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Lärmaktionsplan

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Titelbild Lärmaktionsplan

Hier können Sie den Gesamtplan in der Übersicht (PDF) abrufen und konnten bis zum 12. April 2024 unten Ihre Stellungnahme abgeben. Bitte lesen Sie unsere häufig gestellten Fragen und Antworten. Das Erklärvideo fasst den Inhalt des Lärmaktionsplans Baden-Württemberg kompakt zusammen.

Die zahlreichen abgebenenen Kommentare werden im weiteren Verlauf des Verfahrens berücksichtigt. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!

Bitte beachten Sie dabei, dass sich Ihre Nachricht konkret auf den Lärmaktionsplan Baden-Württemberg bezieht. Für viele Lärmprobleme ist das Ministerium für Verkehr nicht der richtige Ansprechpartner. Bitte wenden Sie sich in diesen Fällen direkt an die zuständigen Stellen.

Die folgenden Themenfelder geben eine kompakte Übersicht über die Kapitel 3, 4 und 5 des Lärmaktionsplans Baden-Württemberg:

Sie konnten den Gesamtplan bis zum 12. April 2024 kommentieren.

Kommentare : zum Gesamtplan

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

58. Kommentar von :SAM_ROY

Lärmaktionsplans Baden-Württemberg

Das Thema Lärm hängt direkt mit dem Verkehr und der Industrie zusammen. Diese beiden Bereiche wiederum sind eng mit den Themen Umweltschutz, Klima- und soziale- Gerechtigkeit verbunden. Daher sollten wir diese Aspekte gemeinsam betrachten und mutig Maßnahmen ergreifen, um beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr attraktiver zu

Das Thema Lärm hängt direkt mit dem Verkehr und der Industrie zusammen. Diese beiden Bereiche wiederum sind eng mit den Themen Umweltschutz, Klima- und soziale- Gerechtigkeit verbunden. Daher sollten wir diese Aspekte gemeinsam betrachten und mutig Maßnahmen ergreifen, um beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig sollten wir Einschränkungen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) in Betracht ziehen. Denn es ist offensichtlich, dass der MIV im Vergleich zu anderen Sektoren die geringsten Fortschritte im Bereich Klimaschutz gemacht hat (Expertenrat für Klima, 2023). Weder die gefahrenen Kilometer noch die Anzahl der Fahrten im MIV haben sich seit 2002 signifikant verändert (Mobilität in Deutschland, 2017). Im Gegenteil, sowohl die Anzahl der PKW-Zulassungen als auch die Größe dieser Fahrzeuge, wie zum Beispiel SUVs, nehmen zu (Mobilität in Deutschland, 2017).

Einige meiner Meinung nach sinnvolle Maßnahmen wären:

- Ausbau des Radwegenetzes, um mehr Menschen zum Radfahren zu ermutigen.
- Verringerung der Fahrspuren zugunsten von Radwegen, um das Autofahren weniger attraktiv zu machen.
-Einführung eines 29-€-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, einschließlich Fernverkehr und Letzte-Meile-Verbindungen, finanziert durch die Streichung von Subventionen für Diesel und Dienstwagen.
- Einführung von Tempo 30 zur Verkehrsberuhigung.
- Reduzierung von Parkplätzen und Erhöhung der Parkgebühren; die Einnahmen sollten in Maßnahmen für nachhaltige Mobilität wie Radwege, Begrünung und Letzte-Meile-Verbindungen investiert werden.
- Umwandlung von Autostraßen in verkehrsberuhigte Zonen, wie es bereits in Barcelona mit den sogenannten "Superilles" geschieht.

Technokratische Ansätze wie E-Mobilität oder Lärmschutzwände sollten nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Maßnahmen erfolglos bleiben. Denn es ist wichtig zu betonen, dass solche Maßnahmen lediglich einzelne Probleme im komplexen Gefüge der Nachhaltigkeit lösen. Zum Beispiel mag E-Mobilität zwar in Bezug auf direkte Emissionen besser für das Klima sein, jedoch führt sie zu anderen Problemen wie Unfällen (Mensch und Tier) und sozialen sowie ökologischen Problemen in den Lieferketten. Auch Lärmschutzwände mögen den Lärm reduzieren, lösen jedoch nicht die Vielzahl anderer Probleme des MIV (z.B. CO2eq).

Ein schwieriges Unterfangen sehe ich darin, wie wir auch die ländlichen Regionen in unsere Planungen einbeziehen können. Hier können Lösungen durch den Ausbau von Radwegen und des öffentlichen Nahverkehrs gefunden werden, um weniger Lärm und eine verbesserte Umweltbilanz zu erreichen.

Gemeinsam müssen wir den Mut aufbringen, Mobilität neu zu denken und gegebenenfalls Einschränkungen hinzunehmen, um unseren Planeten für alle Menschen, Tiere und Pflanzen in allen Kontinenten lebenswerter zu gestalten.

57. Kommentar von :Frank Schuck

Lärmaktionsplan 2024

Ich fordere für die Ortsdurchgangsstraßen in Weinstadt Tempo 30/40. Und zusätzlich Lärmschutzfenster. Denn der Lärm wird immer schlimmer.

56. Kommentar von :Steinkauz

Verkehrslärm

Wohne in einer Dorfmitte; das Problem ist, daß unmittelbar am Haus gerade tagsüber viel Verkehr vorbeifließt (Schulbusse, Eltern, die ihre Kinder in die Schule fahren und ÖPNV). Die Straße ist gepflastert, was den Lärm- und die Erschütterungen leider verstärkt. Es handelt sich zwar um einen verkehrsberuhigten Bereich, der aber viel zu selten bis

Wohne in einer Dorfmitte; das Problem ist, daß unmittelbar am Haus gerade tagsüber viel Verkehr vorbeifließt (Schulbusse, Eltern, die ihre Kinder in die Schule fahren und ÖPNV). Die Straße ist gepflastert, was den Lärm- und die Erschütterungen leider verstärkt. Es handelt sich zwar um einen verkehrsberuhigten Bereich, der aber viel zu selten bis gar nicht auf Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit überprüft wird. Eingaben sind bisher ins Leere gelaufen.
Das andere Problem ist die am Ort vorbeiführende A5. Je nach Windrichtung ist der im Ort ankommende Lärm enorm, der in den Lärmaktionsplänen nur ungenügend in Betracht gezogen wurde (Messungen nur in der Nähe der A5 und nicht im Ort selbst).
Für die Menschen, die hier wohnen, ist das mehr als unbefriedigend.
Es ist aus meiner Sicht höchste Zeit, Abhilfe zu schaffen und nicht weitere Jahre ins Land gehen zu lassen. Das Verkehrsaufkommen hat sich in den letzten Jahren um ein Vielfaches erhöht und wir Bürger wären dankbar, wenn endlich etwas geschehen würde.

55. Kommentar von :AHM

B27 Ortsdurchfahrt Kirchheim am Neckar

Als direkte Anwohnerin der B27 bin ich von Lärm von mehr als 22 000 Fahrzeugen täglich, darunter ein großer Teil LKW, stark betroffen. Eine Umgehungsstrasse ist seit mehr als 40 Jahren im Gespräch, findet aber keine politische Unterstützung. Obwohl viele LKW die Ortsdurchfahrt als Abkürzung und Einsparung neben der A81 benutzen wurde keine

Als direkte Anwohnerin der B27 bin ich von Lärm von mehr als 22 000 Fahrzeugen täglich, darunter ein großer Teil LKW, stark betroffen. Eine Umgehungsstrasse ist seit mehr als 40 Jahren im Gespräch, findet aber keine politische Unterstützung. Obwohl viele LKW die Ortsdurchfahrt als Abkürzung und Einsparung neben der A81 benutzen wurde keine Mautzählstelle installiert. Durch Ausweisung weiterer Bau- und Gewerbegebiete in angrenzenden Landkreisen steigt die Belastung von Jahr zu Jahr. Trotz Tempo 30 wird häufig zu schnell gefahren, vor allem abends und nachts. Eine Tempokontrolle findet viel zu selten statt. Die Lärmbelastung ist natürlich auch durch strassenbegleitende Industrie (Tankstelle, Waschanlage) nochmals höher. Auch mit Lärmschutzfenstern der höchsten Kategorie ist die Belastung enorm. Ab und zu möchte man auch mal das Fenster öffnen, dann muss man die Wohnung aber verlassen. Leider wohnen die Entscheidungsträger immer in ruhigen Wohngebieten, weit weg von jeglichem Verkehr.
Eine Bürgerinitiative kämpft schon seit 2018 für eine Verkehrsberuhigung, leider ohne Erfolg. Obwohl sämtliche Gutachten nur eine Umgehungsstrasse als Lösung der Verkehrsprobleme sehen wird diese nicht angegangen.
Nur wer direkt vom Lärm betroffen ist kann die enorme Belastung nachvollziehen.

54. Kommentar von :ohne Name 84318

Maßnahmen gegen Lärm

Ich wohne im Schwarzwald, wo vor allem an Wochenenden Heerscharen von Motorrädern durch die Gegend rasen. Es wird, wenn sich unter den Bürgern großer Unmut über die unsägliche, dadurch verursachte Lärmbelästigung kundtut, immer von den Verwaltungen darauf hingewiesen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Motorräder als zu laut klassifizierbar

Ich wohne im Schwarzwald, wo vor allem an Wochenenden Heerscharen von Motorrädern durch die Gegend rasen.
Es wird, wenn sich unter den Bürgern großer Unmut über die unsägliche, dadurch verursachte Lärmbelästigung kundtut, immer von den Verwaltungen darauf hingewiesen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Motorräder als zu laut klassifizierbar (mehr als 95 Dezibel!!! habe ich neulich in einer Stellungnahme lesen müssen) seien.
Jedes, wirklich jedes Motorrad ist lauter als ein normaler PKW. Auch die
"vernünftig" gefahrenen Motorräder sind unüberhörbar.
Und sie treten häufig im Schwarm auf, was einen geräuschmäßig fast ins Grab bringt.
Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass immer noch lautere Maschinen gebaut werden. In jeder industriellen Halle würde bei einem derartigen Pegel der Lärmschutz greifen. Ich müsste Gehörschutz tragen.
In der Natur, im Garten, im Haus muss ich es hinnehmen und mir immer
dumme Argumente anhören, z.B. dass Motorräder so wichtig für den Tourismus seien. Für welchen Tourismus, frage ich mich. Wohl einen ausschließlichen Motorradtourismus in einer geschundenen Gegend, in der sich sonst keiner mehr aufhalten will.

53. Kommentar von :Pendler

B500 Schwarzwaldhochstrasse

Die Tempobeschränkung 50 km/h auf einer außerörtlichen Bundesstrasse, der B500 im Bereich Schwarzwaldhochstrasse ist ein Beispiel für falschen Aktionismus der Behörde. Die Motorradraser und Rennwagenfahrer erkunden vorab die Strecke, ob kontrolliert wird, dann erst fahren sie ihre Rennen und werden nicht erwischt. Erwischt werden die Pendler die

Die Tempobeschränkung 50 km/h auf einer außerörtlichen Bundesstrasse, der B500 im Bereich Schwarzwaldhochstrasse ist ein Beispiel für falschen Aktionismus der Behörde.
Die Motorradraser und Rennwagenfahrer erkunden vorab die Strecke, ob kontrolliert wird, dann erst fahren sie ihre Rennen und werden nicht erwischt.
Erwischt werden die Pendler die hier jeden Morgen und Abend zu verkehrsarmer Zeit mit 50 km/h zur Arbeit fahren müssen.
Es sind viel mehr spontane und verstecke Kontrollen erforderlich, sonst bleibt auf der Rennstrecke zwischen Zimmerplatz und Sand alles beim Alten.

52. Kommentar von :Mailan

Lärmaktionsplan - mutwilliger Lärm - Demokratie

Wir sind seit 20 Jahren in einer Motorradlärm-Initiative engagiert. Sulzbach an der Murr hat zwei Rennstrecken vor der Haustür. Eigentlich jedes Jahr schwere Unfälle, alle zwei drei Jahre mal ein Toter, jede freie Minute Sachsenring vor der Haustür im Naturpark Schwäbischer Wald. Von März bis November. Was hilft hier ein Lärmaktionsplan? Wir

Wir sind seit 20 Jahren in einer Motorradlärm-Initiative engagiert. Sulzbach an der Murr hat zwei Rennstrecken vor der Haustür.

Eigentlich jedes Jahr schwere Unfälle, alle zwei drei Jahre mal ein Toter, jede freie Minute Sachsenring vor der Haustür im Naturpark Schwäbischer Wald. Von März bis November. Was hilft hier ein Lärmaktionsplan? Wir haben es mit einer Gruppe von vielleicht 50 Intensivrasern zu tun und mit hunderten Gelegenheitsdurchfahrtsrasern, die mitmachen. Polizei macht nix oder machtlos. Maschinen legal viel zu laut. Raserfeststellung aufgrund von Rechtslage nicht möglich. Zum Teil wegen Datenschutz!!! BW Motorradlärminitiative sind Kreis und Gemeinden pflichtschuldigst dabei - zeigen Flagge allerdings ohne Tun und Wirkung.

Was richtet so was an in dieser Gesellschaft? Der Mehrheit gehts auf den Sack und gegen den Strich. Wenn diese Freibeuter ihre sportlichen Ambitionen seit Jahren auf den Ohren, der Lebensqualität und den Nerven der Anwohner ausüben - und sie scheissen auf die Leute. Hundertfach erlebt in Social Media oder beim Ansprechen an der Tanke.

Unsere gelobte Industrie und ihre Anwälte, das Rechtssystem - alles ist gegen normale Menschen, die halt blöderweise im Naturpark leben.

Ich denke viel Lärm ist vermeidbar und mancher vllt auch noch unvermeidbar. Aber was macht ihr gegen den Lärm, der bewusst und mutwillig erzeugt wird. Obwohl es such leiser ginge? An Krädern, Freizeitfahrzeugen ( Quads, Trikes) und „Sportwagen“?

51. Kommentar von :Marc Schweizer

B3 / A5 / Rheintalbahn: Achern

Hallo, als Anwohner in 77855 Achern-Önsbach leiden wir leider gleich 3-fach unter starkem Verkehrslärm: Bundesstraße 3, BAB A5 3-spurig und der Rheintalbahn. Problematisch ist v.a. auch, dass die sog. Lärmkartierung welche die tatsächliche Realität überhaupt nicht wiedergibt. So dürften wir in unserem Fall z.B. die BAB A5 überhaupt "nicht

Hallo,

als Anwohner in 77855 Achern-Önsbach leiden wir leider gleich 3-fach unter starkem Verkehrslärm: Bundesstraße 3, BAB A5 3-spurig und der Rheintalbahn.

Problematisch ist v.a. auch, dass die sog. Lärmkartierung welche die tatsächliche Realität überhaupt nicht wiedergibt. So dürften wir in unserem Fall z.B. die BAB A5 überhaupt "nicht hören"...tun wir aber deutlich JEDEN TAG!! Vermutlich weil die Lärmkartierung von einer berechneten Idealwelt ausgeht und v.a. Wind und Wetter nicht berücksichtigt.

Auch sind Lärmschutzmaßnahmen die am Ortsende aufhören wie z.B. bei der Bahn nicht ausreichend...der Schall stoppt auch nicht am Ortschild. Wenn irgendwann mal die Rheintalbahn fertig ausgebaut sein wird, wissen vielen noch gar nicht was hier an weiterer Lärmzunahme droht.

Um mehr Gerechtigkeit zu erreichen, müssen meines Erachtens die zulässigen Tages- und Nachgrenzwerte für maximal zulässige Schallpegel dringend abgesenkt werden! Damit auch auf dem Land wieder mehr Ruhe einkehrt.

VG
Marc Schweizer
77855 Achern-Önsbach

50. Kommentar von :Birgit2112

L1070/Bopfingen Ellwanger Straße

Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank dass Sie sich dem Problem Lärm annehmen. Im Bereich Abbiegung Ipfstr. bis Abbiegung Lehstr. sollte dringendst ein Tempolimit auf 30 km/h angedacht werden. Es gibt zwar für LKWs Nachts ein Gebot für 30 km/h aber da es nicht kontrolliert wird (aufgrund der Straßenführung anscheinend nicht möglich)

Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank dass Sie sich dem Problem Lärm annehmen.
Im Bereich Abbiegung Ipfstr. bis Abbiegung Lehstr. sollte dringendst ein Tempolimit auf 30 km/h angedacht werden. Es gibt zwar für LKWs Nachts ein Gebot für 30 km/h aber da es nicht kontrolliert wird (aufgrund der Straßenführung anscheinend nicht möglich) interessiert es auch keinen. Auch fahren die PKWs schneller wie 50 km/h. Da in angrenzender Ortschaft ein inzwischen sehr großer Holzhandel ist, donnern auch viele Holzlaster durch den Ort.
Es ist nicht nur sehr laut sondern auch sehr gefährlich die Straße zu überqueren (Schulbus, ältere Anwohner) auch Rad zu fahren.

Da ich inzwischen in Kirchheim u. Teck wohne und dort sehr viele Straßen inzwischen auf 30 km/h begrenzt wurden, weiß ich, dass Lärmschutz für die Anwohner inzwischen möglich ist. Es ist nur eine Frage des Wollens (Bürgermeister, Gemeinderat,…) und des akzeptieren (Nachbarn die verkehrsberuhigt wohnen).

Ich würde mich sehr freuen wenn Sie sich diese Durchgangsstraße mal anschauen würden.

Mit freundlichen Grüßen
Birgit

49. Kommentar von :JayDee

Lärmschutz an der L78

Mit Befriedigung stelle ich fest, dass nach der aktuellen Lärmkartierung jetzt auch die L78 Obertsroter bis zur Einmündung in die B462 als besonders lärmbelastet kartiert wurde. Noch 2013 erhielten wir vom Regierungspräsidium den Bescheid, dass nach den damals relevanten Lärmkarten „weder an der B462 noch an der L78 relevante Lärmpegel errechnet

Mit Befriedigung stelle ich fest, dass nach der aktuellen Lärmkartierung jetzt auch die L78 Obertsroter bis zur Einmündung in die B462 als besonders lärmbelastet kartiert wurde. Noch 2013 erhielten wir vom Regierungspräsidium den Bescheid, dass nach den damals relevanten Lärmkarten „weder an der B462 noch an der L78 relevante Lärmpegel errechnet wurden“ um eine Geschwindigkeitsbeschänkung zu begründen.

Nun also wären nach der aktuellen Lärmkartierung die Voraussetzungen gegeben. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung Tempo 50 ab dem Ortschild Gernsbach bis zur Einmündung in de B462 wäre die einfachste und effektivste Maßnahme, um den Fahrzeuglärm zu reduzieren. Natürlich nur in Verbindung mit einer konsequenten Überwachung durch einen stationären Blitzer.

Allerdings entnehme ich dem Lärmaktionsplan, dass sich die Maßnahmen des Landes nur auf bauliche Lärmschutzmaßnahmen fokussiert und bei Geschwindigkeitsbeschänkungen nur auf erleichterte Einrichtung innerörtlicher Geschwindigkeitsbeschränkungen verweist. Bauliche Lärmschutzmaßnahmen sind allerdings teuer und die öffentlichen Kassen sind leer. Und es gibt viele andere Lärmschwerpunkte wo die Anwohner noch viel lärmgeplagter sind, wie man auch den Kommentaren entnehmen kann, und deshalb in der Priorität dringlicher sind. Trotzdem und gerade deshalb: die Einrichtung einer Geschwindigkeitsbeschränkung kostet fast nichts und bringt i.V. mit einer Geschwindigkeitsüberwachung relativ viel, um Fahrzeuglärm zu reduzieren.

Insofern lege ich meine Hoffnung auf die aufgezeigten weiteren Aktivitäten außerhalb des Lärmaktionsplanes lt. Ziffer 3.3.2: „Für besondere Lärmschwerpunkte, die sich aus der aktuellen Lärmkartierung ergeben, werden die Verkehrsbehörden prüfen, ob ergänzende straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen (insbesondere Geschwindigkeitsbegrenzungen) ergriffen werden können, um die Lärmsituation zu verbessern. Die Verkehrsbehörden werden im Rahmen ihrer Zuständigkeit und unabhängig vom Landes-Lärmaktionsplan tätig.“

Übrigens, was den Lärm von Motorrädern betrifft, zitiere ich aus dem oben erwähnten Bescheid des Regierungspräsidiums: „Das geltende Recht für die Zulassung von Motorräder begrenzt nur das Fahrgeräusch bei einer beschleunigten Vorbeifahrt von 50 km/h, das Standgeräusch dient als Referenzwert für Nachmessungen. Problematisch ist, dass die genau definierten Messkriterien für das Fahrgeräusch nicht alle lauten Betriebszustände des Motorrades abdecken. Durch unsinnige Fahrweise lässt sich trotz zulassungskonformer Beschaffenheit des Motorrades unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit, unnötigen Lärm erzeugen, der dann als Einzelschallereignis die Anwohner belästigt. Die kann mit Mitteln des Straßenverkehrsrechts nicht verhindert werden.“
Darüber kann man nur den Kopf schütteln. Für die Anwohner jedenfalls ist klar, je höher die Geschwindigkeit desto mehr Lärm verursachen Motorräder. Unsinnige Fahrweise kommt dann noch verstärkend hinzu, die im übrigen ohne Geschwindigkeitsbeschränkung befördert wird. Wer schon erlebt hat, wie Motorradfahrer (bei weitem nicht alle, es gibt auch vernünftig fahrende) vom Ortschild ab hochtourig auf 100 km/h (oder mehr) beschleunigen, nur um die 500 m bis Einmündung in die B462 möglichst schnell zurück zu legen (um dann wieder auf 0 abbremsen zu müssen), weiß wovon ich rede.