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Menschen mit Behinderungen

Arbeitsgruppe „Gesundheit“

:

Dieses Diskussionspapier beruht auf den Ergebnissen der ersten beiden Arbeitsgruppen-Phasen zum Thema Gesundheit im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Fortschreibung des Landesaktionsplans (LAP) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Baden-Württemberg.

Die Bearbeitung und Zusammenstellung der Ergebnisse erfolgten in folgenden Schritten:

  • Zusammenfassung der Ergebnisse aus Prozessphase 1 und 2
  • Doppelungen zusammenfassen
  • Abschnitte gliedern
  • Einzelbeispiele streichen
  • Zustandsbeschreibungen in Forderungen verwandeln
  • Allgemeine Aussagen werden im Themenbereich „Übergreifende Themen“ gebündelt.
  • Wenn Themen in mehreren oder allen Arbeitsgruppen genannt werden, sollen sie in ein allgemeines Grundsatzkapitel zu Beginn aufgenommen werden.

Sie konnten die Ergebnisse bis zum 14. Januar 2023 kommentieren.

Kommentare : zur Arbeitsgruppe „Gesundheit“

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

1. Kommentar von :Michael Harl

Info-Aktion an Ärzte zu Förderangeboten für barrierefreie Zugänge

Ich möchte eine Info-Aktion an alle Ärzte in Baden-Württemberg zu Förderangeboten des Landes für barrierefreie Zugänge vorschlagen. Beispielsweise könnten Ärzte sensibilisiert werden, eine Rampe zur Umgehung einer Schwelle im Eingangsbereich anzubringen. Um sicherzustellen, dass die Info-Aktion nicht "verpufft", wäre ein persönliches Gespräch

Ich möchte eine Info-Aktion an alle Ärzte in Baden-Württemberg zu Förderangeboten des Landes für barrierefreie Zugänge vorschlagen.

Beispielsweise könnten Ärzte sensibilisiert werden, eine Rampe zur Umgehung einer Schwelle im Eingangsbereich anzubringen.

Um sicherzustellen, dass die Info-Aktion nicht "verpufft", wäre ein persönliches Gespräch mit den Ärzten, z.B. über Pharmareferenten, wünschenswert.

So könnte ich mir vorstellen, dass die Zusammenarbeit mit einem Pharma-Konzern in Baden-Württemberg gesucht wird (z.B. Roche Diagnostics GmbH, Mannheim), um die Ärzte in Baden-Württemberg über dessen Pharmareferenten auf das Thema "Barrierefreie Zugangsgestaltung" persönlich anzusprechen.

2. Kommentar von :ohne Name 44234

Frauengesundheit

Es braucht einen Fokus auf Frauen mit Behinderung

3. Kommentar von :ohne Name 44288

Orpha-Code

Mir fehlt die Aufklärung der betroffenen mit seltenen Erkrankungen, dass sie ihren Orpha-Code https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease.php?lng=DE kennen und ihn, wenn sie denken, dass es im Gesundheitswesen wichtig ist (eigentlich so gut wie immer) mit ihm System bei Arzt oder Krankenhaus (incl. Entlassbrief mit Orpha-Code) mit aufgenommen wird

Mir fehlt die Aufklärung der betroffenen mit seltenen Erkrankungen, dass sie ihren Orpha-Code https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease.php?lng=DE kennen und ihn, wenn sie denken, dass es im Gesundheitswesen wichtig ist (eigentlich so gut wie immer) mit ihm System bei Arzt oder Krankenhaus (incl. Entlassbrief mit Orpha-Code) mit aufgenommen wird (ab 01.04.2023 für das Krankenhaus verpflichtend - ambulant wird verpflichtend noch folgen, aktuell noch freiwillig, sobald das System in der Arztpraxis dieses Update hat).
Orpha-Codes sind noch zu unbekannt.

"Die Integration von ORPHAcodes in Gesundheits- und Forschungsinformationssystemen führt zu erhöhter Sichtbarkeit der SE [seltenen Erkrankungen)...] https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Kooperationen-und-Projekte/Orphanet/Orphanet-International/Orphacodes/_node.html

---> Einzelforderungen im Themenbereich Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) und Spezialambulanzen
Es wird hier wahrscheinlich zum größten Teil nur um seltene Erkrankungen gehen
Siehe Alpha-ID-SE-Datei, was seltene Erkrankungen sind mit ihren ganzen Synonymen - da wo ein Orphacode dabei ist https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-10-GM/_node.html

--> "Aufbau weiterer eigenständiger Spezialambulanzen z.B. für MukoviszidosePatienten und Patientinnen (in ausreichender Flächendichte)." ---> es geht hier um seltene Erkrankungen
Siehe Alpha-ID-SE-Datei
Orpha-Code ist 586 --> sehr deutlich unten zu sehen
https://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=DE&data_id=49&Disease_Disease_Search_diseaseGroup=586&Disease_Disease_Search_diseaseType=ORPHA&Krankheite(n)/Krankheitsgruppe=Zystische-Fibrose&title=Zystische%20Fibrose&search=Disease_Search_Simple
1|I95787|E84.0||||586|Fibrozystische Lungenkrankheit
1|I2487|E84.0||||586|Zystische Fibrose mit Lungenmanifestation
1|I115892|E84.1||||586|Distales intestinales Obstruktionssyndrom
1|I2488|E84.1||||586|Zystische Fibrose mit Darmmanifestation
1|I30833|E84.1||||586|Zystische Fibrose mit Manifestation am Verdauungstrakt
1|I14636|E84.1+|P75*|||586|Mekoniumblockade bei zystischer Fibrose
1|I115683|E84.1+|P75*|||586|Mekoniumileus bei zystischer Fibrose
1|I77053|E84.1+|P75*|||586|Mukoviszidose mit Mekoniumileus
0|I14635|E84.1+|P75*||||Mekoniumileus
0|I81977|E84.1+|P75*||||Mekoniumileus-Syndrom
1|I32495|E84.80||||586|Zystische Fibrose mit Manifestationen an der Lunge und am Verdauungstrakt
1|I130516|E84.87||||586|Zystische Fibrose mit sonstigen multiplen Manifestationen
0|I32493|E84.87|||||Zystische Fibrose mit kombinierten Manifestationen
1|I99936|E84.88||||586|Neonatale Gelbsucht bei Mukoviszidose
1|I129376|E84.88|||||Neonatale hepatobiliäre Erkrankung bei Mukoviszidose
1|I108814|E84.88||||586|Neonataler Ikterus bei Mukoviszidose
1|I2489|E84.88+|K87.1*|||586|Zystische Pankreasfibrose
1|I18534|E84.9||||586|CF [Fibrosis cystica]
1|I18535|E84.9||||586|Clarke-Hadfield-Syndrom [Mukoviszidose]
1|I18532|E84.9||||586|Familiäre kongenitale zystische Fibrose
1|I18533|E84.9||||586|Fanconi-Andersen-Syndrom [Mukoviszidose]
1|I75612|E84.9||||586|Fibrozystische Krankheit
1|I18530|E84.9||||586|Landsteiner-Fanconi-Andersen-Syndrom [Mukoviszidose]
1|I18528|E84.9||||586|Mukoviszidose
1|I18531|E84.9||||586|Zystische Fibrose
1|I95774|E84.9+|K87.1*|||586|Fibrozystische Pankreaskrankheit

usw.

4. Kommentar von :Rena W.

Förderprogramm

Ein Förderprogramm für barrierefreie und inklusive Arztpraxen soll aufgelegt sein. Dabei sind die Zugänge von Belang, gleichzeitig auch das Inventar (z.B. barrierefreie Behandlungsstühle in der Gynäkologie, Vermittlung von Gebärdensprachdolmetscher*innen bzw. Grundkenntnisse von Gebärdensprache erlenen, einfache Sprache, Website oder

Ein Förderprogramm für barrierefreie und inklusive Arztpraxen soll aufgelegt sein. Dabei sind die Zugänge von Belang, gleichzeitig auch das Inventar (z.B. barrierefreie Behandlungsstühle in der Gynäkologie, Vermittlung von Gebärdensprachdolmetscher*innen bzw. Grundkenntnisse von Gebärdensprache erlenen, einfache Sprache, Website oder Online-Anmeldetool barrierefrei für blinde Menschen etc.) sowie die Sensibilisierung im Kontakt mit Menschen mit Behinderungen
Dabei soll auch der Baustein der Beratung berücksichtigt werden, wie Arztpraxen und Mitarbeitende barrierefrei und inklusiv arbeiten können.

5. Kommentar von :Rena W.

Aufklärung

Es braucht medizinische Angebote zur Aufklärung in einfacher Sprache, um beispielsweise Mitarbeitende in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Bewohner*innen über die Notwendigkeit von Gesundheitsangeboten und Untersuchungen zu informieren.

6. Kommentar von :Rena W.

Aufsuchende gynäkologische Arztbesuche

Gynäkologen sollen bei Frauen mit bestimmten Behinderungen aufsuchende/mobile Arztbesuche anbieten. Viele von ihnen vermeiden seit Jahren/Jahrzehnten die Untersuchung beim Gynäkologen, weil die Arztpraxis nicht auf sie ausgerichtet ist und sie nicht auf den Behandlungsstuhl oder die Behandlungsliege kommen (z.B. bei kompletten Querschnitt etc.). Im

Gynäkologen sollen bei Frauen mit bestimmten Behinderungen aufsuchende/mobile Arztbesuche anbieten. Viele von ihnen vermeiden seit Jahren/Jahrzehnten die Untersuchung beim Gynäkologen, weil die Arztpraxis nicht auf sie ausgerichtet ist und sie nicht auf den Behandlungsstuhl oder die Behandlungsliege kommen (z.B. bei kompletten Querschnitt etc.). Im häuslichen Umfeld wäre eine Untersuchung bei ihnen gut durchführbar. Der Aufwand für den Arzt muss entsprechend vergütet werden.

7. Kommentar von :Rena W.

Kommunale Gesundheitskonferenzen

Die kommunalen Gesundheitskonferenzen in den 44 Stadt- und Landkreisen müssen das Thema "Barrierefreiheit" auf ihre Agenda nehmen und bearbeiten. Dazu gehört, dass bekannt ist, wie die Struktur der Gesundheitsangebote und medizinischer Versorgung vor Ort aufgestellt ist. Bis 2026 muss jede kommunale Gesundheitskonferenz ein Konzept erarbeitet

Die kommunalen Gesundheitskonferenzen in den 44 Stadt- und Landkreisen müssen das Thema "Barrierefreiheit" auf ihre Agenda nehmen und bearbeiten. Dazu gehört, dass bekannt ist, wie die Struktur der Gesundheitsangebote und medizinischer Versorgung vor Ort aufgestellt ist. Bis 2026 muss jede kommunale Gesundheitskonferenz ein Konzept erarbeitet haben, das vorsieht, welche Schritte hinsichtlich einer barrierefreien und inklusiven Gesundheitsversorgung im jeweiligen Stadt- oder Landkreis notwendig sind.

8. Kommentar von :Rena W.

Transition

Nach dem 18. Lebensjahr fallen viele chronisch kranke Jugendliche durchs Raster. Damit die Transition von der Kinderheilkunde in die Erwachsenenmedizin gelingt und junge Menschen ihre Krankheit eigenständig zu managen lernen, sind einige Anstrengungen nötig. Es wird ein Runder Tisch gegründet, der multiprofessionell besetzt ist, der sich mit der

Nach dem 18. Lebensjahr fallen viele chronisch kranke Jugendliche durchs Raster. Damit die Transition von der Kinderheilkunde in die Erwachsenenmedizin gelingt und junge Menschen ihre Krankheit eigenständig zu managen lernen, sind einige Anstrengungen nötig.
Es wird ein Runder Tisch gegründet, der multiprofessionell besetzt ist, der sich mit der Situation in Baden-Württemberg beschäftigt. Für jedes SPZ in Baden-Württemberg ist bis 2024 ein Konzept erarbeitet, wie die Transition vor Ort gelingen kann und welche konkreten Schritte dazu notwendig sind.

9. Kommentar von :LAG Selbsthilfe Bärbel Kehl-Maurer

MZEB

Die Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung müssen flächendeckend ausgebaut werden. In bevölkerungsreichen Landkreisen sollte je ein MZEB vorhanden sein. Nur dadurch kann die bedarfsgerechte medizinische Versorgung sichergestellt werden. Das gesamte Personal muss im Umgang mit Menschen mit Beindeurng entsprechend geschult werden.

Die Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung müssen flächendeckend ausgebaut werden.
In bevölkerungsreichen Landkreisen sollte je ein MZEB vorhanden sein.
Nur dadurch kann die bedarfsgerechte medizinische Versorgung sichergestellt werden.
Das gesamte Personal muss im Umgang mit Menschen mit Beindeurng entsprechend geschult werden.

10. Kommentar von :ohne Name 45916

KEINE Benachteiligung von Menschen mit Behinderung durch ein Triage-Gesetz

1. Bei Verabschiedung eines Gesetzentwurfs zur Regelung der erforderlichen Behandlung im Triage-Fall dürfen Menschen mit Behinderung nicht per se schlechter gestellt, und im Ernstfall „nur“ aufgrund ihrer bloßen Behinderung nicht behandelt werden. 2. Angehörige sollten bei jeglichen Therapien/Behandlungen mehr mit einbezogen werden. Es ist

1. Bei Verabschiedung eines Gesetzentwurfs zur Regelung der erforderlichen Behandlung im Triage-Fall dürfen Menschen mit Behinderung nicht per se schlechter gestellt, und im Ernstfall „nur“ aufgrund ihrer bloßen Behinderung nicht behandelt werden.
2. Angehörige sollten bei jeglichen Therapien/Behandlungen mehr mit einbezogen werden. Es ist wichtig, den Behandlungsverlauf sowie eigene, zu ergreifende Maßnahmen konkret und offen durchzusprechen. Dabei sollte man auch thematisieren, wie die Angehörigen unterstützen können, aber auch auf deren Belange/Fragen/Ängste/Überforderungen eingehen. Wichtig wäre, dass im Gesundheitssystem hierfür Platz eingeräumt, und sich dafür Zeit genommen werden kann. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, miteinander, und nicht übereinander zu sprechen, und stets offen zueinander zu sein.

Ergebnisse der weiteren Arbeitsgruppen