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Forschung

Land stärkt europäische Innovationsprojekte

Ministerin Olschowski auf der Bühne
Ministerin Olschowski auf der Bühne der Veranstaltung New Beginnings

Mit der BEGIN-Förderung für Chipdesign sowie gesundheitsorientierte Landwirtschaft und Ernährung stärkt das Land europäische Innovationsprojekte. Zudem baut das Land mit der Förderung die Position der Hochschulen im Wettbewerb um europäische Forschungsförderung weiter aus.

Mit dem neuen Förderprogramm „BEGIN“ stärkt das Wissenschaftsministerium Baden-Württembergs Position bei europäischen Großvorhaben und Initiativen. Nun sind zwei weitere Projekte für die zusätzliche Landesförderung ausgewählt worden. Mit insgesamt über 1,8 Millionen Euro werden das Vorhaben „KIT Chipdesign House“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) sowie das Verbundprojekt „HEAL“ unterstützt. In dem Verbund unter Federführung der Universität Heidelberg geht es um die gesundheitsorientierte Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme.

Im Wettbewerb um europäische Forschungsförderung sind unsere Landeshochschulen spitze. Diese Position wollen wir mit der BEGIN-Förderung ausbauen und zur europaweiten wie internationalen Sichtbarkeit der baden-württembergischen Forschungslandschaft beitragen. Die ausgewählten Forschungs- und Vernetzungsprojekte tragen zur Lösung aktueller Herausforderungen bei und sind hervorragende Beispiele für zukunftsrelevante und anwendungsnahe Innovationsvorhaben made in Baden-Württemberg“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.

Mikrochip-Forschung und Fachkräftebildung

Rund eine Million Euro fließt in die Gründung des „KIT Chipdesign House“ am Karlsruher Institut für Technologie. Die Projektziele: Chipdesign soll als Schlüsselkompetenz im Land etabliert und die Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich gestärkt werden. Den Rahmen bildet das europäische Chips-Gesetz. Dieses Gesetz fördert die Halbleiterentwicklung und -produktion in Europa, um kritische Abhängigkeiten zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Länder der Europäischen Union (EU) sicherzustellen. Mikrochips stecken unter anderem in Smartphones und Autos; für die digitale Transformation der baden-württembergischen Wirtschaft sind sie unverzichtbar.

Das KIT Chipdesign House bündelt exzellente Forschung zum Chipdesign und schafft Grundlagen für die europäische Fachkräfte-Ausbildung in diesem Bereich. Geplant sind ein interdisziplinärer und praxisnaher Chipdesign-Masterstudiengang sowie akademische Weiterbildungsmöglichkeiten. Über drei Jahre tragen die BEGIN-Mittel dazu bei, das bestehende Netzwerk mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie weiter auszubauen.

Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme

Ziel des Verbundprojekts „HEAL – Health-oriented Agri-Food Systems Transformation Network“ ist eine gesundheitsorientierte sowie nachhaltige Agrar- und Ernährungspolitik. Dem Projektansatz liegt die Strategie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Gesundheit in allen Politikfeldern“ zugrunde. An dem Verbund unter Federführung der Universität Heidelberg (Heidelberg Institute for Global Health) sind die Universität Hohenheim, die Hochschule für Technik Stuttgart und die Hochschule Reutlingen beteiligt.
Diese Partner bündeln ihre Kompetenzen in den Bereichen Gesundheit, Politik, Agrarwissenschaft, Informatik, Logistik, Datenanalyse und Simulation.

Mithilfe der BEGIN-Förderung von fast 792.000 Euro für zwei Jahre entsteht ein interdisziplinäres Netzwerk, das die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme vorantreibt. Um Projektkonzepte zu entwickeln, planen die Partner unter anderem Besuche von „Living Labs“ oder Modellierungsworkshops – beispielsweise zur Simulation von Agrar- und Lebensmittelsystemen. Über dieses Netzwerk sollen letztlich Konsortien für künftige europäische Forschungsanträge aufgebaut werden. Dabei hat der Verbund insbesondere das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ im Blick.

Förderprogramm BEGIN

Im Frühjahr 2024 hat das Wissenschaftsministerium das Programm „BEGIN – Beteiligung in europäischen Großvorhaben und Initiativen“ aufgelegt. Landeshochschulen, die an strategisch bedeutenden europäischen Großvorhaben beteiligt sind, können sich um zusätzliche Mittel für zwei bis drei Jahre bewerben. Dabei muss die zusätzlich beantragte Förderung zwischen 100.000 und rund einer Million Euro liegen. Im Jahr 2024 konnten insgesamt fünf Projekte an den Universitäten Ulm, Tübingen, Stuttgart sowie am KIT und das Verbundprojekt „HEAL– Health-oriented Agri-Food Systems Transformation Network“ in das Förderprogramm aufgenommen werden.