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Wasserstoff-Roadmap

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.

Technologie

Wasserstofferzeugung

Für Baden-Württemberg gilt es, die aktuellen und zukünftigen Erzeugungskapazitäten für Wasserstoff und die entsprechenden Bedarfe bis 2030 zu ermitteln. Mit Blick auf die Struktur der Energieversorgung in Baden-Württemberg ist davon auszugehen, dass zukünftig ein erheblicher Anteil des Wasserstoffbedarfs des Landes nicht vor Ort produziert werden wird. Welche Erzeugungspotenziale werden künftig in Baden-Württemberg bestehen?

Der Import von Wasserstoff ist eine weitere Option – welche möglichen Kooperationsländer kommen in Frage? Welche Energiepartnerschaften wären hierfür zu gründen? Wie kann im Rahmen dieser Partnerschaften eine nachhaltige Produktion des Wasserstoffs sichergestellt werden? Welche Rolle räumen Sie der Wasserstofferzeugung auf Basis der Elektrolyse und anderer Technologien ein? Kann „blauer“ beziehungsweise „türkiser“ Wasserstoff mit Blick auf die hierfür erforderliche Verwendung fossiler Energieträger eine Option sein? Wenn ja, über welchen Zeitraum?

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Kommentare : zur Wasserstoff-Roadmap BW: Wasserstofferzeugung

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1. Kommentar von :ohne Name 9938

Wasserstofferzeugung

wenn, dann macht eine Produktion von Wasserstoff aus ökologischen (klimaschutzpolitischen) Gesichtspunkten nur Sinn, wenn diese mit Erneuerbaren Energien erfolgt. Und aufgrund des schlechten Wirkungsgrades bei der Elektrolyse auch nur aus Erneuerbaren Energien Überschüssen. Siehe z.B. Grafik aus Quelle:

wenn, dann macht eine Produktion von Wasserstoff aus ökologischen (klimaschutzpolitischen) Gesichtspunkten nur Sinn, wenn diese mit Erneuerbaren Energien erfolgt. Und aufgrund des schlechten Wirkungsgrades bei der Elektrolyse auch nur aus Erneuerbaren Energien Überschüssen.
Siehe z.B. Grafik aus Quelle: https://www.zfk.de/unternehmen/nachrichten/artikel/08762e054ef9b2f77db2b33304d45e37/synthetische-energietraeger-sind-gar-nicht-so-umweltfreundlich-2020-06-30
Ist es daher nicht zwingend notwendig, dass der Ausbau der Erneuerbaren rasant voran getrieben werden muss, damit die Wasserstofferzeugung den gewünschten erfolgreichen Einzug ins System der allgemeinen Versorgung nehmen kann?

2. Kommentar von :ohne Name 9993

Wasserstofferzeugung

Die These, dass ' ein erheblicher Anteil des Wasserstoffbedarfs des Landes nicht vor Ort produziert werden' ist so nicht richtig. Zunächst sollte versucht werden, so viel grünen Wasserstoff wie möglich lokal, d.h. in BW und in Deutschland, zu produzieren. Dies ist mit einem bedeutenden Ausbau erneuerbarer Energie (PV, Windkraft) möglich. Zur

Die These, dass ' ein erheblicher Anteil des Wasserstoffbedarfs des Landes nicht vor Ort produziert werden' ist so nicht richtig. Zunächst sollte versucht werden, so viel grünen Wasserstoff wie möglich lokal, d.h. in BW und in Deutschland, zu produzieren. Dies ist mit einem bedeutenden Ausbau erneuerbarer Energie (PV, Windkraft) möglich. Zur Erinnerung: die Bundesrepublik hat einen End-Primärleistungsbedarf von ca. 300 GW. Um diesen Bedarf zu 100 Prozent mit Photovoltaik benötigt man einen Flächenbedarf von ca. 65 Prozent der schon versiegelten Fläche (ca. 15 Tausend qkm) oder ca. 50.000 moderner Windenergieanlagen (was weniger als einer Verdoppelung der bestehenden Onshore-Anlagen entspricht). Grundsätzlich ist es also möglich den gesamten Energiebedarf im Inland zu generieren. Warum sollten man das nicht anstreben? !
Vorteile durch Eigenproduktion von Wasserstoff:
- Knowledge einer Spitzentechnologie bleibt im Lande, womit Baden-Württemberg und Deutschland sich auf dem Weltmarkt etablieren kann.
- Sicherung von hochwertigen Arbeitsplätzen im Inland
- Unabhängigkeit von politisch instabilen Staaten (wenn man davon ausgeht, dass H2 z.B. aus Libyen oder Marokko importiert werden soll)
- Unabhängigkeit von Weltmarktpreisen
- erheblicher Boost für die Umstellung auf erneuerbare Energien, da man u.a. nicht auf den Ausbau im Ausland warten muss

3. Kommentar von :HydroG

Wasserstofferzeugung geht auch anders...

Die Wasserstofferzeugung per klassischer Elektrolyse hat in der Tat einen schlechten Wirkungsgrad und zwingt zur Nutzung von vermeintlich billigem Ökostrom (Sonne, Wind, Wasser), um eine vordergründige Wirtschaftlichkeit zu erzeugen. Dies aber nur, wenn man alle Kosten der Ökostrom-Investitionen, Stromtransport usw. "ein wenig" vernachlässigt. Es

Die Wasserstofferzeugung per klassischer Elektrolyse hat in der Tat einen schlechten Wirkungsgrad und zwingt zur Nutzung von vermeintlich billigem Ökostrom (Sonne, Wind, Wasser), um eine vordergründige Wirtschaftlichkeit zu erzeugen. Dies aber nur, wenn man alle Kosten der Ökostrom-Investitionen, Stromtransport usw. "ein wenig" vernachlässigt.
Es gibt einfachere Lösungen!
Wir arbeiten in der Nähe von Ulm an einem Verfahren, das weit über die Elektrolyse hinausgeht und einen deutlich höheren Wirkungsgrad verspricht, zusätzlich aufgrund des geringen Energiebedarfs eine mobile und autarke Wasserstofferzeugung "on demand" ermöglicht...
Wir haben uns also vorgenommen kreativ an die Ursachen einer bisher unwirtschaftlichen Wasserstofferzeugung heranzugehen. Die ersten Versuchsergebnisse sind vielversprechend.
"Make ´s Ländle great again!" ;-)

4. Kommentar von :Bogua

wasserstofferzeugung geht auch anders

Hallo Hydrog
Hört sich gut an aber könntest du ein paar Infos mehr geben

5. Kommentar von :Bogua

Import von Wasserstoff

Ich wäre schon dafür auch Wasserstoff (Grüner Wasserstoff) aus anderen Ländern zu beziehen im Rahmen von Partnerschaften und dies auch aus Entwicklungsländern um Ihnen auch die möglichkeit zu geben an zukünftigen Entwicklungen teilzuhaben. Dies wäre doch jetzt ein guter Anfang diese Länder jetzt auch in neues Industriezeitalter mitzunehmen. Eben

Ich wäre schon dafür auch Wasserstoff (Grüner Wasserstoff) aus anderen Ländern zu beziehen im Rahmen von Partnerschaften und dies auch aus Entwicklungsländern
um Ihnen auch die möglichkeit zu geben an zukünftigen Entwicklungen teilzuhaben. Dies wäre doch jetzt ein guter Anfang diese Länder jetzt auch
in neues Industriezeitalter mitzunehmen.
Eben auch weil aus den bisherigen grünen Wasserstoffproduktionsarten im Produktionsprozeß hohe Temperaturen anfallen,die zur Entsalzung von Meerwasser dienen könnte um Trinkwasser zu gewinnen und so noch ein nützlicher Nebeneffekt wäre.

6. Kommentar von :Ulf Groos

H2-Erzeugung

Im Sinne der NSW sowie des Green Deal sollte BW von Anfang an Wert auf "grünen" H2 legen, also die Erzeugung mittels Elektrolyse anstreben. Vorrangig scheint die PEM-Elektrolyse geeignet, weil sie auf die dynamischen Anforderungen in Kombination mit Wind- und Sonnenenergie reagieren kann. Da die Erzeugungspotenziale in BW bei Weitem nicht

Im Sinne der NSW sowie des Green Deal sollte BW von Anfang an Wert auf "grünen" H2 legen, also die Erzeugung mittels Elektrolyse anstreben. Vorrangig scheint die PEM-Elektrolyse geeignet, weil sie auf die dynamischen Anforderungen in Kombination mit Wind- und Sonnenenergie reagieren kann. Da die Erzeugungspotenziale in BW bei Weitem nicht ausreichen, wird man dem Import hohe Bedeutung geben müssen. Dafür scheinen Nordafrika, Chile und Australien besonders geeignet zu sein, ggf. können aber auch wegen der geographischen Nähe die Potenziale der Schweiz mit Wasserkraft bewertet werden.

7. Kommentar von :Hans-Peter Schmid

Pfade zu grünem Wasserstoff

Grüner Wasserstoff ist gesetzt. Der Weg in die Zukunft ist offen und kann gestaltet werden: Grüner Wasserstoff aus Biogas mit Dampfreformierung ist aktuell der wirtschaftlichste Weg. In Baden-Württemberg gibt es viele hundert Biogasanlagen, die EE Strom erzeugen. Bei Stromgestehungskosten über 16 ct/kWh sind diese nach Auslaufen der

Grüner Wasserstoff ist gesetzt. Der Weg in die Zukunft ist offen und kann gestaltet werden:

Grüner Wasserstoff aus Biogas mit Dampfreformierung ist aktuell der wirtschaftlichste Weg. In Baden-Württemberg gibt es viele hundert Biogasanlagen, die EE Strom erzeugen. Bei Stromgestehungskosten über 16 ct/kWh sind diese nach Auslaufen der EEG-Vergütung nicht mehr konkurrenzfähig und es droht ein erheblicher Ausfall an EE-Strom. Grüner Wasserstoff als Kraftstoff ist hier ein neues Geschäftsfeld mit dem Potential, den kommunalen Verkehr zu bedienen und damit Kristallisationskeime für eine flächendeckende Infrastuktur zu schaffen.
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Der Ausbau von Elektrolysekapazitäten, einhergehend mit dem Ausbau von EE-Stromanlagen (in BW vor allem PV und (Wind?)) sollte parallel erfolgen, um die Industrialisierung der Technolgie voranzutreiben
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Mittel- und langfristig ist der großskalige Import von erneuerbaren, flüssigen Wasserstoffträgern (Methanol, Ammoniak) vorgezeichnet. Die lokale effiziente Wasserstoff-Extraktion bedarf F&E Anstrengungen.
Mittelfristig

8. Kommentar von :AchimD

Biogas bevorzugt direkt zum PKW-/LKW-Antrieb verwenden

Biogas (Bio-Methan) sollte bevorzugt direkt zum Antrieb von PKW und LKW verwendet werden. Gegenüber Diesel und Benzin hat CNG, besonders mit hohem Biogas-Anteil, schon heute eine wesentlich bessere Umweltbilanz und die Basis-Infrastruktur sowie ausgereifte PKW und LKW stehen bereits zur Verfügung, so dass dieses Potential heute direkt genutzt und

Biogas (Bio-Methan) sollte bevorzugt direkt zum Antrieb von PKW und LKW verwendet werden. Gegenüber Diesel und Benzin hat CNG, besonders mit hohem Biogas-Anteil, schon heute eine wesentlich bessere Umweltbilanz und die Basis-Infrastruktur sowie ausgereifte PKW und LKW stehen bereits zur Verfügung, so dass dieses Potential heute direkt genutzt und schnell ausgebaut werden kann.

9. Kommentar von :Hans-Peter Schmid

Biogas

Aber natürlich, CNG-Fahrzeuge sind gut. Es gilt das sowohl als auch, wobei der Trend eindeutig in Richtung E_Mobilität geht.
Von den 9500 Biogasanlagen in D sind ca. 200 Biomethaneinspeiseanlagen und der Rest erzeugt Strom.

10. Kommentar von :AchimD

Methan als Brückentechnologie zum Wasserstoff

Die Roadmap sollte sowohl H2 als auch Methan berücksichtigen, maßgeblich zur Beurteilung sollten tatsächlichen Potentiale in einer Gesamtbilanz unter Einbeziehung der Erzeugung sein. Ein wesentlicher Aspekt muß die Frage sein, welche Potentiale die Energiearten und deren Anwendung auf der Zeitschiene haben - unabhängig von aktuellen Trends.

Die Roadmap sollte sowohl H2 als auch Methan berücksichtigen, maßgeblich zur Beurteilung sollten tatsächlichen Potentiale in einer Gesamtbilanz unter Einbeziehung der Erzeugung sein.
Ein wesentlicher Aspekt muß die Frage sein, welche Potentiale die Energiearten und deren Anwendung auf der Zeitschiene haben - unabhängig von aktuellen Trends. Methan kann dabei bei gleichberechtigter Förderung wesentliche Umweltpotentiale heben, zumindest als Brückenenergie bis der Hochlauf von grüner E-Mobilität und grüner H2-Erzeugung den notwendigen Umfang erreicht hat.
Methan und Wasserstoff hängen eng zusammen und sollten deshalb gemeinsam betrachtet werden.