promotionsstipendien bewerben. Das würde im Idealfall auch heissen, dass die Lehrenden mehr Zeit für die Promovierenden haben, da sie weniger Anträge, Zwischenberichte,

Was wir wirklich bräuchten wären eine Mehrzahl an Stipendien für Doktoranden, damit wären sie deutlich unabhängiger wie z.B. in Belgien wo sich die Masterstudenten auf Promotionsstipendien bewerben. Das würde im Idealfall auch heissen, dass die Lehrenden mehr Zeit für die Promovierenden haben, da sie weniger Anträge, Zwischenberichte, Abschlussberichte etc schreiben müssten. Ein anderer positiver Nebeneffekt wäre, dass die Promovierenden schon auf die Realität nach der Promotion vorbereitet wären, in der sie Stipendien einwerben müssen um weiterzukommen.

8. Kommentar von :Ohne Name

Graduiertenschule

Sehr geehrte Damen und Herren, die Möglichkeit, sich einzubringen besteht bereits in unserer Graduiertenschule (Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics). Die bislang gemachten Erfahrungen sind positiv. Zusätzliche, übergeordnete Strukturen scheinen mir überflüssig zu sein. Mit freundlichen Grüßen apl. Prof. Dr. Sandra Klevansky

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Möglichkeit, sich einzubringen besteht bereits in unserer Graduiertenschule (Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics). Die bislang gemachten Erfahrungen sind positiv.

Zusätzliche, übergeordnete Strukturen scheinen mir überflüssig zu sein.

Mit freundlichen Grüßen
apl. Prof. Dr. Sandra Klevansky

10. Kommentar von :Ohne Name

Status Mittelbau für alle?

Statt einer eigenen Statusgruppe könnten Promovierende unabhängig von ihrem Status - extern, frei, Stipendium, Stelle, eingeschrieben, nicht eingeschrieben ... - auch generell der Statusgruppe Mittelbau zugeordnet werden. Das würde zumindest Klarheit schaffen. Wer sich dann tatsächlich beteiligt, ist eine andere Frage - geht aber ja auch um das

Statt einer eigenen Statusgruppe könnten Promovierende unabhängig von ihrem Status - extern, frei, Stipendium, Stelle, eingeschrieben, nicht eingeschrieben ... - auch generell der Statusgruppe Mittelbau zugeordnet werden. Das würde zumindest Klarheit schaffen. Wer sich dann tatsächlich beteiligt, ist eine andere Frage - geht aber ja auch um das aktive Wahlrecht (das bisher zwischen gar nicht - Studierende wählen - Mittelbau wählen schwankt, je nach aktueller Situation eines Doktoranden bzw. einer Doktorandin).

9. Kommentar von :Ohne Name

Vertretung in Promotionsbelangen

Die Beteiligungsmöglichkeiten der Promovierenden bei Belangen, die explizit die Promotion betreffen, sind unzureichend. Sowohl die Mittelbau-Gruppe als auch die Studierenden-Gruppe kann die Promovierenden hierbei nicht ausreichend vertreten. Ein Promovierendenkonvent sollte daher zu solchen Belangen befragt werden und auch stimmberechtigt sein. In

Die Beteiligungsmöglichkeiten der Promovierenden bei Belangen, die explizit die Promotion betreffen, sind unzureichend. Sowohl die Mittelbau-Gruppe als auch die Studierenden-Gruppe kann die Promovierenden hierbei nicht ausreichend vertreten. Ein Promovierendenkonvent sollte daher zu solchen Belangen befragt werden und auch stimmberechtigt sein. In allen anderen Belangen können die Promovierenden ihrem jeweiligen Status nach durch die Studierenden oder den Mittelbau vertreten wird.
Diese Regelung schafft eine zusätzliche Gruppe, die nicht völlig gleich neben den bereits etablierten Gruppen steht, sondern die gewissermaßen kontextabhängig innerhalb der Hochschuldemokratie in Erscheinung tritt. Dies scheint mir der Rolle der Promovierenden an den Hochschulen am ehesten zu entsprechen.

11. Kommentar von :Ohne Name

Engagement Promovierende

Die Idee mit dem Ombudsmann finde ich sehr gut. Einen eigenen Promovierendenkonvent halte ich v.a. deshalb für schwierig, da Doktoranden nur relativ kurz an den Unis sind (die meisten gehen ja nach der Promotion in die freie Wirtschaft). Sie haben nach der Einarbeitungsphase und vor der Abgabephase etwa 1 Jahr um sich zu engagieren (und wem dies

Die Idee mit dem Ombudsmann finde ich sehr gut.
Einen eigenen Promovierendenkonvent halte ich v.a. deshalb für schwierig, da Doktoranden nur relativ kurz an den Unis sind (die meisten gehen ja nach der Promotion in die freie Wirtschaft). Sie haben nach der Einarbeitungsphase und vor der Abgabephase etwa 1 Jahr um sich zu engagieren (und wem dies wichtig ist, der hat auch neben der wissenschaftlichen Arbeit dafür Zeit). Promovierende haben auf der anderen Seite Probleme, die ein "normaler" Mitarbeiter aus dem Mittelbau nicht hat. Deshalb wäre es wünschwenswert den Promoviernendenkonvent in bestehende Gremien (des Mittelbaus) ein zu binden, so dass Doktoranden in bestehende Strukturen eingebunden werden aber auch auf eigene, "spezifische Probleme" aufmerksam machen können.